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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 05.07.2020

Treuetest

Treuepunkte
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"Treuepunkte" ist bereits der 4. Teil einer Reihe um eine (Haus-)Frau und Mutter und ihre mehr oder minder vergnüglichen Erlebnisse. Ich habe die anderen 3 Teile sehr genossen, und auch schon die nächsten ...

"Treuepunkte" ist bereits der 4. Teil einer Reihe um eine (Haus-)Frau und Mutter und ihre mehr oder minder vergnüglichen Erlebnisse. Ich habe die anderen 3 Teile sehr genossen, und auch schon die nächsten 4 Bücher im Regal stehen. Sie versprechen eigentlich immer eine sehr nette und witzige Lektüre, und in vielen Szenen kann man sich wiederfinden.

Das war auch bei "Treuepunkte" lange so. Andrea Schnidt berichtet wieder von einer typischen Woche in ihrem Leben, und erzählt nebenbei auch noch von vergangenen Erlebnissen, wie z.B. ihrer Hochzeitsreise oder dem Klassentreffen kürzlich. Doch ab ca. zwei Drittel des Buches rutschte es immer mehr in Richtung Slapstick-Komödie ab, mit mehreren Episoden bei denen ich doch eher mit den Augen rollte. Sowas ist gar nicht mein Fall, und das drückte meine Bewertung runter. Am Ende hat Fr. Schnidt wieder die Kurve gekriegt, und ich hoffe das nächste Buch liegt mir wieder mehr!

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Veröffentlicht am 05.07.2020

Rentnergang am Campingplatz

Ans Vorzelt kommen Geranien dran (Die Online-Omi 14)
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Das Lesen dieses Buches muss man sich vorstellen wie den Besuch bei der guten Nachbarin oder Großtante, die 82 aber noch topfit ist und sich auch mit dem ganzen Zeuch im Interweb und am Händi auskennt. ...

Das Lesen dieses Buches muss man sich vorstellen wie den Besuch bei der guten Nachbarin oder Großtante, die 82 aber noch topfit ist und sich auch mit dem ganzen Zeuch im Interweb und am Händi auskennt. So halbwegs zumindest. Und zwar so eine, die ohne Luft zu holen stundenlang erzählen kann. Manchmal ein bisschen abschweift aber doch wieder zurück findet zum roten Faden, und so Anekdote um Anekdote aus dem Camping-Urlaub zum Besten gibt.

Die sind zwar nicht super-originell, aber herrlich authentisch geschrieben. Ich nehm Torsten Rohde seine Renate Bergmann voll und ganz ab. Eine pragmatisch-patente Online-Omi, die eigentlich nach dem Motto "Zu Hause ist es doch am schönsten" lebt, aber einmal im Jahr im Urlaub doch auch mal ein bisschen andere Luft schnuppern will.

Mich trennen zum Glück noch ein paar Jahrzehnte von Renate und den Gläsers, vielleicht konnte ich mich aber auch gerade deswegen ganz gut amüsieren über dieses Buch. Jedenfalls hoffe ich, dass ich in ihrem Alter auch noch so frisch durch die Welt ziehen werde.

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Veröffentlicht am 02.07.2020

Brausepulvergefühl

Konfetti im Herz
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Dieses Buch hat mich positiv überrascht. Die Grundgeschichte ist zwar Standard (Mann trennt sich, Frau steht mit den Kindern und ohne Unterkunft da), aber sie ist herrlich verpackt. Anne war mir sehr schnell ...

Dieses Buch hat mich positiv überrascht. Die Grundgeschichte ist zwar Standard (Mann trennt sich, Frau steht mit den Kindern und ohne Unterkunft da), aber sie ist herrlich verpackt. Anne war mir sehr schnell sympathisch, ebenso ihre 3 Kids - allen voran der kleine Theo, der mich oft an meinen eigenen Sohn im gleichen Alter erinnert hat.

Wir begleiten Anne einen Sommer lang, in dem sie mit ihrer Ehe abschließt und einen Neuanfang starten möchte. Laut ihren Freundinnen gehört da anscheinend auch ein neuer Mann dazu, daher wird an allen Ecken und Enden versucht, sie zu verkuppeln. Und es mangelt ja wirklich nicht an Interessenten - Anne hätte die freie Auswahl. Leider hat sie dieses 'Brausepulvergefühl' nur, wenn sie in die Augen von ihrem neuen Nachbar Tom blickt.

Die ganze Geschichte war so gut geschrieben, dass ich das Gefühl hätte ich wäre live dabei. Sei es bei der morgendlichen Hetz, mit Kind und Kegel aus dem Haus zu kommen. Sei es im Klassenraum von Lehrerin Anne, bei einem Besuch ihrer unsäglichen Mutter, oder bei einem ihrer Dates. Insgesamt eine erfrischende und liebe Story.

