Ein feministischer Mystery Roman
Anatomy„Anatomy“ ist der erste Band einer Dilogie und nimmt uns mit in das Leben einer aufgeklärten jungen Dame aus der Edinburgher High Society.
Am Anfang fand ich die Geschichte noch sehr austauschbar und ...
„Anatomy“ ist der erste Band einer Dilogie und nimmt uns mit in das Leben einer aufgeklärten jungen Dame aus der Edinburgher High Society.
Am Anfang fand ich die Geschichte noch sehr austauschbar und einfach nicht unique. Die Charaktere waren für mich noch nicht genügend ausgearbeitet, als dass ich besonders viel mit ihnen hätte anfangen können, und ich musste mich erst einmal in der Geschichte zurechtfinden. Das ist im Laufe der Handlung aber viel besser geworden. Die Charaktere haben viel mehr Tiefe erhalten, der Plot wurde spannend und ich fand es sehr interessant, wie die einzelnen Ereignisse miteinander verknüpft wurden. Außerdem war ich ein großer Fan der kleinen Einschübe und Briefe. Sie haben der Geschichte einen besonderen Touch verliehen und ich habe mich immer darauf gefreut, wenn ein neuer Brief von Hazels Mutter vorkam. Die waren für mich viel zu unterhaltsam.
Was ich leider bis zum Ende hin nicht ganz verstanden habe, aber ein reines Hörbuch Problem war, waren die Perspektiven. Der Erzähler wechselt hier an verschiedenen Stellen von einer auktorialen Sicht in einen personalen Erzähler in dritter Person. Und diese Details mit einem Wechsel der Hörbuchsprecher*innen in den Kapiteln zu verbinden, fand ich teilweise ein wenig seltsam. Und das könnte meiner Meinung nach auch das Problem sein, warum manche Leute solche Probleme mit der Geschichte haben. An den Stil muss man sich erst einmal gewöhnen.
Wenn ich aber zum Buch gewechselt haben, fand ich diese Stellen gar nicht störend. Das funktioniert meiner Meinung nach in der Buchversion besser.
Und dass, obwohl ich beiden Sichtweisen sehr mochte. Genau genommen mochte ich Jack noch um einiges mehr und hätte gerne noch ein bisschen mehr von ihm und seinem Leben auf der Straße erfahren. Und auch sein Sprecher hat mir meistens mehr zugesagt. Aber trotzdem habe ich Hazel gerne zugehört. Vor allem in Interaktion mit Jack. Die beiden haben hervorragend harmoniert.
Das Ende der Geschichte wird wahrscheinlich nicht jedermanns Fall sein. Ich fand es hingegen richtig gut und genau das, was ich von der Geschichte erwartet hätte. Außerdem war ich sehr stolz, die Auflösung der kriminellen Machenschaften genau so schon früh erraten zu haben. Die neuen Puzzleteile in meine Theorien einzubauen hat dabei sehr viel Spaß gemacht.
Und auch wenn ich das Ende mochte, freue ich mich trotzdem, noch eine Fortsetzung der Geschichte lesen zu können. Ich bin auch gespannt, wie viel Zeit zwischen den beiden Bänden vergehen wird und wie Hazel sich in dieser Zeit entwickeln wird. Vor allem die folgenden Gespräche mit ihrer Mutter sollten interessant werden.
Fazit:
Für mich war Anatomy etwas Neues. Zwar haben wir das Setting schon in vielen verschiedenen Regency Romance Romanen gelesen, hier werden der Geschichte aber ein paar ganz besondere Details hinzugefügt, die zusammen mit den Erzählperspektiven etwas Besonderes geschaffen haben. Ich bin sehr froh, nach dem für mich nicht ganz so starken Einstieg weitergelesen zu haben, und fiebere dem Erscheinungstag von Band 2 schon entgegen.