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Veröffentlicht am 01.04.2022

Beklemmende Dystopie, leider nicht gut umgesetzt

Liquid
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Der Klappentext hörte sich sehr interessant an und das tolle Cover hatte mich sofort angesprochen. Die Idee, schon in naher Zukunft mittels Impfung eines liquiden Chips jeden Menschen überwachen zu können, ...

Der Klappentext hörte sich sehr interessant an und das tolle Cover hatte mich sofort angesprochen. Die Idee, schon in naher Zukunft mittels Impfung eines liquiden Chips jeden Menschen überwachen zu können, fand ich sehr beklemmend, aber auch ziemlich faszinierend und spannend, denn ich lese gerne mal Dystopien. Der Chip ist nicht nur fähig, mit dem Körper zu interagieren und Gesundheitsdaten zu übermitteln, er soll auch alle Bankgeschäfte ersetzen. Dahergehend ist eine geplante bzw. gewünschte Bargeldabschaffung auch ein großes Thema dieses Buches. Die Biochemikerin Alberti erfährt, dass ihre Forschung an Pflanzen zu dem Zweck dieser Chipherstellung entfremdet wurde und will mit Hilfe von Richard Weigelt die ganze Sache publik machen.

Die Umsetzung der Geschichte war für mich leider nicht zufriedenstellend. Der Schreibstil konnte mich nicht packen. Oftmals bin ich über Sätze oder Formulierungen gestolpert, welche lang und verschachtelt waren. Auch entdeckte ich so einige Grammatik- und Rechtschreibfehler, oftmals in Verbindung mit der wörtlichen Rede, welche wiederum meinen Lesefluss behinderten.

Stellenweise waren mir die Ausführungen zu detailliert, welche für die Gesamtgeschichte aber nicht unbedingt relevant erschienen. Dadurch ging mir einfach die Spannung verloren. Viele Details waren mir auch nicht glaubwürdig genug. Zu den Charakteren konnte ich ebenso nur schwer eine Verbindung aufbauen.

Fazit: Ich bin ziemlich enttäuscht von dem Buch. Man hätte es an manchen Stellen wesentlich kürzer fassen können. Ich habe mich stellenweise echt durch die Story gequält und das sehr offene Ende war für mich auch unbefriedigend.

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Veröffentlicht am 31.03.2022

Kulinarischer, poetisch angehauchter und auch humorvoller Roman

Der Koch, der zu Möhren und Sternen sprach
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Robert ist 52, Junggeselle, Griesgram, Eigenbrötler und Koch. Er lebt mit seiner Schwester Elsa und dessen beiden kleinen Kinder auf dem elterlichen Hof im schönen Elsass. Elsa führt hier ein Restaurant ...

Robert ist 52, Junggeselle, Griesgram, Eigenbrötler und Koch. Er lebt mit seiner Schwester Elsa und dessen beiden kleinen Kinder auf dem elterlichen Hof im schönen Elsass. Elsa führt hier ein Restaurant mit angeschlossener Herberge. Robert kümmert sich um die Tiere, den Garten mit dem zahlreichen Obst und Gemüse sowie um die Küche. Er ist dabei ziemlich menschenscheu. Lieber spricht er mit seinen Möhren als mit anderen Menschen. In den Sommermonaten läuft der Gasthof sehr gut und so hat Elsa zur Kinderbetreuung Fatima angestellt, die mit ihrem jugendlichen Sohn Hassan anreist. Dieser soll wiederum Robert bei der Arbeit unterstützen. Langsam freunden sich die beiden an, denn Robert entdeckt in ihm sich selbst als junger Mensch wieder: ein Einzelgänger und Träumer. Hassan geht ebenso behutsam mit den Tieren und dem Gemüse um und Robert gefällt es, sein Wissen mit ihm zu teilen.
Wenig später erscheint die quirlige Maggie, eine Freundin von Fatima aus London, auf dem Hof und wirbelt das ruhige Leben von Robert ziemlich auf.

Der Schreibstil ist wunderbar und sehr flüssig. Das Buch hat trotz Roberts grimmiger Einstellung eine (vielleicht typisch französische) Leichtigkeit an sich, was mir sehr gut gefallen hat. Eine Mischung aus Poesie und Handlung, die sehr zart und geschmeidig im Umgang mit Gefühlen und mit der Natur ist.

Die Geschichte bringt einem das Leben und Arbeiten auf einer "Auberge" im Elsass näher, und gern wäre man statt nur Leser lieber gleich Gast in dieser Herberge. Dieses Wohlgefühl wird auch dadurch untermauert, dass sich viel in der Küche abspielt und verschiedene Gerichte erwähnt werden.

