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Veröffentlicht am 31.10.2022

Das Finale der Götter-Trilogie

Vereinte Götter
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Dies ist der dritte Teil der Götter-Trilogie von den Autorenschwestern Norah und Cory Banner. Man muss die beiden Vorgängerbände gelesen haben, um der Geschichte folgen zu können.

Der Einstieg in die ...

Dies ist der dritte Teil der Götter-Trilogie von den Autorenschwestern Norah und Cory Banner. Man muss die beiden Vorgängerbände gelesen haben, um der Geschichte folgen zu können.

Der Einstieg in die Story fiel mir ein wenig schwer, denn es ist jetzt schon eine Weile her, dass ich den zweiten Teil gelesen habe und dieser dritte Band knüpft sofort an das Ende an, ohne eine kleine Einführung oder Zusammenfassung. Daher ist es von Vorteil, wenn man alle drei Teile hintereinanderweg lesen kann. Außerdem findet man am Ende des Buches noch ein kleines Glossar über die ganzen Götter und Wesen, um den Überblick zu behalten.

Melas, Philomena und die anderen befinden sich noch mittendrin in den antiken Olympischen Spielen: ein Spiel auf Leben und Tod, bei dem sie gar nicht gewinnen können. Auch wenn die Trauer über die verlorenen Freunde groß ist, müssen sie sich anschließend auf die entscheidende Schlacht gegen Zygios vorbereiten und so viele Mitstreiter wie möglich gewinnen.

Die Geschichte wird weiterhin abwechselnd aus Sicht von Melas, Philomena und verschiedenen anderen Charakteren erzählt und der Textaufbau, besonders bei Melas, wird entsprechend den Vorgängerbänden weitergeführt. Bis auf die eher kryptischen Gedankengängen von Melas ist mein Lesefluss dabei wieder schnell und ungehindert. Melas und Philomena gestehen sich in diesem letzten Band auch endlich ihre Liebe und stärken sich dadurch gegenseitig. Von der Handlung her hätte ich von diesem finalen Band etwas mehr erwartet. Es wurde eigentlich nur darauf hingearbeitet, wie die letzte Schlacht zu gewinnen wäre.

Alle drei Teile zusammen genommen erzählen eine tolle und spannende Geschichte über die griechische Götterwelt, welche in dieser Fantasystory mit der heutigen Welt in Berührung kommt. Es hat mich sehr gefreut und gerührt, den langen Weg von Melas und Philomena begleiten zu dürfen.

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  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 31.10.2022

Das alte Leben hinter sich lassen

Touch me forever
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Nachdem Skye einen Entzug gemacht hat und auf dem besten Weg ist ihr Leben umzukrempeln, befindet sie sich nun in Honey Falls, wo sie ein altes Haus ihrer vor acht Jahren verstorbenen Tante geerbt hatte. ...

Nachdem Skye einen Entzug gemacht hat und auf dem besten Weg ist ihr Leben umzukrempeln, befindet sie sich nun in Honey Falls, wo sie ein altes Haus ihrer vor acht Jahren verstorbenen Tante geerbt hatte. Dieses Haus möchte sie sanieren und sich in Honey Falls abseits des Showbusiness ein neues Leben aufbauen.

Hunter ist bereits seit einen halben Jahr zurück in Honey Falls, um die Leitung des Hotels für seine Schwester Megan zu übernehmen. Sein altes Leben in New York vermisst er nicht wirklich, denn dort drehte sich alles nur um die Arbeit und das große Geld. Ausserdem hat er in New York einen Schicksalsschlag erlitten und trauert noch.

Dies ist der dritte Band der "Now and Forever" Reihe von Amy Baxter. Man kann die Bücher zwar unabhängig voneinander lesen, jedoch sind ein paar wenige Details aus dem ersten und zweiten Band ganz aufschlussreich für diese Geschichte. Der Schreibstil ist wie in den beiden Vorgängerbänden flüssig und spannend. Die Beschreibungen der tollen Landschaft, der Umgebung sowie des Settings sind umfangreich und detailreich. Für mich ist es stellenweise fast schon zu detailliert. Ich hätte mir um Gegenzug noch mehr Handlung gewünscht, um der Geschichte mehr Tiefe zu geben. Besonders bei Hunter hätte ich gern noch mehr über seine Vergangenheit und Beweggründe erfahren wollen. Für mich war die Story zwar vorhersehbar, trotzdem haben mich einige Szenen, besonders zum Ende hin, emotional ansprechen können. Schön fand ich es auch, dass ich in diesen Buch nochmal allen Hauptfiguren der Vorgängerbände begegnet bin.

