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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 23.07.2023

Auf der Flucht vor dem System

Going Zero
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Kaitlyn, eine unscheinbare Bibliothekarin, ist eine der 10 sogenannten Zeros. Sie nimmt an dem Betatest von FUSION, einer Kooperation der Regierung und Cy Baxters Privatfirma teil, bei der bewiesen werden ...

Kaitlyn, eine unscheinbare Bibliothekarin, ist eine der 10 sogenannten Zeros. Sie nimmt an dem Betatest von FUSION, einer Kooperation der Regierung und Cy Baxters Privatfirma teil, bei der bewiesen werden soll, dass jeder mithilfe der Überwachungstechniken gefunden werden kann. Diejenigen der Zeros, die 30 Tage unentdeckt bleiben können, erhalten ein Preisgeld.

Die Geschichte wird in wechselnden Perspektiven erzählt. Zu einem ist da Kaitlyn auf der Flucht und zum anderen die Zentrale von Fusion. Nach und nach werden die Zeros aufgespürt. Dabei wird erklärt, wie die jeweilige Person versucht hat, sich zu verstecken und mit welchen Mitteln und Wege Fusion den Zero gefunden hat. Viele technische Details und Möglichkeiten werden dabei aufgezeigt bis zur totalen Überwachung. Das Thema hat mich schon sehr fasziniert. Die Umsetzung fand ich gelungen und glaubwürdig. Die wahren Beweggründe von Kaitlyn an diesem Programm teilzunehmen, kommen erst nach und nach ans Tageslicht. Dabei spielen die Vertuschungs- und Verschwörungstheorien rund um die CIA eine wichtige Rolle. Einzig der Schreibstil hat mir nicht so ganz zugesagt. Er ist zwar flüssig und gut zu verfolgen, jedoch ist es oftmals nur eine Aneinanderreihung von Sätze ohne dabei den Protagonist*innen viel näher zu kommen. Mir hat es somit an emotionaler Tiefe gefehlt. Manchmal kam mir der Text auch wie ein Bericht vor.

Fazit: Lesenswertes Thema mit ausbaufähigem Schreibstil.

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Veröffentlicht am 11.07.2023

Tolle Graphic Novel, angesiedelt in der Gamerszene, mit abruptem Ende

Let's Play - Teil 1
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Sam hat ihr erstes Computerspiel entwickelt. Da sie beruflich noch nicht in ihrem Traumjob angekommen ist, stellt sie ihr Spiel kostenlos auf einer Plattform für Gamer bereit. Der Viewtuber Marshall macht ...

Sam hat ihr erstes Computerspiel entwickelt. Da sie beruflich noch nicht in ihrem Traumjob angekommen ist, stellt sie ihr Spiel kostenlos auf einer Plattform für Gamer bereit. Der Viewtuber Marshall macht das Spiel jedoch ziemlich schlecht und schon geht es bergab mit dem Spiel. Zufälligerweise zieht Marshall kurz danach in die Nachbarschaft von Sam. Schon die erste Begegnung ist lustig aber auch irgendwie schräg.

Mit kurzen, prägnanten Sätzen bzw. Sprechblasen und passenden Illustrationen wird gekonnt eine Geschichte erzählt, welche man schnell erfassen und folgen kann. Die Bilder, Szenen und Texte sind im gesamten Buch sehr gut gelungen. Es gibt eine Vielzahl von Figuren, die unterschiedlich charakterisiert und entsprechend dargestellt werden, was mir sehr gefällt. Die sozialen Ängste und Probleme von Sam sind gut und nachvollziehbar dargestellt. Diese als Gestalten zu personifizieren, ist irgendwie witzig, obwohl es, wenn man näher darauf eingeht, schon schwierige Themen sind. Diese hier so einzubauen, finde ich genial. Insgesamt macht es viel Spaß, die Geschichte zu verfolgen. Leider war sie insgesamt nur zu kurz. Dafür gibt es aber eine Bonus-Story über den Hund Bowser, die total süss ist.

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Veröffentlicht am 10.07.2023

Gelungener Debütroman

22 Bahnen
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Das 208 Seiten umfassende Buch der jungen Autorin Caroline Wahl handelt von Tilda, die sich um ihre jüngere Schwester Ida und ihre alkoholkranke Mutter kümmert. Neben dem Studium arbeitet sie noch in einem ...

Das 208 Seiten umfassende Buch der jungen Autorin Caroline Wahl handelt von Tilda, die sich um ihre jüngere Schwester Ida und ihre alkoholkranke Mutter kümmert. Neben dem Studium arbeitet sie noch in einem Supermarkt, um den Lebensunterhalt bestreiten zu können.
Ihr einziger Lichtblick ist das Freibad, in dem sie fast täglich 22 Bahnen schwimmen geht. Dort begegnet sie eines Tages Viktor, den sie von früher kennt.

