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Karschtl

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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 25.08.2018

Liebe im Subtext

I love you heißt noch lange nicht Ich liebe dich
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4,5 Sterne

Die Arbeit von Synchronsprechern hat mich schon immer interessiert, deshalb erstmal ein großes Dankeschön dass dieser Beruf hier nicht nur erwähnt wird sondern richtig gut und ausführlich dargestellt ...

4,5 Sterne

Die Arbeit von Synchronsprechern hat mich schon immer interessiert, deshalb erstmal ein großes Dankeschön dass dieser Beruf hier nicht nur erwähnt wird sondern richtig gut und ausführlich dargestellt wird. Das war ehrlich gesagt auch mein Hauptgrund, dieses Buch zu lesen, denn eigentlich bin ich aus dem Alter für jugendliche Liebesgeschichten schon etwas raus. Aber ich muss sagen dass mir diese hier recht gut gefallen hat. Die beiden Protagonisten sind zwar sehr individuell, d.h. es kennt wohl kaum jemand von den potentiellen LeserInnen jemanden der wie Ben oder wie Lilly ist, und kann sich daher auch kaum mit ihnen identifizieren. Aber das muss man ja auch nicht immer, um ein Buch genießen zu können.

Ich fand gut, dass die Geschichte zwischen den beiden nicht straight forward war, d.h. kennen lernen - nicht mögen - doch irgendwie näher kommen - zusammen sein & happy end. Es war wesentlich vielschichtiger, und vor allem Ben hatte eine sehr interessante Backstory mit seiner Kindheit und Beziehung zu den Eltern. Lillys Eltern und ihre Lebensumstände werden zwar genauso erwähnt, gingen mir aber irgendwie nicht ganz so nahe.
Dass die Geschichte in Berlin spielt war ein kleiner extra Bonus.

Ganz nebenbei bekommt man übrigens auch noch eine 2. Geschichte serviert - die vom Film den die beiden synchronisieren nämlich. Passend zu den aktuellen erfolgreichen Jugendfilmen handelt es sich dabei um einen dystopischen Actionfilm mit Liebesgeschichte. Würde ich mir im Kino wohl nicht anschauen. Aber ich bin froh, dass ich dieses Buch gelesen habe, dessen Titel übrigens auch super passt (auch wenn ich mir erwartet hätte dass so ein Dialog irgendwie auch im Buch vorkommen wird).

Veröffentlicht am 21.08.2018

Sowohl Thema als auch Umsetzung sehr gut

Lasse feiert Geburtstag
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Mein Sohn hatte am Ersterscheinungsdatum dieses Buches auch Geburtstag, und das war das ideale Buch dazu! Auch wenn mein Sohn erst 5 wurde, hat er dennoch sehr gern von Lasses Erlebnissen rund um seinen ...

Mein Sohn hatte am Ersterscheinungsdatum dieses Buches auch Geburtstag, und das war das ideale Buch dazu! Auch wenn mein Sohn erst 5 wurde, hat er dennoch sehr gern von Lasses Erlebnissen rund um seinen 7. Geburtstag gehört. Von seinem Besuch im Spaßpark, seinem Kindergeburtstag und seinem Brief an die Zahnfee, deren Bekanntschaft mein Sohn auch kürzlich das erste Mal machte. Es werden hier also in 5 Kapiteln einige Erlebnisse gemacht mit denen sich wohl viele Kinder identifizieren können.

Besonderen Spaß machte meinem Sohn zB das Mißgeschick von Lasses Papa mit dem Astronautenhelm, oder der Klingelstreich bei Fr. Motz. Würde er sich bei unseren Nachbarn aber trotzdem nie trauen! "Dann geben sie uns ja nie mehr den Ball wieder, wenn der mal in ihrem Garten landet." Am meisten Anklang fand die Antwort von Rica auf die Frage des Tierpflegers ob sie denn mal Lasse heiraten wird.

Die Länge der Kapitel waren auch genau richtig. Für mich hätten es auch gern noch 2 Kapitel mehr sein dürfen, für kleine Selberleser war es wohl ausreichend. Auch die Sprache ist durchaus so als ob es tatsächlich von Lasse selbst erzählt sein könnte, und angemessen für die Zielgruppe. Richtig super finden wir die zahlreichen Illustrationen innerhalb der Kapitel!

