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Veröffentlicht am 06.01.2022

Nicht ganz so kurze Geschichte des un-vereinigten Königreichs

Die kürzeste Geschichte Englands
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Geschichte, politische Analyse, aktuelle Problematiken.

Viele sprechen einfach nur von England. Für andere ist es das Vereinigte Königreich oder Großbritannien. Aber woher kommen eigentlich diese verschiedenen ...

Geschichte, politische Analyse, aktuelle Problematiken.

Viele sprechen einfach nur von England. Für andere ist es das Vereinigte Königreich oder Großbritannien. Aber woher kommen eigentlich diese verschiedenen Namen und was steckt dahinter? Nachdem er die deutsche Geschichte beleuchtet hat, widmet sich James Hawes nun einer Betrachtung der englischen bzw. britischen Geschichte.
Knapp 400 Seiten sind jetzt nicht so kurz, wie der Titel vermuten lässt. Wer sich aber ein wenig mit der Geschichte des vereinigten Königreiches auskennt, wird schnell feststellen, dass das Buch sich vor allem auf die politischen Renke und die parlamentarischen Entwicklungen konzentriert. Aber es fehlen auch verschiedene Aspekte, wie z.B. die Bewegung zum Frauenwahlrecht.

Das Buch ist in mehrere größere zeitliche Abschnitte unterteilt und enthält zusätzlich Bilder, Tabellen, Karten und Diagramme zur anschaulicheren Erklärung. Auch Zitate von anderen Autoren oder von Zeitgenossen sind mit enthalten. Wer sich grundsätzlich für Geschichte und/oder historische Politik interessiert, findet hier interessante Fakten und Zusammenhänge. Wie man auf die Idee kommt, dieses Buch “Die kürzeste Geschichte” zu nennen, kann ich nicht ganz nachvollziehen. Wenn man das Buch einfach so am Stück weglesen möchte, kann es einem schonmal ein wenig fade werden.
Es ist und bleibt eben eine Auflistung historischer Fakten und deren Analyse.

Fazit:
Für geschichtlich und politisch interessierte sicher interessant. Für eine kurze Geschichte aber doch ziemlich lang. War mir zum Teil einfach zu lang und zu viel. Aber interessante Zusammenhänge zu aktuellen Ereignissen.

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Veröffentlicht am 03.01.2022

Der Polizist und die Journalistin

Miss Daisy und der Tote auf dem Eis
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Cosy-Krimi in der feinen Gesellschaft der 20er Jahre

Die junge Daisy Dalrymple hat sich entschlossen ein eigenständiges Leben zu führen. Das bringt nicht nur ihre Mutter dazu irritiert die Nase zu rümpfen. ...

Cosy-Krimi in der feinen Gesellschaft der 20er Jahre

Die junge Daisy Dalrymple hat sich entschlossen ein eigenständiges Leben zu führen. Das bringt nicht nur ihre Mutter dazu irritiert die Nase zu rümpfen. Auch andere Bekannte aus der gehobenen Gesellschaft der 1920er Jahre finden Daisys Lebensentwurf mehr als ungewöhnlich. Als Reporterin reist sie nach Wentwater Court um einen Artikel über das Anwesen zu schreiben. Doch dann passiert ein Mord.

Daisy ist keine Miss Marple und auch kein Rex Stout. Sie ist ein wenig naiv und altklug und vor allem verlässt sie sich mehr auf ihr Gefühl und ihre Menschenkenntnis, als auf Fakten und Beweise. Das führt dazu, dass sie sich gerne in Vermutungen und Theorien verstrickt, aber auch, dass die Menschen ihr gerne Dinge erzählen. Den Leser erwartet hier also kein knallharter Krimi, sondern sehr viel Cosy. Man sollte sich auf ausführliche Beschreibungen der Schauplätze und des Aussehens der Figuren einstellen. Zwischen Daisy und dem ermittelnden Inspector Alec Fletcher entwickeln sich außerdem die ersten zarten Gefühle, was ebenfalls für einige Ablenkung von den Ermittlungen sorgt.

