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Veröffentlicht am 21.07.2020

Der Irrsinn der Lebensmitte

Is there still Sex in the City?
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Candace Bushnell schrieb für den „The New York Observer” ihre Kolumne „Sex and the City”. Dadurch wurde die gleichnamige Serie inspiriert und Bushnell berühmt. In ihrem neuen Buch “Is there still Sex in ...

Candace Bushnell schrieb für den „The New York Observer” ihre Kolumne „Sex and the City”. Dadurch wurde die gleichnamige Serie inspiriert und Bushnell berühmt. In ihrem neuen Buch “Is there still Sex in the City? verarbeitet sie ihre autobiografischen Erlebnisse, nachdem ihr Mann die Scheidung eingereicht hat und sie mit Mitte 50 wieder auf dem Singlemarkt unterwegs war.

Meinung:

Bushnell beschreibt scharfsinnig ihre eigenen Erfahrungen aber auch die ihrer Freundinnen. Manchmal sind ihre Beschreibungen extrem lustig. Sie beschreibt ihre ersten Tinder-Erfahrungen. Frauen die ihre Ex-Partner noch traditionell im „Real Life“ kennengelernt haben, wagen sich nun ins Online-Dating. Die Zeiten haben sich geändert, denn mittlerweile entsteht jede dritte Ehe online. Ihre ersten „Gehversuche“ habe ich unglaublich gerne verfolgt und musste häufig lachen. Mittlerweile ist es auch kein Tabu mehr deutlich jüngere Männer zu daten. Ihre Erfahrungen mit sogenannten „Frischlingen“ fand ich herrlich.

Sie beschreibt aber nicht nur lustige oder positive Momente, sondern schildert auch Situationen, die gerade Frauen zu schaffen machen. Sie zieht die Dinge nie ins Lächerliche, sondern geht schonungslos offen damit um. Es hat mich nachdenklich gemacht und mich manchmal traurig gestimmt. Frauen, die nach einer Scheidung häufig im Berufsleben bei null anfangen. Sie waren jahrelang zu Hause, haben sich um ihren Mann und die Kinder gekümmert und ihren Job dafür aufgegeben – wieder einzusteigen ist fast unmöglich.

Darüber hinaus wird auch der Druck beschrieben, der auf Frauen ausgeübt wird, immer jung auszusehen. Gesichtscremes, Botox, High Heels, neue schickere Kleidung für den Singlemarkt. Es heißt Männer werden attraktiver im Alter wie ein guter Wein, Frauen wird das nicht zugestanden.

Fazit: Mich konnte das Buch unterhalten. Es ist eine tolle Mischung aus lustigen aber auch nachdenklichen Momenten. Mit Situationen, die wirklich aus dem Leben gegriffen sind, mit all seinen Höhen und Tiefen. Daher vergebe ich gute 4 Sterne.

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Veröffentlicht am 19.07.2020

Wer sagt die Wahrheit

Stranger – Du wirst ihm verfallen
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Der Roman „Stranger – Du wirst ihm verfallen“ von Michele Campbell ist ein Thriller, der lange verheimlicht, wer der wahre Täter ist.

Der Mann von Caroline taucht auf ihrer Party mit seiner vermeintlichen ...

Der Roman „Stranger – Du wirst ihm verfallen“ von Michele Campbell ist ein Thriller, der lange verheimlicht, wer der wahre Täter ist.

Der Mann von Caroline taucht auf ihrer Party mit seiner vermeintlichen Geliebten auf. Kurz darauf verlangt er die Scheidung. Um sich an ihm zu rächen, schläft Caroline mit dem deutlich jüngeren Aidan. Danach laufen die Dinge aus dem Ruder. Ist Aidan ein Stalker, der Carolines Leben zerstören will, um sie ganz für sich alleine zu haben, oder liegen die Dinge doch ganz anders?

