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Veröffentlicht am 21.08.2022

Reisetipps für Eisenbahnfreunde

Auf Schiene
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Der Autor ist eindeutig ein großer Fan der Eisenbahn und es gelingt ihm hervorragend seine Begeisterung zu transportieren.
In 33 Kapiteln betrachtet er eindrucksvolle Bahnlinien in ganz Österreich (mit ...

Der Autor ist eindeutig ein großer Fan der Eisenbahn und es gelingt ihm hervorragend seine Begeisterung zu transportieren.
In 33 Kapiteln betrachtet er eindrucksvolle Bahnlinien in ganz Österreich (mit ein paar Abstechern in Nachbarländer). Er beschreibt nicht nur die Streckenführung, sondern gibt auch Tipps, was entlang der Stecke so alles unternommen werden kann. Schlendern durch malerische Ortskerne, Besuche von Museen, Burgen oder sonstigen Sehenswürdigkeiten, Genuss kulinarischer Highlights, Radtouren und Wanderungen verschiedener Schwierigkeitsgrade – hier ist für jeden was dabei. Auch die zahlreichen hübschen Bilder wecken die Reiselust. Zu den meisten Zielen sind außerdem Links mit weiterführenden Informationen angegeben.
Dabei werden sowohl bekannte Touristenattraktionen als auch echte Geheimtipps betrachtet, und es wird deutlich, dass viele interessante Destinationen auch gut mit der Bahn (bzw daran anschließend mit Bus, Rad oder bisweilen Schiff) erreicht werden können.

Die Auswahl ist jedoch etwas einseitig: Der Osten ist überrepräsentiert und der Autor geht offenbar davon aus, dass sich alle seine Leser von Wien aus auf den Weg machen (beispielsweise wird die Fahrtdauer immer von Wien aus angegeben) und jeder ein begeisterter Radfahrer ist.

Dennoch ist das Buch für alle Österreicher (und Österreich-Urlauber), die das Land auf entspannte und umweltfreundliche Weise erkunden wollen, empfehlenswert.

Veröffentlicht am 21.08.2022

Aktuelle Übersicht zur Evolution des Menschen

Das Mosaik der Menschwerdung
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Dieses Buch bietet einen kompakten und doch gehaltvollen Überblick über den aktuellen Forschungsstand zur Evolution des Menschen. Dabei stellt sich heraus, dass diese weitaus komplexer abgelaufen ist als ...

Dieses Buch bietet einen kompakten und doch gehaltvollen Überblick über den aktuellen Forschungsstand zur Evolution des Menschen. Dabei stellt sich heraus, dass diese weitaus komplexer abgelaufen ist als vereinfachte Darstellungen in Medienberichten oder Schulbüchern erahnen lassen und dass die Zusammenhänge durch neue Fossilienfunde häufig eher verworrener als klarer werden.
Nach einer kurzen Zusammenfassung der Entwicklung von der Entstehung des Lebens bis zum Miozän beschreibt Dierk Suhr zunächst all die bisher bekannten Homininen aus den letzten 8 Millionen Jahren, deren Verwandtschaftsverhältnisse oft mehr als umstritten sind. Er erklärt, wo die jeweilige Art gelebt hat und was wir über ihre Anatomie und Lebensweise wissen oder vermuten.
Anschließend stellt er verschiedene Theorien der Menschwerdung vor, die erklären sollen, welche Wechselwirkungen zwischen plio- und pleistozäner Umwelt und den Vorfahren des Homo sapiens für eine Hirnentwicklung verantwortlich waren, die in dem außergewöhnlichen Intellekt des rezenten Homo sapiens resultierte.
Zudem betrachtet er diverse Merkmale des modernen Menschen (wie unsere Hände und Füße, unser großes Gehirn, unseren kleineren Darm, unsere Sprache etc) und spürt ihrer evolutionären Entwicklung nach.
Zuletzt unternimmt der Autor noch den Versuch, die verschiedenen Mosaiksteine zu einem Gesamtbild der Humanevolution zusammen zu setzten.

