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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 01.05.2021

Eine kunterbunte WG

Kein Feuer kann brennen so heiß
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Wenn man ein Buch von Ingrid Noll zur Hand nimmt, dann weiß man was früher oder später kommen muss. Und da macht das neueste Werk von ihr keine Ausnahme. Hier kriegt jeder das was er verdient. Lorina erhält ...

Wenn man ein Buch von Ingrid Noll zur Hand nimmt, dann weiß man was früher oder später kommen muss. Und da macht das neueste Werk von ihr keine Ausnahme. Hier kriegt jeder das was er verdient. Lorina erhält somit einen gut bezahlten Job bei einer betagten pflegebedürftigen Dame, die entgegen dem Klischee gar nicht alte böse Krähe ist sondern eine wirklich nette Frau. Hinzu kommen im Laufe der Zeit noch weitere Personen, die aus der Villa Alsfeld ein richtiges Mehrgenerationen-Haus machen!

Nur die Wortwahl und der Stil der Ich-Erzählerin hörte sich für mich nicht wie die einer 30jährigen Frau an. Selbst wenn unsere Lorina kein modernes, hippes Mädel ist, sondern ihr eigener Vergleich mit dem Aschenputtel schon irgendwie hinkommt. Mir war sie nicht unsympathisch, aber ein bisschen speziell fand ich sie schon. Ihre Erzählweise erinnert jedenfalls doch eher an eine belesene Frau höheren Alters.

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Veröffentlicht am 25.04.2021

Unwavering London Bridge

Die Queen
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Unzählige Bücher wurden schon über die Frau geschrieben, die seit bald 70 Jahren Staatsoberhaupt vom Vereinigten Königreich und zahlreichen anderen Ländern ist. Dieses hier hat als roten Faden Fotographien ...

Unzählige Bücher wurden schon über die Frau geschrieben, die seit bald 70 Jahren Staatsoberhaupt vom Vereinigten Königreich und zahlreichen anderen Ländern ist. Dieses hier hat als roten Faden Fotographien von Elizabeth, und zeichnet damit ein Bild von ihr von frühester Kindheit bis heute.

Jedem Lebensabschnitt im Buch ist auch ein passendes Foto vorangestellt, oftmals werden in den entsprechenden Kapiteln aber auch ganz andere Fotosessions beschrieben oder weitere Momente, die auf Zelluloid gebannt wurden. Von denen hätte ich ja auch gern die Resultate gesehen (ich bin ein sehr visueller Typ), und so musste ich ständig googeln. Das lohnt sich auch durchaus (nur dass man dann auch 3 mal so lange für die Lektüre braucht).

Klar ist, dass diese 330 Seiten keine umfassende Biografie einer mittlerweile 95 Jahre alten Frau sein kann, die seit dem Moment ihrer Geburt - unter Aufsicht des britischen Innenministers - der öffentlichen Aufmerksamkeit ausgesetzt war. Das Buch hangelt sich vielmehr von Meilenstein zu Meilenstein, und erwähnt unterwegs zahlreiche Fun Facts. Zum Beispiel, dass sich Queen Elizabeth auf das Gewicht der Krone, die sie bei der Krönung würdevoll tragen muss, vorbereitete indem sie mit einem Sack Kartoffeln auf dem Kopf durch den Buckingham Palace spazierte. Dass auch die Namen aller acht Pferde, die die Kutsche auf dem Weg zur Westminster Abbey gezogen haben, erwähnt werden - geschenkt. Immerhin kennen wir ja auch die Namen der Rentiere von Santa Claus. Aber ist das Nennen der Schuhgröße der neuen Königin wirklich wichtig? Für mich jedenfalls nicht.

Ansonsten ist das Buch aber ein schöner Streifzug durch das Leben von Queen Elizabeth II., das mir diese doch sehr unnahbar wirkende Frau ein bisschen näher gebracht hat und sie nicht nur als Monarchin sondern vor allem als Mensch porträtiert.

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Veröffentlicht am 19.04.2021

Romy emanzipiert sich

Romy und der Weg nach Paris
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Ich bin durch das Buch förmlich geflogen. Na gut, ich musste auch ziemlich oft unterbrechen weil ich nach Bildern googeln musste von Personen oder Ereignissen, die im Buch erwähnt wurden. Aber ansonsten ...

Ich bin durch das Buch förmlich geflogen. Na gut, ich musste auch ziemlich oft unterbrechen weil ich nach Bildern googeln musste von Personen oder Ereignissen, die im Buch erwähnt wurden. Aber ansonsten war ich begierig, mehr über Romy und ihre Liebe zu Alain Delon zu erfahren.

