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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 18.09.2018

"Einmal von Herzen verliebt sein" (von Jopi Heesters)

Schlagerfeen lügen nicht
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Das Cover hätte mich im Laden wohl nicht angesprochen, aber die Beschreibung fand ich ganz interessant. Zum Glück, denn dieses Buch hat mir richtig Spaß gemacht zu lesen! Es ist super geschrieben, Tinka ...

Das Cover hätte mich im Laden wohl nicht angesprochen, aber die Beschreibung fand ich ganz interessant. Zum Glück, denn dieses Buch hat mir richtig Spaß gemacht zu lesen! Es ist super geschrieben, Tinka war mir sehr sympathisch und Oma Edith einfach nur lieb.
Den sonder-halben-Stern gibt es aufgrund des Berufs von Tinka, der mir in Romanen bisher noch nicht begegnet ist und eine willkommene Abwechslung war. Auch die Idee, Senioren mit Musikunterricht zu begeistern gefällt mir sehr und ich hoffe, dass es das auch wirklich gibt. Ansonsten hat sich damit wohl gerade ein neues tolles Betätigungsfeld geöffnet. Leider kann ich nicht singen. Absolut nicht singen.

Aber Tinka kann es, und hat ihre Nische mit Schlagern aus den 30er und 40er Jahren gefunden. Ich kann nicht behaupten, dass ich mich mit dieser Musikrichtung auskenne, aber das sind anscheinend die "coolen" Schlager, sophisticated. Und so müsste sich Tinka eigentlich gar nicht so zu schämen für die vielen Auftritte, die sie damit hat. Tut sie aber. Und so war mir lange Zeit auch der Titel des Buches etwas unklar. Gegen Ende hin passt er dann aber doch wieder.

Man (die Leserin) kann jetzt auch schnell sagen: hätte ihr doch nicht peinlich sein müssen vor Freunden & Familie, was soll das Getue. Aber wer weiß, vielleicht hätte man (also die Leserin) doch genauso gehandelt. Anfangs, als auch noch gar nicht klar war, wie erfolgreich ihre Nischenmusik sein wird. Und dann war wohl irgendwie der richtige Zeitpunkt zum 'beichten' dahin.
Ich verstand Tinkas Handeln voll & ganz. Auch in Bezug auf ihre Männerbekanntschaften. Tinka will endlich einmal von Herzen verliebt sein, mit einem Mann bei dem sie sich nicht verstellen muss und mit dem sie eine Familie gründen kann.
Alles richtig gemacht, und ich habe mich beim Lesen richtig gut unterhalten!

Veröffentlicht am 18.09.2018

Unterhaltsamer Reisebericht mit Schwerpunkt auf das Vorwärtskommen

Mittendurch statt drüber weg
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Ich lese äußerst selten non-fiction, aber wenn dann finde ich Biografien oder Reisebücher von Bill Bryson spannend. Hier fiel mir das Cover auf, und die Beschreibung fand ich auch sehr nett. Also her damit.

Etwas ...

Ich lese äußerst selten non-fiction, aber wenn dann finde ich Biografien oder Reisebücher von Bill Bryson spannend. Hier fiel mir das Cover auf, und die Beschreibung fand ich auch sehr nett. Also her damit.

Etwas enttäuscht war ich ja, dass es zum großen Teil wirklich um die Reise an sich ging, d.h. wie sie von einem Ort an den nächsten gelangen und welche Schwierigkeiten sich dabei jeweils ergaben (und das waren nicht wenige!). Anfangs erzählen sie fast gar nichts von den Orten, die sie besucht haben. Das wird erst ab ca. der Hälfte des Buches, im tiefsten Asien, etwas mehr. Und ich war von jedem Ort, den sie auch nur kurz erwähnten, gleich fasziniert und musste zB gleich mal googeln was das Hängende Kloster ist. Da haben die beiden Autoren ja wirklich echt ein paar atemberaubende Orte gesehen auf ihrer Tour. Aber manchmal war eben auch eine Kurve auf der ansonsten schnurgeraden Strecke der Transsibirischen Eisenbahn das aufregendste was ihnen in 2 Tagen passiert ist. Die Transsibirische Eisenbahn hört sich nach diesem Reisebericht übrigens überhaupt nicht mehr spannend an, dabei hätte ich gedacht das könnten wir der reiselustigen Schwiegermutter mal noch schenken. Können wir uns wohl auch sparen.

