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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 02.07.2020

Brausepulvergefühl

Konfetti im Herz
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Dieses Buch hat mich positiv überrascht. Die Grundgeschichte ist zwar Standard (Mann trennt sich, Frau steht mit den Kindern und ohne Unterkunft da), aber sie ist herrlich verpackt. Anne war mir sehr schnell ...

Dieses Buch hat mich positiv überrascht. Die Grundgeschichte ist zwar Standard (Mann trennt sich, Frau steht mit den Kindern und ohne Unterkunft da), aber sie ist herrlich verpackt. Anne war mir sehr schnell sympathisch, ebenso ihre 3 Kids - allen voran der kleine Theo, der mich oft an meinen eigenen Sohn im gleichen Alter erinnert hat.

Wir begleiten Anne einen Sommer lang, in dem sie mit ihrer Ehe abschließt und einen Neuanfang starten möchte. Laut ihren Freundinnen gehört da anscheinend auch ein neuer Mann dazu, daher wird an allen Ecken und Enden versucht, sie zu verkuppeln. Und es mangelt ja wirklich nicht an Interessenten - Anne hätte die freie Auswahl. Leider hat sie dieses 'Brausepulvergefühl' nur, wenn sie in die Augen von ihrem neuen Nachbar Tom blickt.

Die ganze Geschichte war so gut geschrieben, dass ich das Gefühl hätte ich wäre live dabei. Sei es bei der morgendlichen Hetz, mit Kind und Kegel aus dem Haus zu kommen. Sei es im Klassenraum von Lehrerin Anne, bei einem Besuch ihrer unsäglichen Mutter, oder bei einem ihrer Dates. Insgesamt eine erfrischende und liebe Story.

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Veröffentlicht am 22.06.2020

Chaotin meets Stoffel

Pinguine lieben nur einmal
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Gleich zu Beginn lässt die Autorin ihre Protagonistin referieren über die Vorhersehbarkeit von Liebesfilmen, die immer dem Muster alter griechischer Dramen in 5 Akten folgen und mit dem unweigerlichen ...

Gleich zu Beginn lässt die Autorin ihre Protagonistin referieren über die Vorhersehbarkeit von Liebesfilmen, die immer dem Muster alter griechischer Dramen in 5 Akten folgen und mit dem unweigerlichen Happy-End enden. Das zwar vorhersehbar ist, aber unsere Protagonistin einmal wöchentlich in Form des Sat.1 Family Movies einfach braucht als Zuflucht.

Aus demselben Grund lesen wohl viele Leute auch Bücher wie jene von Kyra Groh. Wobei ich gerade ihr auch zutrauen würde, mutig genug zu sein und mal nicht mit dem von allen erwarteten Happy-End das Buch zu beschließen. Ob das in "Pinguine lieben nur einmal" geschieht kann ich natürlich nicht verraten.

Mit Protagonistin Feli schwamm ich schnell auf einer Wellenlänge, fand ich doch einige Gemeinsamkeiten - angefangen mit dem Studienfach (nicht auf Lehramt!). Nur so unordentlich, das meine Bücher (und CDs und DVDs) keine eigene Regale haben und stattdessen bei mir im Bett schlafen müssen, sowas kann ich mir gar nicht vorstellen! Es gibt schließlich nichts Schöneres als vor den schön sortierten Regalen zu stehen, die private Bibliothek zu bewundern und zu überlegen, was man denn unbedingt bald mal lesen müsste.

Positiv überrascht war ich auch, dass die Liebesgeschichte hier mal einen blinden Menschen beinhaltet. Charaktere mit Handicaps, sei es blind, taubstumm oder querschnittsgelähmt, treffe ich extrem selten an in meinen Büchern. Und in Liebesromanen schon mal gleich gar nicht. Schon allein deswegen fand ich es mega-spannend, wie es mit Feli und Janosch so weitergehen wird. Wobei ich mich aber auch fragte, wieso Feli überhaupt so auf diesen griesgrämigen Stoffel steht. (Sie fragt sich das übrigens selbst auch!) Aber bald schon zeigt er ja auch andere Seiten an sich...

Rein von der Geschichte her hätte ich wohl 4,5 Sterne vergeben, aber wegen dem Inklusions-Aspekt, an den sich ruhig mehr AutorInnen wagen dürfen, runde ich auf 5 Sterne auf! Außerdem gefällt mir der Titel. Der spielt zwar nur kurz eine Rolle in der Geschichte, aber Feli hat eine wunderbare und sehr einleuchtende Erklärung parat, wieso es so erstrebenswert ist "nur einmal zu lieben" - es kommen nie irgendwelche Altlasten ins Spiel!

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Veröffentlicht am 19.06.2020

Die Rache der Frauen

No Mercy. Rache ist weiblich
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In diesem Buch werden die Geschichten dreier Frauen parallel erzählt, und das Ganze auf nur 160 Seiten. Hört sich ziemlich kurz an, und ist es auch. Ich habe nicht mal 2h gebraucht zum Lesen. Dennoch hatte ...