Ich habe mir das Hörbuch von Julia von Tettenborn vorlesen lassen. Ihre Stimme passt wunderbar zur Geschichte. Sie spricht das Buch atmosphärisch und schafft es die Figuren geschickt zu unterscheiden. Man kann das Hörbuch wunderbar nebenher hören und sich berieseln lassen. Allerdings kann ich mir gut vorstellen, dass die Lektüre des gedruckten (oder digitalen) Buches tatsächlich eher etwas für einen entspannten Urlaub ist. Wer Nervenkitzel oder einen ausgeklügelten Spannungsbogen möchte, der ist hier eher fehl am Platz. Die Geschichte läuft flüssig aber eher unspektakulär vor sich hin. Einzig das Ende hat mich doch sehr überrascht.

Fazit:
Mehr cosy als Krimi, mehr Romantik als Spannung. Als Hörbuch und/oder für den nächsten Urlaub eine atmosphärische und entspannte Lektüre. Aber eher nichts für eingefleischte Krimi-Fans.

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Veröffentlicht am 29.11.2021

Alles unter Kontrolle im Buckingham Palace – wirklich?

Die unhöfliche Tote
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Ein neuer verzwickter Fall für die Queen.

Die Krimi-Reihe von S. J. Bennett mit royaler Ermittlerin geht in die zweite Runde. Dieses Mal dreht sich alles um eine Tote am Pool des Buckingham Palace und ...

Ein neuer verzwickter Fall für die Queen.

Die Krimi-Reihe von S. J. Bennett mit royaler Ermittlerin geht in die zweite Runde. Dieses Mal dreht sich alles um eine Tote am Pool des Buckingham Palace und ein verschwundenes Bild. Doch die diskreten Nachforschungen ihrer Assistentin Rozie stoßen die Queen auf ein ganzes Netzwerk, das ihren Haushalt um diverse Dinge erleichtert hat.

Der neueste Streich der Cosy-Crime Reihe spiel ca. in 2016. Aktuelle Entwicklungen, wie das Brexit Referendum, werden ebenso erwähnt, wie die Menschen im realen Umfeld der Queen. Dadurch bekommt die Handlung ein sehr realistisches Setting. Rozie und die Queen haben mir wieder sehr gut gefallen. Zwei intelligente und selbstständige Persönlichkeiten. Natürlich bekommen es die beiden mit so einigen männlichen Charakteren zu tun, die sie ziemlich bevormunden. Doch die beiden wissen, wie sie ihnen ihre Grenzen aufzeigen.

Der Aufbau der Handlung ist diesmal besser gelungen. Die Queen kommt mehr zu Wort und wir erhalten mehr Einblick in ihre Gedankengänge. Der Fall ist ziemlich verzwickt. Doch ich hatte immer das Gefühl, den Schlussfolgerungen und Entwicklungen folgen zu können. Ich wurde nicht einfach vor vollendete Tatsachen gestellt.
Das Buch ließ sich sehr gut lesen. Spannend und mit tollen Charakteren, aber auch ruhig. Eben ein richtiger Cosy-Krimi.

Fazit:
Eine sehr gut gelungene Fortsetzung. Vieles was mir in Band 1 nicht gefallen hat, wird hier besser gemacht. Zwei tolle Protagonistinnen, von denen ich hoffe bald mehr zu lesen.

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Veröffentlicht am 19.11.2021

Fakt und Fiktion verschmelzen zu einer emotionalen Geschichte

Eine Bibliothek in Paris
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Zwei fesselnde Schicksale finden zusammen.

Ich habe zuletzt (historische) Romane mit einer Verbindung zu Büchern oder Buchorten für mich entdeckt. Auch wenn ich mit Geschichten aus und um den zweiten ...

Zwei fesselnde Schicksale finden zusammen.

