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Veröffentlicht am 06.10.2021

Atmosphärische Umsetzung eines Klassikers

Das Dschungelbuch
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Tolle Umsetzung mit großem Sprecher und mitreißendem Jazzorchster.

“Das Dschungelbuch” sagt wahrscheinlich jedem etwas. Die meisten denken dabei direkt an die filmische Umsetzung aus dem Hause Disney. ...

Tolle Umsetzung mit großem Sprecher und mitreißendem Jazzorchster.

“Das Dschungelbuch” sagt wahrscheinlich jedem etwas. Die meisten denken dabei direkt an die filmische Umsetzung aus dem Hause Disney. Die ursprüngliche Geschichte stammt von dem britischen Autor Rudyard Kipling aus dem Jahr 1894. Dieses Hörbuch basiert auf den ersten beiden Geschichten des ursprünglichen Buches.

Der Sprecher ist Christian Brückner, bekannt als Stimme von z.B. Robert De Niro. Er liest den Text sehr ruhig und mit wohlgesetzten Worten, weiß aber auch in welcher Situation er mit seiner Stimme Spannung aufbauen und das Tempo erhöhen muss.
Unterstützt wird er musikalisch von einem Jazzorchester, welches den Dschungel und die Tiere eindrucksvoll lebendig werden lässt.

Ich war schnell gefesselt, sowohl von der Erzählung wie auch von der musikalischen Untermalung. Da auch ich “nur” den Disneyfilm und andere Umsetzungen für Kinder kannte, war ich überrascht, wie kurz die Geschichte plötzlich auf mich wirkte. Man vermisst einige Szenen, die in der Originalgeschichte so scheinbar garnicht existieren. Qualitativ ist diese Hörbuchumsetzung über jeden Zweifel erhaben.

Fazit:
Eine wunderbare Interpretation und Umsetzung eines großen Klassikers. Ich bin sofort in den indischen Dschungel abgetaucht. So machen Hörbücher Spaß und ich bin versucht das literarische Vorbild zur Hand zu nehmen, um endlich die komplette Originalgeschichte kennen zu lernen.

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Veröffentlicht am 05.10.2021

Andere Erwartungen

The Upper World – Ein Hauch Zukunft
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Keine Angst vor der Wissenschaft!

Die Leben von Esso und Rhia laufen alles andere als rund. Und obwohl 15 Jahre zwischen ihren Geschichten liegen, verbindet die beiden doch so einiges.
Femi Fadugbas ...

Keine Angst vor der Wissenschaft!

Die Leben von Esso und Rhia laufen alles andere als rund. Und obwohl 15 Jahre zwischen ihren Geschichten liegen, verbindet die beiden doch so einiges.
Femi Fadugbas Debüt-Roman ist in zwei Handlungsstränge unterteilt (Esso und Rhia), welche optisch durch die Schriftart deutlich zu unterscheiden sind. Esso lebt in London, in einer Gegend, die von Gangs beherrscht wird. Daher muss sich der Leser auf Slang und Gang-Symbolik einstellen, die ziemlich verwirrend sein können, wenn man sich so garnicht auskennt. Bei Rhia kommt noch ein wenig Mathematik und theoretische Physik dazu. Doch das alles war so gut erklärt, dass ich ziemlich gut zurecht kam. Die Formeln am Ende des Buches braucht es nicht wirklich für das Verständnis der Handlung an sich.

Der Klappentext hat mich eher eine Dystopie oder eine Sci-Fi-Handlung in einer sehr nahen Zukunft erwarten lassen. Bekommen habe ich das irgendwie nicht.
Durch die Ausflüge in die Physik gibt es zwar Science, aber die Fiction kommt so garnicht zur Geltung. Dafür enthält das Buch zwei emotionale und auch dramatische Coming-of-Age Geschichten.

Da das Buch so ganz anders war, als ich es erwartet hatte, bin ich insgesamt nicht wirklich warm geworden mit der Handlung und den Figuren. Einzig in Rhia konnte ich mich ein wenig einfühlen. Ich denke aber, dass der Autor die Problematik der Jugendbanden recht gut dargestellt hat. Auch finde ich, dass Esso und Rhia einiges an emotionaler Tiefe haben.
Leider haben sich in den Text noch einige Schreibfehler eingeschlichen. Da muss man dann einfach drüber hinweg lesen. Ein bisschen schade ist das aber schon, denn der Verlag hat sich offensichtlich einige Mühe mit dem Buch gegeben.

