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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 02.07.2023

Zu viel Slapstick

Ihr seid natürlich eingeladen
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Ich habe dieses Buch zufällig im Urlaubs-Hotelregal entdeckt und der Strand ist auch genau das richtige für diese leichte Komödie. Fast schon zu leicht, denn Andrea Sawatzki beschreibt das Familienchaos ...

Ich habe dieses Buch zufällig im Urlaubs-Hotelregal entdeckt und der Strand ist auch genau das richtige für diese leichte Komödie. Fast schon zu leicht, denn Andrea Sawatzki beschreibt das Familienchaos der Familie Bundschuh angesichts einer bevorstehenden Hochzeit nicht nur überspitzt, sondern eher schon slapstick-artig übertrieben. Das war für meinen Geschmack dann doch zu viel. Die Charaktere und was ihnen passiert fühlte sich nicht mehr wirklich authentisch an.

Ich fühlte mich aber zumindest so gut unterhalten, dass ich bis zu Ende gelesen habe. Es war bereits der 3. Band einer Serie, doch wurden die einzelnen Figuren gut genug vorgestellt so dass ich allem problemlos folgen könnte. Vielleicht hätte ich jedoch noch mehr Bezug zu dem einen oder der anderen Person gehabt, wenn ich schon die anderen 2 Bände gelesen hätte, und die Familienmitglieder somit schon etwas liebgewonnen hätte.

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Veröffentlicht am 20.05.2021

Vorhersehbar und wenig Atmosphäre

Irgendwo ist immer irgendwer verliebt
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Das Thema, das man nochmal alle Ex-Freunde aufsucht in der Hoffnung, unter ihnen die große Liebe zu finden, habe ich in letzter Zeit erstaunlich oft gesehen bzw. gelesen. Bietet ja potentiell auch viel ...

Das Thema, das man nochmal alle Ex-Freunde aufsucht in der Hoffnung, unter ihnen die große Liebe zu finden, habe ich in letzter Zeit erstaunlich oft gesehen bzw. gelesen. Bietet ja potentiell auch viel Erzählstoff. Vor allem wenn es wie hier bei Chelsea verbunden ist mit einer kleinen Europa-Rundreise.

Leider wurde hier an mehreren Stellen die Chance vertan, etwas tolles aus der Vorlage zu machen. Man wusste schon, wie es endet, bevor Chelsea Boston überhaupt verlassen hatte. Das allein ist nicht soo schlimm (das weiß man bei Büchern dieses Genres eh oft), wenn der Weg zum Ziel dann wenigstens gut ist.

Doch genau da drückte für mich der Schuh. Die Beweggründe für die Reise an sich wirken ein bisschen zu bemüht, von der Europa-Tour kam - bis auf den Besuch beim Eifelturm - kaum Atmosphäre rüber. Chelsea blieb ja auch nie lange irgendwo, war einzig und allein auf die Typen fokussiert und gar nicht auf die Reise an sich - die sie vor 7 Jahren ja so abrupt abbrechen musste und nun vollenden wollte.
Daher hatte man auch gar nicht die Chance, die Ex-Lover richtig kennenzulernen. Weder erfuhr man in Rückblenden, wieso sich die zwei mal verliebt hatten und wie die Zeit damals so war, und auch im Hier & Jetzt blieben sie ziemlich blass. Die ganze Episode in Paris war überhaupt sehr "cringey".

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Veröffentlicht am 08.03.2021

Landleben ohne Idyll

Helga räumt auf
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Der Thomas Raab hat schon seine ganz eigene Art zu Schreiben. Und damit meine ich gar nicht mal die Mundart, die verstehe ich sogar. Sondern seine Art, Sätze zu bauen und bildhaft Dinge zu beschreiben. ...

Der Thomas Raab hat schon seine ganz eigene Art zu Schreiben. Und damit meine ich gar nicht mal die Mundart, die verstehe ich sogar. Sondern seine Art, Sätze zu bauen und bildhaft Dinge zu beschreiben. Die muss man wohl mögen. Meins ist das in diesem Fall nicht gewesen.

