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Karolina_Hruskova

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Veröffentlicht am 23.06.2023

Liebe in Theorie und Praxis

Love, theoretically
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Da sie als Assistenzprofessorin finanziell schwach aufgestellt ist, arbeitet Elsie nebenbei als Fake-Date-Begleitung. Doch ausgerechnet als sie die Aussicht auf ihren Traumjob am MIT hat, treffen ihre ...

Da sie als Assistenzprofessorin finanziell schwach aufgestellt ist, arbeitet Elsie nebenbei als Fake-Date-Begleitung. Doch ausgerechnet als sie die Aussicht auf ihren Traumjob am MIT hat, treffen ihre beiden Welten aufeinander. Plötzlich steht Jack, der Bruder ihres aktuellen Fake Dates, vor ihr – und entpuppt sich auch noch als Teil des Auswahlkomitees! Schwierige Zeiten scheinen auf Elsie zuzukommen, da Jack sie als Bibliothekarin – und nicht Theoretische Physikerin mit Doktortitel – kennengelernt hat. Zu allem Überfluss sieht er in ihr nicht nur eine Lügnerin, sondern ist Jahre zuvor der Auslöser für einen unüberwindbaren Konflikt zwischen Experimentalphysikern und Theoretischen Physikern gewesen.

Mit „Love, theoretically“ habe ich meinen ersten Roman von Ali Hazelwood gelesen und habe schon während des ersten Kapitels gewusst, dass ich mehr brauchen werde.

Elsie wusste schon ihr Leben lang, dass sie eines Tages Theoretische Physikerin werden möchte und hat sich spätestens mit ihrer Dissertation auch einen Namen in diesem Fachbereich gemacht. Aufgrund einiger schlechter Erfahrungen ist Elsie jedoch auch zum typischen people pleaser geworden. Sie beobachtet, analysiert und schlüpft dann in die Rolle, die ihr Gegenüber zu brauchen scheint. Doch wer ist sie wirklich? Die wahre Elsie liebt Käse mindestens so sehr wie Twilight oder die Theoretische Physik, sie ist schlagfertig, aber auch unsicher, und hat Angst vor der Meinung anderer über sie. Sie kann nur schwer Nein sagen und lässt so einiges über sich ergehen, nur um Konflikten aus dem Weg zu gehen.

Und das sieht Jack. Er sieht jede ihrer Rollen und fordert sie nach und nach dazu heraus, ihr wahres Ich zum Vorschein zu bringen. Jack hasst Lügen und hat großes Potenzial für den perfekten Book Boyfriend. Sobald er und Elsie sich näherkommen, kümmert er sich rührend um sie und fördert sie mit all seinen Möglichkeiten.

Elsie und Jack haben mich durch den ganzen Roman hinweg herrlich unterhalten. Ich musste von Kapitel zu Kapitel mehr lachen – und bin auf der nächsten Seite plötzlich und völlig unvorbereitet mit Elsie in ein tiefes Loch gestürzt. Ali Hazelwood hat es perfekt geschafft, Wissenschaft in einer lockeren und ansprechenden Form zu verpacken, aber auch Gefühle zu den Protagonisten aufzubauen, die mich auf ihrem Höhepunkt mehr berührt haben, als ich durch den allgegenwärtigen Humor erwartet hätte. Elsies Schicksal hat mich echt erwischt und die damit verbundenen Emotionen sind mir unter die Haut gegangen. Auch der Mut zur Ehrlichkeit hat mich sehr angesprochen.

Mit der Geschichte macht Ali Hazelwood jedoch auch auf ernste und wichtige Themen (und Missstände!) aufmerksam: Frauen in der (Natur-)Wissenschaft haben es sehr schwer. Sie werden nicht ernst genommen, degradiert und sind oft mit Sexismus konfrontiert. Nein, wenn man noch einen Schritt weitergeht, sieht man diese Missstände in den verschiedensten Lebensbereichen. Es ist großartig, dass sie mit einer starken, aber nicht aufdringlichen Präsenz die Geschichte begleiten und deutlich machen, dass sich auch in der heutigen Zeit noch vieles ändern muss. Einen Lösungsvorschlag oder -ansatz gibt es zwar nicht, doch das erwarte ich von einer Romcom auch gar nicht. Vielmehr gelingt Ali Hazelwood ganz wunderbar der Spagat zwischen Unterhaltung, Komödie und dem Ankreiden von gesellschaftlichen Problemen.