Fazit:
Nur weil man andere Erwartungen an ein Buch hat, muss es nicht schlecht sein, nur weil es diese nicht erfüllt. “The Upper World” konnte mich persönlich nicht abholen, ist grundsätzlich aber verständlich geschrieben und zeigt schon jetzt, dass der Autor gute Geschichten erzählen kann.

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Veröffentlicht am 24.09.2021

Die geheimnisvollen Vögel der Nacht

Entdecke die Eulen
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Die kleine Eule Xabi stellt jungen Forschern die gefiederten Jäger der Nacht vor.


Die Sachbuchreihe mit dem niedlichen Maskottchen widmet sich immer einem tierischen oder technischen Thema, dass für ...

Die kleine Eule Xabi stellt jungen Forschern die gefiederten Jäger der Nacht vor.


Die Sachbuchreihe mit dem niedlichen Maskottchen widmet sich immer einem tierischen oder technischen Thema, dass für Leseanfänger und jene, die kurz davor stehen, anschaulich erklärt wird. Diesmal stehen Eulen im Fokus. Was wissen wir eigentlich über diese faszinierenden Nachtvögel? Wie leben Sie? Und was kann jeder einzelne für ihren Schutz tun? Auch dieser Band ist wieder mit vielen großen und farbigen Fotos und Illustrationen bebildert. Dadurch werden viele Zusammenhänge leichter verständlich.

Die kurzen Texte sind gut verständlich und erklären anschaulich die “Superkräfte” der Eulen. Es werden verschiedene Arten und ihre Besonderheiten vorgestellt. Immer wieder präsentiert Maskottchen Xabi ganz besondere Fakten. So wird das Kennenlernen dieser faszinierenden Tiere kindgerecht und spannend. Aber auch die Erwachsenen können hier noch einiges lernen.

Fazit:
Das Konzept der Entdecke-Reihe ist hinlänglich bekannt. Aufgrund der vielen großflächigen Bilder und des niedlichen Maskottchens ist mir diese Reihe aber besonders sympathisch. Daher bekommt “Entdecke die Eulen” von mir eine Leseempfehlung für Groß und Klein.

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Veröffentlicht am 24.09.2021

Steampunk ohne viel Technik

Florance Bell und die Melodie der Maschinen
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Mehrere Erzählebenen lassen die Protagonistin zu kurz kommen.

Die Geschichte der 15-jährigen Florence spielt in einer alternativen Vergangenheit von England. Sie ist eine englische Waise, die von einem ...

Mehrere Erzählebenen lassen die Protagonistin zu kurz kommen.

Die Geschichte der 15-jährigen Florence spielt in einer alternativen Vergangenheit von England. Sie ist eine englische Waise, die von einem französischen Meistermechaniker aufgenommen wurde, um seine Assistentin zu werden. Als das Anwesen des Earl Hallingway, Florence Arbeitgeber, von Rebellen angegriffen wird, fällt sie diesen die Hände. Und die Kinder des Earls sind gezwungen zu fliehen.

Der Schreibstil ließ sich eigentlich ziemlich flüssig lesen. Die Schauplätze sind anschaulich beschrieben, aber irgendwie war die Technik und die Mechanik nur eine ziemlich flache Kulisse und keine ausgefeilte Welt. Die Kapitel wechseln immer wieder zwischen den zwei Perspektiven von Florence und den beiden Kindern des Earls. Das war recht gut zu überblicken, denn die adeligen Kinder sind wirklich die typischen, verwöhnten Bälger. Ich bin mit ihnen überhaupt nicht warm geworden. Leider kam Florence mir daher auch irgendwie zu kurz. Auch wenn sie einige gute Einfälle in die Handlung einbringt, hatte ich mir insgesamt mehr von ihr und den technischen Spielereien, die der Autor sich ausgedacht hat, erhofft.

Bemerkenswert fand ich, dass die Rebellen, die ja eigentlich die Gegenspiele sein sollten, sehr Positiv und menschlich rüberkommen. Man kann ihren Standpunkt ziemlich gut nachvollziehen und ist schon fast auf ihrer Seite. Da kommt natürlich die Frage auf, wer den nun der Böse in der Geschichte ist….

