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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 10.12.2017

Eine Frau unter Mordverdacht

Der 7. Tag
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Dieser Roman erzählt die Geschichte von Sybille Thalheim, die unter dem Verdacht steht, ihren Mann Michael ermordet zu haben. Da die beiden prominente Mitglieder der Berliner High Society waren, wird das ...

Dieser Roman erzählt die Geschichte von Sybille Thalheim, die unter dem Verdacht steht, ihren Mann Michael ermordet zu haben. Da die beiden prominente Mitglieder der Berliner High Society waren, wird das folgende Gerichtsverfahren von den Medien besonders aufmerksam verfolgt.
Im ersten Teil des Buches schildert Sybille, wie sie den sieben Tage dauernden Prozess erlebt, einschließlich Rückblicken auf den Beginn ihrer Beziehung zu Michael und der Frage, wie es so weit kommen konnte.
Nach dem Ende des Prozesses bietet Sybille der Zeitschrift Cosmos einen mehrteiligen Bericht über die ganze Affäre aus ihrer Sicht an – unter der Bedingung, dass ihre Beiträge nicht redigiert werden und die Reporter für sie einige Recherchen durchführen.
So gelingt es schließlich, die wahren Hintergründe aufzudecken.

Trotz einer Länge von nur 188 Druckseiten ist dies ein vollständiger und runder Krimi. Die Geschichte ist von Beginn an spannend und weist auch im weiteren Verlauf keine Längen auf. Durch die abwechslungsreiche Erzählweise – viele Rückblenden und diverse Zeitungsartikel werden eingeschoben – kommt beim Lesen keine Langeweile auf und bleibt die Handlung immer fesselnd.
Man kann sich sehr gut in Sybille hineinversetzen und auch wenn ich nicht mit all ihren Ansichten und Handlungsweisen einverstanden war, konnte ich sie doch immer nachvollziehen.
Manche Stellen hätten zwar etwas ausführlicher und mit mehr Erklärungen versehen sein können und es gibt einige kleinere Ungereimtheiten, insgesamt überwiegt aber der positive Eindruck.

Veröffentlicht am 10.12.2017

Überraschend packender Krimi

Abfahrt in den Tod
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Zugegeben, als ich hörte, dass Marc Girardelli ein Buch verfasst hat, war ich etwas skeptisch. Drängt sich in solchen Fällen doch der Verdacht auf, dass ein prominenter Name in erster Linie einer Steigerung ...

Zugegeben, als ich hörte, dass Marc Girardelli ein Buch verfasst hat, war ich etwas skeptisch. Drängt sich in solchen Fällen doch der Verdacht auf, dass ein prominenter Name in erster Linie einer Steigerung der Verkaufszahlen dient.
Daher war ich positiv überrascht, hier einen gut geschriebenen Krimi zu entdecken, der von der ersten Seite an einige Spannung erzeugt.

Im Mittelpunkt der Handlung stehen Marc Gassmann, ein erfolgreicher Schweizer Skifahrer, der um den Gesamtweltcup kämpft, und die Polizistin Andrea Brunner. In ihrer Jugend hatten Andrea und Marc eine Beziehung, die unschön endete, nun begegnen sie einander unter dramatischen Vorzeichen wieder: Auf Marc wurde ein Anschlag verübt, Drohbriefe geben zusätzlichen Anlass zur Sorge, und ausgerechnet Andrea wird als seine Personenschützerin eingeteilt.

Daher bietet dieser Krimi nicht nur eine fesselnde Suche nach dem Täter, sondern kann auch mit ein bisschen Herzschmerz und Beziehungschaos aufwarten. Wenngleich bezüglich letzterem manches vorhersehbar ist, bereichert es die Geschichte doch um einige zusätzliche Aspekte.
Die Protagonisten sind interessant gezeichnet und gleiten nur manchmal etwas ins klischeehafte ab. Es ist schön, mit ihnen mitzufiebern und sie bei ihren teilweise rasanten Abenteuern und Ermittlungen zu begleiten. Diverse Anspielungen und Hinweise animieren zum Miträtseln. Die Auflösung des Kriminalfalls ist dann fast ein bisschen zu simpel, alles in allem aber stimmig.

Die wahre Besonderheit dieses Werkes liegt aber natürlich in der Kulisse, vor welcher die Handlung angesiedelt ist. Der Skiweltcup-Zirkus mit all seinen schillernden Figuren und spannungsgeladenen Rennen wird sehr gut porträtiert. Wenngleich einige Fakten, wohl aus dramaturgischen Gründen, ein bisschen verdreht wurden, hat man doch den Eindruck, einen faszinierenden Blick hinter die Kulissen werfen zu können.

Ich freue mich schon auf die Fortsetzung!

Veröffentlicht am 10.12.2017

Kompakte Antworten auf interessante Fragen

Österreichs Geschichte
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Die Autoren beantworten hier 99 spannende Fragen aus verschiedenen Epochen der österreichischen Geschichte – von der Römerzeit bis zum Ausbruch des Ersten Weltkriegs.
Diese sind dabei nicht chronologisch ...

Die Autoren beantworten hier 99 spannende Fragen aus verschiedenen Epochen der österreichischen Geschichte – von der Römerzeit bis zum Ausbruch des Ersten Weltkriegs.
Diese sind dabei nicht chronologisch geordnet, sondern nach Sachgebieten sortiert, beispielsweise „Räume und Länder“, „Recht und Gesetz“, „Herrscher und Untertanen“ oder auch „Kunst und Wissenschaft“.