In diesem Buch werden die Geschichten dreier Frauen parallel erzählt, und das Ganze auf nur 160 Seiten. Hört sich ziemlich kurz an, und ist es auch. Ich habe nicht mal 2h gebraucht zum Lesen. Dennoch hatte ich nicht das Gefühl, dass etwas Wichtiges gefehlt hat. Es werden sowohl die Frauen als auch ihre Männer ausreichend charakterisiert, ich hatte von allen eine recht klare Vorstellung. Der Schreibstil von Camilla Läckberg ist einmal mehr wunderbar.

Nun kann ich Selbstjustiz nicht per se gutheißen, dennoch habe ich allen drei Frauen die Daumen gedrückt, dass ihre Pläne so aufgehen wie sie es sich vorgestellt hatten. Auch wenn ich mich frage, wieso Ingrid so drastisch handeln musste (da hätte es durchaus auch andere Möglichkeiten zur Rache gegeben, die weitaus wirksamer gewesen wären) und wieso Brigitta sich das alles überhaupt so lange hat gefallen lassen. Nicht zuletzt durch ihren Beruf ist sie doch sicher gut informiert über Möglichkeiten zur Hilfe in diesen Fällen.

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Veröffentlicht am 16.06.2020

Nordseeluft

Dünentraumsommer
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Einmal mehr bringt mir Tanja Janz St. Peter Ording nahe, das ich bisher nur aus der alten TV-Serie "Gegen den Wind" kenne. Aber es hört sich wirklich so an, als ob dieser Ort mal einen Urlaub wert wäre! ...

Einmal mehr bringt mir Tanja Janz St. Peter Ording nahe, das ich bisher nur aus der alten TV-Serie "Gegen den Wind" kenne. Aber es hört sich wirklich so an, als ob dieser Ort mal einen Urlaub wert wäre! Und man trifft diesmal auch kurz auf ein paar alte Bekannte aus früheren Romanen von Tanja Janz.

Auch in Gesellschaft von Berta, Marieka und Emil habe ich mich sehr wohl gefühlt. Was mir allerdings rasch auffiel (und sich bis zum Schluss nicht änderte): alles läuft immer gleich wie am Schnürchen. Der neue Job, die neue Wohnung, neue Freundschaften, der neue Senioren-Club - das alles etabliert sich blitzschnell und ohne die geringsten Probleme. Das ging mir alles ein bisschen zu schnell und auch zu glatt.
Aber als Wohlfühlbuch, das ein bisschen Nordsee-Flair versprüht, funktioniert das Buch sehr gut.

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Veröffentlicht am 14.06.2020

Dynamik einer Mädchenclique

Ich sehe was, was du nicht siehst
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Die Bücher dieser Autorin sind mir aufgrund der auffallenden Covergestaltung schön öfter ins Auge gesprungen. Jetzt habe ich auch endlich mal eines gelesen. Es geht hier um eine Mädelsclique, deren 5. ...

Die Bücher dieser Autorin sind mir aufgrund der auffallenden Covergestaltung schön öfter ins Auge gesprungen. Jetzt habe ich auch endlich mal eines gelesen. Es geht hier um eine Mädelsclique, deren 5. Freundin seit einem halben Jahr spurlos verschwunden und höchstwahrscheinlich tot ist. Dennoch fahren sie in den Campingurlaub, den sie schon vor langer Zeit geplant hatten. Und sind doch alle nicht so wirklich glücklich dabei.

Für mich war das weniger ein 'Jugendkrimi' als mehr ein Drama über eine die Dynamiken einer Mädchenfreundschaft und wie sie zerbröckeln kann. Oder vielleicht auch nicht? Nach den ersten paar Kapiteln habe ich mich gefragt, wieso diese Mädels überhaupt zusammen in den Urlaub fahren. Ja, warum sie überhaupt befreundet sind? Es war keinerlei Gemeinschaftsgefühl zu spüren, jede war für sich. Später wurde dann klar, dass ihre Freundschaft schon seit 10 Jahren bestand, und sie sich wohl im Laufe des Erwachsenenwerdens auch ein bisschen auseinander gelebt hatten. Jede hatte ihre eigenen Probleme und Geheimnisse, von denen sie den anderen aber nichts verraten hat. Dabei sind doch gerade dafür die BFFs da!

Leider ist das Buch sehr kurz und Mel Wallis de Vries geht nicht sonderlich in die Tiefe bei ihrer Darstellung der Mädchen und ihrer Beziehungen zueinander. Daher wirkte die ganze Geschichte recht oberflächlich auf mich. Die Ereignisse um die verschwundene Emma ließen zwar am Ende noch mal etwas Spannung aufkommen, aber zum Schluss blieb ich doch etwas unbefriedigt zurück.

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