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Veröffentlicht am 18.10.2022

Schweigen wäre hier wirklich besser als Vorlesen

Wenn der Nebel schweigt
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Ein Tal, das regelmäßig im Nebel versinkt und auch sonst eher im Schatten liegt. Hier passierte in der Kindheit von Jana ein schlimmes Verbrechen und hier passieren, als sie als junge Erwachsene zurückkehrt, ...

Ein Tal, das regelmäßig im Nebel versinkt und auch sonst eher im Schatten liegt. Hier passierte in der Kindheit von Jana ein schlimmes Verbrechen und hier passieren, als sie als junge Erwachsene zurückkehrt, noch viel mehr schlimme Dinge.

Als Zuhörer des Hörbuchs habe ich mich schnell gefragt, ob es nicht besser wäre die Vorleserin würde einfach schweigen? Monoton plätschert der Text, während einzelne Wörter dann aber oftmals so deutlich betont werden, als ginge es um einen Buchstabierwettbewerb. Das Kunststück einzelnen Protagonisten durch eine eigene Stimme Leben einzuhauchen und sie so für den Zuhörer wiedererkennbar und lebendig zu machen, gelingt leider auch nicht. Es gibt genau eine Stimme, und die muss für alle Figuren dieser Geschichte reichen.

Aber der monoton vorgetragene Fortlauf der Geschichte ist nicht das eigentliche Manko, auch die Geschichte ist meiner Ansicht nach doch recht fad.
Ständig betrinkt sich Jana, um noch bevor sie das erste Glas – gerne aber auch mal eine ganze Flasche Hochprozentiges – an die Lippen setzt, sogleich wieder in Selbstmitleid zu verfallen, darüber, dass sie jetzt gleich betrunken sein wird. Aber auch alle anderen Menschen aus dem Tal, denen wir begegnen, haben ein Alkoholproblem und eine düstere Vergangenheit und sind typische Klischees von Menschen, die es nicht aus dem Kaff herausgeschafft haben, in dem sie nun alt werden müssen. Nicht ein Mensch ist glücklich oder einfach nur „normal“ in diesem finsteren Tal.

Was das Verbrechen aus Janas Kindheit angeht, ist der Zuhörer gezwungen etliche falsche Fährten zu verfolgen, um dann in einem gar nicht so überraschenden Finale endlich die Auflösung des Kindheitstraumas zu erfahren.

Schön, wenn das Leid – und ich meine hier den Zuhörer – dann endlich sein Ende gefunden hat.

Fazit: Mein Ding war es nicht, daher nur ein Stern, mehr ist nicht drin. Nur deswegen zu Ende gehört, weil ich auf einer langen Autofahrt kein anderes Hörbuch zur Verfügung hatte.

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Veröffentlicht am 24.05.2022

Die faszinierende Geschichte vom ersten Flug in den Weltraum

Ins All
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Wie erzählt man die Geschichte einer Raumfahrtnation, die im Wettstreit mit einer anderen raumfahrenden Nation steht? Richtig, die Geschichten, wie die UDSSR und die USA den Weg ins All gingen, sind eng ...

Wie erzählt man die Geschichte einer Raumfahrtnation, die im Wettstreit mit einer anderen raumfahrenden Nation steht? Richtig, die Geschichten, wie die UDSSR und die USA den Weg ins All gingen, sind eng miteinander verwoben.
Vor diesem Hintergrund ist der Untertitel, der die Geschichte vom ersten Flug ins All verspricht, also dem Flug des Russen Juri Gagarin, ein wenig in die Irre führend. Dieses Buch erzählt tatsächlich parallel beide Geschichten, die der Kosmonauten hinter dem Eisernen Vorhang und von den Astronauten in den USA.

Doch während die Geschichte der Mercury Seven, der ersten amerikanischen Astronauten, nahezu auserzählt ist und inzwischen auch schon Gegenstand zahlreicher Filme und Fernsehserien war, blieb die sowjetische Seite des Wettlaufs ins All oft anekdotenhaft. Viele aus amerikanischer Sicht geschriebene Darstellungen des „Space Race“ hangeln sich, sobald es um das Kosmonautenprogramm geht, an Fixpunkten wie dem Sputnik oder der Weltraum-Hündin Laika entlang, bis zum ersten Menschen im All, Juri Gagarin, über den man in der freien Welt – aber auch in der Sowjetunion – nur die Informationen bekam, die der kommunistische Staat sorgsam filterte.