Ich habe zuletzt (historische) Romane mit einer Verbindung zu Büchern oder Buchorten für mich entdeckt. Auch wenn ich mit Geschichten aus und um den zweiten Weltkrieg eher nicht so warm werde, hat mich “Eine Bibliothek in Paris” doch sehr neugierig gemacht. Und ich wurde nicht enttäuscht.
Janet Skeslien Charles lässt ihre Geschichte durch ihre beiden Protagonistinnen erzählen. Der Wechsel ist zu Beginn jedes Kapitels gut zu erkennen, so dass man kein Problem hat, sich zurechtzufinden. Allein schon aufgrund des Altersunterschiedes sind Odile und Lily ziemlich unterschiedlich. Doch mir waren beide schnell sympathisch und beide haben es nicht leicht. Sie wirkten auf mich authentisch und liebenswert.

Die Handlung hat mich schnell gefesselt. Reale Personen und Ereignisse fließen wie selbstverständlich in die fiktive Handlung ein und bilden ein wunderbares Gesamtwerk. Der Schreibstil lässt sich flüssig lesen und lässt sich Zeit für die Gefühle der Protagonistinnen. Die Schauplätze und Nebenfiguren werden anschaulich beschrieben. Vor meinem inneren Auge konnte ich mir alles richtig gut vorstellen.

Fazit:
Ich hatte den Eindruck, dass die historischen Referenzen gut recherchiert wurden. Die Handlung ist fesselnd und emotional. Das Buch hat mich gepackt und mitgerissen. Ein atmosphärischer und ergreifender Roman!

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Veröffentlicht am 18.11.2021

Glitzer und Blumen, statt Spinnweben und Lakritze

Bazilla - Fee wider Willen
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Da wird der Vampir im Feen-Internat verrückt.

So hatte sich Bazilla ihren zehnten Geburtstag nicht vorgestellt. Sie hatte sich gefreut endlich ein richtiger Vampir zu sein, mit Zähnen und Umhang und ...

Da wird der Vampir im Feen-Internat verrückt.

So hatte sich Bazilla ihren zehnten Geburtstag nicht vorgestellt. Sie hatte sich gefreut endlich ein richtiger Vampir zu sein, mit Zähnen und Umhang und Allem. Doch dann bekommt sie ein Paar zarte Flügel und muss auf einem Internat für Feen zur Schule gehen. Das geht ja garnicht…

Bazilla ist ein wildes, selbstbewusstes Mädchen, das wunderbar anders ist als andere kleine Mädchen. Womit sie so garnichts anfangen kann sind Blumen, Schmetterlinge, Glitzer und die Farbe Rosa. Damit trifft sie bei mir direkt einen Nerv. Bazillas Zuhause, die Burg Morchelfels hat mir auch auf Anhieb super gefallen. Aber auch das Feen-Internat ist ein spannender Ort, auch wenn ich es mit Rosa und Glitzer genauso halte, wie Bazilla.

“Fee wider Willen” ist der erste Band einer ganzen Reihe um das Vampir-Mädchen, das keines ist. Bazilla versucht sich im Internat einzuleben und wir dürfen an ihrem neuen Schulalltag teilnehmen. Neben Bazilla lernen wir noch andere tolle Figuren kennen. Wobei natürlich auch eine fiese und zickiger Widersacherin dazu gehört.
Die Autorin schafft es wunderbar, die verschiedenen Welten kindgerecht darzustellen. So ist in der Vampirwelt alles dunkel und ein bisschen unheimlich, und die Sprache ist voller merkwürdiger Schimpfworte (schleimiger Krötenrotz). Bei den Feen ist alles hell und fröhlich, (fast) alle sind immer nett zueinander und haben genaue Regeln. Da ist eine gehörige Portion Chaos im Feen-Internat mit Bazillas Ankunft garantiert.

Das Buch lässt sich super lesen, ist spannend und witzig. Die jungen Leser werden sicherlich keine Schwierigkeiten haben, der Handlung zu folgen. Auch ich, als erwachsene Leserin, hatte großen Spaß, Bazilla auf ihrem Abenteuer zu begleiten. Die Handlung ist gut in sich abgeschlossen, lässt aber natürlich noch Spielraum für die Fortsetzung.

Fazit:
Eine witzige und selbstbewusste Protagonistin in einer spannenden Handlung. Bazillas erstes Abenteuer macht wirklich Spaß. Ich freue mich schon auf das nächste!

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