Das 224 Seiten umfassende Buch hat stark angefangen und liess dann leider etwas nach. Es hätte in der zweiten Hälfte, als es um die Annäherung zwischen Robert und Maggie ging, gern mehr ausgearbeitet sein können. Robert hat sich jahrzehntelang eingeigelt, doch Maggie schafft es innerhalb weniger Wochen, Robert aus seinem Schneckenhaus zu locken und das wahre Leben zu zeigen.

Ich habe mich beim Lesen gut unterhalten gefühlt. Alles in allem ist es ein humorvoller und inspirierender Roman geworden, der einem nebenbei auf eine kleine kulinarische Reise entführt. Tolle Lektüre für Zwischendurch.

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Veröffentlicht am 23.03.2022

Ein liebenswertes Buch voller Schlammspritzer

Ein Buch für Hansi
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Das Hausschwein Hansi lebt seit circa 4 Jahren auf dem Begegnungs- und Gnadenhof Dorf Sentana in Bielefeld. In dem Buch erzählt Hansi seine Geschichte: wie er zuvor als Zuchteber sein Leben verbracht hat ...

Das Hausschwein Hansi lebt seit circa 4 Jahren auf dem Begegnungs- und Gnadenhof Dorf Sentana in Bielefeld. In dem Buch erzählt Hansi seine Geschichte: wie er zuvor als Zuchteber sein Leben verbracht hat und welche Freuden er nun im Dorf Sentana haben darf. Auch seine Ziehenkel, die 4 Hängebauchschweine,  kommen in der Geschichte vor. Hansi hat  nun ein ziemlich glückliches Schweineleben.

Leider ergeht es nicht vielen Schweinen so.
Das Buch ist zwar zum Schmunzeln aber es regt auch zum Nachdenken an.

Der Schreibstil ist niedlich und kindgerecht. Die Geschichte wird aus Sicht von Hansi erzählt. Die Bilder auf jeder Seite gefallen mir sehr gut. Leider hat das Buch nur 32 Seiten und somit ist die Geschichte schnell (vor)gelesen.

Anmerken möchte ich, dass das Buch klimaneutral in Deutschland gedruckt wurde und einen hochwertigen Eindruck macht. Ich finde, es ist eine schöne Werbung für den Tierschutzhof Sentana in Bielefeld. Ein Teil aus dem Buchverkauf wird vom Verlag CalmeMara direkt an die Stiftung gespendet. Solch ein Einsatz ist toll und unterstützen wir gern.

Ein klitzekleines Manko meinerseits: Ich vermisse eine Seitennummerierung!

Fazit: Tolles und lehrreiches Bilderbuch über ein Schweineleben mit vielen sehenswerten Illustrationen!

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Veröffentlicht am 23.03.2022

Übung macht den Meister

Englisch lernen für Erwachsene – schnell und einfach
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Mit einer umfangreichen Einleitung und viel Grundsätzliches zum Buch startet das Handbuch "Englisch lernen für Erwachsene - schnell und einfach" von Birgit Kasimirski. Und dann geht es auch schon los. ...

Mit einer umfangreichen Einleitung und viel Grundsätzliches zum Buch startet das Handbuch "Englisch lernen für Erwachsene - schnell und einfach" von Birgit Kasimirski. Und dann geht es auch schon los. Das Buch ist in 10 Kapitel unterteilt, welche sich mit den Zeitformen und wichtigen Aspekten der Grammatik beschäftigten. In jedem Kapitel gibt zunächst einfache, kurze Erläuterungen und Beispiele zum Thema und anschließend verschiedene Übungen und Anwendungen. Diese Übungen sind in 2 Schwierigkeitsstufen unterteilt. Die Lösungen findet man praktischerweise gleich auf der direkt nachfolgenden Seite. Schwierige Vokabeln werden ebenso gleich an Ort und Stelle übersetzt und müssen nicht erst nachgeschlagen werden.

Zwischendurch gibt es zur Auflockerung von der Autorin Lob, Anregung für eine Pause sowie englische Sprichwörter und alltägliche Ausdrücke, gleich mit dessen Übersetzung. ("Practice makes perfect" - "Übung macht den Meister"). Das finde ich sehr praxisnah und hat mir gut gefallen.

Das Preis-/Leistungsverhältnis finde ich für dieses 283 Seiten dicke, kompakt geschriebene Übungsbuch unschlagbar.

