Profilbild von Karschtl

Karschtl

Lesejury Star
offline

Karschtl ist Mitglied der Lesejury

Melde dich in der Lesejury an, um dich mit Karschtl über deine Lieblingsbücher auszutauschen.

Anmelden

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 26.08.2021

Mysteriöse Gäste an Weihnachten

Greenglass House
0

Das Buch erinnert mich sehr stark an die "Winterhaus"-Trilogie von Ben Guterson. Es spielt ebenfalls in einem verschneiten, abgelegenen Hotel in dem sich eine Reihe von merkwürdigen Gestalten kurz vor ...

Das Buch erinnert mich sehr stark an die "Winterhaus"-Trilogie von Ben Guterson. Es spielt ebenfalls in einem verschneiten, abgelegenen Hotel in dem sich eine Reihe von merkwürdigen Gestalten kurz vor Weihnachten einfinden. Alle ein bisschen mysteriös, und offensichtlich alle irgendwie auf der Suche nach etwas. Ein Junge und ein Mädchen machen sich dann auf, ein Geheimnis, das mit dem Haus zusammenhängt, zu entschlüsseln.
Die Zeit, in der die Geschichte spielt, wird nie näher definiert, es ist aber nicht wirklich unsere heutige Zeit. Und selbst die Illustration am Cover sieht denen der "Winterhaus"-Bücher ähnlich.

Der Hauptteil der Geschichte beginnt auch schon recht bald, es gibt kein unnütz langes Vorgeplänkel. Und diese Detektivgeschichte entwickelt sich auch sehr gut, nur manchmal waren die Verwicklungen doch etwas zu viel. Da gibt es zum einen die ganz normale Haupt-Storyline; dann die Kamingeschichten, die Milo in dem alten Buch liest; dazu die Geschichten, die sich die Gäste am Abend gegenseitig erzählen; und schließlich noch die Spielwelt der "Seltsamen Spuren" mit all seinen Extras, die Milo und Meddy so phantasievoll ausschmücken und in der sie Negret und Sirin sind. Gerade auf letzteres hätte ich gut verzichten können. Ich hätte es besser gefunden, wenn sie als Milo und Meddy herumspioniert hätten.

Daher war ich von "Greenglass House" auch nicht ganz so 100% begeistert wie von "Winterhaus", aber es ist dennoch ein spannendes und sehr lesenswertes Jugendbuch, mit ein paar Überraschungen. Das Geheimnis von Meddy habe ich erst nach der Hälfte des Buches erraten, und wenn man es erstmal weiß waren die Hinweise gar nicht mehr zu übersehen. Es freut mich, dass es im Original bereits einige Fortsetzungen gibt.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 23.08.2021

Ferien mit den Flickenteppichs

Familie Flickenteppich 3. Wir machen Ferien
0

Das ist der 3. Band der "Familie Flickenteppich"-Reihe, und wieder ein sehr schöne Kinderbuch mit den Themen Freundschaft, Familie und Patchwork. Zur Familie Flickenteppich gehören ja im Grunde alle Hausbewohner ...

Das ist der 3. Band der "Familie Flickenteppich"-Reihe, und wieder ein sehr schöne Kinderbuch mit den Themen Freundschaft, Familie und Patchwork. Zur Familie Flickenteppich gehören ja im Grunde alle Hausbewohner der Nr. 11, von denen manche zwar so ihre Eigenarten haben (die Großeltern von Freddy sind den Kids immer noch zu streng), aber im Grunde doch alle gut sind. (Erinnert von der Grundvoraussetzung ein wenig an die TV-Serie "Wir Kinder vom Möwenweg". Wer die also mag, wird mit der "Familie Flickenteppich" auch nichts falsch machen.)

Nun kommt plötzlich die Mutter von Emma (der Ich-Erzählerin), Ben und Jojo zurück von ihrem Australien-Trip. Bleibt sie jetzt wieder bei der Familie, und zieht sogar wieder bei ihnen ein? Oder ist sie nur auf Durchreise? Darüber werden ihre Kinder wie auch die Leser bis zum Schluss im Unklaren gelassen...

Dazwischen passieren aber auch so einige Dinge: ein Meerschweinchen-Projekt, eine Nacht im Wohnwagen, ein Ausflug an die Nordsee (inkl. blindem Passagier, auf den ich nicht so cool reagiert hätte wie die Mama hier), ein Streit zwischen zwei Freundinnen, und ein Kuss. Alles wunderbar beschrieben, genau richtig für Kinder. Und die wirklich schönen Illustrationen verleihen der Geschichte den besonderen Touch. Eine ganz klare Empfehlung von mir und meinen Söhnen!

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 19.08.2021

Kein echtes Sequel

Die Tochter des Präsidenten
0

Ich hatte ja extra den Vorgänger "The President is Missing" kurz vorher noch gelesen, da ich annahm, da wäre jetzt ein Sequel. Ist es aber nicht, es geht um einen komplett anderen Präsidenten bzw. dessen ...

Ich hatte ja extra den Vorgänger "The President is Missing" kurz vorher noch gelesen, da ich annahm, da wäre jetzt ein Sequel. Ist es aber nicht, es geht um einen komplett anderen Präsidenten bzw. dessen Tochter.

