Interessante Grundidee, doch zu viele Längen
Der Schnee, das Feuer, die Schuld und der TodDie Ausgangssituation hätte Potential für eine spannende Geschichte:
Mit 80 fährt John Miller noch einmal in sein Geburtsland. Er möchte mehr über das Schicksal des Max Schreiber herausfinden, der in ...
Die Ausgangssituation hätte Potential für eine spannende Geschichte:
Mit 80 fährt John Miller noch einmal in sein Geburtsland. Er möchte mehr über das Schicksal des Max Schreiber herausfinden, der in den 1950er Jahren unter seltsamen Umständen verschwunden war. Im Innsbrucker Landesarchiv findet er unter anderem ein von Schreiber verfasstes Manuskript. Er wird bei seinen Nachforschungen aber immer wieder von Gedanken an seine Frau Rosalind abgelenkt.
Schreibers Manuskript, das den Großteil dieses Romans ausmacht, berichtet von einem jungen Historiker, der im Herbst 1950 in einem kleinen Dorf in den Tiroler Bergen ankommt. Eigentlich ist er dort, um über den Tod einer angeblichen Hexe in Jahr 1856 zu recherchieren. Doch bald werden die Bewohner des Dorfes - und insbesondere eine Bewohnerin - für ihn interessanter als diese alte Geschichte.
Erzählt wird das Alles in einem zwar durchaus eingängigen, jedoch häufig zu weitschweifigen Stil. Nebensächlichkeiten werden ausführlich beschrieben und manche Details ständig wiederholt. Andererseits hätte ich zum Beispiel über die „Hexe“ oder auch die Beziehung zwischen John und Rosalind gern etwas mehr erfahren. Insgesamt weist die Handlung vor allem in der zweiten Hälfte zu viele Längen auf. Wirklich fesselnde Szenen sind demgegenüber zu selten.
Außerdem wird die Figur des Max Schreiber im Lauf der Zeit immer nerviger, seine Gedankengänge und Handlungen immer weniger nachvollziehbar, weshalb ich auch kein echtes Interesse an seinen Problemen mehr aufbringen konnte.
Erst gegen Ende nimmt die Geschichte wieder etwas Fahrt auf und es gibt ein paar Überraschungen.
Man hätte das Buch aber um mindestens ein Drittel kürzen müssen.