Detailreiche Darstellung der Frühzeit des Menschen
Die Kinder des PrometheusHermann Parzinger gibt hier eine weitgefasste Zusammenschau der Frühgeschichte des Menschen.
Nach einem Überblick über die wichtigsten Evolutionsschritte von den frühsten Hominiden bis zum Homo sapiens ...
Hermann Parzinger gibt hier eine weitgefasste Zusammenschau der Frühgeschichte des Menschen.
Nach einem Überblick über die wichtigsten Evolutionsschritte von den frühsten Hominiden bis zum Homo sapiens steht dann vor allem das Holozän, der Zeitraum seit dem Ende der letzten Eiszeit, im Mittelpunkt.
Der Autor betrachtet einen Erdteil nach dem anderen und beschreibt alle wichtigen Fundstellen, durch welche Einblicke in die Vergangenheit gewonnen werden konnten. Erste Hinweise auf sesshaftes Leben, Keramikherstellung, Pflanzenzucht und Domestikation von Nutztieren – dies sind die Entwicklungsschritte, die dabei immer wieder angesprochen werden und die in den verschiedenen Gegenden jeweils zu unterschiedlichen Zeiten und unter andersartigen Umständen erstmals aufgetreten sind.
So kann man gut nachvollziehen, welche Vielfalt an Kulturen die Menschheit bereits vor dem Einsetzen der „offiziellen“ Geschichtsschreibung hervorgebracht hatte, und es ist interessant, wie viele erhellende Funde diesbezüglich (auch außerhalb Europas) bereits gemacht wurden und welche Zusammenhänge die Forscher daraus ableiten können.
Die Ausführungen sind eher sachlich und mit einer Reihe von Fachbegriffen durchsetzt, die aber großteils erklärt werden, sodass die Lektüre allgemein verständlich ist.
Dennoch ist eine gewisse Kondition von Nöten, um die ganzen über 700 Text-Seiten durchzulesen. Man wird mit eine Fülle an Informationen überhäuft, immer neue (und sich letztlich doch immer wieder gleichende) Details über diverse Fundstücke werden ausgebreitet, sodass es oft schwer ist, den Wald vor lauter Bäumen nicht aus den Augen zu verlieren.
Zwar gibt es auch einige zusammenfassend Betrachtungen, diese hätten aber ausführlicher ausfallen und vielleicht auch mehr orts- und zeitraumübergreifende Zusammenhänge zwischen den diversen Einzelbeobachtungen herstellen können.
Hervorzuheben ist aber jedenfalls der umfangreiche Anhang, der neben einem ausführlichen Literaturverzeichnis auch Register geographischer Begriffe sowie archäologischer Kulturen enthält.
Vielleicht ist dieses Buch ja weniger zum Auf-einmal-Durchlesen sondern besser als Nachschlagewerk geeignet.