Hinzu kommt, dass mir all die Leute, die da erwähnt werden, mit all ihren Eigenarten und verwandtschaftlichen Verbindungen recht egal waren. Und daher stellte sich bei mir auch keine rechte Spannung ein was die Todesfälle und deren Aufklärung anging.

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Veröffentlicht am 22.11.2020

Zu kurz um sich zu entfalten

Die Liebe Geld
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Glattauer hat ein neues Buch geschrieben, yeah! Oh, soo dünn nur, mmmh, schade. Ach, wie ein Drehbuch geschrieben. Oh! Na mal schauen...

Und dann entspann sich eine leicht absurde Geschichte um Heinrich, ...

Glattauer hat ein neues Buch geschrieben, yeah! Oh, soo dünn nur, mmmh, schade. Ach, wie ein Drehbuch geschrieben. Oh! Na mal schauen...

Und dann entspann sich eine leicht absurde Geschichte um Heinrich, dem der Zugriff auf sein Geld von der Bank verweigert wird. Er muss förmlich darum betteln beim Bankmanager, und selbst das bringt nichts. Heinrichs Hilflosigkeit war förmlich spürbar, und machte mich beim Lesen sogar wütend. Emotionen erzeugen hat also funktioniert, allerdings vermisste ich hier trotzdem sehr den Schreibstil von Glattauer, der vor allem in der Prosa-Form glänzt, wo er wunderbar mit der Sprache spielt und Dinge auf ihre ganz eigene Art und Weise beschreibt. Schon in "Gut gegen Nordwind" und "Alle sieben Wellen" hat er sich auf einen 'Dialog' zwischen 2 Protagonisten beschränkt. Mit dem Unterschied, dass diese Protagonisten sich schrieben statt miteinander zu reden, und dadurch tolle bildhafte Texte schufen. Wenn in diesem Buch hingegen der Czerny etwas weiter ausgeholt und eine Sache gleich mit drei Vergleichen zu verdeutlichen suchte, so wirkte das auf mich unauthentisch. Wer redet denn so?

Abgesehen davon mag die Geschichte an sich auch überzogen wirken. So unwahrscheinlich ist sie dann aber doch nicht, wie einige Österreicher im Sommer 2020 erfahren mussten als der Bilanzbetrug in einer burgenländischen Bank aufflog. Vielleicht holte sich der Autor auch genau dort seine Inspiration.
Und meine Assoziation mit dem Drehbuch war auch nicht falsch. Kurz nach dem Beenden des Buches sah ich schon eine Werbung für das Theaterstück gleichen Namens, das im September seine Uraufführung in Wien feierte. Als solches kann ich es mir tatsächlich auch sehr viel besser vorstellen (und hat ziemlich gute Kritiken bekommen) In Buchform hat es mich nicht so abgeholt wie ich es von anderen Glattauer-Büchern gewohnt bin.

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Veröffentlicht am 24.10.2020

Hanebüchende Story

The Logic of Kissing (Knitting in the City 4)
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Die ersten paar Kapitel des Buches gefielen mir ausgesprochen gut. Die Protagonistin war sympathisch und das 'Meet-Cute' mit dem Love-Interest hat mir gefallen. Vor allem gab es trotz Ich-Erzählerin keine ...

Die ersten paar Kapitel des Buches gefielen mir ausgesprochen gut. Die Protagonistin war sympathisch und das 'Meet-Cute' mit dem Love-Interest hat mir gefallen. Vor allem gab es trotz Ich-Erzählerin keine unnötig schmalzigen Gedankenergüsse.

Doch dann driftete die Story in einen Spionageroman ab, was ich in einem Krimi erwartet und sicher auch gemocht hätte, was mir hier aber einfach nur albern vorkam. Zudem verhielten sich beide Hauptpersonen extrem widersprüchlich was ihre Wünsche und dann Taten zu einer Beziehung anbelangte. Für mich war das alles nicht mehr nachvollziehbar, und zusammen mit der andere Storyline war das es ziemlich hanebüchen. Ich überlegte sogar, das Buch abzubrechen, hielt dann aber wegen der sympathischen Protagonisten und Nebenfiguren doch bis zum Ende durch.

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