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Veröffentlicht am 05.11.2020

Ostseehotel zwischen Kaiserzeit und Erstem Weltkrieg

Palais Heiligendamm - Ein neuer Anfang
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Der Roman „Palais Heiligendamm – Ein neuer Anfang“ von Michaela Grünig ist der erste Band der zweiteiligen „Heiligendamm Saga.“

Doberan 1912: Familie Kuhlmann führt das Luxushotel „Palais Heiligendamm“. ...

Der Roman „Palais Heiligendamm – Ein neuer Anfang“ von Michaela Grünig ist der erste Band der zweiteiligen „Heiligendamm Saga.“

Doberan 1912: Familie Kuhlmann führt das Luxushotel „Palais Heiligendamm“. Im Mittelpunkt des Romans stehen Tochter Elisabeth, Sohn Paul und die Angestellte Minna. Elisabeth möchte trotz der vorherrschenden Konventionen im Hotel mitarbeiten. Sie liebt das Hotel und ihre ganze Kraft und Leidenschaft setzt sie dafür ein, das Hotel zum absolut Besten am Platz zu machen. Paul, eigentlich Erbe des Hotels, liebt die Musik und seine Aufgaben im Hotel sind ihm lästig. Die Angestellte Minna hat ungeahnte Talente und wir begleiten Sie dabei, wie sie diese entdeckt.

Meinung:

Mir hat es wahnsinnig gut gefallen, dass die Autorin sich Zeit lässt alles in Ruhe zu erzählen und uns somit langsam die Figuren näherbringt. Wir lernen sie besser kennen und verfolgen gespannt ihre jeweilige Entwicklung. Das Schöne daran ist, dass sie in Grautönen gezeichnet worden sind. Die Protagonisten machen Fehler, die mich als Leser manchmal gestört, sie aber gleichzeitig authentisch und lebendig gemacht haben. Die Charaktere sind mir sehr ans Herz gewachsen und ich habe mit ihnen mitgefiebert. Besonders Pauls Entwicklung und seine Entscheidungen haben mich sehr berührt.

Die Autorin schafft es die Vergangenheit, als Deutschland noch einen Kaiser hatte, auferstehen zu lassen. Als noch strenge Anstandsregeln und Klassenunterschiede herrschten, die Etikette das Leben bestimmte und Ehen nicht immer aus Liebe geschlossen wurden. Der Beginn des Ersten Weltkrieges verändert schließlich alles und läutet eine neue Zeit ein.

Das Hotel selbst und alles was hinter den Kulissen passiert sind toll beschrieben. Man wandelt beim Lesen durch das Hotel und genauso wie Elisabeth das Hotel liebt, verliebt man sich als Leser ebenfalls in das Palais.

Was mir manchmal gefehlt hat, waren andere Perspektiven. Wir erleben die Geschichte nur aus der Sicht von Minna, Paul und Elisabeth, die sicherlich unsere Hauptprotagonisten sind. Es gibt aber so viele tolle Nebencharaktere wie Julius oder Robert, die ich gerne besser kennengelernt und verstanden hätte. Es gibt einige Szenen, da hätte ich mir kleine Absätze über diese Nebenfiguren gewünscht.

Fazit: Ein toller historischer Familienroman, der mich absolut fesseln konnte. Er überrascht mit einigen Schicksalsschlägen und Wendungen, so dass die Seiten nur so dahinfliegen. Daher gibt es von mir verdiente 5 Sterne.

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Veröffentlicht am 31.10.2020

Was passiert, wenn Alexa, Siri & Co wirkliche Intelligenz entwickeln?

Die Eskalation
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Wann werden die immer mehr miteinander vernetzten Computer und Assistenten wie Alexa oder Siri zusammen so viel Rechenpower besitzen, dass sie eigene Intelligenz und auch einen eigenen Willen entwickeln? ...

Wann werden die immer mehr miteinander vernetzten Computer und Assistenten wie Alexa oder Siri zusammen so viel Rechenpower besitzen, dass sie eigene Intelligenz und auch einen eigenen Willen entwickeln? Dieser Gedanke ist weder neu, noch auf die fiktionale Welt beschränkt. Auch ernsthafte Wissenschaftler haben diese Frage bereits behandelt.
2018 veröffentlichte Andreas Brandhorst mit „Das Erwachen“ seinen ersten Roman zum Thema, an den „Die Eskalation“ nun anknüpft. Allerdings hat Brandhorst die Geschichte nicht direkt weitergeschrieben, sondern setzt sie vier Jahre später fort, in einer Welt in der „Goliath“, „Smiley“ oder auch „die Monstrosität“, wie die Computerintelligenz von einigen Menschen genannt wird, die Macht über den Planeten Erde übernommen hat.

