Profilbild von Kaito

Kaito

Lesejury Star
offline

Kaito ist Mitglied der Lesejury

Melde dich in der Lesejury an, um dich mit Kaito über deine Lieblingsbücher auszutauschen.

Anmelden

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 03.05.2017

Kulinarische Fortsetzung im schönen Venedig

Venezianische Delikatessen
0

Kulinarische Genüsse und dunkle Machenschaften am Canal Grande: Luca Brassonis zweiter Fall.
Unter der Rialtobrücke wird eine Leiche gefunden. Die Ermittlungen führen ihn ins Gourmetrestaurant im Palazzo ...

Kulinarische Genüsse und dunkle Machenschaften am Canal Grande: Luca Brassonis zweiter Fall.
Unter der Rialtobrücke wird eine Leiche gefunden. Die Ermittlungen führen ihn ins Gourmetrestaurant im Palazzo Callieri auf der Insel Giudecca. Sterneköche sind alles andere als zimperlich, wenn es um den Erfolg geht. Zwischen Scampi und Gelato serviert man einander auch mal Gift.

Der zweite Fall von Commissario Brassoni und seinen Kollegen schließt quasi nahtlos an den ersten Fall an.
Man erfährt mehr über Brassonis Privatleben und erlebt wie er die Probleme dort und in seinem Beruf zu lösen weiß.
Dabei geht er wie immer mit venezianischer Besonnenheit, Begeisterung für seine Heimat und seiner besondern Spürnase vor.
Doch einige dramatische Entwicklungen machen ihm das Leben diesmal sehr schwer.

Daniela Gesing hat mit dieser gelungen Fortsetzung wieder einen spannenden Krimi abgeliefert. Sie bleibt dabei ihrem Stil treu und lässt es eher ruhig angehen. Wer ausladende Aktionszenen sucht, wird sie hier nicht finden. Trotzdem bekommt der Leser hier sehr gute Unterhaltung geboten.

Die Autorin hat sympatische und realistische Figuren erschaffen und beschreibt deren Heimat anschaulich und detailliert.
Da ich selbst Venedig nicht kenne, kann ich nicht beurteilen wie nahe sie der Realität kommt. Ich bekomme aber das Gefühl bei den Ermittlungen selbst vor Ort zu sein.

Wieder ein wunderbar kurzweiliges Abenteuer. Der Sommer kann kommen, die passende Lektüre ist hiermit schon gefunden.

Veröffentlicht am 03.05.2017

Mordermittlung mit italienischer Mentalität.

Venezianische Verwicklungen (Ein Luca-Brassoni-Krimi 1)
0

Luca Brassoni – Ermittler mit dem besten Gespür bei der Polizei von Venedig – wird zu dem Fundort einer Leiche gerufen. Vor der Gallerie dell’Accademia am Südufer des Canal Grande. Das Opfer sollte die ...

Luca Brassoni – Ermittler mit dem besten Gespür bei der Polizei von Venedig – wird zu dem Fundort einer Leiche gerufen. Vor der Gallerie dell’Accademia am Südufer des Canal Grande. Das Opfer sollte die Echtheit eines Picassos klären. Ein Gemälde, das viele Begehrlichkeiten weckt. Luca Brassoni lässt sich von der eleganten Kunstwelt nicht blenden, dazu kennt er die Menschen, vor allem seine Venezianer, viel zu gut.

Der erste Fall von Commissario Brassoni ist eine spannende und kurzweilige Reise durch das schöne Venedig.
Die Autorin beschreibt Orte, Gebäude und Menschen sehr detailliert. Dabei wird sie zu keiner Zeit langatmig oder langweilig. Man hat sofort das Gefühl selbst vor Ort zu sein und mit den Ermittlern durch die Straßen zu streifen.

Der Protagonist Luca Brassoni und seine Kollegen sind durchweg sympatisch. Durch Andeutungen und kleine Verweise auf "frühere" Fälle und Beziehnungen bekommen die Figuren Tiefe, haben Stärken und Schwächen und sind absolut menschlich. Es macht richtig Spaß sie bei der Lösung des Falles und auch bei der Bewältigung ihrer ganz privaten Probleme zu verfolgen.

Wer einen nervenzerrenden Crime-Thriller erwartet wird hier enttäuscht. Dieser Krimi spielt sich in der typisch entspannten italienischen Mentalität ab. Die Ermittler gehen besonnen und ruhig vor. Finden immer wieder Zeit ihre schöne Heimat zu bewundern und auch mal gut essen zu gehen. Und auch kleine komplizierte Liebeleien sind ein Thema. Trotzdem verlieren sie ihr Ziel nicht aus den Augen.
Das mag jetzt nicht besonders spannend klingen, aber langweilig wird es zu keiner Zeit.

Die Autorin schafft es durch ihren flüssigen und nicht zu komplizierten Stil den Leser in Venedig eintauchen zu lassen. Sie erschafft tolle Protagonisten und verruchte Kriminelle. Immer wieder eingestreute italienische Floskeln und Redewendungen machen die Reise in das meditarrane Land noch authentischer.

