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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 03.05.2017

111 Schimpfworte, die mich dieses Buch nicht zu Ende lesen lassen.

111 Gründe, seinen Chef zu hassen
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Natürlich kennen wir das alle. Der Chef, der im Vorstellungsgespräch noch so nett und aufgeschlossen rüber gekommen ist, stellt sich in den nächsten Wochen als Psychopath, Sexist und Tyrann heraus. So ...

Natürlich kennen wir das alle. Der Chef, der im Vorstellungsgespräch noch so nett und aufgeschlossen rüber gekommen ist, stellt sich in den nächsten Wochen als Psychopath, Sexist und Tyrann heraus. So ist das mit Chefs, haben sie dich einmal am Wickel, denken sie dass du ihr Eigentum bis. Und es liegt an dir daran etwas zu ändern.

Ich gebe dem Autor in seiner Grundaussage recht. Es gibt einfach zu viele furchtbare Chefs auf dieser Welt und auch viel zu viele Angestellte, die sich einfach alles gefallen und sich ihr Leben vom Job und vom Chef wegnehmen lassen. Der Weg, den der Autor gewählt hat um seinen Lesern diese Tatsachen nahe zu bringen finde ich allerdings eher unglücklich gewählt.

Von außen macht das Buch einen tollen Eindruck. Der Titel springt einem sofort ins Auge. Und die Karikatur eines Chefs, wie er auf dem Rücken seines Angestellten reitet und Anweisungen gibt ist wirklich niedlich und witzig gemacht. Schade ist, dass die Karikaturen, die im weiteren Verlauf des Buches zu finden sind einen ganz anderen Stil haben. Die sind weniger liebevoll und kindlich gezeichnet. So sind sie zwar vielleicht anschaulicher, aber ich bin der Meinung man sollte schon einen Stil beibehalten, wenn man schon gezeichnete Bilder in einem Buch verwendet.

Die Aufteilung in verschiedene Gründe finde ich ebenfalls recht gut gelungen. Die meisten Gründe kommen einem sofort bekannt vor und erklären sich von selbst. Der Autor fügt unter jedem Grund dann ein kurze Fallstudie an, in der er Beispiele auf dem Arbeitsalltag schonungslos und anschaulicher schildert und seine Meinung dazu äußert, was genau der Angestellte falsch gemacht hat. Diese Abschnitte sind dann je nach Länge noch in Unterthemen unterteilt.

Was mich gestört hat, ist wie der Autor die Abschnitte verfasst hat. Natürlich handelt es sich bei diesem Buch um Satire und dementsprechend kann man erwarten, dass der Ton recht offensiv und deutlich ausfällt. Wenn die Texte witzig sind und man als Leser schmunzeln kann ist das ja auch kein Problem und so gewollt.

Die einzelnen Abschnitte kam mir aber nur wie reine Schimpftriaden vor. Der Autor reit Flüche der untersten Kategorie aneinander und richtet sich dabei nicht nur gegen die Chefs. Er greift auch den Angestellten an. Er bezeichnet diesen als dumm, blauäugig und naiv. Natürlich werden furchtbare Chefs besonders für die Angestellten unerträglich, die sich alles gefallen lassen. Aber da sich dieses Buch gegen die Chefs richten sollte, habe ich kein Verständnis dafür, dass die Angestellten auf so aggressive Weise angegangen werden.

Ich habe das Buch im Rahmen einer Leserunde bekommen und war guter Dinge eine Sammlung kurzweiliger und witziger Abrechnungen mit den Chefs dieser Welt vor mir zu haben. Nach knapp der Hälfte musste ich das Buch dann aber leider zur Seite legen, weil ich es einfach nicht mehr ausgehalten habe.

Das bekannte und beliebte F-Wort wurde sehr oft verwendet. Von anderen Schimpfworten und vulgären Ausdrücken garnicht erst zu reden.

Ich kann dieses Buch daher leider nicht empfehlen. Der Ton ist mir für ein humoristisches Werk einfach zu hart.

Veröffentlicht am 03.05.2017

Spannend, packend, schockierend. Einfach genial!

Hades
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Hades ist der ›Herr der Unterwelt‹ von Sydney. Er weiß alles über das Verbrechen in seiner Stadt.
Eden und Eric sind zwei Top-Cops bei der Mordkommission von Sydney. Das ist jedoch nur ihr eines Gesicht, ...

Hades ist der ›Herr der Unterwelt‹ von Sydney. Er weiß alles über das Verbrechen in seiner Stadt.
Eden und Eric sind zwei Top-Cops bei der Mordkommission von Sydney. Das ist jedoch nur ihr eines Gesicht, ihr eines Konzept von »Gerechtigkeit«. Denn schließlich hat Hades Eden und Eric erzogen...

