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Veröffentlicht am 04.05.2023

Vier Schwestern, kein Sommer, wenig Sympathie und null Spannung

Sommerschwestern
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Von den titelgebenden Sommerschwestern ist nicht wirklich was übrig geblieben. Heute haben sich Doro, Yella, Amelie und Helen kaum was zu sagen und finden sich eher notgedrungen zu einer Familienzusammenkunft ...

Von den titelgebenden Sommerschwestern ist nicht wirklich was übrig geblieben. Heute haben sich Doro, Yella, Amelie und Helen kaum was zu sagen und finden sich eher notgedrungen zu einer Familienzusammenkunft im Urlaubsort ihrer Kindheit ein.

Ich konnte mich noch am ehesten mit Yella identifizieren, und sie hatte auch den Größten 'Erzähler'-Anteil hier, von ihr und über sie erfahren wir am meisten. Doch so richtig sympathisch war mir keine der Figuren, so dass ich kaum mit ihnen 'mitgefiebert' habe. Wobei mitfiebern auch eher eine Floskel ist, wirklich interessant wurde die Geschichte kaum - auch wenn die Matriarchin der Familie einen ganz konkreten Grund für die Einberufung ihrer Töchter hat und diesen lange Zeit zurück hält.

Vielleicht hätten mir Rückblenden zu einstigen Sommerurlauben der Schwestern geholfen, eine bessere Bindung zu ihnen aufzubauen und ihr Familienglück - und auch den "Sommer" - besser zu spüren.
Gerade erste habe ich gesehen, dass es eine Fortsetzung hierzu gibt - und dessen Beschreibung klingt deutlich spannender als dieser erste Teil hier.

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Veröffentlicht am 12.04.2023

Mittelbuch - Mittelmäßig interessant

Das Glück kommt in Wellen
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Ich hab den ersten Teil an einem Tag am Strand gelesen, und vielleicht hat sowohl die Jahreszeit als auch der Ort etwas dazu beigetragen, dass mir die Geschichte richtig gut gefiel und ich mich auch dort ...

Ich hab den ersten Teil an einem Tag am Strand gelesen, und vielleicht hat sowohl die Jahreszeit als auch der Ort etwas dazu beigetragen, dass mir die Geschichte richtig gut gefiel und ich mich auch dort an die Nordsee hin "träumen" konnte.

Dieses Gefühl hatte ich bei "Das Glück kommt in Wellen" dann leider nicht mehr so ganz. Und es fühlt sich auch wie eine Übergangs-Geschichte an, in der keine der Storylines so wirklich richtig vorankommt. Wie geht es weiter mit Lina und Jonas? Wir erfahren mehr über ihre Mutter in jungen Jahren, aber auch hier bleibt alles völlig offen, und Oma Henrikje kommt diesmal fast gar nicht vor. Sinje lernt einen Mann kennen und trifft wichtige Entscheidungen für ihr Leben - aber wir LeserInnen 'treffen' diesen Typen überhaupt nicht.
Und wie geht es in Lütteby generell weiter? Was wird mit dem Leuchtturm, und kann Amelie ihren Laden weiterhin halten?

Offensichtlich gibt es noch einen weiteren Band, aber dennoch hätte ich mir auch in diesem Band einige "Meilensteine" oder zumindest wichtige Punkte in der gesamten Geschichte gewünscht, die hier passieren.

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Veröffentlicht am 08.03.2023

Eine kleine Verwechslung setzt grundlegende Veränderungen in Gang

Mein Leben in deinem
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Aus einem simplen Versehen in der Umkleide eines Fitnesscenters entwickelt Jojo Moyes in "Mein Leben in deinem" eine Geschichte über zwei Frauen und wie sich alles in ihrem Leben innerhalb kürzester Zeit ...

Aus einem simplen Versehen in der Umkleide eines Fitnesscenters entwickelt Jojo Moyes in "Mein Leben in deinem" eine Geschichte über zwei Frauen und wie sich alles in ihrem Leben innerhalb kürzester Zeit dramatisch ändert. Dabei gilt die oft angewandte Devise "es wird erstmal alles schlimmer, bevor es besser wird", und selbst auf das besser werden kann man sich bei Jojo Moyes ja auch nicht unbedingt immer so verlassen.
Insofern hing ich total gebannt an den Lippen der Vorleserin der Hörbuchversion (die mir übrigens sehr gut gefallen hat!!) und verfolgte, wie sich die Leben von Sam und Nisha weiter entwickeln, sich mal kleine Lichter am Horizont blicken lassen und dann doch wieder große Probleme auftauchen, und wie die zwei Frauen versuchen sich ihnen zu stellen. Dabei hoffte ich natürlich immer, dass wenigstens am Ende jeder wirklich das bekommt, was er verdient. Im guten wie im schlechten Sinn.