Wenngleich einige Fragen interessanter klingen als es die Antwort dann ist, bietet dieses Buch doch faszinierende Ein- und Überblicke zu historischen Ereignissen und Entwicklungslinien.
Die Ausführungen sind allerding eher kurz gefasst, ich hätte mir häufig etwas detailliertere Informationen gewünscht. Laut Vorwort soll dieses Buch auch dazu dienen, die Leser „für eher vernachlässigte Themen der österreichischen Geschichte zu gewinnen“ sowie „Appetit auf die österreichische Geschichte des Verlags“ zu machen. Man darf daher wohl keine allzu ausführlichen Ergüsse erwarten.
Bei Beiträgen zu Zeitabschnitten, mit denen ich mich zuvor noch nicht genauer befasst hatte, fiel es mir jedoch bisweilen schwer, die angesprochenen Ereignisse und Personen in einen größeren Zusammenhang einzuordnen.

Veröffentlicht am 26.11.2017

Kriminalfall vor interessanter Kulisse

Der Tote am Steinkreuz
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Dies war mein zweiter Schwester-Fidelma-Roman (nach „Tod bei Vollmond“), der wieder in eine interessante Epoche der irischen Geschichte entführt.
Im Muman (Munster) des Jahres 666 wird die Nonne und Anwältin ...

Dies war mein zweiter Schwester-Fidelma-Roman (nach „Tod bei Vollmond“), der wieder in eine interessante Epoche der irischen Geschichte entführt.
Im Muman (Munster) des Jahres 666 wird die Nonne und Anwältin Fidelma gebeten, den Mord an Eber, dem Fürsten von Araglin, sowie dessen Schwester Teafa zu untersuchen. Gemeinsam mit dem angelsächsischen Mönch Eadulf, der mehr über die irischen Gebräuche erfahren möchte, begibt sie sich nach Araglin, wo alle davon überzeugt sind, den Mörder bereits gefunden zu haben. Doch Fidelma hat berechtigte Zweifel an dessen Schuld und tatsächlich stellt sich heraus, dass in dem scheinbar idyllischen Tal einige dunkle Geheimnisse verborgen liegen.

Die Auflösung des Kriminalfalls dürfte in allen Bänden dieser Reihe nach einem ähnlichen Schema vor sich gehen: Fidelma befragt alle möglichen Leute, besucht diverse Schauplätze und am Ende werden alle Beteiligten an einem Ort versammelt, wo sie das Ergebnis ihrer Untersuchung bekannt gibt.
Es ist dabei durchaus spannend, Fidelma bei ihren Ermittlungen zu begleiten und zu beobachten, wie sie mehr und mehr Hinweise zusammenträgt und welche Schlüsse sie daraus zieht. Einiges ist dabei aber ziemlich vorhersehbar und auf manches hätte sie weitaus früher kommen können. Auch bleiben ein paar Fragen offen.

Wirklich packend ist aber der historische Hintergrund, vor dem diese Geschichte angesiedelt ist. Das Irland des 7. Jahrhunderts wird als eine offene Gesellschaft dargestellt, in der Frauen beinahe gleichberechtigt sind und auch die Rechte Behinderter geschützt werden.

Wenngleich dieser Roman aus kriminalistischer Sicht eher mittelmäßig ist, kann sich die Lektüre wegen der faszinierenden historischen Aspekte also doch lohnen.

Veröffentlicht am 26.11.2017

Typischer Knickerbocker-Roman

Knickerbocker4immer - Alte Geister ruhen unsanft
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Als Kind waren die Krimis um die Knickerbockerbande meine absoluten Lieblingsbücher. Daher war ich gleich begeistert, als ich hörte, dass es eine Fortsetzung für Erwachsene gibt – und tatsächlich fühlte ...

Als Kind waren die Krimis um die Knickerbockerbande meine absoluten Lieblingsbücher. Daher war ich gleich begeistert, als ich hörte, dass es eine Fortsetzung für Erwachsene gibt – und tatsächlich fühlte ich mich während des Lesens in frühere Zeiten zurückversetzt.

An der Ausgangssituation hat sich natürlich einiges geändert: Infolge eines tragischen Unfalls war es zu einem heftigen Streit zwischen Lilo und Axel gekommen, weswegen die Knickerbockerbande auseinanderbrach. 20 Jahre lang hatten die Vier keinen Kontakt zueinander. Doch plötzlichen werden Axel, Lilo, Poppi und Dominik unter einem Vorwand auf eine einsame, fünfundvierzig Minuten von der Südküste Englands entfernte Insel gebracht, welche einmal Schauplatz eines noch immer ungelösten und rätselhaften Verbrechens war.
Außerdem stellt sich heraus, dass die Knickerbocker schon vor langer Zeit von einem geheimnisvollen Mann beobachtet wurden, der keine Skrupel kennt und keine Mühen scheut, um seine Ziele zu erreichen.

Dieses Buch bietet jedenfalls ein tolles Wiedersehen mit alten Freunden. Es ist interessant, zu erfahren, welches Leben die Knickerbocker als Erwachsene führen. Sie sind ihren Persönlichkeiten im Wesentlichen treu geblieben. Ein paar kleine Überraschungen gibt es dabei aber doch.
Obwohl die Ausgangssituation etwas unrealistisch wirkt und es einige Ungereimtheiten gibt, war ich von Beginn an mitten in der Handlung, die Lektüre ist richtig fesselnd.
Der Erzählstil ist eher einfach, die Kapitel sind relativ kurz und enden häufig mit einem Cliffhanger. Dadurch wird sehr viel Spannung aufgebaut, es gibt einige dramatische Wendungen und ungeahnte Enthüllungen.

Fazit: Trotz einiger kleiner Schwächen ist dies ein absolutes Muss für alle Fans der Knickerbockerbande!