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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 05.11.2017

Fundgrube für Mathe-Interessierte

Eine mathematische Mystery Tour durch unser Leben
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Allen an Mathematik Interessierten kann ich dieses Buch nur weiterempfehlen!
Egal ob Anfänger oder Fortgeschrittener – jeder wird an dieser spannenden Entdeckungsreise durch die Welt der Mathematik seine ...

Allen an Mathematik Interessierten kann ich dieses Buch nur weiterempfehlen!
Egal ob Anfänger oder Fortgeschrittener – jeder wird an dieser spannenden Entdeckungsreise durch die Welt der Mathematik seine Freude haben, einiges neue dazulernen oder auch vielleicht schon bekannte mathematische Rätsel unter einem neuen Blickwinkel betrachten.

Marcus du Sautoy zeigt, dass die Mathematik viel mehr ist als die langweiligen Rechenaufgaben, die wir aus dem Schulunterricht gewohnt sind, und wie viel sie mit unserem Alltag zu tun hat.
Unter anderem erzählt er von den faszinierenden Geheimnissen der Primzahlen, die einem sowohl in der Natur begegnen als auch den modernsten Verschlüsselungsverfahren zugrunde liegen, überlegt, wie man einen fairen Würfel oder einen Fußball konstruieren kann und zeigt, welche Strategien man beim Glücksspiel anwenden sollte.

Seine Ausführungen sind dabei sehr anschaulich und großteils leicht nachvollziehbar, auch komplexere Themen werden allgemein verständlich und unterhaltsam aufbereitet.

Besonders gelungen fand ich weiters den „interaktiven“ Ansatz – es gibt eine eigene Webseite zum Buch bzw auch immer wieder Hinweise auf andere Seiten, die man durch das Abdrucken von entsprechenden QR-Codes leicht aufrufen kann.
Für das Verständnis des Inhalts sind diese Extras zwar unbedingt nicht nötig, sie stellen aber eine nette Ergänzung dar und beweisen, dass der Autor sich bei der Gestaltung seines Buches wirklich Mühe gegeben hat.

Veröffentlicht am 22.10.2017

Die Bürgerliche und der Erzherzog

Die schöne Philippine Welserin
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Philippine Welser war zweifellos eine sehr interessante Persönlichkeit: Tochter einer reichen Kaufmannsfamilie, geheime Ehefrau von Erzherzog Ferdinand und Kennerin der Pflanzenheilkunde, die später als ...

Philippine Welser war zweifellos eine sehr interessante Persönlichkeit: Tochter einer reichen Kaufmannsfamilie, geheime Ehefrau von Erzherzog Ferdinand und Kennerin der Pflanzenheilkunde, die später als Herrin von Schloss Ambras auch die einfache Bevölkerung von ihren Kenntnissen profitieren ließ.

Ihre Geschichte erzählt Brigitte Riebe hier in einem Roman, der natürlich viele fiktive Elemente enthält, dem man aber auch anmerkt, dass er auf einer fundierten historischen Recherche fußt.
Die Bezeichnung als „Kriminalroman“ ist allerdings nicht ganz passend. Zwar wird Philippine immer wieder Opfer von Giftanschlägen, dennoch steht weniger deren Aufklärung im Mittelpunkt, sondern vor allem ihr Leben und ihre Persönlichkeit, ihre Träume und Hoffnungen, die nur teilweise erfüllt werden, sowie die Schicksalsschläge, mit denen sie zurecht kommen muss und die vielen Verletzungen, die sie erleidet, weil sie sich nicht öffentlich zu ihrem Mann bekennen darf.
Diese Persönlichkeit wird dabei so geschildert, dass sie tatsächlich ins 16. Jahrhundert passt, der Fehler vieler anderer historischer Romane, den Protagonisten zu „moderne“ Einstellungen und Verhaltensweisen zu unterstellen, wird hier weitgehend vermieden.
Auch wenn der Text manchmal etwas spröde wirkt, kann man sich doch gut in Philippine hineinversetzen und die immer wieder eingestreuten Auszüge aus ihrem (fiktiven) Tagebuch bringen sie dem Leser zusätzlich nahe – wobei ich allerdings dazusagen muss, dass ich es etwas unlogisch fand, dass das Tagebuch im Präsens verfasst ist (auch wenn es Vergangenes schildert), der Rest des Textes aber im Präteritum.