Außerdem stand die ganze Zeit ja die große Frage im Raum: wann wird sich der Weg der beiden Protagonistinnen denn mal kreuzen, und wie wird das die ganze Dynamik der Geschichte ändern? Dazu kann man gar nichts schreiben, ohne zu spoilern. Nur so viel möchte ich verraten: gegen Ende wird die Geschichte fast zu einer Art "Heist Movie", bei dem ich mindestens genauso nervös war wie alle daran beteiligten. Wahrscheinlich hat das Medium Hörbuch (im Gegensatz zu einer Print-Ausgabe) die ganze Dramatik noch einmal verstärkt und man hat eher das Gefühl mittendrin zu sein als bei einem Buch.

Ich war jedenfalls schon seit "Ein ganzes halbes Jahr" nicht mehr so begeistert von einem Jojo Moyes Roman! Ein wirklich wunderbares, aufwühlendes, zum Nachdenken anregendes Buch. Nur das deutsche Cover passt leider gar nicht zu Geschichte. Es stellt eine eher jüngere Frau dar, die zu tanzen scheint und ist für sich genommen wunderschön - aber hat keinerlei Bezug zu dem was Moyes in "Mein Leben in deinem" beschreibt.

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Veröffentlicht am 07.03.2023

Die Frage aller Fragen

Getraut
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Eigentlich hätte ich gedacht, es wäre schon alles über Andrea Schnidt und ihre erweiterte Familie geschrieben worden. Aber dann veröffentlicht Susanne Fröhlich doch wieder einen neuen Roman. Diesmal dreht ...

Eigentlich hätte ich gedacht, es wäre schon alles über Andrea Schnidt und ihre erweiterte Familie geschrieben worden. Aber dann veröffentlicht Susanne Fröhlich doch wieder einen neuen Roman. Diesmal dreht sich vieles darin um das Thema Heiraten, aber auch um neue Freundschaften, Kalenderweisheiten und abenteuerliche Ausflüge mit dem kleinen Enkelkind, der bei der viel beschäftigten Oma immer Priorität hat.

Wie immer ist das ganze recht amüsant beschrieben und unterhaltsam zu lesen. Ungefähr bei der Mitte hat es sich für mich aber ein kleines bisschen hingezogen, beziehungsweise habe ich die persönliche Entwicklung von Andrea und signifikante Ereignisse für ihr Leben etwas vermisst. Aber das kommt ja dann später doch noch.
Insgesamt ist "Getraut" also ein lesenswerter Band der Reihe über eine geschiedene Mutter/Oma/Schwiegertochter, PR-Fachfrau/Freundin/Hausfrau aus Frankfurt.

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Veröffentlicht am 23.02.2023

Eine griechische Tragödie in mehreren Akten

Kuckuckskinder (Ein Falck-Hedström-Krimi 11)
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Einer der Charaktere vergleicht die Geschehnisse mit einer griechischen Tragödie und dem kann ich nur zustimmen. Der finale Showdown und alle die Verwicklungen erinnern tatsächlich daran! Womit ich aber ...

Einer der Charaktere vergleicht die Geschehnisse mit einer griechischen Tragödie und dem kann ich nur zustimmen. Der finale Showdown und alle die Verwicklungen erinnern tatsächlich daran! Womit ich aber nicht sagen will, dass der Roman altertümlich wirkt, denn das ist er keinesfalls.

Sondern es ist ein moderner skandinavischer Krimi mit einem ungewöhnlichen Fall und einem mir bereits sehr liebgewonnen Ermittler'duo'. Denn obwohl sich Erika Falck überhaupt nicht in die polizeilichen Ermittlungen ihres Mannes Patrick einmischt, trägt sie doch am Ende immer einen entscheidenen Hinweis zur Auflösung bei. Dass die Bücher, an denen Erika gerade arbeitet, ausgerechnet auch immer zum aktuellen Fall der Polizei "passen", ist nach so vielen Fällen zwar nicht mehr authentisch ("Kuckuckskinder" ist bereits der 11. Band dieser Krimireihe), aber Schwamm drüber.

Die Geschichte von Lola und Pytte, die Läckberg in Rückblenden ins Jahr 1980 erzählt, fand ich sehr schön und gleichzeitig sehr traurig. Denn schon früh erfähren die LeserInnen, wie es ausgehen wird. Da wird es einem schon schwer ums Herz, und dann setzt Camilla Läckberg da sogar nochmal einen drauf im zweiten Teil ihres Buches.

Insofern fühlt sich bei diesem Buch "ich habe mich gut unterhalten" etwas unpassend an. Ich habe das Buch jedenfalls sehr gern gelesen, mich gleich wieder in Fjällbacka heimisch gefühlt und dem Ende und der Auflösung entgegen gefiebert.

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