Das jedes Kapitel abwechselnd von einem der beiden geschrieben wurde, fiel gar nicht negativ auf. Sie schrieben sehr ähnlich, so dass der Lesefluss und -genuss nicht gestört wurde. Die Info-Boxen am Ende jedes Kapitels fand ich ebenfalls sehr hilfreich, auch wenn ich keine der Tipps wohl je selbst nutzen werde. Ich fand es toll, was die 2 so alles gesehen haben und vor allem auch wie sie gereist sind - als wahre Backpacker, die auch immer den Kontakt zu Einheimischen gesucht und oftmals auch von denen aus angeboten bekommen haben. Ich selbst wäre aber für so eine Reise wohl gar nicht der Mensch, zu mißtrauisch und/oder zu ängstlich was mir passieren könnte wenn ich da mal an die falschen gerate.

Leute, die selbst mal Asien bereisen wollen, oder schon dort waren - denn dort halten sie sich die meiste Zeit eigentlich auf - kann ich dieses Buch als Lektüre uneingeschränkt empfehlen.

Veröffentlicht am 17.09.2018

Viele tolle Bilder unterstützen diese zauberhafte Geschichte

Die drei Magier - Das magische Labyrinth
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4,5 Sterne

Wir haben ein Spiel aus der Brettspielreihe der drei Magier, und so waren wir natürlich sehr gespannt, wie man daraus nun ein Kinderbuch machen kann.

Der Anfang war gleich mal spannend, ebenso ...

4,5 Sterne

Wir haben ein Spiel aus der Brettspielreihe der drei Magier, und so waren wir natürlich sehr gespannt, wie man daraus nun ein Kinderbuch machen kann.

Der Anfang war gleich mal spannend, ebenso das Kennenlernen der Kinder, und wie sie dann in die 'magische' Welt eintauchten. Dann gab es mal eine kurze Zeit, in der mein Sohn etwas ungeduldig wurde weil es ihm zu langsam weiterging. Er wartete gespannt darauf, dass die jungen Magier endlich beim Labyrinth ankommen. Aber sobald sie dort waren, war er wieder gefesselt. Und zwar so sehr, dass er selbst innerhalb von 25 Minuten die letzten 50 Seiten las, nachdem ich ihm die ersten gut 100 Seiten (über 3 Tage verteilt) vorgelesen hatte, aber dann mal eine kleine Pause brauchte.
Danach erzählte er mir, dass am Ende stand, dass das nächste Abenteuer nur einen Katzensprung entfernt ist. "Vielleicht gibt's ja bald einen 2. Teil" meinte er hoffnungsvoll. Ich verriet ihm, dass es sogar schon einen 4. Teil gibt, und nun will er sie alle lesen! (Und hofft, dass auch der kleine Bruder von Conrad und Mila, der genauso heißt wie er, in einem der Bücher vielleicht mal eine größere Rolle kriegen wird).

Extrem gut gefallen haben uns die vielen bunten Zeichnungen auf fast jeder Seite, die waren sehr hilfreich für die Kinder. Bitte weiter so!

Veröffentlicht am 17.09.2018

Ich suchte vergeblich nach Romeo und Julia

Hot English - verboten wild
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Ich habe anfangs nicht gewusst, dass das hier bereits der 2. Teil einer Buchreihe ist. Muss man aber auch gar nicht wissen, alles wesentliche wird hier erzählt.
Der 1. Teil hatte als Protagonistin eine ...

Ich habe anfangs nicht gewusst, dass das hier bereits der 2. Teil einer Buchreihe ist. Muss man aber auch gar nicht wissen, alles wesentliche wird hier erzählt.
Der 1. Teil hatte als Protagonistin eine Elizabeth Bennet, und sollte wohl eine Neuerzählung von "Stolz & Vorurteil sein". Hier heißt die weibliche Hauptperson Remington Montague. Na, bei wem klingelt es? Richtig, diesmal soll sich alles um Romeo & Julia drehen. Nette Idee, dachte ich. Aber dann sind alle Dinge, die irgendwie mit Romeo & Julia verbunden sind einfach nur dermaßen an den Haaren herbei gezogen, dass es eher lächerlich wirkt. Und dabei ist die Tatsache, dass es hier das Mädchen ist, das den Nachnamen Montague verpasst bekommen hat, und nicht der Junge, wirklich noch das geringste Übel.