Die Gestaltung dieses Werkes ist sehr originell: Zu Beginn jedes Kapitels wird eine Arzneipflanze vorgestellt, die dann auch im weiteren Text noch eine Rolle spielt.

Allerdings wirkt des Buch bisweilen etwas „dünn“. Die relativ große Schrift und die Unterteilung in viele Kapitel, wodurch es immer wieder leere oder halbleere Seiten gibt, sorgen dafür, dass es weniger Inhalt enthält, als man von 336 Seiten erwarten würde.
Dies ist auch deshalb schade, weil es durchaus noch einiges zu erzählen gegeben hätte. So wird die erste Begegnung von Philippine und Ferdinand nie wirklich beschrieben, sondern nur kurz angedeutet und auch sonstige wichtigen Ereignisse werden öfters nur rückblickend in ein oder zwei Sätzen abgehandelt.

Insgesamt also ein durchaus gut und engagiert geschriebener historischer Roman, man hätte aus der Geschichte aber noch mehr machen können.

Veröffentlicht am 22.10.2017

Der König des Networking erzählt

Geh nie alleine essen!
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Die Macht des Networking ist heutzutage in aller Munde und gilt als Wegbereiter für jeglichen beruflichen Erfolg.
Keith Ferazzi will in diesem Buch die Leser an seinen diesbezüglichen Erfahrungen teilhaben ...

Die Macht des Networking ist heutzutage in aller Munde und gilt als Wegbereiter für jeglichen beruflichen Erfolg.
Keith Ferazzi will in diesem Buch die Leser an seinen diesbezüglichen Erfahrungen teilhaben lassen. Er gibt einige durchaus brauchbare Tipps darüber, wie man Kontakte zu möglichst vielen Menschen herstellen und aufrechterhalten kann und wie man dabei auch an wichtige Personen herankommt.

Vor allem aber inszeniert er sich selbst als König des Networking. Trotzdem man ihm zugute halten muss, dass er immerhin auch einige Geschichten darüber erzählt, welche Fehler er selbst schon mal gemacht hat, besteht doch ein großer Teil des Buches aus der Schilderung von Begebenheiten, in denen er quasi als der große Held auftritt, der immer die passenden Ideen parat hat und alle Situationen gekonnt meistert.
Diese Selbstbeweihräucherung wird oft noch mit Kritik daran gepaart, wie dumm doch jeder sei, der nicht alle seine Anleitungen beherzigt oder gar wagt, an deren Durchführbarkeit zu zweifeln.
Diese immer wieder durchscheinende Überheblichkeit lässt den Autor ziemlich unsympathisch rüberkommen. Die mit der Verfassung dieses Werkes vermutlich angestrebte positive Selbstdarstellung ist zumindest aus meiner Sicht also eher ins Gegenteil umgeschlagen.
Etwas mehr Sachlichkeit und die Objektivität zuzugeben, dass nicht jede Empfehlung für jeden umsetzbar ist, würden dieses Buch zu einem hilfreicheren Ratgeber machen.

Ebenfalls erwähnen möchte ich, dass der Inhalt schon sehr stark auf die amerikanischen Verhältnisse zugeschnitten ist. Im Zuge der deutschen Übersetzung wäre es sinnvoll gewesen, einige diesbezügliche Anmerkungen einzufügen.

Veröffentlicht am 22.10.2017

Medizinstudium in Padua

Das Mädchen aus Mantua
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Padua, 1601: Die junge Witwe Celestina hat einen großen Traum: Wie ihr verstorbener Ehemann möchte sie als Arzt tätig sein. Da kommt es ihr gerade recht, das ihre Tante sie und ihre Stiefschwester Arcangela ...

