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Veröffentlicht am 15.08.2021

Nicht der stärkste Band der Reihe

Jake - Er wird alles verändern
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In dem Roman „Jake – Er wird alles verändern“ von T. M. Frazier hat Abby nach dem Tod ihrer Großmutter alles verloren, ist praktisch obdachlos und das Jugendamt ist hinter ihr her, da sie noch nicht volljährig ...

In dem Roman „Jake – Er wird alles verändern“ von T. M. Frazier hat Abby nach dem Tod ihrer Großmutter alles verloren, ist praktisch obdachlos und das Jugendamt ist hinter ihr her, da sie noch nicht volljährig ist. Jake, den sie erst vor kurzem kennengelernt hat, hilft ihr in dieser schwierigen Situation. Sie fängt an ihm zu vertrauen, doch Jake hat ein dunkles Geheimnis.

Meinung:

Für mich gehört dieses Buch nicht so richtig zur „King-Reihe“. Es spielt zwar im selben Universum, lässt sich aber wunderbar ohne Vorkenntnisse lesen und ist eher ein unabhängiger Band der Autorin. Um ehrlich zu sein, war ich etwas enttäuscht, dass keine der Figuren aus den anderen Büchern aufgetaucht ist.

Abby sind schlimme Dinge in ihrem Leben passiert. Die Autorin erzählt dies schonungslos offen, was mir gefällt, da es nichts beschönigt oder herunterspielt. Für schwache Nerven ist es vielleicht nicht geeignet, da die Autorin an einigen Stellen schon sehr ins Detail geht. Als Leser erfährt man nach und nach, was Abby passiert ist und diese Geschehnisse machen Abbys Verhalten sehr plausibel. Abby wächst einem immer mehr ans Herz und man möchte sie beschützen.

Was mir nicht so gefallen hat, dass das Buch zwar „Jake“ heißt, aber man erfährt praktisch nichts über ihn. Außer im Prolog und im Epilog kommt Jake überhaupt nicht zu Wort. So richtig konnte ich seine plötzliche Zuneigung für jemanden, den er eigentlich nicht kennt, nicht nachvollziehen. Er bleibt sehr blass und dadurch konnte ich keine wirkliche Beziehung zu ihm aufbauen. Es gab einige Momente in denen mir seine Sicht der Dinge bzw. was mit Jake passiert ist in dieser Zeit, gefehlt haben. Darüber hinaus wird hier ein bestimmtes Thema meines Erachtens zu sehr verharmlost, als wäre es überhaupt kein Problem damit durchzukommen. Das stand für mich im krassen Gegensatz zu der tollen Art, wie die Autorin mit Abbys Geschichte umgeht. Außerdem hätte man mehr aus dem Schluss machen können. Ein wichtiges Ereignis wird nur im Epilog kurz zusammengefasst, da hatte ich mir mehr erhofft.

Fazit: Für mich der schwächste Band der Reihe. Mich konnte dieses Mal die Liebesgeschichte nicht so richtig mitreißen. Daher gibt es von mir leider nur 3 Sterne.

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Veröffentlicht am 08.08.2021

Freiheit oder Weiterfahrt hinter den Eisernen Vorhang?

Dreieinhalb Stunden
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Sie haben nur „dreieinhalb Stunden“, doch zu Beginn dieser Reise – bzw. dieses Hörbuchs – wissen sie von der ablaufenden Zeit noch nichts. Sie, das sind die Fahrgäste des Interzonenzugs, der am Morgen ...

Sie haben nur „dreieinhalb Stunden“, doch zu Beginn dieser Reise – bzw. dieses Hörbuchs – wissen sie von der ablaufenden Zeit noch nichts. Sie, das sind die Fahrgäste des Interzonenzugs, der am Morgen des 13. Augusts 1961 seine Fahrt von München nach Ostberlin antritt.
Wie nicht anders zu erwarten, treffen in diesem Zug ganz unterschiedliche Charaktere aufeinander. Jede oder jeder mit einem anderen Grund, warum es eine schlechte, vielleicht aber auch eine gute Idee sein könnte die Fahrt in die DDR fortzusetzen. Ein Land, das sich gerade daran macht sich selbst und vor allem seine Bewohner einzumauern.