Das Buch trägt ja den Titel "Romy und der Weg nach Paris", und am Ende ist es auch genau das was der/die LeserIn bekommt. Wie kam es, dass Romy Schneider Ende der 50er nach Paris ging, und was tat sie in den ersten 2 Jahren dort. Ich hatte den Titel nicht ganz so wörtlich genommen und mir deutlich mehr erhofft muss ich sagen. Dafür hätte ich auch sofort Abstriche in der Detailliertheit der Beschreibungen einzelner Tage, Essen mit Freunden, Bummeln durch Paris, oder sonstwas in Kauf genommen (diese Dinge entspringen sowieso rein der Fantasie der Autorin und sind ein "so könnte es vielleicht gewesen sein"-Kontrukt), wenn ich im Gegenzug mehr Zeit noch mit Romy hätte verbringen können.

Aber dieses Buch ist eben keine Biografie, sondern nur eine - sich an tatsächlichen Ereignissen orientierende - fiktive Erzählung einer wichtigen Lebensphase von Romy Schneider. Nämlich der Abnabelung von ihrer Mutter und gleichzeitig ihrem Image als "junges Wiener Madl" hin zur Verlobten eines französischen Players (wie man heute sagen würde), die endlich auch erwachsene Rollen spielen möchte. Und die Romy in diesen Jahren wird auch sehr ausführlich dargestellt.

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Veröffentlicht am 18.04.2021

Romy bleibt hartnäckig

Ankermord
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Katharina Peters ist eine fleißige Autorin, die gleichzeitig an drei verschiedenen Krimireihen mit einer weiblichen Ermittlerin als Hauptperson schreibt. Ich habe schon jeweils mindestens ein Buch von ...

Katharina Peters ist eine fleißige Autorin, die gleichzeitig an drei verschiedenen Krimireihen mit einer weiblichen Ermittlerin als Hauptperson schreibt. Ich habe schon jeweils mindestens ein Buch von Hannah, Emma und Romy gelesen. Von allen haben mir die Fälle auf Rügen mit Romy (und Ruth nicht zu vergessen) am besten gefallen. Auch wenn ich diesmal nicht die volle Punktzahl von 5 Sternen vergebe. Zum einen blieb für mich das Opfer recht 'gesichtslos', auch wenn ein bisschen von ihm erzählt wird. Zudem war mir der Anteil der Geschichte, in der sich die Ermittlung irgendwie auf der Stelle bewegte und nichts wirklich weiterging, zu groß.

Dabei hätte ich selbst auch gar keine Idee gehabt, was Romy und ihr Team noch tun sollen. Handfeste Indizien, die wie bei "Bones" oder "CSI" den Fall lösen, gibt es nicht. Bleiben nur hartnäckige Befragungen. Aber natürlich wird da entweder gelogen oder einfach nichts gesagt. Ich habe mich auch tatsächlich gefragt, ob es diesmal vielleicht einen Cliffhanger geben wird, als die verbleibenden Seiten immer weniger und weniger wurden und keine Auflösung durch die Polizei in Sicht war. Aber dann geht es doch ganz schnell. Auch wenn dieses rasche Ende nicht ganz zum langwierigen Ermitteln vorher passte (aber manchmal ist es auch einfach wie ein Knoten, der platzen muss), so war der Fall an sich sehr spannend und auch kreativ. Und der Schreibstil von Katharina Peters gefällt mir sowieso.

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Veröffentlicht am 15.04.2021

Eine Jahrhundert-Liebe

Fritz und Emma
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Eine wunderschöne Geschichte über eine Liebe, die die meiste Zeit als solche ja gar nicht erkennbar ist, am wenigsten für die beiden Titelhelden. Ein bisschen habe ich ja schon den vielen Jahren, die bereits ...

Eine wunderschöne Geschichte über eine Liebe, die die meiste Zeit als solche ja gar nicht erkennbar ist, am wenigsten für die beiden Titelhelden. Ein bisschen habe ich ja schon den vielen Jahren, die bereits vergangen waren und 'ungenutzt' blieben hinterher getrauert. Das war schon ziemlich schade. Umso mehr hofft man dann auf ein versöhnliches Ende.

Aber nicht nur wegen der Geschichte von Fritz und Emma hat mich das Buch begeistert, sondern vor allem auch wegen Marie und was sie in diesem kleinen pfälzischen Dorf auf die Beine stellt. Das Dorffest am Ende war einfach wunderbar, da wäre ich auch gern zu Gast gewesen! Schon allein um das Damen-Oktett und ihre Darbietung von Schillers Handschuh zu sehen! Überhaupt waren die letzten paar Kapitel wunderbar, das war insgesamt sehr emotional zu lesen.

Zwischendrin hätte ich mir mehr Kontaktpunkte zwischen Emma und Fritz gewünscht, und dafür den Teil in 2019 an manchen (wenigen) Stellen etwas straffer erzählt. Doch der Rest war wirklich Klasse!

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