Amy Baxter hat in diesem Buch wieder ein besonders schwieriges Thema, nämlich die Sucht bzw. Abhängigheit von Drogen und Alkohol, verarbeitet. Dies ist ihr sehr gut gelungen.

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  • Gefühl
Veröffentlicht am 29.10.2022

Das Sehen der menschlichen Aura als Farben

Alle Farben meines Lebens
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Der Klappentext auf dem Buchumschlag, in dem von einer Violet die Rede ist, passt nicht zur Hauptprotagonistin namens Alice. Da ist dem Verlag wohl ein riesen Fehler unterlaufen, zumindest in meiner Auflage. ...

Der Klappentext auf dem Buchumschlag, in dem von einer Violet die Rede ist, passt nicht zur Hauptprotagonistin namens Alice. Da ist dem Verlag wohl ein riesen Fehler unterlaufen, zumindest in meiner Auflage.

Außerdem habe ich aufgrund des Klappentextes eine Liebesgeschichte erwartet, die zwar auch vorkommt, aber nicht das Hauptmerkmal dieser Geschichte ist. Wie der passende Titel nahelegt, ist es eine Lebensgeschichte, in der auch die Familie eine sehr wichtige Rolle spielt. Ich hatte mich schon ein wenig gewundert, dass das Buch nicht dem Genre Liebesroman, sondern Literatur zugeordnet wurde.

Der erste Buchabschnitt handelt von Alice' Kindheit. Mit ihrer depressiven Mutter mit ständigen Stimmungsschwankungen, ihrem großen Bruder Hugh, der sich von seiner Mutter nicht einlullen lässt und ihrem kleinen Bruder Ollie, der sich so sehr nach einer richtigen  Mutter sehnt, sich ihr gefühlsmäßig anpasst und für alles Schlechte stets Alice die Schuld gibt. Im Alter von 8 Jahren fängt Alice an, Farben an Menschen zu sehen, die diese wie Auren umgeben. Farben, die die Gefühle darstellen. Blau für Traurigkeit, Rot für Wut, und so weiter. Erst nach und nach lernt sie, mit ihrer "Begabung" umzugehen bzw. diese zu akzeptieren.

Der Schreibstil ist angenehm und flüssig, jedoch ist die Erzählung sehr episodenhaft und teilweise sprunghaft. Es wird zwar chronologisch das Leben von Alice erzählt, es gibt aber immer mal zwischendrin Szenen aus der Vergangenheit. Manche Abschnitte sind willkürlich, enden abrupt und irgendwie unvollendet und lassen mich als Leser etwas unwissend und unbefriedigt zurück.

Die im Klappentext angepriesene Großstadtpflanze wird Alice erst nach über 150 Seiten, als sie nach London zieht. Vorher hatte ich eher nicht den Eindruck, dass das eine prägende Eigenschaft von ihr wäre. Die ebenfalls im Klappentext erwähnte Begegnung mit dem Mann ohne Farben erfolgt nach fast 250 Seiten, also erst im letzten Drittel des Buches.

Auch wenn ich scheinbar so einiges zu bemängeln haben, hat mir die Geschichte ausgesprochen gut gefallen. Meine Erwartungen waren aufgrund des Klappentextes etwas anders, doch das Buch konnte mich trotzdem begeistern. Im mittleren Teil zog sich für mich die Geschichte etwas hin, bestimmt auch, weil ich mich fragte, wo das alles hinführt. Doch letzten Endes kann ich das Buch gern an Leser:innen weiterempfehlen, die nicht nur einen Liebensroman erwarten sondern offen für die Entwicklungen im Buch sind.

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Veröffentlicht am 19.10.2022

Lesenswert für zwischendurch

Some Mistakes Were Made
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Ellis Truman und Easton Albrey - beide kommen aus sehr verschiedenen sozialen Schichten, doch nichtsdestotrotz freunden sie sich im Alter von 11 Jahren an. Ellis wird von Eastons Familie herzlich aufgenommen ...

Ellis Truman und Easton Albrey - beide kommen aus sehr verschiedenen sozialen Schichten, doch nichtsdestotrotz freunden sie sich im Alter von 11 Jahren an. Ellis wird von Eastons Familie herzlich aufgenommen und trotz drei Söhnen wird sie von Familie Albrey wie eine Tochter bzw. eine Schwester behandelt.
Ellis eigene Familie ist übel: die Mutter ist so gut wie nie zuhause und ihr Vater sitzt regelmäßig im Gefängnis. Daher fühlt sie sich bei den Albreys wohl. Doch je älter Ellis und Easton werden, desto mehr Gefühle kommen ins Spiel.

Das Buch wird aus Sicht von Ellis erzählt. Dabei handeln die Kapitel im Wechsel in der Gegenwart und in der Vergangenheit- hier bis zum Zeitpunkt, als Ellis nach Kalifornien gehen musste. Den Grund dafür erfährt man erst sehr spät im Verlaufe der Geschichte. Ich fand es wirklich sehr spannend, denn ich konnte mir nicht wirklich vorstellen, was da genau vorgefallen sein könnte. Es gibt immer wieder Hinweise und Andeutungen, aber bis zur Auflösung war ich unwissend. Das Ende der Geschichte ging mir dann aber doch etwas überstürzt und zu schnell. Etwas ungewöhnlich an der Geschichte war, wie Ellis bei den Albreys ein- und ausging. Und trotzdem immer wieder betont, dass sie dieser Familie nichts zu verdanken braucht, da sie sich alles selbst erarbeitet hat. Der Umgang der Mutter Sandry mit ihren Söhnen fand ich toll und hat mich oft zum Schmunzeln gebracht. Auch die Darstellung der sozialen Unterschiede und die Vorurteile bzw. Auffassung voneinander wurde gut dargestellt.

Der Schreibstil ist ungemein flüssig und spannend und ich habe das Buch ziemlich schnell verschlungen. Mich konnte die Story fesseln und mitreißen. Daher hatte ich ein paar schöne Lesestunden und kann das Buch gerne weiterempfehlen.

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Veröffentlicht am 15.10.2022

Interessanter Schreibstil und kurzweilige Geschichte

Die Meerjungfrau von Black Conch
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Wir befinden uns im Jahre 1976 auf einer kleinen karibischen Insel. Der junge Fischer David Baptiste entdeckt auf seiner Bootsfahrt im Wasser eine Meerjungfrau namens Aycayia, und fortan sehen sie sich ...

Wir befinden uns im Jahre 1976 auf einer kleinen karibischen Insel. Der junge Fischer David Baptiste entdeckt auf seiner Bootsfahrt im Wasser eine Meerjungfrau namens Aycayia, und fortan sehen sie sich immer wieder draussen auf dem Meer. Als diese jedoch eines Tages bei einem Angelwettbewerb zwei amerikanischen Touristen an die Angel geht, kann David sie des nächtens nur schwer verletzt retten und mit sich nehmen. Es entwickelt sich ein zartes Band zwischen den beiden, doch Aycayia hat mit den Dämonen ihrer Vergangenheit zu kämpfen.

Der Schreibstil ist außergewöhnlich, aber sehr interessant. Die Geschichte wir von einer Erzählstimme eingeleitet und geführt, doch sie wechselt zwischendurch in die Erzählperspektive von den handelnden Personen. Die Kapitel aus Sicht des Fischers David sind in einer primitiven Sprache und mit Slang geschrieben. Zunächst fiel es mir etwas schwer, diese Passagen zu lesen, da es ein ungewöhnliches Sprachbild ergibt, aber ich habe mich schnell daran gewöhnt. Die Absätze der Meerjungfrau Aycayia erkennt man daran, dass sie in Versform geschrieben sind.

Der selbst auf einer karibischen Insel geborene Autorin Monique Roffey ist mit diesem Roman eine Hommage an die Karibik mit all ihrer Einfachheit, Schönheit aber auch den Hurrikans und den geschichtlichen Traumata wie Ausbeutung, Krieg und Sklaverei gelungen. Ausserdem konnte sie den Mythos Meerjungfrau gekonnt in die heutige Zeit einweben und erzählt uns zudem eine überaus traurige Liebesgeschichte.

Ich habe das spannende Buch innerhalb kürzester Zeit verschlungen, es hat mich gefesselt und nicht so schnell wieder losgelassen. Ich kann die Geschichte gern weiterempfehlen.

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