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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 19.04.2020

Richtig viel Wissen für Kinder - aber auch Erwachsene!

Einfach alles!
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Das Buch hält wirklich, was der Titel verspricht. Christopher Lloyd (NICHT der Schauspieler aus "Zurück in die Zukunft") erzählt uns hier wirklich einfach alles, was man über die Entstehung der Welt und ...

Das Buch hält wirklich, was der Titel verspricht. Christopher Lloyd (NICHT der Schauspieler aus "Zurück in die Zukunft") erzählt uns hier wirklich einfach alles, was man über die Entstehung der Welt und Entwicklung der Menschheit wissen muss. Gerade in den ersten Kapiteln über den Urknall und den ersten Lebewesen bis hin zu den Menschen habe ich sehr viel Neues erfahren. Begeistert hat mich vor allem, was Wissenschaftler über diese Zeit anhand nur sehr weniger Informationen (Fossilien, Gesteine etc.) rekonstruieren können! Wenn ich jetzt nochmal Teenager wäre, hätte ich durch dieses Buch sehr große Lust bekommen ebenfalls all diese Dinge zu erforschen! Dabei haben mich die naturwissenschaftlichen Fächer in der Schule nicht übermäßig interessiert. Geschichte hingegen war schon immer eines meiner Lieblingsfächer, und da kommt man dann in den folgenden Kapiteln ab dem Beginn der Menschheit auf seine Kosten.

In den letzten paar Kapiteln über die letzten 200-300 Jahre nimmt die Informationsdichte klarerweise ab. Da ist einfach so vieles passiert, dass unmöglich alles detailliert besprochen werden kann. Aber der Autor schafft es dennoch, die wirklich wichtigen Ereignisse hier zu vereinen. Damit ergibt sich hier ein ganz tolles Wissens- / Naturkunde- / Geschichts- / Politik-Sachbuch. Das war uns auch in der jetzigen Zeit, wo die Kinder nicht zur Schule gehen aber dennoch täglich etwas lernen sollen, eine sehr große Hilfe!

Allerdings hätte es für diese Zielgruppe (ich empfehle es ab ca. 10 Jahren) ein klein wenig besser aufgearbeitet werden können, da die einzelnen Kapitel doch sehr textlastig sind. Der Autor hätte hier definit mit Zwischenüberschriften arbeiten können, um vor allem auch späteres Nachschlagen bestimmter Themen zu erleichtern. Es gibt natürlich Illustrationen, und auch einen ganz wunderbaren Zeitstrahl zu Beginn jedes Kapitels, der die folgenden Ereignisse kurz zusammenfasst. Aber es hätten auch ruhig ein paar Infoboxen, Grafiken oder andere 'pädagogische Hilfen' sein dürfen. Dafür gibt es auch den halben Stern Abzug, ansonsten wie gesagt ein super Buch für Kinder, aber auch Erwachsene!

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Veröffentlicht am 12.04.2020

Cold Case Mystery

A Good Girl’s Guide to Murder
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Wow, was für eine Achterbahn-Fahrt. Holly Jackson liefert in ihrem Debüt eine äußerst spannende Whodunit-Story, bei der der Leser vom Anfang bis zum Ende mitraten kann. Und glaubt man, der richtige Fährte ...

Wow, was für eine Achterbahn-Fahrt. Holly Jackson liefert in ihrem Debüt eine äußerst spannende Whodunit-Story, bei der der Leser vom Anfang bis zum Ende mitraten kann. Und glaubt man, der richtige Fährte auf der Spur zu sein, kommt schon der nächste Looping und alles wird wieder auf den Kopf gestellt. Manche Spuren führen auch ins Nichts, andere Details werden wohl nur als red herings eingestreut. Und ist am Ende vielleicht doch der erste Verdacht der Richtige gewesen?