Fazit:
Das Buch hat viele tolle Ideen und ist sicherlich ein schöner Einstieg, wenn junge Leser noch nie mit dem Genre Steampunk in Kontakt gekommen sind. Für mich ist das Buch allerdings hinter seinen Möglichkeiten zurück geblieben. Die Welt wurde nur so weit, wie für die Handlung nötig beschrieben. Die Protagonistin gefiel mir grundsätzlich gut, blieb aber insgesamt irgendwie stereotyp. Leider nicht ganz meins.

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Veröffentlicht am 03.09.2021

Diversität im Weltraum

Aurora erwacht
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Warnung vor den Pubertierchen.

Eine unfreiwillig zusammengewürfelte Truppe Weltraum-Legionäre. Ein Mädchen, das aus der Zeit gefallen ist. Und eine Bedrohung, deren Ausmaß erst nach und nach zum Vorschein ...

Warnung vor den Pubertierchen.

Eine unfreiwillig zusammengewürfelte Truppe Weltraum-Legionäre. Ein Mädchen, das aus der Zeit gefallen ist. Und eine Bedrohung, deren Ausmaß erst nach und nach zum Vorschein kommt. Dazu eine gehörige Portion Sarkasmus und Wortwitz, sowie manchmal recht anstrengende Anflüge von pubertärem Gesabbel. All dies sind die Zutaten für den ersten Band der Aurora Reihe von Jay Kristoff und Amie Kaufman.

Im Großen und Ganzen handelt es sich bei dieser Story um eine Kombination aus Space-Opera und Sci-Fi-Aktion. Was den besonderen Reiz dieses Buches ausmacht, ist wohl vor allem die besondere Art von Humor und Sarkasmus, die so typisch für die Bücher von Jay Kristoff sind. Fans kommen hier also voll auf ihre Kosten. Aber auch ein überraschender Twist gegen Ende des Buches machen aus dieser Geschichte, mit bekanntem Muster, ein Buch der etwas anderen Art.

Das Buch wird aus den verschiedenen Blickwinkeln der Mitglieder von Aurora-Squad 312 und von Aurora O’Malley erzählt. Das kann ein wenig verwirrend sein, da der Wechsel auch innerhalb von ereignisreichen Abschnitten des Buches vor sich geht und man einen Moment braucht, bis man die Perspektive der richtigen Figur zugeordnet hat. Wenn man im Laufe der Zeit mit den verschiedenen Charakteren und ihren Hintergründen vertraut geworden ist, klappt das aber immer besser.

Die Hintergründe der Welt dieses Buches werden vor allem als Auszüge aus Computer-Einträgen verständlich gemacht. Das ist neben der Beschreibung der Settings so ziemlich das Einzige, was wir über die Welt erfahren. Trotzdem fand ich das alles ziemlich interessant und konnte mir ein gutes Bild machen. Auch die Protagonisten haben mir ziemlich gut gefallen. Das Team besteht aus ziemlich unterschiedlichen Charakteren, aus verschiedenen Völkern und zum Teil auch mit Handycaps. Die Mischung ist sehr interessant. Allerdings verhalten sich alle Sieben oft auch ziemlich kindisch und pubertär. Irgendwann habe ich aufgehört zu zählen, wie oft jemand als besonders heiß bezeichnet wurde. Das wurde mir einfach zu anstrengend. Aber irgendwie war das Ganze auch lustig.
Die Dialoge sind sehr dynamisch geschrieben. Da kommt es schonmal zu hitzigen Wortgefechten. So macht das Lesen nochmal so viel Spaß. Die Schauplätze werden recht genau beschrieben, sodass man sich gut zurechtfindet. Allerdings bleibt auch genug Raum, um seiner Phantasie freien Lauf zu lassen. Wie bei Science-Fiction üblich, wird nicht mit technischen Begriffen gespart. Doch hatte ich nicht den Eindruck, dass die Handlung unter zu viel Technik-Babel leidet. Insgesamt also sehr gut geeignet auch für Lesern, die sonst wenig mit Science-Fiction anfangen können, denn die Beziehungen der Figuren stehen im Fokus.

Fazit:
Ich hoffe, dass die Pubertät der Protagonisten im zweiten Band vorbei ist. Davon abgesehen war dieser Band ein toller Auftakt der Trilogie. Ich hatte großen Spaß beim Lesen und bin schon gespannt auf die Fortsetzung.

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