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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 19.09.2018

Tolles Jugend-Buch über Freundschaft, Geheimnisse und ein bißchen Magie

Der Welten-Express 1 (Der Welten-Express 1)
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Ich bin sehr begeistert von diesem Auftakt einer neuen Jugendbuch-Reihe über ein Schüler-Internat auf Rädern. Super Idee! Obwohl vieles an und in diesem Buch magisch ist, werden die Passagiere keineswegs ...

Ich bin sehr begeistert von diesem Auftakt einer neuen Jugendbuch-Reihe über ein Schüler-Internat auf Rädern. Super Idee! Obwohl vieles an und in diesem Buch magisch ist, werden die Passagiere keineswegs zu Zauberern ausgebildet. Stattdessen sind diese Schüler jene Menschen, die Potential haben später einmal die Welt zu verändern - sei es als Erfinder, Künstler, Politiker, Forscher... Sie müssen nur an sich selbst glauben.

Das tut Flinn eigentlich nicht, an sich selbst glauben. Sie sieht für sich selbst nur eine düstere, einsame Zukunft in Weidenborstel. Und trotzdem ist sie in diesem Zug, und macht sich auf die Suche nach ihrem Halbbruder Jonte, der vor 2 Jahren plötzlich spurlos verschwunden ist. Allerdings gibt es immer mehr Hinweise darauf, dass Jonte in diesem Zug war. Nur - was ist dann mit ihm geschehen?

Das will Flinn herausfinden, und weiht auch bald ihre neuen Freunde in ihre Suche ein. Warum sie allerdings nicht einfach den Direktor, der auf mich äußerst nett und vertrauenserweckend wirkt, oder ältere Schüler fragt, habe ich nicht so ganz verstanden. Offensichtlich hat sie Angst vor irgendwas, aber es wird nie so genau erklärt warum sie dieses Mißtrauen hat.

Dafür bekam ich Antworten auf andere Fragen, die ich eingangs hatte. Zum Beispiel wieso sich die Kinder und Lehrer alle untereinander verstehen können, wo sie doch aus verschiedenen Ländern kommen. Dafür gibt es dann später eine Erklärung, und so blieben für mich keine offensichtlichen Logiklöcher ungeklärt.

Die Illustration auf dem Buchcover ist klasse, und man bekommt dadurch ein Bild von den Hauptcharakteren. Schön wäre es natürlich gewesen, wenn auch innerhalb der Geschichte ab und an ein Bild vorgekommen wäre. Ich weiß, dieses Buch richtet sich eher an Teens als an Kinder, aber auch die freuen sich darüber. Gerade die Einrichtung des altertümlichen Zuges, die so schön beschrieben wird, hätte man mit einem Bild sehr gut visualisieren können.

Hier und da sind auch mal Parallelen zu anderen Jugendbüchern da, zB erinnerte mich Curly an Hagrid aus Harry Potter. Aber eine gewisse Figurenkonstellation gibt es wohl auf allen Internaten. Und mir kam "Der Welten-Express" an keiner Stelle wie eine Kopie von einem anderen Buch vor.
Aufgefallen ist mir, dass die Autorin wohl begeisterte "Sex and the City"-Seherin gewesen sein muss, kam ich doch nicht umhin zu bemerken, dass sie das Wort "umhin" ziemlich häufig verwendet hat. Und für mich ist das untrennbar mit Carrie Bradshaw verbunden, die "umhin" in fast jede ihrer Kolumnen einbaute, die das Ende jeder Folge bildeten. Im Grunde habe ich das Wort wahrscheinlich ausschließlich dort gehört - bisher jedenfalls.

Veröffentlicht am 18.09.2018

Heißer Hase Bea

Wie heiß ist das denn?
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Mein erstes Buch von Ellen Berg, dass recht flott daher kommt. An einigen Stellen etwas zu flott, wenn in Stakkato-Stil ein Spruch auf den nächsten folgt. Viele davon sind durchaus witzig, aber es hätte, ...

Mein erstes Buch von Ellen Berg, dass recht flott daher kommt. An einigen Stellen etwas zu flott, wenn in Stakkato-Stil ein Spruch auf den nächsten folgt. Viele davon sind durchaus witzig, aber es hätte, besonders am Anfang, etwas dosierter eingesetzt werden können. Reden eigentlich mittlerweile die Teenies und jungen Twens wirklich so merkwürdig wie Mona teilweise? Ich kann da wohl auch keine qualifizierte Auskunft mehr geben, aber es kam mir manchmal etwas zu gewollt jugendlich vor - oder wie sich etwas ältere Semester eben die Jugendsprache vorstellen. Aber das Wort "tinderjährig" fand ich einsame Klasse! Diese Kreation kommt bestimmt in ein paar Jahren in den Duden! (falls dann jmd diese App überhaupt noch kennt...)