Gefallen hat mir vor allem, dass dabei immer wieder unterschiedliche Meinungen vorgestellt und gegeneinander abgewogen werden. Man kann so nachvollziehen, wie sich manche Ansichten im Laufe der Zeit gewandelt haben und wo noch Uneinigkeit unter den beteiligten Wissenschaftlern besteht.
Außerdem wird deutlich, dass es nicht den einen großen Sprung vom Tier zum Menschen gegeben hat, sondern dass es sich hierbei um einen sich über Jahrmillionen hinziehenden, den Regeln der Evolution folgenden Prozess handelte, der in verschiedenen Bereichen in unterschiedlichen Geschwindigkeiten verlief.

Insgesamt kann ich dieses Werk nur weiterempfehlen, das trotz der eher geringen Seitenzahl voller interessanter Fakten und inspirierender Gedanken ist.

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Veröffentlicht am 21.08.2022

Unternehmungslustige Senioren im Luxushotel

Miss Sharp macht Urlaub
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Die bereits aus “Mord in Sunset Hall“ bekannte Senioren-WG macht diesmal Urlaub in einem Öko-Luxushotel in Cornwall. Doch schon kurz nach ihrer Ankunft beginnen die Turbulenzen: Agnes glaubt, von der Terrasse ...

Die bereits aus “Mord in Sunset Hall“ bekannte Senioren-WG macht diesmal Urlaub in einem Öko-Luxushotel in Cornwall. Doch schon kurz nach ihrer Ankunft beginnen die Turbulenzen: Agnes glaubt, von der Terrasse der Bar aus einen Mord beobachtet zu haben, Edwina ist fest davon überzeugt, hier einen geheimen Auftrag ausführen zu müssen und findet tatsächlich bald jemanden, der ihrer Hilfe bedarf, und Bernadette begegnet unvermutet einer Person aus ihrer bewegten Vergangenheit.

Obwohl es mehrere Todesfälle gibt, ist das Buch in einem lockeren, heiteren Ton geschrieben, sodass kein wirkliches „Krimi-Feeling“ aufkommt. Außerdem wirken manche Handlungselemente überzeichnet, und einige Geschehnisse sind unlogisch oder unrealistisch.
Das macht aber nicht viel, überzeugt die Geschichte doch ohnehin in erster Linie mit ihren liebenswürdigen und interessanten Charakteren. Es ist amüsant, Agnes und ihre Freunde bei ihren Ermittlungen und sonstigen Abenteuern zu begleiten. Schön auch, dass sie sich von ihren diversen altersbedingten Einschränkungen nicht unterkriegen lassen.
Auch das Drumherum ist gut gezeichnet, etwa die Atmosphäre in einem Luxushotel, wo zu Beginn noch alles idyllisch und geordnet ist, mit der Zeit aber immer mehr das Chaos um sich greift.
Wie in den meisten anderen Romanen von Leonie Swann spielt wieder ein Tier eine bedeutsame Rolle. Diesmal handelt es sich um eine junge Boa Constrictor, deren Leben eine für sie unerfreuliche Wendung nimmt.

Fazit: Es handelt sich hier um einen eher seichten, aber jedenfalls unterhaltsamen Roman, der sich auch gut als Urlaubslektüre eignet (obwohl die Geschichte im Winter angesiedelt ist). Ich würde jedoch empfehlen, zuerst „Mord in Sunset Hall“ zu lesen, da man über die Hintergründe der WG und ihrer Bewohner diesmal leider wenig erfährt.

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Veröffentlicht am 21.08.2022

Die ersten Jahre von Friedrichs Herrschaft

Schwert und Krone - Zeit des Verrats
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Als Friedrich Barbarossa 1152 zum römisch-deutschen König gekrönt wird, ist sein großes Ziel erreicht, doch auch die nächsten Jahre halten einige Herausforderungen für ihn bereit.
Die angestrebte Krönung ...

Als Friedrich Barbarossa 1152 zum römisch-deutschen König gekrönt wird, ist sein großes Ziel erreicht, doch auch die nächsten Jahre halten einige Herausforderungen für ihn bereit.
Die angestrebte Krönung zum Kaiser durch den Papst ist nur durch einen Feldzug nach Italien zu erreichen, er muss einen Weg finden, seinen Vetter Heinrich den Löwen wie versprochen zum Herzog von Bayern zu machen und nebenbei noch eine neue Ehefrau finden.
Auch für andere verläuft diese Zeit turbulent. So wollen die alten Freunde Albrecht der Bär und Konrad von Wettin verhindern, dass ihre machtvolle Stellung im Osten eingeschränkt wird. Ihre Töchter Hedwig und Adele haben inzwischen mit den Launen ihrer Ehemänner zu kämpfen.