Wir hoffen, demnächst noch mehr von Lasse lesen zu können.

Veröffentlicht am 20.08.2018

Berührend

Ein Song bleibt für immer
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4,5 Sterne

Ich hab mit Absicht vorher nicht gegoogelt, wie die Geschichte der echten Alice ausgegangen ist. Ich wollte ganz unbefangen lesen, und würde das auch jedem anderen Leser empfehlen. Die Lieder ...

4,5 Sterne

Ich hab mit Absicht vorher nicht gegoogelt, wie die Geschichte der echten Alice ausgegangen ist. Ich wollte ganz unbefangen lesen, und würde das auch jedem anderen Leser empfehlen. Die Lieder kannte ich auch nicht, gibt sogar Videos dazu. Ein wirklich hübsches Mädchen, diese Alice. Die Musik ist poppig, kann man gut im Radio hören, ich habe mich aber nicht verliebt in die 2 Lieder, die ich mir angehört hab sobald ich das Buch ausgelesen hatte.

Wie Alice Peterson die Entstehung der Songtexte in das Buch integriert hat fand ich sehr passend. Es kamen manchmal nur einzelne Zeilen vor, aber auch ein gesamter Liedtext, und es hat sich immer gut ein gefügt. Alice schreibt sehr persönliche Texte, die alle mit ihr und ihren Gefühlen zu tun haben. Das Buch heisst ja auch "Ein Song bleibt für immer", und so dreht sich sehr viel um Alice' Traum eine berühmte Sängerin zu werden. Es ist aber auch eine Liebesgeschichte, denn etwa gleichzeitig lernt Alice Tom kennen. Und so sehr er sie auch liebt, so schwer ist es dennoch für ihn eine Beziehung mit jemandem einzugehen der unheilbar krank ist. Das erfordert sehr viel Stärke.

Darüber zu urteilen wie realistisch oder unrealistisch die Charaktere agieren oder das 'Märchen' vom Charterfolg ist, erübrigt sich bei einer wahren Geschichte. Die Art wie die Autorin diese erzählt hat mir jedenfalls gut gefallen. Und sie hat mir die Krankheit Mukoviszidose sehr viel näher gebracht. Vorher hatte ich den Begriff schon einige Male gehört, hätte aber nicht sagen können was das eigentlich ist.

Veröffentlicht am 20.08.2018

Auf auf zu einem neuen Tag im Paradies

Tee mit Mrs Dallimore
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4,5 Sterne

Ich finde das Buchcover ganz entzückend! Auf so eine Teeparty wäre ich auch gerne mal eingeladen. Allerdings vermutete ich eine vom Stil her etwas andere Geschichte, und war mir deshalb auch ...

4,5 Sterne

Ich finde das Buchcover ganz entzückend! Auf so eine Teeparty wäre ich auch gerne mal eingeladen. Allerdings vermutete ich eine vom Stil her etwas andere Geschichte, und war mir deshalb auch gar nicht sicher ob das Buch was für mich wäre. Erst nachdem ich mir das Rating angeschaut hatte, entschied ich mich dafür. Und bin sehr froh darüber, denn meine Vermutung hat sich so gar nicht bestätigt! Und: Man bekommt hier sogar 2 Geschichten in einem, und beide haben mich gleichermaßen interessiert. Von den Erzählungen von Mrs. Dallimore war ich ebenso fasziniert von Lizzie. Und für letztere hatte ich genauso viel Mitgefühl wie die verständnisvolle Clarissa, auch wenn Lizzie ohne Zweifel an ihrer Misere selbst Schuld ist. Aber das weiß sie ja auch selbst und behauptet nie das Gegenteil, und hat dennoch das Herz am richtigen Fleck - und das zählt in meinen Augen schon eine ganze Menge.

Die Nebenfiguren sind ebenfalls gut getroffen. Die anderen Bewohner der Seniorenresidenz waren so liebenswürdig, ~~ Achtung: kleiner SPOILER: und freuten sich wirklich mit Lizzie über ihren neuen Job, obwohl sie wussten dass sie selbst Lizzie dadurch verlieren würden. ~~ Spoiler Ende.
Auch Lizzies Familie wird reichlich Platz eingeräumt, und die Gedanken ihrer Eltern fand ich durchaus erwähnenswert. Ich wünschte, ich hätte manchmal auch so eine positive Einstellung zu allem wie Lizzies Vater. Das hat mir wirklich gefallen.