Stephen Walker ist es gelungen – nicht zuletzt weil er ursprünglich für ein nie realisiertes Filmprojekt bislang unbekanntes Filmmaterial in Russland sichten konnte – viele bislang unbekannte Fakten über das sowjetische Raumfahrtprogramm, den Kosmonauten Juri Gagarin, aber auch über Sergei Koroljow, den Gegenspieler von Wernher von Braun, ans Licht zu bringen.

Wer bereits viel über das us-amerikanische Raumfahrtprogramm gelesen hat, wird in den sich abwechselnden Kapiteln, in denen es um die Mercury Seven geht, vielleicht ein wenig gelangweilt sein. Siehe oben: Anders lässt sich die Geschichte der beiden Raumfahrtprogramme, die ihre jeweilige Existenz dem Kampf der Systeme zu verdanken haben, aber auch nicht wirklich erzählen.

Wer wie ich, das Buch als eBook gelesen hat, wird vielleicht enttäuscht sein, dass die eigentliche Geschichte bei 75% endet. Ein Viertel des Buches ist angefüllt mit Referenzen, technischen Erklärungen und einem umfangreichen Bildteil.

Fazit: Von mir gibt es sehr gute vier von fünf Sternen. Der Abzug ist dem Umstand geschuldet, dass die Beschreibung des us-amerikanischen Raumfahrtprogramms keine wirklich neuen Einsichten bringt.

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Veröffentlicht am 17.04.2022

Dünne Geschichte, hektisch serviert

Privileged - Class of Royals
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In dem Roman „Privileged – Class of Royals” von Carrie Aarons zieht Nora von einer Vorstadt in Pennsylvania nach London, da ihre Mutter sich in den britischen Thronfolger verliebt hat und ihn heiraten ...

In dem Roman „Privileged – Class of Royals” von Carrie Aarons zieht Nora von einer Vorstadt in Pennsylvania nach London, da ihre Mutter sich in den britischen Thronfolger verliebt hat und ihn heiraten wird. Nun befindet sich Nora nicht nur im Rampenlicht, sondern auch in der High Society des Vereinigten Königreichs. Außerdem besucht sie jetzt die Winston Preparatory Academy, eine elitäre Privatschule. Dort lernt sie Asher kennen, der ganz eigene Pläne mit Nora im Sinn hat. Er braucht Nora, um sich an ihrem Stiefvater zu rächen.

Meinung:

Das Thema „Royals“ ist hier so gut wie kein Thema und nur am Rande von Bedeutung. Es ist eher ein normaler Highschool-Roman, in dem der Bad Boy das neue Mädchen an der Schule fertig machen will und sich dann aber in die Unschuld vom Lande verliebt. Hier wird das Rad nicht neu erfunden, muss es aber auch nicht. Normalerweise fühle ich mich damit gut unterhalten, nur hier ging leider einiges schief.

Ein Punkt, der mir nicht besonders gefallen hat, war die Entwicklung von Asher. Das ging zu schnell und wirkte damit zu unglaubwürdig. Auf der einen Seite ist er der Bad Boy, der Nora fertig macht und nichts anbrennen lässt, und auf der nächsten Seite ist er bereits unsterblich in Nora verliebt. Da ist es nicht getan mit kurz dahingeworfenen leisen Zweifeln um diese Wandlung realistisch darzustellen.

Auch Nora fand ich manchmal sehr merkwürdig. Warum wird aus ihrer Intelligenz so ein Geheimnis gemacht? Vor allem, wenn sie in Zeitschriften und Zeitungen erwähnt wird? Schüler in dem Alter sind durchaus in der Lage, Google zu bedienen und so etwas über ihre neue Mitschülerin herauszufinden. Auch die Presse, die sich ansonsten sehr intensiv mit Nora und ihrer Mutter beschäftigt, hätte dieses angebliche Geheimnis sicher gelüftet.