Dafür hatte ich jetzt den direkten Vergleich der beiden Bücher, und fand die zweite Kollaboration zwischen Ex-Präsident Bill Clinton und Bestseller-Autor James Patterson deutlich spannender als die erste. Die Tochter wird entführt, und nun beginnt ein Wettlauf gegen die Zeit. Hinderlich bei der Mission, die Teenagerin zu retten ist natürlich der Umstand, dass deren Vater nur noch der Ex-Präsident ist und die amtierende Regentin im Weißen Haus sich nicht sonderlich ins Zeug legt, um Mel Keating zu befreien.

Ich nehme stark an, dass Bill Clinton und seine Frau mit den gleichen Ängsten um ihre Familie konfrontiert waren - und vielleicht immer noch sind. Attentate aus Rache oder Entführung um irgendwas zu Erpressen... Daher konnte er sicherlich viel Input zur Story geben. Für mich als Laien, der sie nicht auf Glaubwürdigkeit auseinander nimmt, war sie jedenfalls unterhaltsam und spannend. An manchen Stellen hätte sie aber etwas gestrafft werden können, zum Beispiel brauche ich nicht jedes Mal, wenn eine Figur wieder auftaucht, erneut erklärt welche Funktion sie bekleidet oder welche Agenda aus der Vergangenheit sie verfolgt. Da gab es zahlreiche unnötige Wiederholungen. Abgesehen davon aber ein guter und packender Thriller.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 15.08.2021

An der Weiche des Lebens

Dreieinhalb Stunden
0

Robert Krause stellt in seinem Roman "3 1/2 Stunden" eine sehr spannende und auch lebensentscheidende Frage. Laut der Einleitung standen seine Großeltern damals vor genau derselben Entscheidung, leider ...

Robert Krause stellt in seinem Roman "3 1/2 Stunden" eine sehr spannende und auch lebensentscheidende Frage. Laut der Einleitung standen seine Großeltern damals vor genau derselben Entscheidung, leider sagt er nicht dazu, wie sie ausfiel.

Auch bei Krauses Protagonisten weiß man lange nicht, wie es am Ende ausgehen wird. Ich war mir zumindest nicht sicher, und hätte mich auch bei den meisten vertippt.
Die Nebenhandlung mit dem Münchner Kommissar hätte ich lieber eingetauscht gegen noch ein paar interessante Charaktere, die am Scheidepunkt stehen und eine mentale Pro/Kontra-Liste erstellen müssen.

Es gibt ja bereits einen Film zu dieser spannenden Geschichte, und in diesem Medium kann ich es mir fast noch besser vorstellen als auf Papier. Im Buch gibt es sehr rasche Perspektiv-Wechsel, oft ist ein Kapitel zu einer Person nicht länger als eine Seite. Das fand ich beim Lesen oft viel zu kurz, um mich richtig mit einem Charakter zu beschäftigen und in ihn reinzufühlen. Im Film hingegen sind solche raschen Schnitte sowieso gang und gäbe.
Das Ende kam dann recht abrupt, ich war beim Lesen sehr überrascht als ich dann das nächste Kapitel lesen worte und dort als Titel "Dankesworte" fand. Aber im Grunde sind zu diesem Zeitpunkt ja auch alle Entscheidungen getroffen.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 10.08.2021

Familienzuwachs in Cedar Cove

Gezeitenflüstern
0

Das Buch hat ein tolles Cover, das viel Sommer-Feeling versprüht. Allerdings spielen sich die Geschehnisse von Herbst bis zum nächsten Frühling ab. Und auch die Gezeiten spielen dabei keinerlei Rolle. ...

Das Buch hat ein tolles Cover, das viel Sommer-Feeling versprüht. Allerdings spielen sich die Geschehnisse von Herbst bis zum nächsten Frühling ab. Und auch die Gezeiten spielen dabei keinerlei Rolle. Das ist aber auch nur die dt. Vermarktung - im Original hat Autorin Debbie Macomber für die Titel der Cedar Cove-Reihe jeweils die Adresse einer der Protagonistinnen ausgewählt. Die stehen aber nie allein im Mittelpunkt des jeweiligen Bandes, sondern es werden immer mehrere Geschichten parallel erzählt.

Genau das mag ich aber auch an dieser Buchreihe, denn anders als in den vielen Buchreihen der letzten paar Jahre von anderen AutorInnen erlebt man hier wirklich hautnah mit, wie es mit all den Leuten aus Cedar Cove weitergeht. Die habe ich - im mittlerweile 5. Band - auch schon in mein Herz geschlossen, und genau deshalb lese ich auch weiter. Auch wenn der Schreibstil und damit die Geschichte ein bisschen altbacken ist. Immerhin ist das Buch im Original schon 15 Jahre alt, und Debbie Macomber war damals schon Ende 50. Beides merkt man durchaus.

Aber manchmal braucht man auch so ein geruhsames Buch über die Bewohner einer Kleinstadt, in der dann ja doch manchmal aufregende Dinge passieren. (Wobei die 'Hauptgeschichte' dieses Bandes dann ein bisschen zu sehr nach dem Schema Friede, Freude, Eierkuchen aufgelöst wurde.) Es wurden ja schon in den vorherigen Büchern Geschichten am Ende offen gelassen und erst im nächsten Band dann aufgelöst. Hier aber endet das Buch mit einem echten Cliffhanger.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere