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Veröffentlicht am 24.10.2023

Muttis Rezepte

Hundert Klassiker
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Das Buch hätte bei mir auch "Muttis Rezepte" heißen können. Es sind soo viele Rezepte dabei, die ich aus der Küche meiner Mutter kenne. Gulasch natürlich, Frikassee ist DAS Familienessen an Heiligabend ...

Das Buch hätte bei mir auch "Muttis Rezepte" heißen können. Es sind soo viele Rezepte dabei, die ich aus der Küche meiner Mutter kenne. Gulasch natürlich, Frikassee ist DAS Familienessen an Heiligabend bei uns, Königsberger Klopse, gefüllte Paprikaschoten, Kohlrouladen, Wurstsalat... und vieles mehr, und auch der klassische Käsekuchen (eben nicht der Cheesecake!). Einiges davon habe ich selbst noch nicht gemacht, und kann meine Mutter leider auch nicht mehr nach einem Rezept fragen. Deshalb freut es mich ungemeint, sie hier alle versammelt zu sehen.

Das Buch ist klar und in Zutaten-Kategorien aufgebaut. Die Beschreibung der Rezepte ist detailliert genug und dennoch übersichtlich. Am besten sind aber auf jeden Fall die "Tipps" und der Wichtig-Kasten am Ende. Die können mir selbst bei Gerichten, die ich eigentlich kann, hilfreich sein. Wie z.B. beim Wiener Schnitzel und dem Tipp, wie man die Panade richtig hinbekommt.

Dass Spaghetti Carbonara original ganz ohne Sahne auskommt, weiß ich schon länger. Nämlich auch von Steffen Hennsler, ich glaube das war noch zur Zeit der "Topfgeldjäger", wo er das mal beschrieben hat. Ich hab für meine Kinder bisher dennoch immer die Variante mit dem Soßenpulver aus der Tüte und der Sahne/Milch dazu gemacht. Ich möchte aber unbedingt jetzt auch mal Steffens Rezept ausprobieren, wo man nur mit Fett, ein bisschen Nudelwasser und dem Ei eine Art Emulsion herstellt, die sich um die Nudeln legt.

Das erste Rezept war allerdings das Kartoffelpüree. Wir haben aufgrund der Kartoffelernte auf den Feld hinter unserem Haus so viele Kartoffeln, das wir jetzt viele verschiedene Kartoffelgerichte machen werden. Für das Püree bietet Henssler sogar 2 Varianten an! Ich habe das klassische mit Butter und Milch ausprobiert - es war mein erstes selbstgemachtes Püree, das nicht auf der Tüte kam, überhaupt und hat geschmeckt wie es sein soll! Version 2 mit Creme Fraiche werde ich aber definitiv auch ausprobieren.

Dieses Klassiker-Buch ist also ein wertvoller Schatz für all jene, die bodenständige deutsche Gerichte ohne viel ChiChi in einem Buch vereint haben wollen, um nachlesen zu können wie es unsere Mütter und Omas damals gekocht haben.

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Veröffentlicht am 23.10.2023

"Mord ist sein Hobby"

Die Affäre Alaska Sanders
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4,5 Sterne

Ich habe von Joel Dicker vor ein paar Jahren "Das Verschwinden der Stephanie Mailer" gelesen. Den Vorgänger zu diesem Roman - "Die Wahrheit über den Fall Harry Quebert" - allerdings noch nicht, ...

4,5 Sterne

Ich habe von Joel Dicker vor ein paar Jahren "Das Verschwinden der Stephanie Mailer" gelesen. Den Vorgänger zu diesem Roman - "Die Wahrheit über den Fall Harry Quebert" - allerdings noch nicht, der steht noch ungelesen im Regal. Dickens Bücher sind halt immer gleich so umfangreich, dass man sich genau überlegen muss wann man ma Zeit findet, die auch zu lesen. Es ist aber auch nicht wirklich nötig, das Buch bereits gelesen zu haben, um "Die Affäre der Alaska Sanders" zu verstehen (man wird hier höchstens gespoilert, wie der Vorgängerroman ausgeht).

Der Schreibstil von Joel Dicker ist sehr angenehm, auch wenn er das alles auch in weniger als knapp 600 Seiten hätte erzählen können. Die ständigen Zeitsprünge sorgen dafür, dass man immer wachsein sein und umschalten muss und immer mitdenken. Das könnte für einige LeserInnen sehr mühsam sein.
Auf der anderen Seite der Waage haben wir aber eine wirklich spannende Geschichte, die mit einigen Überraschungen aufwartet und trotz der Länge dann doch recht kurzweilig ist.

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Veröffentlicht am 23.10.2023

Queen of the Night

Always love you (Ikonen ihrer Zeit 10)
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Als ich Whitney Houston "kennenlernte", was sie gerade auf dem Höhepunkt ihrer Karriere (ohne natürlich zu wissen, dass das bereits der Gipfel war). Es war die Zeit von Bodyguard, den ich als Teenager ...