Ein paar Fahrgäste wissen schon früher von der vielleicht letzten Gelegenheit im Westen bleiben zu können. Irgendwann im Verlauf der Fahrt wissen aber alle im Zug, welch folgenschwere Entscheidung es sein wird, nicht noch rechtzeitig auszusteigen. Der Leser erfährt mit jedem Kilometer Bahnstrecke immer mehr über die einzelnen Fahrgäste und ihre ganz persönlichen Geheimnisse. Wer wird noch rechtzeitig aussteigen, wer fährt weiter in das Gefängnis DDR?

Ich muss zugeben, ich verliere schnell den Überblick, wenn in einem Buch oder Hörbuch zu häufig zwischen einzelnen Protagonisten hin- und hergewechselt wird. In diesem Hörbuch gelingt es aber dem Sprecher-Duo Tanja Fornaro und Robert Frank ganz hervorragend den oft schnellen Wechsel zwischen den einzelnen Fahrgästen so zu präsentieren, dass man nicht den Faden verliert.
Autor Robert Krause, der selbst mit 19 aus der DDR geflüchtet ist, verarbeitet in dem Buch nicht nur seine eigene Flucht, sondern auch die Geschichte seiner Großeltern, die vor 60 Jahren tatsächlich im Interzonenzug vor der Entscheidung standen: Aussteigen oder Weiterfahren; sie entschieden sich weiter in Richtung Osten zu fahren.

Kleinigkeiten sind mir aufgefallen, bei denen ich mir nicht sicher bin, ob sie wirklich so möglich waren. Klebten ostdeutsche Polizisten 1961 wirklich schon gelbe Zettel (dreizehn Jahre vor der Erfindung der Post-Its?) auf Landkarten? Warum steht eine Dampflok getrennt von ihrem Tender im Lokschuppen und darf später dann von einer weiblichen Dampflokführerin im schicken Uniformkostüm statt im Lokführerkittel, dafür aber ohne Heizer gefahren werden? Und hatte der Autor bei seiner Beschreibung des Speisewagens nicht irgendwie das Speiseabteil eines modernen ICE vor Augen? Egal, das sind Kleinigkeiten, die der Geschichte keinen Abbruch tun.

Fazit: Kurzweilige Unterhaltung, sehr gut vorgelesen. Ich habe mich mehr als einmal dabei ertappt nach einer Autofahrt noch bis zum Ende eines Kapitels im Auto sitzen zu bleiben, um zu hören wie es weitergeht. Da sich Robert Krause so viel Zeit genommen hat die einzelnen Schicksale zu erzählen, braucht es übrigens nicht dreieinhalb, sondern mehr als achteinhalb Stunden, für die ich 4 Sterne vergebe.

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Veröffentlicht am 08.08.2021

Von Ostpreußen nach Ostberlin

Die Heimkehr der Störche (Die Gutsherrin-Saga 2)
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„Die Heimkehr der Störche“ von Theresia Graw ist der zweite Teil der „Gutsherrin Saga“. Man kann diesen Band durchaus unabhängig vom ersten Teil lesen. Doch zum besseren Verständnis der Figuren und ihrer ...

„Die Heimkehr der Störche“ von Theresia Graw ist der zweite Teil der „Gutsherrin Saga“. Man kann diesen Band durchaus unabhängig vom ersten Teil lesen. Doch zum besseren Verständnis der Figuren und ihrer Vorgeschichte wäre es empfehlenswerter den ersten Band „So weit die Störche ziehen“ zu kennen.

Deutschland 1952: Dora lebt nach ihrer Vertreibung aus Ostpreußen mit ihrer Familie in der Lüneburger Heide. Ihr größter Traum ist es Tierärztin zu werden und endlich Curt wiederzufinden, der seit Kriegsende als verschollen gilt. Als Dora eine Zusage für ihr Studium von der Humboldt-Universität erhält, führt ihr Weg sie noch Ostberlin. Dort findet Dora heraus, dass Curt in einem Stasigefängnis sitzt. Sie versucht mit allen Mitteln Curt zu befreien.