Ausgehend vom Alter der Hauptpersonen ist das Buch wohl für eine jugendliche Zielgruppe geschrieben, aber es konnte auch mich hervorragend unterhalten. Der Fall ist clever konstruiert, verzwickt aber dennoch nachvollziehbar und auch (fast immer) plausibel. Trotz seiner fast 500 Seiten gab es für mich überhaupt keine Längen. Ich kann mir die Geschichte auch super als Serie ala "Riverdale" vorstellen.

Nur der Titel passt für mich nicht ganz, er suggeriert dass hier eine Anleitung zum Morden geliefert wird, was es nicht wirklich trifft. Statt mit "How to get away with murder" würde ich das Buch eher mit "Cold Case" vergleichen, wo die Ermittler durch unerbittliches Befragen von Zeugen und schlauem Kombinieren von Puzzleteilen dem Mörder schließlich auf die Schliche kommen.

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Veröffentlicht am 25.02.2020

Entscheidet euch immer für die Liebe

Für immer ist ein Augenblick
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Ava ist todkrank und ihr letzter großer Wunsch ist es, ihre eigene Hochzeit zu feiern und sich für einen Tag wie eine Prinzessin zu fühlen. Auch wenn sie gar keinen Freund zum heiraten hat, egal. Mir persönlich ...

Ava ist todkrank und ihr letzter großer Wunsch ist es, ihre eigene Hochzeit zu feiern und sich für einen Tag wie eine Prinzessin zu fühlen. Auch wenn sie gar keinen Freund zum heiraten hat, egal. Mir persönlich ist so eine Feier absolut nicht wichtig, und ich hätte mein letztes Geld und meine letzte Energie wohl eher dazu verwendet, um besondere Orte zu besuchen. Aber ich ließ mich von Ava überzeugen: »Ich tue das nicht, weil ich total egozentrisch bin oder weil mich jeder in einem tollen weißen Kleid sehen soll. Ich tue das, weil es das Einzige ist, was ich je wollte, und weil es das Einzige ist, worüber ich noch die Kontrolle habe.«

Die Autorin lässt es ihre Hauptfigur wirklich nachvollziehbar erklären, dass dieser besondere Tag etwas ist, von dem sie schon als kleines Kind geträumt und ganz konkrete Vorstellungen hatte. Und so ist am Ende auch ihre Mutter überzeugt, die anfangs genauso skeptisch war wie ich: »Mir gefällt die Idee, dein Leben mit deiner Familie und deinen Freunden zu feiern, solange du noch bei uns bist. Es ist sogar eine großartige Idee. Dein Vater denkt genauso.«

Statt einer Beerdigung, an der sie selbst dann gar nicht mehr teilnehmen kann, feiert sie lieber noch einmal ein großes Fest mit all ihren Lieben, bei dem sie ihr Leben feiern will. Und sie hat die Unterstützung ihrer besten Freundinnen, ihrer Familie und bald schon des ganzen Landes dabei, Denn mittels Social Media hat ihr Herzenswunsch breite Wellen geschlagen.

Es ist ein emotionales Buch, das aber trotz des schweren Themas leicht geschrieben ist und sogar kleine witzige Momente parat hat. Dennoch nimmt es sich des Krebs-Themas in seriöser und sehr angemessener Weise an.
Eingangs dachte ich, es geht im Buch wahrscheinlich vordergründig darum, noch einen Bräutigam für die Hochzeit zu finden. Aber Ava plant dieses Event auch ganz ohne männliche Hauptperson durchzuziehen und macht sich gar nicht erst auf die Suche - bis ihr dann James so ganz nebenbei in den Schoss fällt.

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Veröffentlicht am 23.02.2020

Witziges Brüder-Trio

Ich und meine Chaos-Brüder – Alarmstufe Umzug (Ich und meine Chaos-Brüder 1)
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Ich habe mit meinen Kindern bereits mehrere Bücher von Sarah Welk gelesen, da kam uns diese neue Reihe um drei Brüder wie gerufen. Erzähler ist, wie so oft in Buch oder Fernsehen, der mittlere Bruder, ...