Padua, 1601: Die junge Witwe Celestina hat einen großen Traum: Wie ihr verstorbener Ehemann möchte sie als Arzt tätig sein. Da kommt es ihr gerade recht, das ihre Tante sie und ihre Stiefschwester Arcangela zu sich nach Padua einlädt. Denn dort gibt es die berühmteste medizinische Fakultät des Landes. Schade nur, dass Frauen nicht zum Studium zugelassen werden. Doch auch davon lässt Celestina sich nicht abhalten und greift zu einem riskanten Trick: In Männerkleidung und unter dem Namen „Marino“ gelingt es ihr schließlich, sich zu immatrikulieren.
Doch ihre Verkleidung und die damit verbundenen Gefahren sind nicht die einzigen Probleme, mit denen sie sich in Padua auseinander setzen muss. Sie wird auch noch in eine seit Jahren währende Familienfehde hineingezogen, ist an der Aufklärung von mehreren Morden beteiligt und erstmals seit dem Tod ihres Mannes beginnt sie wieder, sich der Liebe zu öffnen. Dazu kommt noch, dass fast jeder, mit dem sie zu tun hat, irgendetwas zu verbergen zu haben scheint.

Charlotte Thomas ist hier wieder einmal ein sehr gut und flott geschriebener historischer Roman gelungen.
Das Thema „Frau in Männerkleidung wird durchaus glaubwürdig dargestellt und man kann beim Lesen einiges über das Wesen der Medizin und das Medizinstudium in der Renaissance erfahren.
Doch dieses Buch handelt bei Weitem nicht nur von Celestinas Erlebnissen an der Universität und den sich daraus ergebenden Verwicklungen. Es gibt eine Reihe verschiedener Handlungsstränge und dass fast jeder Protagonist irgendwelche Geheimnisse hat, sorgt für einige Spannung. Vor allem der letzte Teil liest sich streckenweise beinahe wie ein Krimi.
Dabei fällt es aber dennoch immer leicht, den Überblick zu behalten. Sämtliche Figuren sind so anschaulich und lebendig charakterisiert, dass man problemlos in die Geschichte eintauchen kann und die Geschehnisse vor dem inneren Auge zum Leben erweckt werden.

Nur das Ende wirkt dann teilweise etwas überstürzt, über manche Hintergründe und Zusammenhänge hätte ich gern etwas mehr erfahren, auch wie es mit Celestina und den anderen Hauptfiguren wirklich weitergehen wird, bleibt relativ offen.
Dennoch ist dies ein sehr lesenswertes Buch, das eine spannende Geschichte mit großen Gefühlen verbindet.

Veröffentlicht am 22.10.2017

Sammelsurium für Mathe-Fans

Warum Mathematik glücklich macht
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Christian Hesse lädt die Leser hier zu einem unterhaltsamen Streifzug durch die Welt der Mathematik ein.
In 151 Beiträgen leuchtet er dieses weitgefasste Gebiet in verschiedenen Facetten aus, präsentiert ...

Christian Hesse lädt die Leser hier zu einem unterhaltsamen Streifzug durch die Welt der Mathematik ein.
In 151 Beiträgen leuchtet er dieses weitgefasste Gebiet in verschiedenen Facetten aus, präsentiert spannende Rätsel, erzählt amüsante Anekdoten, erklärt, wie man die Mathematik auch auf alltägliche Situationen anwenden kann und zeigt, wie Mathematiker ticken.
So kann man hier viel Neues entdecken und auch wenn der Titel, dass „Mathematik glücklich macht“ vielleicht ein bisschen übertrieben klingt, gelingt es dem Autor doch sehr gut, die Faszination seines Themas spürbar zu machen und zu einer weiteren Auseinandersetzung mit der einen oder anderen angesprochenen Frage zu inspirieren.
Ein paar Vorkenntnisse bzw eine gewisse Aufgeschlossenheit gegenüber der mathematischen Schreibweise und sind allerdings schon von Nöten, um dieses Werk wirklich genießen zu können.