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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 08.03.2023

Eine kleine Verwechslung setzt grundlegende Veränderungen in Gang

Mein Leben in deinem
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Aus einem simplen Versehen in der Umkleide eines Fitnesscenters entwickelt Jojo Moyes in "Mein Leben in deinem" eine Geschichte über zwei Frauen und wie sich alles in ihrem Leben innerhalb kürzester Zeit ...

Aus einem simplen Versehen in der Umkleide eines Fitnesscenters entwickelt Jojo Moyes in "Mein Leben in deinem" eine Geschichte über zwei Frauen und wie sich alles in ihrem Leben innerhalb kürzester Zeit dramatisch ändert. Dabei gilt die oft angewandte Devise "es wird erstmal alles schlimmer, bevor es besser wird", und selbst auf das besser werden kann man sich bei Jojo Moyes ja auch nicht unbedingt immer so verlassen.
Insofern hing ich total gebannt an den Lippen der Vorleserin der Hörbuchversion (die mir übrigens sehr gut gefallen hat!!) und verfolgte, wie sich die Leben von Sam und Nisha weiter entwickeln, sich mal kleine Lichter am Horizont blicken lassen und dann doch wieder große Probleme auftauchen, und wie die zwei Frauen versuchen sich ihnen zu stellen. Dabei hoffte ich natürlich immer, dass wenigstens am Ende jeder wirklich das bekommt, was er verdient. Im guten wie im schlechten Sinn.

Außerdem stand die ganze Zeit ja die große Frage im Raum: wann wird sich der Weg der beiden Protagonistinnen denn mal kreuzen, und wie wird das die ganze Dynamik der Geschichte ändern? Dazu kann man gar nichts schreiben, ohne zu spoilern. Nur so viel möchte ich verraten: gegen Ende wird die Geschichte fast zu einer Art "Heist Movie", bei dem ich mindestens genauso nervös war wie alle daran beteiligten. Wahrscheinlich hat das Medium Hörbuch (im Gegensatz zu einer Print-Ausgabe) die ganze Dramatik noch einmal verstärkt und man hat eher das Gefühl mittendrin zu sein als bei einem Buch.

Ich war jedenfalls schon seit "Ein ganzes halbes Jahr" nicht mehr so begeistert von einem Jojo Moyes Roman! Ein wirklich wunderbares, aufwühlendes, zum Nachdenken anregendes Buch. Nur das deutsche Cover passt leider gar nicht zu Geschichte. Es stellt eine eher jüngere Frau dar, die zu tanzen scheint und ist für sich genommen wunderschön - aber hat keinerlei Bezug zu dem was Moyes in "Mein Leben in deinem" beschreibt.

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Veröffentlicht am 07.03.2023

Die Frage aller Fragen

Getraut
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Eigentlich hätte ich gedacht, es wäre schon alles über Andrea Schnidt und ihre erweiterte Familie geschrieben worden. Aber dann veröffentlicht Susanne Fröhlich doch wieder einen neuen Roman. Diesmal dreht ...

Eigentlich hätte ich gedacht, es wäre schon alles über Andrea Schnidt und ihre erweiterte Familie geschrieben worden. Aber dann veröffentlicht Susanne Fröhlich doch wieder einen neuen Roman. Diesmal dreht sich vieles darin um das Thema Heiraten, aber auch um neue Freundschaften, Kalenderweisheiten und abenteuerliche Ausflüge mit dem kleinen Enkelkind, der bei der viel beschäftigten Oma immer Priorität hat.

Wie immer ist das ganze recht amüsant beschrieben und unterhaltsam zu lesen. Ungefähr bei der Mitte hat es sich für mich aber ein kleines bisschen hingezogen, beziehungsweise habe ich die persönliche Entwicklung von Andrea und signifikante Ereignisse für ihr Leben etwas vermisst. Aber das kommt ja dann später doch noch.
Insgesamt ist "Getraut" also ein lesenswerter Band der Reihe über eine geschiedene Mutter/Oma/Schwiegertochter, PR-Fachfrau/Freundin/Hausfrau aus Frankfurt.

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Veröffentlicht am 23.02.2023

Eine griechische Tragödie in mehreren Akten

Kuckuckskinder (Ein Falck-Hedström-Krimi 11)
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Einer der Charaktere vergleicht die Geschehnisse mit einer griechischen Tragödie und dem kann ich nur zustimmen. Der finale Showdown und alle die Verwicklungen erinnern tatsächlich daran! Womit ich aber ...

Einer der Charaktere vergleicht die Geschehnisse mit einer griechischen Tragödie und dem kann ich nur zustimmen. Der finale Showdown und alle die Verwicklungen erinnern tatsächlich daran! Womit ich aber nicht sagen will, dass der Roman altertümlich wirkt, denn das ist er keinesfalls.