Das Buch handelt auf zwei verschiedenen Ebenen.
Zum einen ist da die Gegenwart, in der Eden mit ihrem neuen Partner Frank Bennett gegen einen Serienmörder und Organdieb ermitteln. Eden und Eric sind Frank von Anfang an verdächtig und er versucht sie während der Ermittlungen besser kennen zu lernen und hinter ihr Geheimnis zu kommen.
Man bekommt Einblick in die Vergangenheit und die Gedanken des Täters und bangt mit einem der Opfer mit und erlebt dessen Todesängste quasi am eigenen Leib.

Zum anderen wird die Geschichte der beiden Kinder in der Obhut von Hades erzählt, wie sie zu ihm kamen, aufwuchsen und von ihm alle Mittel auf den Weg bekamen ihr Leben zu bestreiten und mit ihrer Vergangenheit klar zu kommen.

Der Stil des Buches ist flüssig, aufgeräumt und packend.
Schockierende Momente werden mit einer Klarheit und Präzision dargestellt, dass es einem das Blut gefrieren lässt. Und trotzdem ist das Buch kein Splatter-Roman.
Die Charaktere sind sehr gut ausgearbeitet. Sie werden nicht durch einen ausführlichen Text eingeführt, sondern fügen sich im Verlauf der Handlung nach und nach zusammen.
So tappt der Leser zwar eine Weile im Dunkeln über die verschiedenen Motive und Motivationen aber alles löst sich am Ende logisch auf.

Die Kombination aus komplexen Figuren, brutalen Morden und ergreifenden Schicksalen ist der Autorin außerordentlich gut gelungen.
Definitiv nichts für schwache Nerven, kann ich dieses Buch ausnahmslos jedem Thriller- und Krimi-Fan empfehlen!

Veröffentlicht am 03.05.2017

Interessante Figuren, gutes Konzept, leider wenig Spannung und eintönige Handlung.

Elbsirenen: Morinos erster Fall
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Schlagersänger Harry war ganz oben angekommen!
Umso überraschender, als er tot in seinem Loft auf der Hamburger Schanze gefunden wird. Das Polizistenduo Francesco Morino und Bea Hinrichs beginnt mit den ...

Schlagersänger Harry war ganz oben angekommen!
Umso überraschender, als er tot in seinem Loft auf der Hamburger Schanze gefunden wird. Das Polizistenduo Francesco Morino und Bea Hinrichs beginnt mit den Ermittlungen. Doch was wie ein Routinefall aussieht, führt die Kommissare schon bald immer tiefer in einen Sumpf aus Lügen und Geheimnissen hinter den Kulissen der Musikszene. Es mangelt nicht an Verdächtigen. Denn wer die Charts stürmt, kann nicht vermeiden, sich unterwegs ein paar Feinde zu machen.

Das Fallkonzept an sich ist interessant, man bekommt ein paar Einblicke in das Schlagergeschäft und an Verdächtigen mangelt es auch nicht. Die Motive jedes einzelnen sind nachvollziehbar und realistisch.
Da man das Gespann Morino/Hinrichs während ihrer Befragungen und Ermittlungen verfolgt, kommt es im Verlauf der Story immer wieder zu Wiederholungen. Das typische "Wo waren Sie?","Was haben Sie da gemacht?", "Wer hat sie dabei gesehen?" wird irgendwann eintönig. Und da die Ermittlungen einige Zeit auf der Stelle treten, ist mir der Spannungsbogen einfach zu schwach.

Die Figuren dagegen sind allesamt gut ausgearbeitet, jeder hat sein Päckchen zu tragen und die beiden Hauptcharaktere bekommen ein realistisches und interessantes Privatleben.
Letzteres führt allerdings dazu, dass mehrere erotische Szenen das Geschehen um die Ermittlung unterbrechen. So wird noch mehr Spannung aus der Handlung genommen. Außer man findet Beziehungsdramen spannend.
Die Bettszenen haben allerdings nicht wirklich etwas mit dem eigentlich Fall zu tun und waren für mich eher oberflächlich und überflüssig. Richtiges Prickeln kam nicht auf und mir hätten die beiden Kommissare auch ohne diese Einlagen sehr gut gefallen.
Morino ist ein attraktiver und sympathische Italiener mit deutschen Wurzeln und Bea ist eine freundliche und aufgeschlossene junge Frau. Der Rest des Ermittlerteams tritt eher in den Hintergrund und man erfährt nur wenig Details über sie.

Der Schreibstil lässt sich gut und flüssig lesen.
Die Sprache ist modern und locker, verwendet aber wenig Umgangssprache.
Die als Linie angedeutete Skyline von Hamburg bietet eine tolle Möglichkeit, ein wiederkehrendes Element in alle Cover evtl. noch kommender Fälle von Morino einzubringen.

Der Inhalt hält somit nicht ganz, was der Klappentext verspricht. Für einen guten Krimi fehlt es einfach zu sehr an Spannung und für einen erotischen Roman sind die Bettszenen einfach zu brav.
Im Grunde handelt der Roman davon, wie das Team von A nach B fährt, Personen befragt und dann Feierabend macht. Ich habe noch nie einen Krimi gelesen, in dem die Ermittler so pünktlich Feierabend hatten.