Stellen wo ich heftig die Augenbrauchen hochgezogen habe:
ACHTUNG - kleine SPOILER:
- Es fängt an zu regnen, und um sie davor zu 'schützen', nimmt Dax Remi huckepack auf den Rücken und rennt so mit ihr über die Straße -> dadurch wird ER vielleicht weniger nass, auf alle Fälle sind sie so viel länger im Regen unterwegs als wenn sie beide einfach losgerannt wären.
- Sie haben vertraglich vereinbart, dass sie nur Freunde sind. Und trotzdem machen sie dann - ganz spontan - eine 'vorgetäuschte Hochzeit', angeblich um ihre Freunde zu veräppeln. Denen wird das später aber noch nicht mal erzählt. Das ist von vorne bis hinten unlogisch, und eines dieser Beispiele wie krampfhaft versucht wird eine Parallele zu Romeo & Julia zu schaffen.
- Sie schauen den Film "Romeo + Julia" von Baz Luhrmann und es wird vom Maskenball geschrieben -> es gibt keinen Maskenball in diesem Film, sie lernen sich bei einem Kostümball kennen! Leo trägt eine Ritterrüstung, Clare Danes ist ein weißer Engel mit Flügeln und ihr Verlobter ist ein Astronaut.
- Sie haben Sex im Freien, und weil er so schwach ist vor lauter Lust (ehrlich, das ist seine Begründung!) lehnt ER sich an einen Baumstamm, hebt sie hoch, sie stemmt ihre Füße am Baum ab, und trotz all dem ist es immer noch er, der den Rhytmus, die Intensität bestimmt. Ich hab das zu Hause nicht nachgestellt (kein Baum im Garten), aber ich stelle mir das echt äußerst unpraktisch vor. Und blödsinnig.

Was mich an den New Adult Romanen, die ich bisher gelesen habe (nicht sehr viele) generell nervt sind diese ausufernd theatralischen und sich ständig wiederholenden Selbstzweifel die die Protagonisten haben bzw. ihre Gründe wieso der andere genau die falsche Person ist und es unter gar keinen Umständen zu irgendeiner Art von Beziehung kommen darf. Das wäre in ihren Augen das Schlimmste was passieren könnte. Und dann bedarf es hier nur eine Berührung von Dax, und Remi hat ihr Gehirn und all ihre Bedenken sofort ausgeschaltet, sie ist sofort Wachs in seinen Händen und würde sich auch in aller Öffentlichkeit von ihm vernaschen lassen.
Und es ist auch immer die gleiche Konstellation! Als ob es da irgendwo eine Schreibvorlage gibt, die nur noch etwas ausgefüllt wird... Er ist ein Schürzenjäger, der alle Weiber haben könnte und auch hatte. Sie ist die einzige weit und breit, die keine Tussi ist, die auch was im Kopf hat, meist noch irgendein Problem/Schicksal in der Familie. Und sie ist auch die einzige, die für die er sein altes leichtes Leben sofort aufgeben würde. Warum dieser Sinneswandel ausgerechnet bei ihr passiert, was sie so außergewöhnlich & besonders macht, wird allerdings nie erklärt.

Das deutsche Cover finde ich besser als dieses Pornoheftbild auf der englischen Originalausgabe. Aber dieses Pärchen da drauf hat leider so gar nichts mit Dax und Remi zu tun (er sieht aus wie ein lieber süßer 17-Jähriger, sie passt von der äußeren Beschreibung überhaupt nicht), und schürt ganz andere Erwartungen an den Inhalt des Buches.

Veröffentlicht am 17.09.2018

Ich hatte wohl mehr erwartet...

Die andere Verbindung
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Aufgrund der begeisterten Rezensionen bei A. wollte auch ich dieses Buch mal lesen. Ich selbst bin zwar äußerst selten bei YouTube unterwegs, und wenn dann schau ich nie ein Videos von diesen 'Jutubarn'. ...

Aufgrund der begeisterten Rezensionen bei A. wollte auch ich dieses Buch mal lesen. Ich selbst bin zwar äußerst selten bei YouTube unterwegs, und wenn dann schau ich nie ein Videos von diesen 'Jutubarn'. Aber es hörte sich wie ein extrem spannendes Sozial-Experiement an, wenn man einen Haufen Technik-Nerds in die Wildnis verfrachtet, wo plötzlich ganz andere Skills gefragt sind.

Leider konnte mich dieser Trip in Schwedens Wälder dann doch nicht ganz so begeistern wie zahlreiche andere Leser. Vielleicht weil ich andere Erwartungen hatte. Mehr 'Erfindergeist', wie sie sich was zu essen & trinken besorgen und einen Unterschlupf bauen. Vielleicht auch mehr Gruppendynamik (ja, die gab es zwar eh zu einem gewissen Grad, aber vielleicht dachte ich da mehr so an 'Herr der Fliegen'.)
Vielleicht tue ich dem Autor auch Unrecht, und er beschreibt es einfach so wie es in einer solchen Situation eben in den meisten Fällen sein könnte. Man sucht und sucht den ganzen Tag, und kommt am Ende des Tages deprimiert wieder weil man überhaupt gar nichts erreicht hat.
Nur, so wirklich spannend war das für mich nicht zu lesen, obwohl es ja aus mehreren Gründen so langsam lebensbedrohlich wurde für die Freunde. Das riss dann der 'Showdown' am Schluss leider auch nicht wieder raus.

Lobenswert zu erwähnen ist aber auf jeden Fall, dass sich der Autor für den Naturschutz engagiert und seine Tantiemen dem NABU spendet.