Sondern es ist ein moderner skandinavischer Krimi mit einem ungewöhnlichen Fall und einem mir bereits sehr liebgewonnen Ermittler'duo'. Denn obwohl sich Erika Falck überhaupt nicht in die polizeilichen Ermittlungen ihres Mannes Patrick einmischt, trägt sie doch am Ende immer einen entscheidenen Hinweis zur Auflösung bei. Dass die Bücher, an denen Erika gerade arbeitet, ausgerechnet auch immer zum aktuellen Fall der Polizei "passen", ist nach so vielen Fällen zwar nicht mehr authentisch ("Kuckuckskinder" ist bereits der 11. Band dieser Krimireihe), aber Schwamm drüber.

Die Geschichte von Lola und Pytte, die Läckberg in Rückblenden ins Jahr 1980 erzählt, fand ich sehr schön und gleichzeitig sehr traurig. Denn schon früh erfähren die LeserInnen, wie es ausgehen wird. Da wird es einem schon schwer ums Herz, und dann setzt Camilla Läckberg da sogar nochmal einen drauf im zweiten Teil ihres Buches.

Insofern fühlt sich bei diesem Buch "ich habe mich gut unterhalten" etwas unpassend an. Ich habe das Buch jedenfalls sehr gern gelesen, mich gleich wieder in Fjällbacka heimisch gefühlt und dem Ende und der Auflösung entgegen gefiebert.

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Veröffentlicht am 03.02.2023

Neues Leben nach der Scheidung

Wo kann ich bitte meinen Mann zurückgeben?
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Ich fand das Buch absolut unterhaltsam. Ein doch recht ernstes Thema über eine unschöne Trennung wurde von Kristen Bailey kurzweilig und mit einer gehörigen Portion Humor an den richtigen Stellen aufgearbeitet. ...

Ich fand das Buch absolut unterhaltsam. Ein doch recht ernstes Thema über eine unschöne Trennung wurde von Kristen Bailey kurzweilig und mit einer gehörigen Portion Humor an den richtigen Stellen aufgearbeitet. Auch was für's Herz ist dabei, zB wenn Herzchirurgin Emma mit ihren kleinen Patienten interagiert. Und last but not least ist es auch ein Mutmach-Buch für Frauen, die in toxischen Beziehungen feststecken und aus Angst vor der Veränderung (und der Angst dann ganz alleine und hilflos dazustehen) nichts daran ändern.

Meine persönliche Heldin war allerdings nicht Protagonistin Emma (für die ich trotzdem große Sympathien hegte), sondern ihre Schwester Lucy. Die hat die Dinge immer sehr treffend auf den Punkt gebracht und war so mutig, wie ich (und auch Emma) es nie sein werden. Dafür hab ich sie wirklich gefeiert.
Bei ihrer "B-Motto-Party" wäre ich ja auch gern dabei gewesen und ich hab schon überlegt, als was ich dann gegangen wäre. Es war jedenfalls wirklich amüsant zu erfahren, wie kreativ die Gäste dort waren. Bis die Stimmung zu später Stunde dann doch irgendwann kippte...

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Veröffentlicht am 01.02.2023

Liebe im Plattenladen

Du bist mein Lieblingsgefühl
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Es war ein bisschen frustrierend, wie sowohl Max als auch Nela so lange dem gegenseitigen Missverständnis aufgesessen sind. Andererseits war das ja auch der Reiz der Geschichte. Und die habe ich super ...

Es war ein bisschen frustrierend, wie sowohl Max als auch Nela so lange dem gegenseitigen Missverständnis aufgesessen sind. Andererseits war das ja auch der Reiz der Geschichte. Und die habe ich super gern gelesen. Kyra Groh hat einen wunderbaren Schreibstil - nicht zu einfach, nicht zu anspruchsvoll, mit viel Humor und einer richtigen Dosierung Romantik ohne kitschig zu sein.
Ich fand die zwei Protagonisten toll, auch wenn ich anfangs ein bisschen Mühe hatte mir Max vorzustellen. Nela hingegen konnte ich von Anfang an in ihrem Plattenladen vor mir sehen. Dieses Setting war mir extrem sympathisch und kommt eigentlich viel zu selten in Büchern oder Filmen vor. Mir fallen da spontan nur Nick Hornbys "High Fidelity" und die 80er Teenie-Romanze "Pretty in Pink" ein.

Doch Kyra Groh schreibt nie einfache gradlinige Romanzen, bei ihr sind die Charaktere immer sehr einzigartig und haben Ecken und Kanten. Diese führen dann auch dazu, dass nicht immer alles Friede, Freude, Eierkuchen ist, sondern wir LeserInnen ein paar Kurven auf dem Weg zum Ziel bewältigen müssen.

Für mich war "Du bist mein Lieblingsgefühl" ein wunderschöner moderner Roman über eine junge Großstadtliebe in der heutigen Zeit.

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