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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 05.12.2020

Lenis Adventskalender

Der Zauber der Schneeflocken
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Solche Frauenromane, in denen die Protagonisten über die Adventszeit hinweg verschiedene "Aufgaben" aus ihrem Kalender erfüllen sollten, habe ich schon häufig gesehen und auch schon welche davon gelesen. ...

Solche Frauenromane, in denen die Protagonisten über die Adventszeit hinweg verschiedene "Aufgaben" aus ihrem Kalender erfüllen sollten, habe ich schon häufig gesehen und auch schon welche davon gelesen. Dieser hier hat mir aber mit Abstand am besten gefallen. Die Aufgaben sind nicht übertrieben sondern oft nur Kleinigkeiten, was das Ganze aber auch viel authentischer und sympathischer gemacht hat.

Die Geschichte um Leni und ihren Adventskalender hat ein bisschen was auch von "PS Ich liebe dich", nur dass sie die Aufgaben von ihrer Schwester und besten Freundin gestellt bekommt und nicht von ihrem verstorbenen Ehemann. Und so begleiten wir sie durch das vorweihnachtliche Heidelberg (hört sich soo schön an, ich will da jetzt unbedingt mal hin!). Leider gibt es zwar nicht den vom Titel versprochenen Schneeflockenzauber, dafür aber Weihnachtsfeeling, ohne dabei zu übertreiben.

Trotzdem das Thema Trauer den gesamten Roman hindurch immer mitschwingt, ist es aber keineswegs ein traurig-melancholisches Buch sondern bestenfalls berührend. Für mich im genauen richtigen Maß! Und ich fühle mich jetzt auch ganz beschwingt, dieses Wochenende auch mein zuhause weihnachtlich zu schmücken, Weihnachtsmusik aufzulegen, heißen Kakao zu trinken und unbedingt auch einen kitschigen Weihnachtsfilm zu schauen!

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Veröffentlicht am 04.12.2020

Gegensätze ziehen sich aus

Just Like You
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Vor 20 Jahren las ich mit "High Fidelity" meinen ersten Hornby und war sehr begeistert. Daraufhin las ich dann fast alle seine Bücher, die mal großartig und manchmal doch nur mittelmäßig waren. Mit "Just ...

Vor 20 Jahren las ich mit "High Fidelity" meinen ersten Hornby und war sehr begeistert. Daraufhin las ich dann fast alle seine Bücher, die mal großartig und manchmal doch nur mittelmäßig waren. Mit "Just like you" ist ihm für meinen Lesegeschmack aber wieder ein großartiges Buch gelungen, dem ich nur deshalb keine 5 Sterne gegeben habe weil ich mich stellenweise doch mal kurz gelangweilt habe. Allerdings nicht lange, denn obwohl man ja bei solchen "Chick-Lit" Büchern meint das Ende zu kennen, kann man sich da bei Nick Hornby gar nicht so sicher sein ob es wirklich ein Happy End gibt bzw. ob dessen Vorstellung von Happy End dieselbe ist wie meine.

Hier stimmten die Protagonisten (waren mir sehr sympathisch), der Schreibstil (wunderbar zu lesen, zwischendrin auch mal was zum Schmunzeln) und vor allem die Tatsache, dass die Beziehung, wenn sie dann mal zustande kommt, nicht romantisch verklärt beschrieben sondern realistisch und bodenständig. Da die Beteiligten ziemliche Gegensätze verkörpern und an unterschiedlichen Punkten ihres Lebens sind, sind Hindernisse im Grunde unvermeidlich.
Erstaunlich auch, wie der mittlerweile 60+ Hornby sich offensichtlich immer noch in Personen hineinversetzen kann, die 20-40 Jahre jünger sind.

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Veröffentlicht am 01.12.2020

Da gackern ja die Hühner

Ziemlich beste Schwestern – Ich glaub, mich tritt ein Huhn! (Ziemlich beste Schwestern 6)
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Da meine Jungs die Chaos-Brüder von Sarah Welk sehr mögen, wollten sie unbedingt auch was von deren Cousinen - den Schwestern Mimi, Flo und Nina - lesen. Die sind allesamt etwas jünger als die Chaos-Brüder ...

