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Veröffentlicht am 19.07.2020

Vielbeschäftigte Kira

Lieber den Spatz in der Hand als gar keinen Vogel
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3,5 Sterne

Statt einem tollen Neuseeland-Urlaub mit Freunden muss Kira die Wedding-Planerin für ihre hochschwangere Schwester spielen. Damit die auch die superduper Hochzeit bekommt, die sie sich wünscht. ...

3,5 Sterne

Statt einem tollen Neuseeland-Urlaub mit Freunden muss Kira die Wedding-Planerin für ihre hochschwangere Schwester spielen. Damit die auch die superduper Hochzeit bekommt, die sie sich wünscht. Und alles auch noch, bevor das Baby bald auf die Welt kommt. Als hätte Kira damit aber nicht schon genug zu tun, muss sie bald auch noch ihren Schwager vor dem sicheren Bankrott helfen (wer soll denn dann für die teure Hochzeit aufkommen??) und trifft dabei nach Jahren auf ihre erste große Liebe Marc.

Das Cover hat mich voll an die Bücher von Mhairi McFarlane erinnert, und hat mich gleich überzeugt dass ich diese Liebeskomödie lesen möchte. Es ist auch wunderbar leicht geschrieben, und anhand von Kiras To-Do-Listen am Anfang eines jeden Kapitels (das immer auch einem Tag entspricht) bleibt man immer up-to-date wo wir - also Kira - in der Planung gerade stehen.

Und obwohl diese Listen zum Bersten voll sind, wäre das wohl alles machbar, würde bei Kira nicht ständig alles schief gehen: das Postamt macht ihr um Punkt 18°° die Tür vor der Nase zu, das Pfarrgespräch entartet zu einem Dorffest, die Schwester teilt die Einladung für den Polterabend auf allen möglichen sozialen Netzwerken; Haschkekse, ein Stromausfall und ein Wasserrohrbruch sorgen für weitere Probleme. Und dann wäre da ja noch Marc, der nicht nur ihre erste große Liebe ist sondern zugleich Erzfeind ihres Vaters. Für meinen Geschmack waren das ein paar zu viele Hindernisse (und im Ausgleich dazu zu wenig Erfolgserlebnisse). Auch das Ende kam mir etwas zu abrupt und ließ ein paar offene Fragen in meinem Kopf zurück.

Doch abgesehen davon hatte ich ein paar vergnügliche Stunden beim Lesen dieses netten Buches.

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Veröffentlicht am 05.07.2020

Treuetest

Treuepunkte
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"Treuepunkte" ist bereits der 4. Teil einer Reihe um eine (Haus-)Frau und Mutter und ihre mehr oder minder vergnüglichen Erlebnisse. Ich habe die anderen 3 Teile sehr genossen, und auch schon die nächsten ...

"Treuepunkte" ist bereits der 4. Teil einer Reihe um eine (Haus-)Frau und Mutter und ihre mehr oder minder vergnüglichen Erlebnisse. Ich habe die anderen 3 Teile sehr genossen, und auch schon die nächsten 4 Bücher im Regal stehen. Sie versprechen eigentlich immer eine sehr nette und witzige Lektüre, und in vielen Szenen kann man sich wiederfinden.

Das war auch bei "Treuepunkte" lange so. Andrea Schnidt berichtet wieder von einer typischen Woche in ihrem Leben, und erzählt nebenbei auch noch von vergangenen Erlebnissen, wie z.B. ihrer Hochzeitsreise oder dem Klassentreffen kürzlich. Doch ab ca. zwei Drittel des Buches rutschte es immer mehr in Richtung Slapstick-Komödie ab, mit mehreren Episoden bei denen ich doch eher mit den Augen rollte. Sowas ist gar nicht mein Fall, und das drückte meine Bewertung runter. Am Ende hat Fr. Schnidt wieder die Kurve gekriegt, und ich hoffe das nächste Buch liegt mir wieder mehr!

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Veröffentlicht am 05.07.2020

Rentnergang am Campingplatz

Ans Vorzelt kommen Geranien dran (Die Online-Omi 14)
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Das Lesen dieses Buches muss man sich vorstellen wie den Besuch bei der guten Nachbarin oder Großtante, die 82 aber noch topfit ist und sich auch mit dem ganzen Zeuch im Interweb und am Händi auskennt. ...

