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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 24.12.2021

Winter im schottischen Norden

Weihnachten im kleinen Inselhotel
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Obwohl ich die Insel Mure und ihre Bewohner schon aus 2 vorangegangenen Büchern kannte, brauchte ich ungewöhnlich lange, um mit den Charakteren und vor allem ihrer Geschichte warm zu werden. Vielleicht ...

Obwohl ich die Insel Mure und ihre Bewohner schon aus 2 vorangegangenen Büchern kannte, brauchte ich ungewöhnlich lange, um mit den Charakteren und vor allem ihrer Geschichte warm zu werden. Vielleicht waren mir auch die beiden Neuzugänge Konstantin und Gaspard zu wenig sympathisch. Das änderte sich im Verlaufe des Buches aber doch noch etwas, und in der 2. Hälfte war ich auch gespannter, ob die Eröffnung des "The Rock" noch gelingen kann. Die Liebeleien einzelner Beteiligter haben mich dennoch deutlich weniger interessiert. Da hat die Autorin es nicht so recht geschafft, den Funken auch in mir zu entfachen. Vielleicht auch, weil der Fokus auf mehreren Personen und ihren jeweiligen Beschäftigungen und Beziehungen liegt, und nicht nur auf einem "Hauptdarsteller-Pärchen".

Was Jenny Colgan aber auf jeden gelungen ist, ist eine sehr atmosphärische Beschreibung einer kleinen (fiktiven) Insel hoch im Norden Schottlands. Die konnte ich mir tatsächlich ziemlich gut vorstellen. Sogar mal als Urlaubsziel, ständig dort zu wohnen wäre schon wieder eine ganz andere Sache.

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Veröffentlicht am 19.12.2021

Unbedingt als Hörbuch genießen1

Man ist ja Nachbar
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Das Cover hat mich an die Bücher von Tessa Hennig und Renate Bergmann erinnert, auch der Inhalt ist vergleichbar mit Online-Omi Renate. Nur um ein vielfaches lustiger! Ich hab mich wirkich herrlich amüsiert, ...

Das Cover hat mich an die Bücher von Tessa Hennig und Renate Bergmann erinnert, auch der Inhalt ist vergleichbar mit Online-Omi Renate. Nur um ein vielfaches lustiger! Ich hab mich wirkich herrlich amüsiert, wenn Ralf Prange über seine Erlebnisse im Hausflur oder mit Schwester Silke berichtet. Und wie er mit dem Postboten und sogar dem kleinen Jungen von obendrüber eine ungewöhnliche aber erstaunlich gut funktionierende Art von Freundschaft aufbaut.

Denn Ralf Prange ist gar kein unausstehlicher Spießer, wie man vielleicht vermuten könnte, sondern im Grunde seines Herzens ein lieber Mensch der einfach seine Prinzipien hat.
Die fangen an damit, dass man für "gesichtsfremde Personen" nicht einfach die Haustür unten öffnen kann, beinhaltet strikte Regelungen zu Schuhschränken und aufgehängte Fahrräder im gemeinsam genutzten Hausflur und hören auch nicht damit auf, dass beim Straßenfest die Umlage für die Unkosten doch wohl gerechter nach Personenzahl berechnet wird und nicht einfach nur nach Anzahl der Wohnungen. Da zahlt man doch als Single viel mehr als so eine 5-köpfige Familie, ist das zu glauben! Da hat Ralf Prange gleich schon gleich keinen Bock mehr. Außer vielleicht, er hätte eine Begleitung zu besagtem Sommerfest...

Ich glaube, dass hier das Hörbuch auch nochmal einen großen Vorteil gegenüber dem Buch bietet, denn Andreas Altenburg kann die Stimmen von so vielen verschiedenen Personen - männlich, weiblich, papageiisch - so super variieren und mit einem eigenen Dialektschlag versehen. Besonders letzteres macht das Ganze ungemein sympathisch und vor allem wahnsinnig lustig!

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Veröffentlicht am 19.12.2021

Der bayrische Klabautermann

Pumuckl Weihnachtsgeschichten
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Schon lange vor Petterson und Findus gab es bereits einen anderen handwerklich geschickten Junggesellen in seinen besten Jahren, dem eines Tages zufällig ein kleines vorwitziges Kerlchen ins Haus geschneit ...

Schon lange vor Petterson und Findus gab es bereits einen anderen handwerklich geschickten Junggesellen in seinen besten Jahren, dem eines Tages zufällig ein kleines vorwitziges Kerlchen ins Haus geschneit kommt, der nur bei ihm "lebendig" wird und ihn fortan mit allerlei Schabernack gehörig auf Trab hält.