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Veröffentlicht am 18.06.2023

Eine schonungslose Geschichte über das Leben

22 Bahnen
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Tildas Leben liegt ihr schwer im Magen: sie studiert, arbeitet in einem Supermarkt und kümmert sich zuhause um ihre jüngere Schwester und alkoholkranke Mutter. Ein kleines Zugeständnis für sie selbst sind ...

Tildas Leben liegt ihr schwer im Magen: sie studiert, arbeitet in einem Supermarkt und kümmert sich zuhause um ihre jüngere Schwester und alkoholkranke Mutter. Ein kleines Zugeständnis für sie selbst sind die 22 Bahnen, die sie täglich im Schwimmbad schwimmt. Sie hat sich mit ihrem Schicksal, für eine lange Zeit in der Kleinstadt festzusitzen, abgefunden. Doch eines Tages wird ihr eine Promotionsstelle in Berlin angeboten und sie weiß: das ist ihre Chance. Und plötzlich ist da auch noch Viktor, mit dem sie durch ein Unglück irgendwie verbunden ist.

„22 Bahnen“ war für mich wie ein Leuchten im Alltag und eine Bereicherung auf so vielen Ebenen. Mit stoischer Nüchternheit werden Themen behandelt, die unter die Haut gehen. Kein anderer Roman fällt mir ein, der mit einer sachlichen, modernen und rationalen Sprache so viele Emotionen adressiert und thematisiert. Der Sprachstil ist wirklich außergewöhnlich und mit hohem Wiedererkennungswert.

Tilda wohnt zusammen mit ihrer Schwester Ida und ihrer Mutter im traurigsten Haus der Fröhlichstraße. Während ihre Freunde nach dem Abitur die Kleinstadt verlassen haben und in Berlin und Amsterdam leben, ist Tilda ständig in Bewegung, rennt zu Haltestellen, fährt Straßenbahn, schwimmt, arbeitet an ihrer Masterarbeit in Mathematik, arbeitet an der Supermarktkasse, und wird dabei auf Schritt und Tritt von ihrer Sorge um Ida und ihre Mutter begleitet. Ihr Alltag und eine Verantwortung, die nicht sie, sondern ihre Mutter innehaben sollte, erdrücken sie. Und doch akzeptiert sie diese Rolle. Getragen wird sie dabei von einer aufrichtigen, aufopferungsvollen und tiefen Liebe zu ihrer Schwester, von Beschützerinstinkt, aber auch von einer vergebenen und insgeheim doch hoffnungsvollen Liebe zu ihrer Mutter.

Neben der facettenreichen Liebe wird eine weite Bandbreite an Themen dargestellt, die enttabuisiert werden, schmerzen, aber auch ein warmes Gefühl zurücklassen. Dabei ist Caroline Wahl eine beeindruckende Integration von Alltagsglück und hellen Glücksmomenten in eine graue, triste Umgebung gelungen. Resignation wird mit Hoffnung durchbrochen, Stärke trifft auf Schwäche, eine neue Chance wird einer siebzehnten und achtzehnten entgegengesetzt, Verlust, Verlassenwerden und Tod werden gemeinsam überwunden.

„22 Bahnen“ ist schonungslos, gnadenlos, direkt und ehrlich. Trotzdem ist es nicht laut, sondern besticht durch eine unaufdringliche, aber starke Präsenz. Schon auf der ersten Seite hat es mich komplett von sich überzeugt, sodass ich das Lesen gar nicht mehr aufhören konnte. Ich freue mich nach diesem ausdrucksstarken Debüt auf alles, was noch von Caroline Wahl kommen wird.