In der Kurzbeschreibung steht, dass Lizzie erkennt dass nicht nur sie Fehler gemacht hat. Falls damit gemeint ist, dass Clarissa welche machte, so kann ich nicht erkennen wo oder wann sie sich anders hätte verhalten sollen. Sie hat alles richtig gemacht, und trotzdem ließ das Schicksal sie so viele schwere Verluste erleiden. Dennoch ist sie nicht zu einer verbitterterten alten Frau geworden, sondern hat immer wieder nach vorn geblickt. Eine wirklich bemerkenswerte Frau, die so zwar sicher fiktiv ist, aber ich bin mir sicher dass es einige reale Frauen mit ähnlichen Biografien gibt bzw. mittlerweile wohl eher gab. Und da bin ich ganz Lizzie's Meinung: deren Geschichten sollten unbedingt aufgeschrieben werden für die Nachwelt.

Veröffentlicht am 20.08.2018

"Yesterday, all my troubles seemed so far away"

Das Ende ist erst der Anfang
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4,5 Sterne

Für ein Jugendbuch ist es ein ziemlich krasses Thema. Aber gerade in diesem Alter beschäftigen sich wohl viele zum ersten Mal wirklich mit dem Tod, auf welche Weise auch immer. Lake verliert ...

4,5 Sterne

Für ein Jugendbuch ist es ein ziemlich krasses Thema. Aber gerade in diesem Alter beschäftigen sich wohl viele zum ersten Mal wirklich mit dem Tod, auf welche Weise auch immer. Lake verliert auf einen Schlag die 2 einzigen Menschen, die ihr wichtig waren - und denen sie anscheinend wichtig war. Ihre Eltern haben nach dem Unfall ihres Bruders, der diesen zu einem Querschnittsgelähmten machte, keine Zeit mehr für sie. Und ihr Bruder Matt ist zu einem richtigen Ekel geworden. Bei allem Verständnis für seinen Gesundheitszustand - das hat mich schon einige Male wütend gemacht.
Doch ist das Grund genug, dass Lake das ihr aufgezwungene Versprechen bricht, und ihrem Bruder zu einem Leben ohne Behinderung verhilft? Kann sie ihren Bruder und ihre Eltern so enttäuschen? Ist Blut nicht trotzdem dicker als Wasser? Und für wen soll sie sich denn stattdessen entscheiden? Wer ist wichtiger? Die beste Freundin, die immer für einen da ist. Oder der erste feste Freund in den man so verknallt ist? Ich könnte mich da wohl nicht entscheiden und bin froh nicht in Lake's Haut zu stecken. Das ist ja wie bei Sophie's Choice!

Zum Glück ist Lake nicht vollkommen allein in dieser qualvollen Zeit. Sie trifft einen Jungen wieder, den sie noch aus der Grundschule kennt. Und sie redet endlich wieder mit Matt, und er mit ihr! Die beiden unterstützen sie auch bei ihrer Schnitzeljagd (stärke Ähnlichkeit zu 'Margo's Spuren'!), die ihr Freund Will als Geburtstagsüberraschung geplant und schon komplett vorbereitet hatte. Das war das Gerüst für Lake's Entscheidungsfindung und auch Trauerarbeit. Wieso sich Lake aber immer so viel Zeit ließ  mit dem Öffnen der einzelnen Hinweise, war mir unerklärlich. Sie wusste ja nicht, wieviele Stationen diese Jagd hat und wie schnell sie die Rätsel entschlüsseln würde.

Ich habe vorher keine der anderen Rezensionen gelesen, um nicht irgendeinen Hinweis aufzuschnappen wie die Geschichte ausgehen könnte. Werde ich jetzt alles nachholen, denn ich bin neugierig wie andere über das Ende denken. Ich bin da sehr zwiegespalten... Vielleicht ist es für alle Beteiligten und vor allem Lake die beste Wahl. Mein persönliches, rationales Ich hätte anders entschieden.

Auch wenn ich nicht die volle Punktzahl vergebe, so gebe ich trotzdem eine ganz klare Leseempfehlung ab, besonders aber nicht nur an Teenager. Denn man kann mit diesem Buch nicht nur ein paar spannende Lesestunden verbringen, sondern sogar etwas lernen.