Für den interessierten Leser, der eine kurzweilige Lektüre sucht und gerne auch mal einem entspannten Ermittler bei der Arbeit zuschaut, dem sei dieses Buch wärmstens empfohlen.
Mit diesem Buch kann man es sich an einem schönen Tag im Garten gemütlich machen und in die herrlichen Straßen Venedigs abtauchen.

Veröffentlicht am 03.05.2017

Achtung! Fantasy-Abenteuer mit Suchtgefahr.

Das Feuer des Mondes
0

"Das Feuer des Mondes" ist ein Fantasy-Abenteuer, dass den Leser auf mehr als nur eine Art zu fesseln weiß.
Man verfolgt nicht ganz klassisch das Abenteuer eines Helden, sondern man ist selbst der Held. ...

"Das Feuer des Mondes" ist ein Fantasy-Abenteuer, dass den Leser auf mehr als nur eine Art zu fesseln weiß.
Man verfolgt nicht ganz klassisch das Abenteuer eines Helden, sondern man ist selbst der Held. Denn bei "Das Feuer des Mondes" handelt es sich um ein Spielbuch.
Einigen wird das Prinzip schon aus den Pan&Paper-Rollenspielen (z.B. D&D) bekannt vorkommen.

Dieses Buch liest man nicht linear, sonder abschnittsweise, abhängig von den eigenen Entscheidungen, Charakterwerten oder dem Ergebnis eines Kampfes.
Das klingt für unerfahrene Leser/Spieler erstmal schwierig. Man wird aber innerhalb des Buches nach und nach mit den Regeln vertraut gemacht. Vorwissen ist daher unnötig und durch verschiedene Möglichkeiten seinen Charakter zu entwickeln hat man auch auf den Schwierigkeitsgrad einen gewissen Einfluss.

Speilbogen für die Übersicht über Waffen und Ausrüstung, Charakterwerte (Lebensenergie, Angriffs- und Verteidigungswerte, usw.), Fähigkeiten, sowie Karten werden vom Buch zur Verfügung gestellt. Man kann sie aber auch auf der Internetseite des Verlags herunter laden und ausdrucken. Dies ist sehr empfehlenswert, da man die Seiten so immer griffbereit hat und etwas weniger hin und her blättern muss. Außerdem hat man so einen besseren Überblick.

Wenn man bisher nur als Leser in Fantasygeschichten eingetaucht ist, kommt einem die Erzählweise evtl. etwas ungewohnt und vielleicht gefühllos vor. Da man selbst quasi zu einer Figur wird, hängt die Gefühlslage des Protagonisten immer vom Spieler ab. Und leider kann noch keiner von und Gedanken und Gefühle seines Gegenüber lesen ;)
Daher ist der Sprachstil nur logisch und tut der Spannung keinen Abbruch.

Ich hatte vorher keine Erfahrung mit Spielbüchern.
Dieses hat mich aber quasi über Nacht süchtig gemacht. Das Buch hat durch viele Möglichkeiten einen enormen Wiederspiel- und Wiederlesewert. Jedes Mal erlebt man eine etwas andere Story. Ich werde die verschieden Wege sicherlich noch einige Male ausprobieren.

Unbedingte Leseempfehlung!!!

Veröffentlicht am 03.05.2017

Interessantes Debüt mit kleineren Schwächen.

Die Nanolithografie
0

Als Marc Jansen ein Angebot von der Kanzlei Navarro für eine Zusammenarbeit bekommt, ändert sich sein bis dahin eher langweiliges Leben schlagartig. Als Partnerin bekommt er die geheimnisvolle Lana de ...

Als Marc Jansen ein Angebot von der Kanzlei Navarro für eine Zusammenarbeit bekommt, ändert sich sein bis dahin eher langweiliges Leben schlagartig. Als Partnerin bekommt er die geheimnisvolle Lana de Vries an seine Seite. Der erste Auftrag besteht darin, für ein internationales Konsortium Nachforschungen über den Tod des Wissenschaftlers Lopez anzustellen. Es beginnt ein bizarres Wettrennen um eine angebliche Entdeckung von Lopez. Der Strudel, in den Marc und Lana geraten, besteht aus Mord, Korruption und Intrigen und reicht bis in die höchsten Schaltstellen der internationalen Mächte.

Nanolithografie ist ein Thriller über den Kampf um neue Technologien zwischen Unternehmen und geheimen Einrichtungen der Regierung. Geführt nicht nur mit Waffengewalt, sondern auch mit der Macht der Informationen.