Meinung:

Als ich mit diesem zweiten Band startete, war es als wäre ich nie weggewesen. Ich fühlte mich sofort wieder wohl und hatte überhaupt keine Schwierigkeiten in die Geschichte zu finden. Dieser zweite Band knüpft nicht direkt an seinen Vorgänger an, der 1945 endet, sondern startet sieben Jahre später im Jahr 1952.

Die Story wird uns wieder aus der Perspektive von Dora erzählt und wir nehmen hauptsächlich an Doras Schicksal teil, trotzdem erfahren wir auch, was aus den anderen Familienmitgliedern geworden ist und begleiten sie mal mehr oder weniger in diesem Buch. Allerdings spielt die Familie eine deutlich geringere Rolle als im ersten Teil, was natürlich daran liegt, dass Dora jetzt ihren eigenen Weg geht. Dora hat für mich nochmals eine enorme Entwicklung gemacht, die sehr authentisch wirkt.

Das Setting in Ostberlin und dazu der Gefängnisaufenthalt von Curt fand ich sehr spannend und haben das Buch mit über sechshundert Seiten doch sehr kurzweilig gemacht. Für mich war es erschreckend zu lesen, wie viele Parallelen die DDR zum Dritten Reich hatte. Sei es jetzt die Verehrung von Stalin oder die Pioniere, die sehr an die Hitlerjugend erinnern.

Es gibt einige spannende Entwicklungen und Wendungen, die nie Langeweile aufkommen lassen und gekonnt mit historischen Ereignissen verknüpft werden. Was ich ein wenig bedauert habe, dass die Liebesgeschichte eine nur sehr untergeordnete Rolle einnimmt.

Fazit: Eine tolle Geschichte über eine starke Frau, die ihren Weg geht und dabei eine Familie an ihrer Seite hat, die zusammenhält. All das vor einem spannenden historischen Hintergrund. Daher gibt es von mir verdiente 5 Sterne. Ich hoffe auf eine Fortsetzung.

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Veröffentlicht am 01.08.2021

Zu viel Tragik und Melancholie

The Rules of Magic. Eine zauberhafte Familie
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In dem Roman „Rules of Magic – Eine zauberhafte Familie“ von Alice Hoffman stammen die Geschwister Franny, Jet und Vincent aus einer alten Hexenfamilie. Ihnen wurden besondere Fähigkeiten in die Wiege ...

In dem Roman „Rules of Magic – Eine zauberhafte Familie“ von Alice Hoffman stammen die Geschwister Franny, Jet und Vincent aus einer alten Hexenfamilie. Ihnen wurden besondere Fähigkeiten in die Wiege gelegt. Sie können Gedanken lesen, sind hellsichtig oder üben eine starke Anziehungskraft aus. Doch eines dürfen die Geschwister nicht, sich verlieben, denn dann passiert ein großes Unglück – über der Familie Owens liegt ein uralter Fluch.

Meinung:

Wir begleiten die Geschwister als Jugendliche bis ins hohe Alter. Wobei zwischenzeitlich große Zeitsprünge vorgenommen werden. Alle drei Geschwister sind sehr unterschiedlich und doch spürt man den Zusammenhalt und die Liebe die sie zueinander haben zwischen den Zeilen. Franny denkt sehr rational und ist die Älteste. Sie hat immer das Gefühl ihre jüngeren Geschwister beschützen zu müssen. Jet ist sanftmütig und sensibel und Vincent ist der Rebell. Er macht schon in jungen Jahren was er will und bricht jede Regel.

Mit dem Schreibstil hatte ich zu Anfang so meine Probleme. Das Buch lässt sich gut lesen, wirkt aber sehr nüchtern. Hinzu kommt, dass die Geschichte der Geschwister in der dritten Person erzählt wird. Dadurch bleibe ich als Leser immer auf Distanz und kann nicht wirklich in die Story abtauchen. Auch, dass einige tragische Momente sehr kurz abgehandelt werden, führt dazu, dass sich nur langsam eine wirkliche Verbindung zu den Geschwistern aufbaut und auch die Emotionalität für mich erst sehr spät im Buch beginnt.

Die Magie ist hier nicht sehr fantastisch eingebaut. Sondern eher subtil und beschränkt sich auf Kräuter, Amulette und Zaubertränke. Das hat mir gefallen und hat es realistischer wirken lassen, es passte gut zur Geschichte.