Der Oberknaller war aber der Racheplan, den Asher ausheckt, um den Stiefvater von Nora fertig zumachen. Der war einfach so unfassbar sinnlos, dass man sprachlos zurückbleibt. Ob er Nora als Bauernopfer einsetzt oder nicht, ist in diesem Fall völlig irrelevant. Und als Leser sitzt man dann da und denkt sich: „Ernsthaft? Das ist der grandiose Racheplan?“ Ich habe mich doch tatsächlich gefragt, ob das wirklich alles ist und ob ich vielleicht irgendwas verpasst habe. Zwei Drittel des Buches wird von diesem Plan gesprochen und man erwartet wirklich Großes, doch bei der Offenlegung des Plans hätte sogar ein Zweitklässler gewusst, dass dieser Plan vollkommen sinnbefreit ist.

Ein weiterer Punkt, der mich gestört hat, war, dass das letzte Drittel wirklich im Schnelldurchlauf absolviert wurde. Als hätte man ein Hörbuch auf dreifache Geschwindigkeit eingestellt. Hier bleibt vieles viel zu oberflächlich, besonders die Szene mit Nora und Ashers Vater. Auch die Versöhnung ging mit zu reibungslos und war zu nüchtern erzählt. Hier fehlte mir an ganz vielen Stellen die Ausführlichkeit.

Fazit: Leider nicht mein Buch. Den Anfang fand ich gar nicht schlecht, aber dann gab es aus meiner Sicht einfach zu viele Entwicklungen, die keinen Sinn ergeben haben. Außerdem wird dem letzten Drittel viel zu wenig Aufmerksamkeit geschenkt, daher gibt es von mir leider nur 2 Sterne.

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Veröffentlicht am 09.04.2022

Ein Traumpaar im Bridgerton Universum

Rokesby - Der Earl mit den eisblauen Augen
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In dem Roman „Rokesby – Der Earl mit den eisblauen Augen“ von Julia Quinn war sich Billie Bridgerton seit ihrer Kindheit sicher einen der Brüder Andrew oder Edward Rokesby zu heiraten, der älteste Bruder ...

In dem Roman „Rokesby – Der Earl mit den eisblauen Augen“ von Julia Quinn war sich Billie Bridgerton seit ihrer Kindheit sicher einen der Brüder Andrew oder Edward Rokesby zu heiraten, der älteste Bruder George kam allerdings nie für sie infrage. Und auch für George erschien der Wildfang nie als passende Kandidatin. Doch nachdem George Billie aus einer misslichen Lage rettet, kommen die beiden sich näher. Sie merken, dass sie viel gemeinsam haben und sehen sich plötzlich mit ganz anderen Augen.

Meinung:

Die Rokesby-Reihe umfasst insgesamt vier Titel und es geht um die Brüder George, Edward, Andrew und Nicholas Rokesby. Die Bücher lassen sich alle unabhängig voneinander lesen. Die Reihe gehört ins Bridgerton Universum und Billie Bridgerton ist die ältere Schwester von Edmund, der der Vater der acht bekannten Bridgerton Geschwister ist. Damit ist die Geschichte zeitlich vor der eigentlichen Bridgerton-Reihe angesiedelt. Die Familie Rokesby lebt direkt neben Aubrey Hall, dem Landsitz der Bridgertons, daher stehen die Familien sich sehr nahe und die Kinder wachsen zusammen auf.

Die Geschichte wird abwechselnd aus der Sicht von George und Billie in der dritten Person erzählt. Eigentlich bevorzuge ich die Ich-Perspektive, hier empfand ich den Schreibstil aber als gelungen und auch der Sprachstil war der Zeit entsprechend angepasst.

Ich mochte Billie unglaublich gerne. Sie ist keine typische Debütantin, sondern ein absoluter Wildfang. Sie ist klug, unerschrocken, selbstbewusst und unkonventionell. Und genau das macht sie herrlich erfrischend. George und Billie kennen sich seit ihrer Kindheit sehr gut, sind befreundet miteinander und duzen sich. Auch diesen Punkt empfand ich als wohltuend anders als in vielen anderen Romanen, die in dieser Epoche spielen. Die Chemie und das Knistern zwischen den beiden ist also von Anfang an da und steigert sich im Laufe des Buches.

