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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 31.08.2020

Gern etwas umfangreicher

Wie, das war mal anders?
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Der Titel ist wirklich super gewählt. Genauso fragen Kinder die Erwachsenen häufiger mal. Meine Jungs haben ja mittlerweile verstanden, dass selbst in meiner Kindheit noch vieles anders war. Nur so richtig ...

Der Titel ist wirklich super gewählt. Genauso fragen Kinder die Erwachsenen häufiger mal. Meine Jungs haben ja mittlerweile verstanden, dass selbst in meiner Kindheit noch vieles anders war. Nur so richtig vorstellen, wie es stattdessen war, können sie sich nicht. Und da bietet dieses Sachbuch für Kinder eine sehr gute Hilfestellung. Auf toll illustrierten Doppelseiten werden Erfindungen im Stil von Vorher/Nachher dargestellt, begleitet von kurzen aber prägnanten Sätzen. Dabei beschränkt sich der Autor nicht nur auf die 'großen Dinge' wie Handy, elektisches Licht oder das Rad, sondern es kommen auch der Staubsauger und sogar die Notfallmedizin und das DNA-Profil drin vor.Und der Zeitstrahl am Ende des Buches bringt dann alle vorgestellten Erfindungen in eine zeitliche Reihenfolge.

Für meinen Geschmack hätte es aber ruhig noch etwas umfangreicher sein können, denn von der Aufmachung her und dem Erklärstil ist es einwandfrei. Nur das Bild zum Thema OPs ohne Betäubung ist mir ein bisschen zu gruselig für kleinere Leser geraten.

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Veröffentlicht am 18.08.2020

Best Ager im Süden Italiens

Kann Gelato Sünde sein?
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Bei Tessa Hennig weiß man was man bekommt. Best Ager Frauen, die eine Reise nach Italien unternehmen (diesmal: Kalabrien) und dort so allerlei erleben. Spielte in den bisherigen Büchern, die ich von ihr ...

Bei Tessa Hennig weiß man was man bekommt. Best Ager Frauen, die eine Reise nach Italien unternehmen (diesmal: Kalabrien) und dort so allerlei erleben. Spielte in den bisherigen Büchern, die ich von ihr schon gelesen habe, oft die Beschreibung der wunderschönen Landschaft eine große Rolle, so sind es diesmal eher die Charaktere, die im Mittelpunkt stehen. Und die - vielleicht nur klischeehaften, vielleicht aber wirklich durchaus gängigen - Mauscheleien der Dorfpolitiker.

Daraus entspinnt sich eine sehr angenehme Geschichte, die ein bisschen Aufregung bietet (wird Emilia alle Steine, die ihr in den Weg gelegt werden, wegräumen können?) aber vor allem ein paar nette und unterhaltsame Lesestunden.

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Veröffentlicht am 03.08.2020

Slow Burn

Die Liebe kommt auf Zehenspitzen
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Eine Erbschaft auf dem Lande, ein dringend benötigter Neuanfang, ein attraktiver junger Mann auf der Bildfläche, allerlei (skurrile) Dorfbewohner. Diese vier Komponenten tauchten in vielen Romanen auf, ...

Eine Erbschaft auf dem Lande, ein dringend benötigter Neuanfang, ein attraktiver junger Mann auf der Bildfläche, allerlei (skurrile) Dorfbewohner. Diese vier Komponenten tauchten in vielen Romanen auf, die ich in den letzten Jahren so gelesen habe. Trotzdem schafft Kristina Günak es aus diesen Zutaten einen Roman zu schreiben, der sich für mich komplett von den anderen abhebt.

Ich war ganz verzaubert von der Geschichte, von den Figuren, von ihren Beziehungen zueinander. Allen voran natürlich Lucy und Ben, deren Liebe tatsächlich auf Zehenspitzen daher kommt. Kein gegenseitiges Anschmachten und vor Verlangen verzehren von Seite 1 an, sondern zuallererst kommt da mal eine echte Freundschaft zwischen den beiden - und mir hat das richtig gut gefallen! Zudem geht es auch um die Angst vor dem Versagen, vor allem im beruflichen Bereich.

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Veröffentlicht am 28.07.2020

Für immer Rhodos

Wer, wenn nicht wir
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In ihrem Nachwort erzählt Barbara Leciejewski, dass sie nach ihrem letzten Roman "Solange sie tanzen" auf alle Fälle wieder was leichteres, heiteres schreiben wollte. Und über etwas, dass sie noch nie ...