Ich habe mit meinen Kindern bereits mehrere Bücher von Sarah Welk gelesen, da kam uns diese neue Reihe um drei Brüder wie gerufen. Erzähler ist, wie so oft in Buch oder Fernsehen, der mittlere Bruder, der uns an all den Abenteuern teilhaben lässt. Dabei ist die Sprache auch sehr kindgerecht belassen, mir persönlich war es manchmal zu sehr gewollt "kindlich", doch im Großen und Ganzen ok.

Meine Jungs (und auch ich) haben sich jedenfalls köstlich amüsiert, am häufigsten über den kleinen Ben - der uns mit seinen großen 'Hundeaugen' alle an den kleinen Bruder von "Angelo" aus der TV-Serie erinnert hat. Der Ausflug in den Möbelladen war unser aller Highlight. Soo viel Auswahl gab es nun aber auch nicht, denn mit 130 Seiten ist das Buch doch eher kurz. Allerdings richtet es sich ja auch an Leseanfänger und jüngere Grundschüler, für die ist sowohl Buch- als auch Kapitellänge ideal. Und es gibt ja auch schon den 2. Teil, auf den man sich danach stürzen kann. Vielleicht gibt es da ja auch mehr Chaos, hier hielt es sich noch in vernünftigen Grenzen (was die Geschichte aber widerum auch authentischer macht).

Lediglich die Illustrationen fand mein jüngerer Sohn diesmal nicht so gelungen wie wir es zB von den "Lasse"-Büchern von Sarah Welk gewohnt waren. Mir persönlich wäre das nicht negativ aufgefallen, aber da hat ja auch jeder einen eigenen Geschmack.

Bei der Bewertung hat der ältere Bub 5 Sterne vergeben, der Jüngere 4 Sterne. Daraus ergeben sich 4,5 Sterne, die ich selbst auch angemessen finde.

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Veröffentlicht am 21.02.2020

Der Krieg der Frauen

Die Nachtigall
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4,5 Sterne

Dieses Buch hatte initial nicht mein Interesse geweckt. Vordergründig, weil ich zwei andere Bücher von Kristin Hannah nur so "naja" fand. Dann, als ich doch mal die Kurzbeschreibung las, weil ...

4,5 Sterne

Dieses Buch hatte initial nicht mein Interesse geweckt. Vordergründig, weil ich zwei andere Bücher von Kristin Hannah nur so "naja" fand. Dann, als ich doch mal die Kurzbeschreibung las, weil mir das Thema zu schwermütig erschien. Doch als immer mehr Leute um mich herum das Buch in den höchsten Tönen lobten, habe ich es doch gewagt. Und nicht bereut, obwohl es fürwahr keine leichte Kost ist. Und als ich schon dachte: puh, alles überstanden, da wurde es dann noch mal so richtig herzzerreißend.

Auch wenn ich schon einige Filme und Dokumentationen gesehen sowie Bücher gelesen habe, die diese schlimme Zeit des 2. Weltkrieges behandelt, so war "Die Nachtigall" doch nochmal etwas Besonderes. Es schildert das Leben und das Grauen, dass die französischen Frauen während der Zeit der deutschen Besatzung erleben mussten. Wie sie sich - genauso wie die Männer an der Front oder in den Lagern - durchkämpfen mussten und was sie alles aushielten für sich, für ihre Kinder, für ihre Liebsten. Dabei hat Kristin Hannah erstaunlich gut die Atmosphäre eingefangen, sei es in den besetzten Dörfern oder in Paris, in dem die Menschen von plötzlich einsetzenden Bombenangriffen aufgescheucht wurden und einfach nur ihrem Fluchtinstinkt folgten.
Das Buch schildert aber auch, wie sich die Menschen durch das Erlebte veränderten und trotz einem augenscheinlichen Happy-End Mühe haben, wieder zueinander zu finden und so zu leben wie vor dem Krieg.

Ein beeindruckendes und wichtiges Zeugnis dieser Zeit. Wie gern würde ich jetzt schreiben "zum Glück ist das alles vorbei". Doch leider fängt es alles wieder an, und das macht mir ganz schön Angst.

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