Es ist ein geschickter Kunstgriff, den zweiten Teil mit etwas Zeitverzug fortzuführen. So kann auch ein Quereinsteiger problemlos in die Geschichte eintauchen. Die zahlreichen Rückblicke, die mir, weil ich den ersten Teil bereits kannte, ein wenig zu häufig vorkamen, hätte es vielleicht nicht gebraucht.
Was ich allerdings ein wenig ermüdend fand, im ersten wie auch im zweiten Teil, dass sich der Autor schon wieder ein Pärchen ausgesucht hat, um deren Schicksal sich die Geschichte strickt. Warum es dieses Gespann, das mich fatal an Jugendromane wie Hanni und Nanni erinnerte, überhaupt braucht um einen verschwundenen Hacker quer über den Globus zu suchen, bleibt oft mehr als rätselhaft. Immerhin, das ahnt der Leser von Beginn an und wird auch bald immer wieder aufs Neue bestätigt, sieht und hört die Superintelligenz ohnehin alles und kann auch jederzeit in das Geschehen eingreifen.

Manch einen angeblichen blinden Fleck in der Wahrnehmung des außer Kontrolle geratenen Computernetzwerks mag man als Leser nicht so recht glauben. Und ausgerechnet in diesen blinden Flecken des sonst allmächtigen Computernetzwerks formieren sich mächtige Gegner, die versuchen die Macht über die Maschine wieder in die Hand der Menschen zu bekommen.
Als parallelen Handlungsstrang verfolgt der Leser immer wieder auch eine Marsmission, der vor allem zum Ende des Romans noch eine interessante Rolle zukommt.

Fazit: Gerade das letzte Drittel machte das Buch doch spannender, als es während eines Handlungstiefs in der Mitte zu befürchten war. Es wäre doch sehr erstaunlich, wenn hier nicht bald ein dritter Band (oder noch viel mehr) folgen würde. Wenn ich nach dem Lesen der letzten Zeilen so in mich hineinhorche, dann freue ich mich schon darauf zu erfahren, wie es weitergeht. Vor diesem Hintergrund 4 Sterne, die zwischenzeitlich aber schon arg gefährdet waren.

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Veröffentlicht am 30.10.2020

Ein Mafiaboss verliebt sich

NOLA Knights: His to Defend
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In dem Roman „NOLA Knights: His to Defend“ von Rhenna Morgan, lebt Evette in New Orleans und ist alleinerziehende Mutter. Als sie unverschuldet gekündigt wird, wird ihre eh schon angespannte finanzielle ...

In dem Roman „NOLA Knights: His to Defend“ von Rhenna Morgan, lebt Evette in New Orleans und ist alleinerziehende Mutter. Als sie unverschuldet gekündigt wird, wird ihre eh schon angespannte finanzielle Lage noch kritischer. Um für ihren Sohn Emerson das Schulgeld aufbringen zu können, bittet sie den Russen Sergei, einen Mafiaboss, um Hilfe. Obwohl die beiden unterschiedlicher nicht sein können, fühlen sie sich magisch zueinander hingezogen.

Meinung:

Diese neue Reihe ist ein Spin-off der „Haven Brotherhood“-Reihe. Man benötigt aber keine Vorkenntnisse um dieser Geschichte folgen zu können.

Sergei, Kir und Roman sind die drei Hauptdarsteller der „Nola Knights“ und sie haben mich sofort begeistert. Sie machen auf den ersten Blick einen düsteren und gefährlichen Eindruck, haben aber auch eine weiche Seite. Kir und Roman sind ihrem Anführer Sergei loyal ergeben.

Sergei ist sehr ruhig, weiß aber genau was er will. Er ist extrem ehrgeizig, zielstrebig und lässt sich nicht von seinen Zielen abbringen. Ich mochte seine ruhige Art extrem gerne, genau wie seine absolute Sicherheit was Evette betrifft. Evette ist das genaue Gegenteil von Sergei, sie ist aufgeschlossen, freundlich, hilfsbereit und wird von allen in ihrer Umgebung geliebt. Trotz dieses großen Gegensatzes war die Chemie zwischen Sergei und Evette absolut spürbar. Die expliziten Szenen sind gut eingesetzt, passen wunderbar zur Geschichte und dominieren nicht das Geschehen.

Der Schreibstil ist angenehm zu lesen und die Geschichte nimmt einen sofort gefangen. Durch die wechselnden Perspektiven bekommt man auch die „Arbeit“ von Sergei mit. Die Auseinandersetzung mit einem Konkurrenten ist ein interessanter Aspekt der Geschichte und lässt nie Langeweile aufkommen. Der Showdown ist für mein Empfinden etwas kurz ausgefallen, und auch wer zum Schluss der „Böse“ ist, war schnell offensichtlich.