In ihrem Nachwort erzählt Barbara Leciejewski, dass sie nach ihrem letzten Roman "Solange sie tanzen" auf alle Fälle wieder was leichteres, heiteres schreiben wollte. Und über etwas, dass sie noch nie thematisiert hatte: eine Trennung. Klingt ziemlich widersprüchlich, aber genau das hat sie mit "Wer, wenn nicht wir" fertig gebracht.

Ein Buch, das sich ernsthaft dem Thema Auseinanderleben nach 20 Jahren Ehe annimmt und dennoch locker und stellenweise ziemlich witzig ist. Wenn Viola zB überlegt, wie sie und Florian ihre Liebesgeschichte in diesen kurzen Einspielern von Paaren bei "Harry & Sally" erklären würden. Oder bei der Sache mit Sibylle und der Sonnencreme. Oder überhaupt wie sich Florian und Viola konsequent siezen im Urlaub.

Dorthin fahren sie nämlich noch, obwohl sie sich längst getrennt haben. Aber schließlich war der Urlaub im Luxushotel auf Rhodos schweineteuer und nicht stornierbar. Durch eine Umbuchung auf zwei Einzelzimmer wollen sie sicherstellen, dass jeder dort sein eigenes Ding machen kann. Und dann wird so etwas wie eine Paartherapie daraus, wo jeder den anderen mal in einem ganz neuen Licht sieht.

Ich fand das Buch wirklich toll. Wie die Autorin das Thema Trennung hier angegangen ist war für mich was ganz neues, der Witz und die Dialoge trafen meinen Nerv, und das Setting war großartig! Hab mich gleich zurück versetzt gefühlt zu meinem eigenen Urlaub auf Rhodos vor vielen Jahren. Dieses Jahr wären wir beinahe auch wieder hingeflogen. Nun musste ich mir eben über dieses Buch ein bisschen Urlaubsfeeling holen. Und dank dem ABBA-Abend im Hotel hab ich jetzt voll Lust "Mamma Mia" wieder zu sehen! Jetzt weiß ich immerhin, worum es in "The winner takes it all" überhaupt geht. Ich hab das Lied schon so oft gehört, sogar mitgesungen, aber trotzdem nie über die Lyrics nachgedacht.

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Veröffentlicht am 28.07.2020

Sehr ausschweifend

Die Sünden von Natchez
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Der Mordfall, der bereits den Auftakt zu Teil 4 der Penn-Cage-Buchreihe, wird in diesem 6. Teil endlich verhandelt. Doch natürlich bleibt auch hier die Arbeit nicht allein dem Gericht überlassen, sondern ...

Der Mordfall, der bereits den Auftakt zu Teil 4 der Penn-Cage-Buchreihe, wird in diesem 6. Teil endlich verhandelt. Doch natürlich bleibt auch hier die Arbeit nicht allein dem Gericht überlassen, sondern Penn Cage nimmt - unterstützt von diversen Leuten - das Schicksal wieder selbst in die Hand um seinen Vater vor dem Gefängnis zu retten und seine Verlobte Caitlin, die in Teil 5 leider den Tod fand, zu rächen. Dazu will er möglichst viele Doppeladler zur Strecke bringen.

Das Hauptthema Rassismus, hier speziell im Süden der USA und mit besonderem Augenmerk auf die 1960er Jahre, ist an sich spannend. Leider schafft es Greg Iles irgendwie nicht, das ganze auch in einer straffen, spannenden Weise zu erzählen. Er verliert sich zu oft in Ausschweifungen, oder wiederholt Dinge die wir Leser alle schon längst wissen. Das macht das Lesen doch recht mühsam.
Die anderen Themen dieses Buches - die Gier nach Macht und Geld sowie unbändige Rachegelüste - sind sehr universell und daher auch kein besonders origneller Aufhänger.

Wer die anderen Bücher um Penn Cage schon gelesen hat, will nun wahrscheinlich auch wissen wie alles ausgeht. Für Einsteiger ist dieses Buch eher ungeeignet - trotz aller Wiederholungen ist es besser wenn man da zumindest mit Teil 4 "Natchez Burning" beginnt.

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