Das Lesen dieses Buches muss man sich vorstellen wie den Besuch bei der guten Nachbarin oder Großtante, die 82 aber noch topfit ist und sich auch mit dem ganzen Zeuch im Interweb und am Händi auskennt. So halbwegs zumindest. Und zwar so eine, die ohne Luft zu holen stundenlang erzählen kann. Manchmal ein bisschen abschweift aber doch wieder zurück findet zum roten Faden, und so Anekdote um Anekdote aus dem Camping-Urlaub zum Besten gibt.

Die sind zwar nicht super-originell, aber herrlich authentisch geschrieben. Ich nehm Torsten Rohde seine Renate Bergmann voll und ganz ab. Eine pragmatisch-patente Online-Omi, die eigentlich nach dem Motto "Zu Hause ist es doch am schönsten" lebt, aber einmal im Jahr im Urlaub doch auch mal ein bisschen andere Luft schnuppern will.

Mich trennen zum Glück noch ein paar Jahrzehnte von Renate und den Gläsers, vielleicht konnte ich mich aber auch gerade deswegen ganz gut amüsieren über dieses Buch. Jedenfalls hoffe ich, dass ich in ihrem Alter auch noch so frisch durch die Welt ziehen werde.

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Veröffentlicht am 16.06.2020

Nordseeluft

Dünentraumsommer
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Einmal mehr bringt mir Tanja Janz St. Peter Ording nahe, das ich bisher nur aus der alten TV-Serie "Gegen den Wind" kenne. Aber es hört sich wirklich so an, als ob dieser Ort mal einen Urlaub wert wäre! ...

Einmal mehr bringt mir Tanja Janz St. Peter Ording nahe, das ich bisher nur aus der alten TV-Serie "Gegen den Wind" kenne. Aber es hört sich wirklich so an, als ob dieser Ort mal einen Urlaub wert wäre! Und man trifft diesmal auch kurz auf ein paar alte Bekannte aus früheren Romanen von Tanja Janz.

Auch in Gesellschaft von Berta, Marieka und Emil habe ich mich sehr wohl gefühlt. Was mir allerdings rasch auffiel (und sich bis zum Schluss nicht änderte): alles läuft immer gleich wie am Schnürchen. Der neue Job, die neue Wohnung, neue Freundschaften, der neue Senioren-Club - das alles etabliert sich blitzschnell und ohne die geringsten Probleme. Das ging mir alles ein bisschen zu schnell und auch zu glatt.
Aber als Wohlfühlbuch, das ein bisschen Nordsee-Flair versprüht, funktioniert das Buch sehr gut.

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Veröffentlicht am 05.06.2020

Geschichtlich fehlerhaft aber trotzdem interessant

Ramses: Der Sohn des Lichts
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Nachdem der Autor ein Ägyptologe ist, nahm ich an dass alles in diesem Buch den geschichtlichen Tatsachen entspricht. Ein bisschen googeln zeigte mir aber, dass er sich sehr wohl zahlreiche dichterische ...

Nachdem der Autor ein Ägyptologe ist, nahm ich an dass alles in diesem Buch den geschichtlichen Tatsachen entspricht. Ein bisschen googeln zeigte mir aber, dass er sich sehr wohl zahlreiche dichterische Freiheiten genommen hat. Und zwar nicht nur bei den Dingen, die man sich zwangsläufig ausdenken muss weil man sie gar nicht wissen kann, sondern auch was belegte Fakten bezüglich der familiären Verhältnisse angeht. So wurde Ramses II. in Wirklichkeit bereits mit 14 verheiratet. Und er hatte zwar einen älteren Bruder, doch dieser verstarb bereits als Teenager. Somit ist die zentrale Story - die intriganten Machenschaften des eifersüchtigen Bruders, der selbst gerne Thronfolger werden würde - komplett erfunden. Schade, aber Christian Jacq meinte wohl, er müsse die Geschichte spannender machen als sie in Wirklichkeit war.

Das generelle Leben in Ägypten zu dieser Zeit, und besonders am Hofe, fand ich allerdings auch sehr interessant. Ich bin immer wieder erstaunt, wie weit entwickelt diese Gesellschaft schon war, was sie schon wussten, konnten und erfunden hatten - und wie ungebildet und primitiv das Volk 2500 Jahre später im Mittelalter lebte. Zumindest in Mitteleuropa, über Ägypten aus dieser Zeit weiß ich gar nichts. Ebenfalls spannend finde ich, wie viel Archäologen aus den Fundstücken aus dieser Pharaonenzeit herauslesen und rekonstruieren können. Wirklich beeindruckend! Wenn ich mir jetzt nochmal einen Beruf aussuchen könnte, wäre es - zumindest kurz nach dieser Lektüre - auf jeden Fall Archäologe gewesen.

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