Als ich Whitney Houston "kennenlernte", was sie gerade auf dem Höhepunkt ihrer Karriere (ohne natürlich zu wissen, dass das bereits der Gipfel war). Es war die Zeit von Bodyguard, den ich als Teenager im Kino sah, und dem legendären "I will always love you" das im Musikfernsehen rauf und runter gespielt wurde und heute immer noch zu jedem Rückblick auf die besten Songs der 90er gehört oder zu den erfolgreichsten Soundtracks aller Zeiten.

Mit diesem Buch konnte man nun ein bisschen mehr in das private Leben von Whitney eintauchen. Auch wenn es nur eine Romanbiografie ist, in der sich die Autorin bemüht, sich aufgrund ihrer Recherchen vorzustellen, wie gewisse Ereignisse und Begegnungen abgelaufen sein könnten. Und das ist ihr in meinen Augen auch ganz gut gelungen.

Beim Lesen habe ich natürlich auch wieder viele Dinge und Leute drumherum gegoogelt. Von ihrer besten Freundin Robyn hatte ich vorher noch nie gehört, die war aber offensichtlich eine sehr wichtige Person in ihrem Leben. Als ich dann auch nochmal gelesen habe, dass sie erst 48 war, bin ich kurz erschrocken. Ich hatte gedacht, sie wäre älter gewesen. Mittlerweile bin ich ja auch schon viel näher an diesem Alter dran. Das ist wirklich nicht viel Leben, ich hätte ihr viel mehr gegönnt.

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Veröffentlicht am 22.10.2023

Unglaublich wichtiges Thema

Der Eisbär und die Hoffnung auf morgen
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Nach dem "Wal und das Ende der Welt" nimmt uns John Ironmonger einmal mehr in den kleinen Ort St. Piran mit an der Küste Cornwalls mit. Und auch diesmal nimmt sich der Autor einem hochaktuellen Thema an ...

Nach dem "Wal und das Ende der Welt" nimmt uns John Ironmonger einmal mehr in den kleinen Ort St. Piran mit an der Küste Cornwalls mit. Und auch diesmal nimmt sich der Autor einem hochaktuellen Thema an - dem Klimawandel und dessen Folgen. Hier geht es ganz konkret vor allem um das Steigen des Meeresspiegels infolge der stetigen Erderwärmung. Dazu halten wir uns diesmal nicht ausschließlich nur in St. Piran auf (schade eigentlich), sondern besuchen z.B. auch die zweitnördlichste Stadt der Welt in Grönland. Ich musste das gleich mal googeln, um es mir besser vorstellen zu können - auf den Fotos sieht es beeindruckend und schön aus, aber die vielen dunklen Monate wären wohl nichts für mich.

Ich habe den "Wal" geliebt, obwohl ich damals noch gar nicht ahnte wie schnell diese Geschichte durch Corona dann in erschreckend vielen Teilen real wird. Beim "Eisbär" weiß man bereits, wie schlecht es bereits jetzt um unseren Planeten steht, und dass er bereits alles dafür tut, den Verursacher - uns Menschen - schnell wieder loszuwerden. Ganz so sehr gefesselt wie der "Wal" hat mich dieser Roman dennoch nicht, obwohl der Aufhänger mit der Wette spannend war. Dennoch - tolle 4 Sterne sind es trotzdem geworden!

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Veröffentlicht am 22.10.2023

Sympathische Liebesgeschichte in Island

Küsse im Fjordwind
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Das war glaube ich mein erster "Frauen/Liebesroman", der in Island spielt. Bisher habe ich nur Krimis gelesen, die dort angesiedelt waren, und auch davon nur wenige. Die Location war also definitiv ein ...

Das war glaube ich mein erster "Frauen/Liebesroman", der in Island spielt. Bisher habe ich nur Krimis gelesen, die dort angesiedelt waren, und auch davon nur wenige. Die Location war also definitiv ein Faktor, warum ich mich für dieses Buch entschieden habe. Doch auch der Rest hat mich vollends überzeugt - es war wirklich eine wunderschöne Zeit, die ich mit Stella, Jökull und den Schafen verbringen durfte.

Dabei ist die Geschichte an sich keine Neuerfindung des Rads. Anwältin Stella kommt von London zurück in die Heimat, und wird vom vollbärtigen und wortkargen Nachbarn Jökull gleich mal als Großstadt-Tussi abgestempelt. Dabei kann sie durchaus auch auf dem Bauernhof mit anpacken, wie sie ihm schon bald unter Beweis stellt. Und plötzlich sieht er sie mit ganz anderen Augen - bis ihr Verlobter aus London plötzlich auftaucht und sie mitnehmen will.

Ich habe mich an keiner Stelle im Buch gelangweilt. Ein besonderes Highlight gab es allerdings auch nicht wirklich. Noch nichtmal ein "Familientreffen" mit Stellas Mutter zum Beispiel, die sie ja auch 2 Jahre lang nicht gesehen hat. Ihr Bruder kommt nur selten vor, und selbst der Großvater, bei dem sie wohnt, hat nur wenige Auftritte. Es hätte also noch Möglichkeiten gegeben, die Geschichte etwas auszupolstern.

Die Sprecherin des Hörbuches, Simone Walleck, macht ihre Sache jedenfalls sehr gut. Sie liest in einem sehr angenehmen Ton und bemüht sich sogar, die isländischen Namen authentisch auszusprechen.
Insgesamt also ein wirkliches Hörvergnügen.

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