Von all dem und einigem mehr erzählt Sabine Ebert im dritten Teil ihrer Buchreihe um den bedeutendsten Herrscher des deutschen Hochmittelalters. Es ist schön, die bereits aus den ersten Bänden bekannten Charaktere auf ihrem weiteren Lebensweg zu begleiten. Vor allem, dass diesmal wieder öfter aus weiblicher Perspektive erzählt wird, gefällt mir gut, und insgesamt gewinnen die Personen im Vergleich zu den vorherigen Bänden an Profil. Erneut treten viele verschiedene (überwiegend historisch belegte) Persönlichkeiten auf und werden zahlreiche Schauplätze besucht, von diversen Teilen Deutschlands bis nach Italien oder Dänemark. So kann man hier beispielsweise die Ernennung des Babenbergers Heinrich Jasomirgott zum Herzog von Österreich, das Hundetragen zu Worms oder das Blutfest von Roskilde miterleben. Das Ende ist ziemlich offen, der Epilog weckt das Interesse an der Fortsetzung.
Wie man es von der Autorin gewöhnt ist, ist der Inhalt gut recherchiert und so nahe an den historischen Fakten wie möglich.

Fazit: Wieder ein empfehlenswerter Roman, der eine wegweisende Epoche beleuchtet. Politische Ereignisse und Entwicklungen sowie die Beziehungen zwischen den Mächtigen werden anschaulich dargestellt.

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Veröffentlicht am 21.08.2022

Banale Geschichte immerhin gut erzählt

Die Frauen von Richmond Castle
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Dieser im England der 1920er Jahre angesiedelte Roman stellt drei Frauen in den Mittelpunkt, aus deren Perspektive abwechselnd erzählt wird:
Blue Camberwell gehört zur besseren Gesellschaft des idyllischen ...

Dieser im England der 1920er Jahre angesiedelte Roman stellt drei Frauen in den Mittelpunkt, aus deren Perspektive abwechselnd erzählt wird:
Blue Camberwell gehört zur besseren Gesellschaft des idyllischen Richmond, deren Liebesleben sogar in der Zeitung thematisiert wird. Doch ihr selbst ist die Suche nach einem Ehemann weniger wichtig als ihr Ziel, Schriftstellerin zu werden. Als ihr Vater an ihrem 21. Geburtstag die jungen Männer des Ortes dazu auffordert, um Blue zu werben, setzt er damit einige unerwartete Ereignisse in Gang.
Blues Stiefmutter Midge hat inzwischen mit Schuldgefühlen zu kämpfen und ist sich der Liebe ihres Ehemannes öfters nicht sicher.
Ganz andere Probleme hat Delphine Foley, die vor ihrem gewalttätigen Ehemann flieht und dabei zufällig in Richmond landet. Es gelingt ihr, sich dort ein neues Leben aufzubauen, aber die Angst, dass ihr Mann sie finden wird, bleibt.

Die Geschichte wird in einem angenehmen und eingängigen Stil erzählt, ist allerdings eher banal. Die Protagonistinnen sind zwar interessant angelegt, bleiben jedoch zu blass. Die Handlung dreht sich über weite Strecken um Beziehungen, Picknicks, Partys oder die neusten Trends in Mode und Inneneinrichtung. Es werden zwar auch immer wieder ernstere Themen eingeflochten, diese lösen sich aber meist zu schnell in Wohlgefallen auf.
Übrigens passt der Klappentext nicht wirklich zum Buch: Sämtliche Geheimisse wären auch ohne Delphines Zutun mit maximal ein paar Tagen Verspätung ans Licht gekommen und es gibt auch keine Unstimmigkeiten zwischen ihr und Blue.
Wie überhaupt wenige echte Konflikte auftauchen. Blue und der Rest ihrer Familie sind beinahe zu nett, was doch unrealistisch wirkt, meist läuft alles harmonisch ab.
Außerdem ist die Handlung weitgehend vorhersehbar und weist so manche Längen auf. Spannende Szene oder überraschende Wendungen sind selten.

Auch wenn die Reise in die Zeit vor 100 Jahren ganz interessant ist, hat mich dieser Roman daher doch weniger gepackt als andere Bücher der Autorin.

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