Schön fand ich ja den Beruf von Bea, und die Beschreibungen ihrer Umgestaltungen. War für mich auf jeden Fall eine nette Abwechslung zu sonstigen Frauenromanen.

ACHTUNG: Spoiler
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Die Auflösung der 'Scharade' ist mir aber ein bißchen zu schräg gewesen. Die Tochter will ihrer Mutter einen Typen schmackhaft machen, indem sie vorgibt selbst ganz verliebt in ihn zu sein? Hat diese Technik tatsächlich schon mal irgendwo auf der Welt funktioniert? Und Oma muss auch gleich noch mitmachen, alles klar!
Und bis auf die Tatsache, dass Bea auf seine Gedichte anspringt, sehe ich keinen weiteren Grund wieso Julian so rettungslos in sie verliebt sein sollte, sie kennen sich doch kaum! Genauso übertrieben fand ich aber auch die Figur des Theo und welch innige Freundschaft ihn mit Bea nach nur ein paar Tagen verband, wie er es später in der Mail so schön ausführte.
Etwas übertrieben hat es die Autorin leider auch mit ihren vielen Anspielungen auf die sexuelle Ausrichtung von Theo. Auch hier hätte eine niedrigere Dosierung ausgereicht, denn schon allein an dieser Häufung der Bermerkungen wusste man als LeserIn relativ früh, dass sich Bea mit ihrer Einschätzung täuscht.
Spoiler Ende
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Dennoch war es ein unterhaltsamer Roman, den ich mit sehr guten 3 Sternen bewerte. Und ich würde auch einen andere Romane der Autorin lesen wollen. Ich könnte ja fast wetten dass es von Tante Ruth oder jemand anderes von den ital. Freunden bereits einen gibt.

PS: Ich finde die Illustrationen am Cover von Ellen Berg (und auch Tessa Hennig) ja sehr lieb. Allerdings hatte sich in meinem Kopf dadurch auch die längste Zeit genau so ein Bild von Bea in meinem Kopf festgesetzt, und nicht von einer flotten noch-nicht-mal Mittvierzigerin.

Veröffentlicht am 18.09.2018

"Einmal von Herzen verliebt sein" (von Jopi Heesters)

Schlagerfeen lügen nicht
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Das Cover hätte mich im Laden wohl nicht angesprochen, aber die Beschreibung fand ich ganz interessant. Zum Glück, denn dieses Buch hat mir richtig Spaß gemacht zu lesen! Es ist super geschrieben, Tinka ...

Das Cover hätte mich im Laden wohl nicht angesprochen, aber die Beschreibung fand ich ganz interessant. Zum Glück, denn dieses Buch hat mir richtig Spaß gemacht zu lesen! Es ist super geschrieben, Tinka war mir sehr sympathisch und Oma Edith einfach nur lieb.
Den sonder-halben-Stern gibt es aufgrund des Berufs von Tinka, der mir in Romanen bisher noch nicht begegnet ist und eine willkommene Abwechslung war. Auch die Idee, Senioren mit Musikunterricht zu begeistern gefällt mir sehr und ich hoffe, dass es das auch wirklich gibt. Ansonsten hat sich damit wohl gerade ein neues tolles Betätigungsfeld geöffnet. Leider kann ich nicht singen. Absolut nicht singen.

Aber Tinka kann es, und hat ihre Nische mit Schlagern aus den 30er und 40er Jahren gefunden. Ich kann nicht behaupten, dass ich mich mit dieser Musikrichtung auskenne, aber das sind anscheinend die "coolen" Schlager, sophisticated. Und so müsste sich Tinka eigentlich gar nicht so zu schämen für die vielen Auftritte, die sie damit hat. Tut sie aber. Und so war mir lange Zeit auch der Titel des Buches etwas unklar. Gegen Ende hin passt er dann aber doch wieder.

Man (die Leserin) kann jetzt auch schnell sagen: hätte ihr doch nicht peinlich sein müssen vor Freunden & Familie, was soll das Getue. Aber wer weiß, vielleicht hätte man (also die Leserin) doch genauso gehandelt. Anfangs, als auch noch gar nicht klar war, wie erfolgreich ihre Nischenmusik sein wird. Und dann war wohl irgendwie der richtige Zeitpunkt zum 'beichten' dahin.
Ich verstand Tinkas Handeln voll & ganz. Auch in Bezug auf ihre Männerbekanntschaften. Tinka will endlich einmal von Herzen verliebt sein, mit einem Mann bei dem sie sich nicht verstellen muss und mit dem sie eine Familie gründen kann.
Alles richtig gemacht, und ich habe mich beim Lesen richtig gut unterhalten!