Meinung:

Der Schreibstil ist locker und angenehm zu lesen. Man ist schnell mitten in der Geschichte. Die Story wird aus unterschiedlichen Perspektiven erzählt. Auf der einen Seite von Caroline, aus der Ich-Perspektive. Sie erzählt uns ihre Sicht der Dinge in der Vergangenheit, in einer Art Rückblende und Aussage an die Polizei. Ich mochte Caroline ziemlich schnell. Sie hatte mein Mitgefühl und war die arme betrogene Ehefrau, doch umso weiter die Geschichte voranschritt, war ich mir nicht mehr so sicher. Ihre Sicht der Dinge unterscheidet sich gravierend von dem, wie Aidan die Ereignisse wahrgenommen hat. Seine Story wird uns in der dritten Person erzählt. Man ist als Leser hin- und hergerissen, wem man glauben soll, da beide Blickwinkel immer extremer auseinandergehen und nur einer der beiden die Wahrheit sagen kann.

Die letzte Perspektive, ist die der ermittelnden Polizeibeamtin. Sie kommt erst ziemlich zum Schluss dazu und bringt noch einmal einen interessanten Einblick und rundet die Geschichte ab. Es ist spannend, wie die Dinge miteinander verknüpft sind, wie alles zusammenhängt und sich aufklärt. Obendrein gibt es zum Schluss eine wirklich überraschende Wendung.

Fazit: Mich konnte die Geschichte gut unterhalten. Mir hat es gut gefallen die Story aus diesen unterschiedlichen und manchmal verwirrenden Perspektiven zu verfolgen. Ich war hin und hergerissen, wer die Wahrheit sagt. Daher vergebe ich gute 4 Sterne.

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Veröffentlicht am 13.07.2020

Drei starke Frauen im London der 60er Jahre

Willkommen im Flanagans (Das Hotel unserer Träume 1)
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Der Roman „Willkommen im Flanagans: Das Hotel unserer Träume“ von Åsa Hellberg ist der Auftakt einer Trilogie.

Linda erbt das Hotel Flanagan von ihrem Vater und bricht daraufhin ihre Zelte in Schweden ...

Der Roman „Willkommen im Flanagans: Das Hotel unserer Träume“ von Åsa Hellberg ist der Auftakt einer Trilogie.

Linda erbt das Hotel Flanagan von ihrem Vater und bricht daraufhin ihre Zelte in Schweden ab und zieht nach London. Ein Hotel zu führen, ist für Linda schwer und sie muss sich erst einarbeiten und hat mit allerlei Problemen zu kämpfen. Zu allem Überfluss machen auch ihre Cousins ihr das Leben schwer. Sie besitzen ebenfalls Anteile am Hotel und sind gar nicht damit einverstanden, dass sie jetzt die Hotelleitung übernehmen möchte.
Eine wichtige Rolle spielen auch Elinor und Emma, die gemeinsam im Hotel arbeiten und versuchen beruflich und privat ihr Glück zu finden.

Meinung:

Die Geschichte wird aus unterschiedlichen Perspektiven erzählt. Unsere Hauptprotagonistin ist aber sicherlich Linda. Sie springt dabei zwischen der Gegenwart in den sechziger Jahren und ihrem Beginn als Hotelerbin, Ende der Vierziger. Zwischendurch gibt es auch immer wieder kleine Rückblicke auf ihre Zeit in Schweden. Darüber hinaus bekommen wir ein Bild davon, wie es hinter den Kulissen eines Hotels zugeht. Diesen Einblick erhalten wir aus der Perspektive der lebenslustigen Emma, die gerade im Hotel anfängt, und der farbigen Elinor, die extrem fleißig ist und schon länger im Flanagans arbeitet. Hin und wieder gibt es auch kurze Abschnitte oder Kapitel aus Sicht einiger Nebenfiguren.

Es hat mir sehr großen Spaß gemacht, diese Geschichte aus den Augen ehrgeiziger Frauen zu lesen, in einer Zeit, als es noch undenkbar schien, dass Frauen Unternehmen leiten. Von ihnen wurde damals allerhöchstens erwartet zu arbeiten bis sie verheiratet sind, dann damit aufzuhören und Kinder zu bekommen.