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Veröffentlicht am 16.06.2023

Ein erquickender Auftakt für eine Reise in die feine Gesellschaft Londons

Bridgerton - Der Duke und ich
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London, 1813. Daphne Bridgerton lernt auf einem der zahlreichen Bälle der Saison Simon Basset kennen, den Duke of Hastings, und schließt mit ihm einen Deal ab: Er umwirbt sie, sodass sie gesellschaftlich ...

London, 1813. Daphne Bridgerton lernt auf einem der zahlreichen Bälle der Saison Simon Basset kennen, den Duke of Hastings, und schließt mit ihm einen Deal ab: Er umwirbt sie, sodass sie gesellschaftlich in den Mittelpunkt rückt, dadurch begehrenswerter wird und unter den vielen Verehrern einen anständigen Ehemann findet. Simon hingegen wird von Müttern, die für ihre Töchter eine gute Heiratspartie in ihm sehen, in Ruhe gelassen. Ihr falsches Spiel scheint anfänglich den gewünschten Effekt mit sich zu bringen, bis jedoch echte Gefühle zwischen ihnen entstehen.

Wie viele andere vermutlich auch, kannte ich zuerst die Netflix-Serie, bevor ich den Roman gelesen habe. Ich war anfangs sehr überrascht, in wie vielen Punkten sie sich voneinander unterscheiden! Doch gerade das hat das Lesen spannend gemacht.

Der Schreibstil war für mich auf den ersten Seiten etwas holprig, da ich ab und an über z.B. die Titel der Gesellschaft (Earl, Duke, Viscount usw.) gestolpert bin. Ich muss dazu aber sagen, dass das mein erster historischer Roman war – wahrscheinlich war ich dieses Vokabular einfach nicht gewohnt. In die Geschichte habe ich dann doch sehr schnell hineingefunden; natürlich ist die Sprache etwas „gehobener“, aber trotzdem sehr flüssig, leicht zu lesen und nicht extravagant oder hochgestochen. Eher wurde durch den Schreibstil die Zeit, in der der Roman spielt, modern dargestellt.

Fast der komplette Roman besteht aus wörtlicher Rede, was ihn für mich sehr lebendig und dynamisch gestaltet hat. Persönlich hätte ich mir mehr Beschreibungen der Ballsäle oder Mode gewünscht, doch mit dem bisschen, das mir an die Hand gegeben wurde, konnte ich auch leben.

Die Ausarbeitung der Charaktere fand ich durchwachsen. Die Protagonisten Daphne und Simon haben mir mit ihren Unterhaltungen gut gefallen. Sie waren von unaufdringlichem, verstecktem und ungezwungenem Humor durchzogen, ein netter Schlagabtausch hat sich ab und an dazwischengeschoben und dennoch konnten sie auch ernst miteinander reden. Leider jedoch war die Beziehung der beiden durch viel Misskommunikation geprägt, wovon ich weniger Fan bin, aber auch verstehe, dass das die Geschichte ausmacht und antreibt. Daphnes ältere Brüder haben schon irgendwie gepasst (wobei sie an manchen Stellen sehr übertrieben waren), doch ihre Mutter fand ich fürchterlich albern und überzogen in ihrem Handeln. Von Lady Whistledown war ich überrascht, da ihre Figur im Roman nur eine untergeordnete Rolle gespielt hat.

Alles in einem hat mich „Bridgerton – Der Duke und ich“ gut unterhalten. Ich bin zwar unschlüssig, ob ich den zweiten Epilog wirklich gebraucht habe, doch bis dahin war es mir eine Freude, Daphne und Simon auf ihrem Weg zu begleiten und mit ihnen in eine andere Zeit zu reisen. All das mir Unbekannte hat meine Fantasie auf Hochtouren gebracht, weshalb ich wohl auch in Zukunft Geschichten der Familie Bridgerton nicht abgeneigt sein werde.

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Veröffentlicht am 12.06.2023

Das Hotel Van Day – wann kann ich einchecken?

All My Golden Memories
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Obwohl Ellis und Ryan unterschiedlicher nicht sein konnten, entsteht schon in ihrer Kindheit eine innige Freundschaft zwischen ihnen. Sie lernen sich kennen, als Ellis und ihre Mutter in eine kleine Angestelltenwohnung ...