Zu Beginn habe ich mich mit diesem Buch etwas schwer getan. Dies hatte mehrere Gründe.
Zum Einen ist die Story zum Großteil sehr fachspezifisch und sachlich aufgebaut. Es geht um Recherchen und Konverenzen, um den Austausch und die Koordination von Informationen und die Koordination von Aktionen.
Dadurch bekommt man zwar einen guten Eindruck der verschiedenen Parteien und ihrer Struktur, das wird auf Dauer aber eherlangatmig und eintönig.
Ein anderer Punkt ist der nicht geringe Anteil an technischen Fakten. Ob nun bereits real oder noch Fiktion mag ich als Laie nicht einzuschetzen. Der Autor präsentiert ein unfassendes und detailliertes Fachwissen, welches für den unwissenden Leser schwer bis garnicht zu verstehen ist. Durch Erklärungen innerhalb der Dialoge kann der Leser ungefähr erfassen worum es geht. Wirkich verstehen werden es aber nur diejenigen, die sich näher mit Computertechnik auskennen. Das mag zwar eigentlich nicht den Lesegenuss bremsen. Aber alleine durch die enorme Masse an Informationen fühlte ich mich doch gehemmt.
Der letzte Punkt, der mich beim Lesen gehindert hat war die Art der Dialoge.
Der Autor hat eine etwas merkwürdige Art mit Dialogen umzugehen. Sie sind nicht nach dem weit verbreiteten Prinzip von Frage und Antwort, Argument und Gegenargument, Anweisung und Bestätigung aufgebaut. Viel mehr hat man das Gefühl, Dialoge stellen ein notwendiges Übel dar, das wie auf einer Checkliste schnell abgehandelt wird, um die Handlung schneller voran zu treiben. So scheinen die Figuren nicht miteinander zu reden und zu agieren, sondern sie leiern nacheinander die nötigen Sätze herunter.

Zwar finden im Laufe der Story immer wieder erschütternde Ereignisse statt. Aber richtiges Thriller-Feeling kam bei mir erst im letzten Drittel des Buches auf. Ab dort geraten die Protagonisten so richtig selbst ins Kreuzfeuer. Endlich kommt Spannung auf. Schade, denn das Thema des Buches ist top aktuell und die Idee des Buches ist wirklich interessant.

Sprachlich ist das Buch recht solide. Vereinzelt haben sich noch Wort- oder Buchstabendreher eingeschlichen und ein paar Leerzeichen haben den Dienst verweigert. Aber solche kleinen Fehler können auch bei Bücher aus den großen Verlagen und von bekannteren Autoren passieren.
Den Leser bringt das nur selten ins Straucheln.

Der Autor präsentiert eine Story mit erschreckend realem Hintergrund.
Wenn er in Zukunft an Spannungsbogen und Dialogen noch etwas arbeitet, bin ich überzeugt, dass wir hier einen neuen Bestseller-Kandidaten gefunden haben.
Dem technisch interessierten Thrillerfan könnte breits das Debüt viel Spaß machen.

Veröffentlicht am 03.05.2017

Ermittlungen mit Witz und Hase.

Von Herzen
0

Ein toter Arzt, der zu Lebzeiten bei seinen Patienten so beliebt war wie bei den Frauen – für Natalie Sperling, Kommissarin der 8. Mordkommission von Berlin, sieht das nach einem übersichtlichen Fall aus. ...

Ein toter Arzt, der zu Lebzeiten bei seinen Patienten so beliebt war wie bei den Frauen – für Natalie Sperling, Kommissarin der 8. Mordkommission von Berlin, sieht das nach einem übersichtlichen Fall aus.
Doch nachdem weitere Männer von Miss O zur Rechenschaft gezogen werden kann die Kommissarin jede Hilfe brauchen.
Sei es von ihrem schrulligen Teamkollegen, einem Barkeeper mit Womanizer-Potenzial, oder auch von Inspektor Harvey – einem Plüschhasen, dessen Gesellschaft so sehr Segen wie Fluch ist.

"Von Herzen" ist ein gut durchdachter und angenehm zu lesender Krimi. Die Autorin zeichnet interessante und witzige Figuren und schreibt ihnen eine packende Geschichte, in der sie lebensecht agieren können.
Dabei werden nicht einfach irgendwelche Stereotypen aufgegriffen, sondern jeder Charakter hat seine eigenen Macken und Besonderheiten. Die Ermittlerin teilt ihre Gedanken mit einem Plüschhasen, er ihr gute Tipps gibt.
Ihr Partner hat zu jedem Tag und jedem Jackett eine passende Fliege und einen gewaltigen Mutterkomplex.
Diese und weitere Kleinigkeiten verleihen dem Krimi die richtige Würze und bringen den Leser nicht nur einmal zum Schmunzeln.


Sprachlich ist das Buch sehr angenehm zu lesen. In der ersten Auflage hatten sich noch ein paar kleine Fehler eingeschlichen, aber die haben Autorin und Verlag bereits in Angriff genommen.
Für Fans von Berlin und Freunden von Krimis mit einem Hauch Humor ist dieses Buch ein absolutes Muss.
Ich würde mich wirklich freuen noch weitere Fälle von Sperling und Hase zu lesen. Die Figuren würden sich wirklich für eine Fortsetzung eignen auch wenn diese Geschichte wunderbar für sich allein stehen lasse.