Diese Geschichte lebt von den unglaublich guten Dialogen. Sie sind voller Witz und einem intelligenten Schlagabtausch und hin und wieder auch ein bisschen Sarkasmus versehen. Auch die Dynamik mit Andrew hat mir sehr gefallen. Man spürt beim Lesen, dass sie miteinander aufgewachsen sind und sich auf eine geschwisterliche Art und Weise sehr lieben, daher necken sie sich auch ständig, wie Geschwister das gerne untereinander machen.

Was mich ein bisschen gestört hat, war die erzwungene Dramatik, durch eine unnötige Nebenhandlung. Ich hätte mir gewünscht, dass man diese entweder richtig ausgebaut oder diese Szenen weggelassen hätte. So wirkte das ganze lieblos, als müsste man auf Teufel komm raus noch Action unterbringen.

Fazit: Billie und George sind anders und das macht sie so einzigartig. Mich konnte das Buch besonders durch die genialen Dialoge begeistern. Auch die innige Beziehung zwischen der Familie Rokesby und der Familie Bridgerton hat mein Herz erwärmt. Daher gibt es von mir gute 4 Sterne.

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Veröffentlicht am 06.04.2022

Weltenaufbau Top, Handlung Flop

A River of Royal Blood – Rivalinnen
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In dem Roman „A River of Royal Blood – Rivalinnen” von Amanda Joy, gibt es in dem Land Myre eine blutige Tradition: Gibt es in einer Generation mehr als zwei Prinzessinnen, müssen diese als Erbrivalinnen ...

In dem Roman „A River of Royal Blood – Rivalinnen” von Amanda Joy, gibt es in dem Land Myre eine blutige Tradition: Gibt es in einer Generation mehr als zwei Prinzessinnen, müssen diese als Erbrivalinnen bis zum Tode gegeneinander kämpfen, um den Thron für sich zu beanspruchen. Eine dieser beiden Prinzessinnen ist Eva. Um diesen Kampf zu gewinnen, muss Eva herausfinden, wie sie auf ihre Magie zugreifen kann, um gegen ihre mächtige Schwester Isa zu gewinnen.

Meinung:

Der Weltenaufbau ist umfangreich und sehr komplex und der wirklich große Pluspunkt in dieser Geschichte. Die Welt, in der wir uns bewegen, wird ausführlich beschrieben, was mir super gefällt.

Es leben vier Völker in diesem Land, von denen alle Magie besitzen. Es gibt Menschen und dann gibt es noch die Fey, die sehr an Elben erinnern. Außerdem gibt es die Khimaer, die eine Mischung aus Mensch und Tier sind. Zum Schluss gibt es noch die Blutsvettern, die den Vampiren ähneln. Die einzelnen Völker werden näher erläutert.

Außerdem erklärt die Autorin, wie die Welt entstanden ist und wie die einzelnen Völker sich entwickelt haben. Gerade diese Rückblicke fand ich fantastisch. Auch zu erfahren, woher die Tradition der Erbrivalinnen kommt, fand ich klasse. Dieses Hintergrundwissen macht es dem Leser leicht, richtig in diese Welt abzutauchen. Was mir in so vielen Fantasy Geschichten leider viel zu kurz kommt, wurde hier par excellence umgesetzt.

Nur leider hängt der Inhalt einfach meilenweit dem Weltenaufbau hinterher. Über große Strecken passiert einfach nichts von großer Bedeutung. Die Handlung wurde einfach nicht richtig spannend und konnte mich nicht fesseln. Kleinigkeiten zogen sich endlos in die Länge. Der langersehnte Showdown sowie Evas Magie werden dann wiederum in fünf Minuten abgehandelt, das war frustrierend und wirkte lieblos dahingeklatscht. Und was mich wirklich extrem genervt hat, dass alle Männer, die Eva trifft, einfach allesamt unfassbar attraktiv sind, das wurde mit der Zeit wirklich ermüdend.

Fazit: Der Weltenaufbau war einfach richtig klasse und hätte so viel mehr verdient, aber die Handlung kommt einfach nicht mit und enttäuscht ziemlich. Die Fortsetzung werde ich vermutlich nicht mehr lesen. Aber durch das grandiose Setting gibt es von mir 3 Sterne.

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