Die Autorin Caroline Wahl hat mit ihrem Debütroman die prekäre Situation einer Familie eingefangen. Die Hauptperson Tilda ist eine junge Frau, die zwischen familiärer Verantwortung, Schwesternliebe und eigener Zukunft hin- und herschwankt. In ihrer eigenen Kindheit hat sich ihre Mutter schon nicht um sie gekümmert und nun als Erwachsene kümmert Tilda sich liebevoll um ihre kleine Schwester, weil ihre Mutter nicht in der Lage dazu ist. Solch eine Verantwortung wiegt schwer. Den Spagat zwischen dem ganzen Stress auf Arbeit, beim Studium und zu Hause zu schaffen, ist sehr lobenswert. Und wichtig, sich dabei selbst als Individuum nicht zu verlieren. Die Beziehung zwischen den Schwestern ist etwas ganz Besonderes. Sie halten zusammen. Ida ist eher introvertiert, doch Tilda gelingt es, ihrer Schwester den Weg aufzuzeigen, den sie bestreiten muss, damit sie im Leben zurechtkommt und Tilda nach ihrem Studium weggehen kann. Neben all diesen familiären Probleme gelingt es der Autorin sehr gut, auch noch eine Liebesgeschichte mit einzuweben. Mir hat das ganze Buch sehr gut gefallen. Ich empfinde es trotz seines geringen Umfanges nicht zu kurz, sondern sogar tiefgründig. Die unterschiedlichen Stimmungen von aussichtslos bis hoffnungsvoll wurden gut festgehalten und so konnte ich sehr oft mit den Protagonist*innen mitfühlen.

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Veröffentlicht am 08.07.2023

Die Wahl zwischen zwei Gentlemen

Eine Lady hat die Wahl
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Die junge Witwe Eliza kann es kaum glauben. Ihr nicht so liebenswerter, verstorbener Mann hat ihr tatsächlich Ländereien vererbt. Damit kann sie ein unabhängiges und selbstbestimmtes Leben bestreiten. ...

Die junge Witwe Eliza kann es kaum glauben. Ihr nicht so liebenswerter, verstorbener Mann hat ihr tatsächlich Ländereien vererbt. Damit kann sie ein unabhängiges und selbstbestimmtes Leben bestreiten. Ihre Jugendliebe und Neffe des Verstorbenen ist nun als Vorstand der Familie Somerset ernannt. Alte Gefühle flammen auf. Doch auch der Lord Melville tritt ins Elizas Leben und flirtet heftig mit ihr.

Wie schon in Band 1 namens "Wie man sich einen Lord angelt" konnte mich auch hier der Schreibstil von Sophie Irwin wieder gänzlich einnehmen. Die Autorin hat sich wieder eine besondere Frau als Hauptfigur ausgesucht und auch wenn sie nicht die klassische Rolle der Frau Anfang des 19. Jahrhundert darstellt, konnte mich die Geschichte wieder sehr gut unterhalten, fesseln und zum Schmunzeln bringen. Tatsächlich hatte ich den Fortgang der Geschichte anders erwartet, doch bereits zur Mitte des Buches hin, lösten sich meine Vermutungen langsam auf. Somit schaffte die Autorin bis zum Ende hin den tatsächlichen Ausgang der Geschichte offen zu gestalten.

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Veröffentlicht am 07.07.2023

Für Jugendliche und Erwachsene

Die schreckliche Adele 07
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Je mehr Bücher ich von Der Schrecklichen Adele lese, desto besser finde ich den schwarzen Humor. Ich finde jedoch immer noch, dass es kein Buch für Kinder ist. Als Jugendliche oder Erwachsene kann man ...

Je mehr Bücher ich von Der Schrecklichen Adele lese, desto besser finde ich den schwarzen Humor. Ich finde jedoch immer noch, dass es kein Buch für Kinder ist. Als Jugendliche oder Erwachsene kann man sich den Comic aber sehr wohl mal antun.

In diesem siebenten Band namens "Kein Mitleid mit den Quaksern!" wird Adele von ihren Eltern ins Feriencamp geschickt. Dort vermisst sie aber ganz schnell ihren Fernseher und sogar ihre verhasste Katze. Ihre schlechte Laune lässt sie an den Betreuern und an den anderen Kindern aus. Damit lässt vermuten, dass Keiner heile aus diesem Feriencamp nach Hause kehrt.

Wieder in kurzen Sequenzen, die meist nur über eine Seite, manchmal über zwei Seiten gehen, werden in farbigen Comicbildern und wenigen aber ausreichenden Sprechblasen Kurzgeschichten erzählt. Sie sind chronologisch aufgebaut und ergeben am Ende eine zusammenhängende Geschichte. Dies ist hier besser gelungen als im Vorgängerband, in dem mir die Handlung sehr sprunghaft vorkam. Die Bilder finde ich gut gelungen und die Emotionen der Figuren sind wieder sehr gut getroffen. Insgesamt umfasst das Softcoverheft 96 Seiten und ist recht schnell durchgelesen.

Fazit: Mit der Schrecklichen Adele habe ich eine kleine Auszeit mit sehr viel schwarzem Humor bekommen. Leider ist das Buch nicht für jüngere Kinder geeignet, jedoch kann man als erwachsene Person schon viel Spaß mit der Geschichte haben.

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