Da meine Jungs die Chaos-Brüder von Sarah Welk sehr mögen, wollten sie unbedingt auch was von deren Cousinen - den Schwestern Mimi, Flo und Nina - lesen. Die sind allesamt etwas jünger als die Chaos-Brüder (und auch meine Jungs). Sie erleben aber dennoch ein paar witzige 'Abenteuer', an denen wir alle viel Spaß hatten beim abendlichen Vorlesen. Dafür eignen sich die nicht zu langen und in sich abgeschlossenen Kapitel hervorragend.

Ich persönlich finde es gut, dass hier recht alltägliche Themen geschildert werden (Haustiere bekommen, Einkaufen gehen, Seepferdchen machen), mit denen sich die jungen Leser identifizieren können. Mit dem kleinen Unterschied, dass bei Mimi & Flo alles ein bisschen anders läuft.

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Veröffentlicht am 24.11.2020

Ein Lese-Abenteuer

Seitenzauber
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Meine Kinder lieben die Baumhaus-Reihe, in der 2 Kinder ebenfalls mithilfe von Büchern und dem Baumhaus durch Zeit & Raum reisen können. So wollten wir gern auch lesen, wohin es Ida mit dem Lesesessel ...

Meine Kinder lieben die Baumhaus-Reihe, in der 2 Kinder ebenfalls mithilfe von Büchern und dem Baumhaus durch Zeit & Raum reisen können. So wollten wir gern auch lesen, wohin es Ida mit dem Lesesessel ihres Opas so verschlägt. An ziemlich gefährliche Orte! Da bekommt die Redewendung, dass man mit Büchern so gut "in andere Welten abtauchen" kann gleich eine andere Bedeutung!

An Aufregung mangelt es also nicht, vor allem als sie dann auf dem Schiff landet und Arthur trifft. Dieses letzte Drittel fanden wir alle auch am besten, obwohl die Familiengeschichte von Arthur für uns nicht so ganz nachvollziehbar war. Und wo kam überhaupt der Drache plötzlich her?

Da ging es ein bisschen drunter und drüber, aber insgesamt war es eine schöne Abenteuergeschichte, die wohl noch eine Fortsetzung bekommen wird.

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Veröffentlicht am 23.11.2020

Klaras Weg nach Hause

Der Heimweg
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"Der Heimweg" ist mein erster Fitzek, insofern hatte ich keinerlei Erwartungen bzw. Vorkenntnisse in punkto Schreibstil oder Aufbau der Geschichte. Ersteres hat mich nicht enttäuscht, bei der Geschichte ...

"Der Heimweg" ist mein erster Fitzek, insofern hatte ich keinerlei Erwartungen bzw. Vorkenntnisse in punkto Schreibstil oder Aufbau der Geschichte. Ersteres hat mich nicht enttäuscht, bei der Geschichte ging es zu Beginn schon etwas wild zu mit Wechseln in der Perspektive und auch der Zeitebene. Doch auch das war schnell sortiert im Kopf.

Generell ist die Geschichte aber harter Tobak, da braucht man ja im Grunde einen FSK-Hinweis wie bei Filmen! Manche Szenen konnte ich nur schwer ertragen. In Typen wie Martin kann ich mich absolut nicht reinversetzen, und glücklicherweise auch nicht in Frauen wie Klara. Doch auch Jules hat eine Geschichte zu erzählen, die nicht minder grausam ist. Aber ab ungefähr der Hälfte der Story fragt man sich dann plötzlich, wer hier überhaupt noch glaubwürdig ist und wer vielleicht einer Wahnvorstellung unterliegt.

Die Spannung lässt im Mittelteil etwas nach, aber das Finale hat für mich noch einiges rausgerissen. Sehr interessant fand ich dann auch Fitzeks Anmerkungen ganz am Ende. Dort sagt er Lesern, die wie ich denken "na, das ist aber alles ganz schön übertrieben und konstruiert, sowas passiert doch niemals in echt!", dass es ja Sinn der Sache ist eben keine realistischen Thriller zu schreiben sondern Eskapismus zu bieten. Das lässt mich die Dinge tatsächlich auch etwas anders sehen.

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