Wenn man sich gern von der Story „berieseln“ lässt und nicht so viel Wert auf nervenzerrende Spannung legt, ist das Buch durchaus angenehm zu lesen. Das Ermittlerteam ist sympathisch und der Verlauf der Story schlüssig.

Veröffentlicht am 03.05.2017

Wunderschönes Buch mit interessanter Story. Ein Hingucker!

Die Frau, die so gerne wollte, dass der Roman anders ausgeht
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Was wäre, wenn dein Leben dafür verantwortlich ist, dass sich die Handlung deines Lieblingsbuches verändert hat? Könntest du dein Leben verändern um ein anderes Ende zu schreiben? Nun, einen Versuch ist ...

Was wäre, wenn dein Leben dafür verantwortlich ist, dass sich die Handlung deines Lieblingsbuches verändert hat? Könntest du dein Leben verändern um ein anderes Ende zu schreiben? Nun, einen Versuch ist es zumindest wert.

Der Klappentext klingt bereits sehr faszinierend.
Und hält man das Büchlein (es hat ein eher kleines Format) erstmal in Händen, ist man erst recht neugierig, welche tolle Geschichte hier so liebevoll zwischen zwei Buchdeckel verpackt wurde. Das Buch (gebundene Ausgabe) ist in einem feuerroten Leineneinband gebunden und außen mit einem weißen Aufdruck versehen. Innen geht das bibliophile Spektakel weiter.
Man erhält nicht nur die Geschichte von Felicitas und ihrem chaotischen Alltag, sondern man darf auch immer wieder Kapitel aus dem Roman Feuerzunge selbst lesen.
Letztere sind in roter Schrift gedruckt und lassen sich so ganz leicht von der in Schwarz gedruckten Erzählung um Felicitas unterscheiden.

Der Sprachstil ist flüssig zu lesen und für Felicitas und ihr Umfeld auf jeden Fall passend.
Die Beschreibung der Feuerkunststücke ist sehr anschaulich und malerisch. Man kann sie sich mit den Funken und der Kitze sehr gut vorstellen.
Nur für die im Mittelalter spielende Geschichte von Nes war die Sprache teilweise etwas modern.
Da die Geschichte insgesamt recht kurz ist, bleibt das wieso und warum meist auch etwas oberflächlich.
Trotzdem fesselt einen die Geschichte sehr schnell. Man will als Leser natürlich wissen, warum sich die Geschichte um Nes verändert und ob Felicitas es schafft sie nochmal zu einem anderen Ende zu wenden.

Auch die Verknüpfung mit der biblischen Erzählung von Pfingsten ist gut gelöst.
Das christliche Thema wird nicht mystifiziert, sondern als anschauliches Beispiel für den Willen und den Mut zur Veränderung erklärt.
Auch wenn man eher kein religiöser Mensch ist, versteht man was der Autor seinen Lesern mit diesem Beispiel vermitteln will. So können kirchliche Themen auch ein jüngeres Publikum interessieren und fesseln.

Optisch ist das Buch definitiv etwas besonderes und auch inhaltlich weiß es zu fesseln.
Ich kann es daher nur empfehlen.

Veröffentlicht am 03.05.2017

Spannende und humorvolle Mysterien zwischen den Zeilen.

Jack Deveraux, Der Dämonenjäger - Erster Roman: Pforte der Finsternis
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Nach dem tragischen Tod seines Vaters führt Jack Deveraux dessen alten, staubigen Buchladen weiter. Es ist ein ruhiges Leben ohne jede Aufregung, oder doch nicht? …



Das Buch hat einen überraschend geringen ...

Nach dem tragischen Tod seines Vaters führt Jack Deveraux dessen alten, staubigen Buchladen weiter. Es ist ein ruhiges Leben ohne jede Aufregung, oder doch nicht? …



Das Buch hat einen überraschend geringen Umfang, nur etwa 70 Seiten.

Somit ist jedem Leser klar, das hier kein Platz für ausschweifende Erklärungen und tiefschürfende Charakterstudien ist.

Trotzdem sind einem die Hauptfiguren von der ersten Seite an sympathisch.

Der etwas schlampige und humorvolle Jack und die penible und leicht reizbare Emma sind ein tolles Team. Sowohl im Buchladen, als auch bei ihrer ungewöhnlichen Nebentätigkeit.



Die Story ist locker und temporeich erzählt. Sie hält sich nicht mit unnötigem Schnickschnack auf und kommt direkt zur Sachen. Außerdem schafft es die Autorin auf den wenigen Seiten Spannung und ein gewisses Gruseln zu erschaffen.

Die Dialoge kommen einem hier und dort etwas hölzern vor. Mir persönlich hat das den Lesespaß aber nicht verdorben.



Auch ohne weitreichende Vorgeschichte, detailverliebte Schauplätze oder Massen von Figuren entwickelt dieses kurze Buch eine interessante Tiefe.

Man ist gefesselt und so schnell wie das Abenteuer von Jack und Emma vorbei ist, möchte man sofort zum nächsten Teil greifen.