Der Titel ist hier Programm
Das tödliche WortJahrhundertelange Feindschaften sollen in einem Friedensvertrag begraben werden, welchen Drachen, Elfen und Menschen schließen wollen. Alles unter der Federführung der Bibliothekare in einem unbekannten ...
Jahrhundertelange Feindschaften sollen in einem Friedensvertrag begraben werden, welchen Drachen, Elfen und Menschen schließen wollen. Alles unter der Federführung der Bibliothekare in einem unbekannten Paris. Kurz vor der Unterzeichnung, wird dieses Vorhaben jäh durch einen Mord an dem Drachenvertreter zerrüttet und eine gütliche Einigung, gerade zwischen Elfen und Drachen scheint wieder in weite Ferne gerückt zu sein. Nun müssen unsere Freunde, welche uns aus den vorherigen Bänden der Reihe bekannt sind, allen voran die Bibliothekarin Irene Winters, für die Aufklärung des Mordes und die Abkühlung beider Gemüter sorgen. Zur Hilfe kommen Irene dabei ihre Freunde Silver, als Vertreter der Elfen, Kai als Vertreter der Drachen und Vale als Vertreter der Menschen sowie das fremde Paris. Doch gelingt es ihnen den Mord in dem fremden Paris aufzuklären und die Einigung der Parteien doch wieder hervorzubringen, ohne ihre gesellschaftlichen Pflichten zu vernachlässigen oder gar zu verletzen? Und wer hilft ihnen noch dabei?
Der fünfte Band der Bibliothekare-Reihe lässt durch sein Cover und seinen Klappentext wieder viel Hoffnung auf ein spannendes Abenteuer der bereits bekannten Protagonisten rund um die Bibliothekarin Irene Winters aufglimmen. Auch die einleitenden Kapitel haben mich sehr gut in die Geschichte hineingetragen. Das Zusammentreffen von Vale, Irene und Kai und der Bericht der weiteren Bibliothekarin von dem Mord an dem Drachenvertreter ließen den Spannungsbogen für mich ansteigen. Die typischen humorvollen Sticheleien zwischen den einzelnen Charakteren und das Hervorheben des politischen Problems, welches der Mord an dem Drachenvertreter mit sich bringt, haben eine gewisse Neugierde in mir geweckt, welche gestillt werden wollte. Wer hat den Drachen umgebracht? Waren es die Elfen, die ihren Streit mit den Drachen immer noch nicht beilegen könne? Oder waren es die Bibliothekare auf der Suche nach einem seltenen Buch? Oder waren es gar die Drachen selbst, um den Friedensvertag sabotieren zu können? Ist Vale in der Lage mit Hilfe der anderen, den Mord aufzuklären? All diese Fragen blieben jedoch im 2. Teil des Buches unbeantwortet und wurden unnötigerweise immer weiter in den Hintergrund geschoben. Aufgrund umschweifender Beschreibungen von politischen Problemen, Handlungsorten und Personenbefragungen fiel die anfangs so gut aufgebaute Spannung rapide ab. Und das Interesse konnte bei mir auch nicht durch die typischen Witzeleien zwischen den Charakteren, welche schon aus den vorherigen Bänden bekannt sind, oder durch die angedeutete Liebesgeschichte, welche ab und zu mal mit eingearbeitet wurde, zurückgeholt werden. Der beschreibende Teil wurde zäh und langatmig. Allerdings wieder von einem furiosen Finale abgelöst, welches jedoch aufgrund der vorher so langatmigen Beschreibungen eher nur noch als Gehetze von mir empfunden wurde und nicht als erneutes Spannungshoch, wie es wahrscheinlich gedacht war. Die Zuneigung zu den Charakteren bleibt auch in diesem Buch bestehen, wird jedoch durch das Breittreten vieler Gedanken und politischer Probleme in mir gestört.
Alles in allem würde ich diesem Buch 2 von 5 Sternen geben, da der Witz der Charaktere und die Spannung der Szenen durch den Berg an Beschreibungen untergegangen ist. Die grandiose Reise in eine weitere fremde Welt der Bibliothekare wurde durch die trockene Informationsflut grau und langweilig. Der Titelname ist hier quasi Programm, die Vielzahl an Wörtern hat die Spannung der Geschichte ermordet.