Veröffentlicht am 18.09.2018

Unterhaltsamer Reisebericht mit Schwerpunkt auf das Vorwärtskommen

Mittendurch statt drüber weg
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Ich lese äußerst selten non-fiction, aber wenn dann finde ich Biografien oder Reisebücher von Bill Bryson spannend. Hier fiel mir das Cover auf, und die Beschreibung fand ich auch sehr nett. Also her damit.

Etwas ...

Ich lese äußerst selten non-fiction, aber wenn dann finde ich Biografien oder Reisebücher von Bill Bryson spannend. Hier fiel mir das Cover auf, und die Beschreibung fand ich auch sehr nett. Also her damit.

Etwas enttäuscht war ich ja, dass es zum großen Teil wirklich um die Reise an sich ging, d.h. wie sie von einem Ort an den nächsten gelangen und welche Schwierigkeiten sich dabei jeweils ergaben (und das waren nicht wenige!). Anfangs erzählen sie fast gar nichts von den Orten, die sie besucht haben. Das wird erst ab ca. der Hälfte des Buches, im tiefsten Asien, etwas mehr. Und ich war von jedem Ort, den sie auch nur kurz erwähnten, gleich fasziniert und musste zB gleich mal googeln was das Hängende Kloster ist. Da haben die beiden Autoren ja wirklich echt ein paar atemberaubende Orte gesehen auf ihrer Tour. Aber manchmal war eben auch eine Kurve auf der ansonsten schnurgeraden Strecke der Transsibirischen Eisenbahn das aufregendste was ihnen in 2 Tagen passiert ist. Die Transsibirische Eisenbahn hört sich nach diesem Reisebericht übrigens überhaupt nicht mehr spannend an, dabei hätte ich gedacht das könnten wir der reiselustigen Schwiegermutter mal noch schenken. Können wir uns wohl auch sparen.

Das jedes Kapitel abwechselnd von einem der beiden geschrieben wurde, fiel gar nicht negativ auf. Sie schrieben sehr ähnlich, so dass der Lesefluss und -genuss nicht gestört wurde. Die Info-Boxen am Ende jedes Kapitels fand ich ebenfalls sehr hilfreich, auch wenn ich keine der Tipps wohl je selbst nutzen werde. Ich fand es toll, was die 2 so alles gesehen haben und vor allem auch wie sie gereist sind - als wahre Backpacker, die auch immer den Kontakt zu Einheimischen gesucht und oftmals auch von denen aus angeboten bekommen haben. Ich selbst wäre aber für so eine Reise wohl gar nicht der Mensch, zu mißtrauisch und/oder zu ängstlich was mir passieren könnte wenn ich da mal an die falschen gerate.

Leute, die selbst mal Asien bereisen wollen, oder schon dort waren - denn dort halten sie sich die meiste Zeit eigentlich auf - kann ich dieses Buch als Lektüre uneingeschränkt empfehlen.

Veröffentlicht am 17.09.2018

Viele tolle Bilder unterstützen diese zauberhafte Geschichte

Die drei Magier - Das magische Labyrinth
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4,5 Sterne

Wir haben ein Spiel aus der Brettspielreihe der drei Magier, und so waren wir natürlich sehr gespannt, wie man daraus nun ein Kinderbuch machen kann.

Der Anfang war gleich mal spannend, ebenso ...

4,5 Sterne

Wir haben ein Spiel aus der Brettspielreihe der drei Magier, und so waren wir natürlich sehr gespannt, wie man daraus nun ein Kinderbuch machen kann.

Der Anfang war gleich mal spannend, ebenso das Kennenlernen der Kinder, und wie sie dann in die 'magische' Welt eintauchten. Dann gab es mal eine kurze Zeit, in der mein Sohn etwas ungeduldig wurde weil es ihm zu langsam weiterging. Er wartete gespannt darauf, dass die jungen Magier endlich beim Labyrinth ankommen. Aber sobald sie dort waren, war er wieder gefesselt. Und zwar so sehr, dass er selbst innerhalb von 25 Minuten die letzten 50 Seiten las, nachdem ich ihm die ersten gut 100 Seiten (über 3 Tage verteilt) vorgelesen hatte, aber dann mal eine kleine Pause brauchte.
Danach erzählte er mir, dass am Ende stand, dass das nächste Abenteuer nur einen Katzensprung entfernt ist. "Vielleicht gibt's ja bald einen 2. Teil" meinte er hoffnungsvoll. Ich verriet ihm, dass es sogar schon einen 4. Teil gibt, und nun will er sie alle lesen! (Und hofft, dass auch der kleine Bruder von Conrad und Mila, der genauso heißt wie er, in einem der Bücher vielleicht mal eine größere Rolle kriegen wird).

Extrem gut gefallen haben uns die vielen bunten Zeichnungen auf fast jeder Seite, die waren sehr hilfreich für die Kinder. Bitte weiter so!