Was mir leider nicht so gut gefallen hat, war die Melancholie, die über dem ganzen Buch liegt. Den Geschwistern passiert so viel Tragisches, dass die positiven Momente irgendwie untergehen. Trotz der tollen Aussage des Buches „Genieße das Leben in vollen Zügen, sei mutig“, hat mich das Buch ziemlich traurig gemacht.

Fazit: Mit dem Schreibstil bin ich erst sehr schwer warm geworden. Auch die Tragik, die den Geschwistern passiert und die dauerhafte Melancholie, die über dem Buch schwebt, hat mir nicht gefallen. Daher gibt es von mir leider nur 3 Sterne. Man sollte sich auf jeden Fall im Klaren sein, dass dies kein lustiger Hexenroman ist.

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Veröffentlicht am 25.07.2021

Viel zu oberflächlich

Kronenkampf. Geschmiedetes Schicksal
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In dem Roman „Kronenkampf“ von Valentina Fast findet im Königreich Alandra alle zehn Jahre der Kampf um den eisernen oder kupfernen Thron statt. Der Kronenkampf soll sicherstellen, dass das Land nur von ...

In dem Roman „Kronenkampf“ von Valentina Fast findet im Königreich Alandra alle zehn Jahre der Kampf um den eisernen oder kupfernen Thron statt. Der Kronenkampf soll sicherstellen, dass das Land nur von den stärksten magiebegabten Menschen regiert wird. Fiana war nicht dafür bestimmt am Kronenkampf teilzunehmen, doch Kayden enttarnt ihre magische Begabung. Nun ist Fiana gezwungen, sich dem Wettkampf zu stellen, um ihr dunkelstes Geheimnis zu schützen.

Meinung:

Die Grundidee fand ich klasse, leider konnte mich die Umsetzung nicht wirklich begeistern. Zu Anfang wird man als Leser direkt ins Geschehen geworfen und es startet mit einem Geheimnis, das sofort neugierig macht. Allerdings wird im Laufe der Geschichte das Erzähltempo immer schneller, so dass extrem viel auf der Strecke bleibt. Der titelgebende Kronenkampf, wird sehr kurz abgehandelt. Die Autorin hätte viel mehr daraus machen können. Die zu lösenden Aufgaben hätten mehr Aufmerksamkeit verdient. Auch, dass Fiana eigentlich überhaupt nicht mit ihren neuen Fähigkeiten umgehen kann, wird kaum zum Problem. Es gibt keine wirklichen Hindernisse und der angedeutete Konkurrenzkampf wird im Keim erstickt. Aus meiner Sicht hätte sich die Geschichte auf den Kronenkampf konzentrieren sollen – die Ereignisse aus der zweiten Hälfte des Buches hätte es aus meiner Sicht nicht bedurft.

Prinzipiell empfand ich im Buch, dass zu viele Themen angesprochen werden, es wird sich aber für keines wirklich Zeit genommen. Alles bleibt sehr oberflächlich, sei es jetzt der Kronenkampf, Mord, eine verbotene Liebe oder sogar Experimente, alles bleibt ohne wirkliche Tiefe.

Auch die zwischenmenschlichen Beziehungen bleiben sehr oberflächlich. Die Beziehung zu Kayden war mir ein absolutes Rätsel. Diese entwickelt sich gefühlt innerhalb von drei Seiten und es ist sofort die große Liebe. Da bleibt für mich jede Art von Gefühl auf der Strecke. Es gibt keine Anziehung zwischen ihnen, geschweige denn ein Knistern. Auch die spätere Freundschaft zu Dalia war für mich überhaupt nicht nachvollziehbar. Auf der einen Seite hassen sie sich noch und auf der nächsten sind sie bereits beste Freunde.

Fazit: Ich hatte mich sehr auf dieses Buch gefreut, leider konnte mich die Umsetzung nicht überzeugen. Die Grundidee fand ich klasse. In diesem Fall hätte ein Mehrteiler der Geschichte sicherlich gutgetan. Da sind einfach zu viele Themen in ein Buch gepresst worden und alle werden nur oberflächlich behandelt; dabei ist extrem viel Potenzial verloren gegangen, daher gibt es von mir leider nur 2 Sterne.

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