Die Streiche von Pumuckl habe ich als Kind sowohl gern gelesen als auch am Fernsehen verfolgt. Und sie heiß geliebt! Diese Weihnachtsgeschichten hier sind zwar nicht mehr von Ellis Kaut, aber in genau demselben Stil erzählt (ein klein wenig modernisiert vielleicht - die Kinder wünschen sich Spielsachen mit Batterien - aber ansonsten merkt man kaum einen Unterschied zu damals). Jetzt als Mama fällt mir auch stärker auf, was für ein Frechdachs der Pumuckl doch ist. Aber meist lernt er ja auch seine Lektion, und am Ende kann ihm der Meister Eder nie lange böse sein.

Mein Lieblingsdialog:
Pumuckl: "Ich will mich verstecken und das Christkind sehen, wenn es die Geschenke bringt."
Meister Eder: "Aber Pumuckl, das Christkind will doch nicht gesehen werden!"
Pumuckl: "Wieso? Ist es hässlich?"

Wir haben die Geschichten als Hörbuch in einem Rutsch beim Plätzchen backen gehört, wofür es mit seinen knapp 3 Stunden Länge auch perfekt geeignet war. Es hat fast punktgenau gepasst!
Da es genau 24 Geschichten sind, in denen Meister Eder und sein Pumuckl weihnachtliche Erlebnisse haben, passt das aber auch super als abendlicher Adventskalender vor dem Einschlafen.

Gehört habe ich Pumuckl früher nie, die Cassetten waren in meinem Teil Deutschlands damals noch nicht erhältlich. Vielleicht fiel es mir deshalb auch gar nicht schwer, mich auf die Stimme des (neuen) Erzählers einzulassen. Ich finde, Stefan Kaminski hat ganz toll gelesen, und sowohl Meister Eder als auch Pumuckl super interpretiert (und kommt sogar recht nah an die Originale aus der TV-Serie ran, auch wenn man den unverwechselbaren Hans Clarin einfach nicht imitieren kann).

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Veröffentlicht am 16.12.2021

Liebenswerter Weihnachts-Krimi

Geld oder Lebkuchen
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Mit "Geld oder Lebkuchen" ist Dora Heldt eine tolle Weihnachts-Krimikomödie gelungen. Voller liebenswerter Menschen, die für die Kinder in ihrer Gemeinschaft (fast) alles tun würden und dazu ein paar interessante ...

Mit "Geld oder Lebkuchen" ist Dora Heldt eine tolle Weihnachts-Krimikomödie gelungen. Voller liebenswerter Menschen, die für die Kinder in ihrer Gemeinschaft (fast) alles tun würden und dazu ein paar interessante Ideen entwickeln. Ein paar verrückte Situationen sind auch dabei, ok, aber es rutscht glücklicherweise nie ins Slapstick-hafte ab sondern bleibt amüsant unterhaltsam.

Am Ende hatte ich viele Personen in mein Herz geschlossen. Am besten gefielen mir aber die Szenen zwischen Weihnachtsmann Ernst und dem kleinen Anton. Absolut herzig!

Ich habe das Buch als Hörbuch gehört (macht sich prima, wenn man beim Plätzchen backen oder Geschenke einpacken nicht die üblichen Weihnachtslieder hören möchte sondern mal etwas anderes), und muss der Sprecherin Katja Danowski ein extra Lob aussprechen. Sie hat wundervoll vorgelesen und jeder Person ihre eigene Persönlichkeit gegeben!

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Veröffentlicht am 05.12.2021

Mehr Verwirrung als Mystery

Der Uhrmacher in der Filigree Street
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Der Beginn versprach eine spannende Mystery-Fantasy aus dem viktorianischen London. Auch die erzählerischen Einschübe, die beispielsweise die Stellung der Frau damals illustrieren, fand ich interessant ...

Der Beginn versprach eine spannende Mystery-Fantasy aus dem viktorianischen London. Auch die erzählerischen Einschübe, die beispielsweise die Stellung der Frau damals illustrieren, fand ich interessant (sie durften zB nur in Begleitung eines Mannes eine Bibliothek besuchen) und nicht störend zur Hauptgeschichte.
Doch irgendwann wurde mir die Geschichte zu vielschichtig, schon beim ersten Orts- und Zeitwechsel (der Schauplatz ist dann Japan einige Jahre zuvor) verlor ich etwas den Überblick ob der vielen Namen, Stellungen und der Beziehungen der Leute untereinander. Vielleicht hätte es mir an dieser Stelle etwas geholfen, wenn ich das Buch nicht gehört sondern selbst gelesen hätte. Prinzipiell hat der Sprecher seinen Job aber sehr gut gemacht!

Mir war die Geschichte wohl einfach zu verstrickt und auch zu langgezogen. Ich hab am Ende zwar kapiert, wer was getan hat. Allein das wieso hat sich mir nicht immer ganz erschlossen. Und obwohl ich durchaus meist interessiert der Geschichte gelauscht habe, so war ein großer Teil in der Mitte auch mühsam. Ich hatte mir wie gesagt vom Setting und auch dem Anfang sehr viel mehr versprochen.

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