Der Schreibstil ist sehr angenehm zu lesen. Das Erzähltempo ist gut gewählt, wir lernen die Figuren kennen und durch den Wechsel der Zeiten und Perspektiven kommt nie Langeweile auf. Die Autorin hat die Figuren wunderbar ausgearbeitet, sie hat sie zum Leben erweckt. Sie handeln vollkommen authentisch und nachvollziehbar. Alle drei haben ihre Schwächen, sind nicht unfehlbar, strahlen aber trotzdem Stärke aus. Ich konnte mich gut in sie hineinversetzen und habe bei allen dreien mitgefiebert. Die Schwierigkeiten, die Elinor als Farbige hat, werden ebenfalls angeschnitten und zeigen den in den sechziger Jahren noch vorherrschenden Alltagsrassismus.

Ich habe es manchmal bedauert, dass Emma und Elinor nicht häufiger zu Wort gekommen sind. Einige Szenen von Linda waren für mich nicht wichtig für die Handlung und es hätte sie aus meiner Sicht nicht bedurft.

Der Schluss war für mich an einigen Stellen zu unrealistisch, da gingen mir manche Dinge zu glatt und es war ein bisschen überstürzt. Ich bin gespannt wie es im nächsten Teil weitergeht. Ich hoffe, es kommen noch einige überraschende Wendungen auf den Leser zu. Ich würde mich auch freuen von einigen Nebenfiguren mehr zu erfahren.

Fazit: Außer ein paar kleineren Schwächen konnte mich der Roman wirklich überzeugen und ich freue mich auf die Fortsetzung. Daher vergebe ich gute 4 Sterne.

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Veröffentlicht am 06.07.2020

Folge deinem Gewissen

Töchter der Freiheit
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In dem Roman „Die Töchter der Freiheit“ von Theresa Jeßberger geht es um die Rebellion gegen eine tyrannische Königin. Es ist ein Jugendbuch, hat einige Fantasy-Elemente und ist ein Einzelband.

Königin ...

In dem Roman „Die Töchter der Freiheit“ von Theresa Jeßberger geht es um die Rebellion gegen eine tyrannische Königin. Es ist ein Jugendbuch, hat einige Fantasy-Elemente und ist ein Einzelband.

Königin Obsidia regiert das Land Avendúr mit eiserner Hand. Sie beutet das Land gnadenlos aus, für sie zählt nur das Recht des Stärkeren. Es bildet sich eine Widerstandsgruppe, die versucht die Königin zu stürzen und an ihrer Stelle Lyonel, den älteren Bruder von Obsidia auf den Thron zu setzen.

Meinung:

Die Geschichte wird aus verschiedenen Perspektiven in der dritten Person erzählt. Elodea ist eine Schülerin der Magie und Mitglied der Töchter der Freiheit, die sich Aurenen nennen. Sie kommt am aller häufigsten zu Wort. Es gibt auch einige andere Stimmen der Rebellen, die spielen aber eine untergeordnete Rolle. Ich fand es sehr schade, dass die anderen Protagonisten so selten zu Wort kommen. Anhand des Klappentextes hatte ich das anders erwartet. Was mir wiederum gut gefallen hat, dass auch die Antagonisten eine Stimme erhalten. So bekommt man als Leser ein umfassendes Bild von der Geschichte.

Ich bin sehr gut in die Story gestartet und konnte schnell in die Geschichte eintauchen. Wie in einigen anderen Rezensionen erwähnt, hatte ich allerdings kein Problem mit den vielen unterschiedlichen Namen, mir fehlte auch kein Personenregister. Man braucht zwar einen Moment um alle Figuren kennenzulernen und zu wissen wie sie zusammenhängen, das ging bei mir aber schnell und ohne Probleme. Der Schreibstil ist flüssig und das mittelalterliche Setting hat mir gefallen.

Den Anfang fand ich sehr gelungen, dann kam allerdings ein langatmiger Mittelteil, der mich nicht richtig begeistern konnte. Der Schluss hat aber einiges wieder rausgerissen. Ich hätte es auch toll gefunden, wenn der Magie eine größere Rolle eingeräumt worden wäre.

Fazit: Die Geschichte konnte mich trotz des langatmigen Mittelteils gut unterhalten. Es war auch schön mal wieder einen Einzelband zu lesen, gefühlt gibt es nur noch Mehrteiler. Daher bekommt der Roman von mir 4 Sterne.