Obwohl Ellis und Ryan unterschiedlicher nicht sein konnten, entsteht schon in ihrer Kindheit eine innige Freundschaft zwischen ihnen. Sie lernen sich kennen, als Ellis und ihre Mutter in eine kleine Angestelltenwohnung des Hotels Van Day ziehen, das Ryans Familie gehört. Doch wegen eines Streits entfremden sie sich voneinander und der Kontakt bricht ab. Zwei Jahre später treffen sie wieder aufeinander, als ein Skandal das Hotel heimsucht. Schnell merken sie, dass die alte Vertrautheit nie verlorenging – und ein Knistern zwischen ihnen immer stärker wird. Doch welchen Einfluss hat der Skandal auf ihre Beziehung und ihr Leben?

Neben dem Trend von Pastellfarben, Blümchen und Wolken auf Covern sticht dieses Design mit der Schlichtheit und den überschaubaren Farben klar heraus. Die Kombination aus den Farben Weiß und Gold ist sehr edel. Die geraden Linien und Formen wirken ruhig und unscheinbar, doch verleiten wahrscheinlich genau deshalb dazu, das Cover genauer anschauen zu wollen und in all seinen Details aufzunehmen. Die Farben des Covers passen darüber hinaus zum Titel und – wenn man das Setting des Romans kennenlernt – hervorragend zum Hotel.

Da der Roman durchzogen mit Rückblicken in die Vergangenheit ist, lernen wir Ellis und Ryan als Kinder und Jugendliche kennen und als junge Erwachsene. Ellis war als Kind sehr offen, fröhlich, lebensfroh und unerschrocken, Ryan dagegen war sehr scheu, ruhig und in sich gekehrt. Jahrelang hat er unter seiner Mutter gelernt, in der Öffentlichkeit keinerlei Angriffsfläche zu bieten. Als junge Erwachsene hat Ellis etwas von ihrer damaligen Leichtigkeit verloren, ist dennoch aber neben Ryan die impulsivere. Ryan ist lockerer geworden, offener und selbstbestimmter.

Die Beziehung der beiden hat sich leider gezogen wie Kaugummi. Zuerst konnten sie sich nach ihrem erneuten Aufeinandertreffen lange nicht einmal in die Augen schauen, dann waren sie sehr reserviert und distanziert zueinander. Nur in kleinen Schritten hat sich die Dynamik zwischen ihnen verändert. In den ersten zwei Dritteln des Romans ist somit eigentlich nichts Nennenswertes passiert, das die Handlung vorangebracht hätte und es wurde nur an der Oberfläche gekratzt. Erst zum Schluss hat die Handlung – auch wegen des Skandals – an Fahrt aufgenommen, was mir dann auch gut gefallen hat. Viele Geheimnisse wurden gelüftet – und, ganz ehrlich, alle waren total unvorhersehbar.

Das Setting ist im New Adult wahrscheinlich auch einzigartig, denn die Geschichte spielt in einem prunkvollen und luxuriösen Hotel in NYC. Viele Beschreibungen erzeugen ein detailliertes Bild des Hotels und eine angenehme, familiäre Atmosphäre. Mounias Schreibstil ist die ganze Zeit über sehr einfach und flüssig zu lesen, sehr anschaulich (was dem Setting noch einmal zugutekommt) und gespickt mit dem ein oder anderen (Wort-)Witz – ich mache dabei zum Beispiel auf den Insider um den Chauffeur aufmerksam. Auch die Rückblenden hat sie wunderbar um die Geschichte herum konstruiert, sodass sie das Leseerlebnis bereichern.

Alles in einem war mir der Roman anfangs leider zu seicht, ohne Tiefe und ohne eine großartige Handlung, doch er hat zum Schluss wieder einiges rausgeholt. Nicht nur durch den Cliffhanger möchte ich am liebsten sofort Ellis und Ryans Geschichte weiterverfolgen – denn im Laufe des Lesens bin ich selbst zu einem Teil des Hotels geworden und fiebere nun dem weiteren Verlauf entgegen.