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Veröffentlicht am 22.06.2020

Chaotin meets Stoffel

Pinguine lieben nur einmal
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Gleich zu Beginn lässt die Autorin ihre Protagonistin referieren über die Vorhersehbarkeit von Liebesfilmen, die immer dem Muster alter griechischer Dramen in 5 Akten folgen und mit dem unweigerlichen ...

Gleich zu Beginn lässt die Autorin ihre Protagonistin referieren über die Vorhersehbarkeit von Liebesfilmen, die immer dem Muster alter griechischer Dramen in 5 Akten folgen und mit dem unweigerlichen Happy-End enden. Das zwar vorhersehbar ist, aber unsere Protagonistin einmal wöchentlich in Form des Sat.1 Family Movies einfach braucht als Zuflucht.

Aus demselben Grund lesen wohl viele Leute auch Bücher wie jene von Kyra Groh. Wobei ich gerade ihr auch zutrauen würde, mutig genug zu sein und mal nicht mit dem von allen erwarteten Happy-End das Buch zu beschließen. Ob das in "Pinguine lieben nur einmal" geschieht kann ich natürlich nicht verraten.

Mit Protagonistin Feli schwamm ich schnell auf einer Wellenlänge, fand ich doch einige Gemeinsamkeiten - angefangen mit dem Studienfach (nicht auf Lehramt!). Nur so unordentlich, das meine Bücher (und CDs und DVDs) keine eigene Regale haben und stattdessen bei mir im Bett schlafen müssen, sowas kann ich mir gar nicht vorstellen! Es gibt schließlich nichts Schöneres als vor den schön sortierten Regalen zu stehen, die private Bibliothek zu bewundern und zu überlegen, was man denn unbedingt bald mal lesen müsste.

Positiv überrascht war ich auch, dass die Liebesgeschichte hier mal einen blinden Menschen beinhaltet. Charaktere mit Handicaps, sei es blind, taubstumm oder querschnittsgelähmt, treffe ich extrem selten an in meinen Büchern. Und in Liebesromanen schon mal gleich gar nicht. Schon allein deswegen fand ich es mega-spannend, wie es mit Feli und Janosch so weitergehen wird. Wobei ich mich aber auch fragte, wieso Feli überhaupt so auf diesen griesgrämigen Stoffel steht. (Sie fragt sich das übrigens selbst auch!) Aber bald schon zeigt er ja auch andere Seiten an sich...

Rein von der Geschichte her hätte ich wohl 4,5 Sterne vergeben, aber wegen dem Inklusions-Aspekt, an den sich ruhig mehr AutorInnen wagen dürfen, runde ich auf 5 Sterne auf! Außerdem gefällt mir der Titel. Der spielt zwar nur kurz eine Rolle in der Geschichte, aber Feli hat eine wunderbare und sehr einleuchtende Erklärung parat, wieso es so erstrebenswert ist "nur einmal zu lieben" - es kommen nie irgendwelche Altlasten ins Spiel!

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Veröffentlicht am 19.06.2020

Die Rache der Frauen

No Mercy. Rache ist weiblich
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In diesem Buch werden die Geschichten dreier Frauen parallel erzählt, und das Ganze auf nur 160 Seiten. Hört sich ziemlich kurz an, und ist es auch. Ich habe nicht mal 2h gebraucht zum Lesen. Dennoch hatte ...

In diesem Buch werden die Geschichten dreier Frauen parallel erzählt, und das Ganze auf nur 160 Seiten. Hört sich ziemlich kurz an, und ist es auch. Ich habe nicht mal 2h gebraucht zum Lesen. Dennoch hatte ich nicht das Gefühl, dass etwas Wichtiges gefehlt hat. Es werden sowohl die Frauen als auch ihre Männer ausreichend charakterisiert, ich hatte von allen eine recht klare Vorstellung. Der Schreibstil von Camilla Läckberg ist einmal mehr wunderbar.

Nun kann ich Selbstjustiz nicht per se gutheißen, dennoch habe ich allen drei Frauen die Daumen gedrückt, dass ihre Pläne so aufgehen wie sie es sich vorgestellt hatten. Auch wenn ich mich frage, wieso Ingrid so drastisch handeln musste (da hätte es durchaus auch andere Möglichkeiten zur Rache gegeben, die weitaus wirksamer gewesen wären) und wieso Brigitta sich das alles überhaupt so lange hat gefallen lassen. Nicht zuletzt durch ihren Beruf ist sie doch sicher gut informiert über Möglichkeiten zur Hilfe in diesen Fällen.

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