Alles in allem ist es ein umfangreiches und meiner Meinung nach gelungenes Handbuch geworden, für Schüler der Oberstufe und für Erwachsene, die ihr Wissen auffrischen und erweitern wollen.

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Veröffentlicht am 20.03.2022

Wahre Schönheit kommt von innen

Die Erfüllung von Wünschen
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Um das Erbe ihrer verstorbenen Großmutter antreten zu können, muss Philomena eine Bedingung der Erblasserin erfülllen: für 6 Monate auf einer irischen Austernfarm zu arbeiten. Es scheint für Phil eigentlich ...

Um das Erbe ihrer verstorbenen Großmutter antreten zu können, muss Philomena eine Bedingung der Erblasserin erfülllen: für 6 Monate auf einer irischen Austernfarm zu arbeiten. Es scheint für Phil eigentlich undenkbar, dass sie sich aus ihrer gewohnten Umgebung, von ihrem aus zwei besten Freundinnen bestehenden Freundeskreis und von ihrem geliebten Arbeitsplatz in der Seniorenresidenz reißen soll. Sie hat sich ihr Leben nach dem Tod ihrer Eltern so schlicht wie möglich gestaltet, ohne große Wünsche und Ziele. Deshalb hat ihre Großmutter wohlweislich noch vor ihrem Tod alles soweit in die Wege geleitet, so dass Phil kaum darüber nachzudenken braucht und sich kurzerhand bereits auf dem Weg nach Irland befindet. Die Ankunft auf der Austernfarm hat sich Phil jedoch etwas anders vorgestellt. Grady, einer der Farmbesitzer, will sie dort nicht haben und schmeißt sie unverrichteter Dinge wieder vom Hof. Noch ahnen Phil und Grady nicht, dass schon bald ihr Leben auf den Kopf gestellt wird. Ein liebenswerter Vierbeiner namens Pepper ist daran nicht ganz unschuldig.

Meinung:
Der Einstieg viel mir leicht, obwohl die Geschichte zunächst etwas langatmig und ausschweifend war. Die teils verschachtelten Sätze und umständlichen Beschreibungen und Vergleiche ließen meinen Lesefluss etwas ins Stocken geraten. Nach einem Fünftel des Buches wurde es aber zunehmend spannender - und zwar ab dem Zeitpunkt als Phil in Irland eintraf. Ab da kamen auch Kapitel aus Sicht von Grady hinzu, welche sich fortan mit denen von Phil abwechselten. Das hat mir gut gefallen. Die Spannung hielt dann auch wirklich bis zum Ende auf einem hohen Level an.

Phil ist eine sehr sympathische Protagonistin. Sie ist absolut hilfsbereit und geht in ihrem Job als Altenpflegerin auf. Wünsche anderer zu erfüllen hat für sie Priorität. Das lenkt sie gut vom eigenen Befinden ab. Der schreckliche Unfall, bei dem Phil vor Jahren ihre Eltern verlor, hinterlies nicht nur körperliche sondern auch seelischen Spuren bei ihr. Sie gibt sich die Schuld an dem Unfall. Sie kann nicht zu ihren Narben stehen und sich so nehmen wie sie nun mal ist.

Grady ist sehr gutaussehend, doch er hat der Frauenwelt abgeschworen. Noch schwer liegt ihm die Beziehung zu seiner Ex-Frau im Magen. Er zeigt sich entsprechend kühl gegenüber Phil. Doch nach und nach zeigt er ihr unglaublich viele Facetten von sich. Etwas ungewöhnlich für einen Mann fand ich, dass er Phil mit vielen Ratschläge und Sichtweisen unterstützt und sich schnell seine Gefühlen eingesteht und diese dann auch offen verkündet. Da hab ich mich gefragt, ob das etwas typisches von den irischen Männern ist, denn auch Braden hatte solche Anwandlungen. Grady hilft somit Phil dabei, sich wieder selbst zu lieben und zu akzeptieren.

Fazit:
Die gefühlvolle Geschichte hat mich sehr gut unterhalten. Sie war voller Emotionen.
Alles in allem ein guter Mix aus Gefühl, Drama und auch etwas Erotik. Für 5 Sterne hat es aber aufgrund des Schreibstils in den ersten Kapiteln nicht gereicht.

Das Buch ist wohl der erste Teil der Austernfarm-Reihe. Noch ist nichts weiter über die anderen Teile bekannt. Ich könnte mir gut vorstellen, dass Braden (der Austernfarm-Manager) oder Liam (jüngerer Bruder von Grady) der Hauptprotagonist sein könnte.

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