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Veröffentlicht am 07.06.2023

Eine Schwärmerei mit Folgen...

Rockstars küsst man nicht
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Lizzy kann es kaum glauben – ein zweiter Strich auf dem Schwangerschaftstest! Sie ist ausgerechnet von Ben, dem Bassisten der erfolgreichen Rockband Stage Dive, schwanger. Ihr gemeinsamer One-Night-Stand ...

Lizzy kann es kaum glauben – ein zweiter Strich auf dem Schwangerschaftstest! Sie ist ausgerechnet von Ben, dem Bassisten der erfolgreichen Rockband Stage Dive, schwanger. Ihr gemeinsamer One-Night-Stand soll für sie Folgen haben, doch Ben macht mehr als einmal klar, dass er kein Interesse an einer festen Beziehung hat. Lizzy versucht seine Entscheidung zu akzeptieren – wäre da nicht diese unglaubliche Anziehung zwischen den beiden…

Das Cover von „Rockstars küsst man nicht“ gefällt mir in der Neuauflage viel, viel besser und passt optisch gut zu den anderen Teilen. Alle Teile werden, wenn man sie nebeneinanderlegt, von Notenlinien durchzogen; mir persönlich gefällt es immer sehr, wenn die unterschiedlichen Cover einer Reihe gemeinsame Elemente enthalten oder ein Bild ergeben. Durch die Farben und den goldenen Glitzer wirkt das Cover sehr verspielt und jugendlich.

Liz erfährt mit knapp 21 Jahren, dass sie von Ben schwanger ist. Ihre Panik deswegen war weder emotional oder packend dargestellt und doch konnte ich mich schon in diesen frühen Anfangsszenen sehr gut in Liz hineinversetzen. Sie ist sehr schlagfertig, nicht auf den Mund gefallen und durch ihr Wesen sehr zugänglich. Oft wirkt sie noch sehr jung, beweist aber durch viele kritische Reflektionen, dass sie nicht naiv ist. Ben hingegen hat mich in seinem Verhalten (gegenüber Liz) oft enttäuscht und war sehr verschlossen, weshalb ich anfangs kein Fan von ihm war und keine Bindung aufbauen konnte. Doch ab einem Punkt ändert er sich schlagartig. Die Entwicklung bis dahin war nicht wirklich ersichtlich, aber nach den Enttäuschungen war ich mehr als gewillt, ihm eine Chance zu geben.

Genervt haben mich im Laufe des Romans leider immer mehr die Beschreibungen rund um Ben: Auf gefühlt jeder zweiten Seite wird erwähnt, wie männlich er sei, dass sein Bart so toll sei, sein immer gleiches Outfit wird hundert Mal beschrieben (und beweihräuchert), dann sein attraktives Aussehen, dann wieder seine Männlichkeit…. Es war sehr ermüdend, ständig dieselben Wiederholungen und Stereotype zu lesen. Liz‘ Schwärmerei kam mir dadurch sogar etwas albern vor.

Emotional abgeholt hat mich der Roman zudem maximal an ein, zwei Stellen. Die Charaktere waren oberflächlich gehalten, was sich in ihrem Handeln und ihren Gedanken widergespiegelt hat. Kurze, künstliche Dramen wurden konstruiert und schnell wieder aufgelöst.

Und trotzdem habe ich den Roman in kürzester Zeit gerngehabt und auch mit viel Freude gelesen! Vorwiegend Liz hat mich sehr amüsiert und ich musste oft genug herzlich lachen wegen ihrer direkten und schlagfertigen Art. Kylie Scotts Schreibstil ist der Grund, weshalb ich immer wieder gerne ihre Bücher lese. Ich weiß, dass sie mir Spaß bereiten und ich mit viel Humor, erfrischender Ironie und einem sehr (seeeehr) lockeren Schreibstil köstlich unterhalten werde. Ohne viel Schnickschnack, ohne Ablenkungen.

Und manchmal braucht es eben genau das!

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