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Veröffentlicht am 06.07.2020

Beethovens Muse

Frau Beethoven
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In dem Roman „Frau Beethoven“ von Verena Maatman geht es um Josephine von Brunsvik und Ludwig van Beethoven. Josephine war van Beethovens größte Muse und vermutlich die Adressatin seines Briefes an die ...

In dem Roman „Frau Beethoven“ von Verena Maatman geht es um Josephine von Brunsvik und Ludwig van Beethoven. Josephine war van Beethovens größte Muse und vermutlich die Adressatin seines Briefes an die „unsterbliche Geliebte“.

Josephine soll Eindruck machen, als sie in die Wiener Gesellschaft eingeführt wird, um einen geeigneten Ehemann zu finden. Daher arrangiert ihre Mutter Klavierstunden beim berühmten van Beethoven. Die beiden verlieben sich in einander, doch die Standesunterschiede verbieten eine Heirat. Josephine wird zu Ehe mit einem viel älteren Mann gezwungen. Einige Jahre später, Josephine ist mittlerweile Witwe, sehen die beiden sich wieder und die alten Gefühle flammen erneut auf.

Meinung:

Der Schreibstil ist wunderbar flüssig und locker, dadurch bin ich schnell ins 19. Jahrhundert eingetaucht und habe Josephine und Ludwig begleitet; die Seiten flogen nur so dahin. Die Liebesgeschichte zwischen den beiden hat mich berührt. Man spürt schnell eine Verbindung zwischen ihnen. Ihre Liebe zueinander entwickelt sich behutsam. Man spürt ihre Sehnsucht zum anderen. Die Liebe wird sehr gefühlvoll beschrieben und man nimmt das Knistern wahr. Es ist aber dem Jahrhundert angemessen sehr zurückhaltend beschrieben. Das hat die Geschichte authentisch gemacht.

Leider wird die Geschichte nur aus Josephines Sicht erzählt, dies habe ich wirklich sehr bedauert. Ich hätte mir so sehr gewünscht auch Ludwigs Sicht der Dinge zu erfahren. Gerade wenn einige Jahre zwischen den Abschnitten liegen, hätte ich gerne gewusst, wie es Ludwig in dieser Zeit ergeht. Besonders da der Prolog und der Epilog aus Ludwigs Sicht geschrieben sind und mir ausgesprochen gut gefallen haben. Seine Gefühle wurden toll beschrieben, man konnte gut mit ihm mitfühlen.

Beethovens berühmten Worte „ewig dein, ewig mein, ewig uns“, die er an seine unsterbliche Geliebte schreibt, zeigen doch wie sehr er sie geliebt haben muss. Obwohl die Experten sich nicht einig sind, dass sie wirklich an Josephine gerichtet waren. Ich habe Beethoven immer mit dem berühmten Bild von ihm in Verbindung gebracht, auf dem er schon graue Haare hat, ein großes rotes Halstuch trägt und grummelig schaut. Er muss aber ein sehr leidenschaftlicher Mann gewesen sein und seine unsterbliche Geliebte sehr geliebt haben. Daher fehlt mir einfach sein Part wirklich sehr, obwohl das Buch dem Titel entsprechend, sich natürlich um Josephine dreht.

Josephines Leben ist turbulent. Sie schlittert von einer Katastrophe in die nächste. Manchmal ist sie wirklich sehr einfältig und man möchte sie schütteln, weil sie sehenden Auges ins Unglück läuft und nicht aus ihren Fehler zu lernen scheint.

Ich mag die Musik von Beethoven sehr gerne, daher war es toll, dass die Musik und seine Kompositionen eine große Rolle in dem Roman spielen. Man hat richtig Lust bekommen sich passend zum Text die Stücke anzuhören. Die Beschreibungen, wie die Musik auf dem Klavier gespielt wird, waren herrlich zu lesen und passten wunderbar zur Geschichte.

Fazit: Es war eine tolle Mischung aus historischen Fakten und Fiktion. Ich hatte ein paar schöne Lesestunden mit musikalischer Begleitung. Daher vergebe ich 4 Sterne.

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