Da die Mafia ein Thema ist, hätte ich mir ein bisschen mehr Action gewünscht. Außerdem waren Sergei und seine Männer dafür manchmal ein bisschen zu „weichgespült“.

Fazit: Ich hatte ein paar sehr schöne Lesestunden und bin durch das Buch geflogen. Ein paar Kleinigkeiten hätte ich mir anders gewünscht. Ich freue mich auf die Folgebände und vergebe gute 4 Sterne.

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Veröffentlicht am 27.10.2020

Liebe auf den ersten Blick

Things We Never Said - Geheime Berührungen
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In dem Roman „Things We Never Said” - Geheime Berührungen” von Samantha Young ist es zwischen Michael und Dahlia die Liebe auf den ersten Blick. Doch Dahlia ist in einer Beziehung und ausgerechnet Michael ...

In dem Roman „Things We Never Said” - Geheime Berührungen” von Samantha Young ist es zwischen Michael und Dahlia die Liebe auf den ersten Blick. Doch Dahlia ist in einer Beziehung und ausgerechnet Michael ist der beste Freund ihres Freundes. Trotz dieser Umstände suchen sie immer den Kontakt zueinander und sei es nur auf freundschaftlicher Ebene. Als die beiden endlich zusammen sein könnten, passiert eine schreckliche Tragödie und trennt sie endgültig voneinander. Doch ihre Liebe und ihre unerschütterliche Anziehungskraft sind immer noch da. Finden Michael und Dahlia wieder zueinander?

Meinung:

Für mich war dieser Roman ganz anders als erwartet. Ich habe eine seichte Romanze erwartet und wurde ziemlich überrascht. Dieser Roman ist viel düsterer und tiefgründiger, als es auf den ersten Blick den Anschein hat. Als Leser hat man eine leise Ahnung, was vorgefallen sein könnte, bleibt aber lange im Unklaren, was genau passiert ist. Durch geschickte Rückblenden kommt immer mehr Licht ins Dunkle.

Mit Dahlia bin ich nicht richtig warm geworden. Ich empfand sie als extrem nervig. Ich konnte ihr Verhalten sehr schlecht nachvollziehen und ich wollte Dahlia häufig einfach nur schütteln, da sie ihr Glück selbst torpediert. Ihr Hang zur Selbstkasteiung war anstrengend. Michael dagegen hat mein Herz im Sturm erobert. Ich habe ihn bewundert für seine Hartnäckigkeit und seinen Kampfgeist, obwohl er sicherlich auch Fehler gemacht hat. Die waren für mich allerdings deutlich nachvollziehbarer als die von Dahlia.

Die Anziehungskraft zwischen Dahlia und Michael war greifbar und absolut spürbar, und das hat mir wahnsinnig gut gefallen und eine Menge herausgerissen. Young hat es geschafft, diese Liebe lebendig werden zu lassen. Die Geschichte wird aus beiden Perspektiven erzählt, allerdings kam Michael für mich ein bisschen zu kurz. Ich hätte gerne mehr darüber erfahren, wie er die ganze Sache erlebt, gerade in den Jahren, in denen sie getrennt sind.

Dieser Band ist der dritte Band der „Hartwell-Love-Stories“. Dieser Roman lässt sich aber ohne Vorkenntnisse der Vorgänger lesen.

Fazit: Ich hatte meine Schwierigkeiten mit der Hauptprotagonistin, trotzdem konnte mich das Feuer zwischen Michael und Dahlia begeistern. Die Geschichte ist düsterer und tiefgründiger als erwartet. Die Anziehung zwischen beiden ist absolut spürbar, aber Dahlia empfand ich als anstrengend. Daher gibt es von mir knappe 4 Sterne.

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Veröffentlicht am 27.10.2020

Rückblick, der sich in der Gegenwart verliert

Die Kaffeedynastie - Tage des Aufbruchs
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Der Roman „Tage des Aufbruchs“ von Paula Stern ist der erste Teil der Trilogie „Die Kaffeedynastie“

1945 kommt Eberhard aus Kriegsgefangenschaft nach Hause. Sein Elternhaus und auch der Kolonialwarenladen ...

Der Roman „Tage des Aufbruchs“ von Paula Stern ist der erste Teil der Trilogie „Die Kaffeedynastie“

1945 kommt Eberhard aus Kriegsgefangenschaft nach Hause. Sein Elternhaus und auch der Kolonialwarenladen seines Vaters liegen in Trümmern. Um seine Familie zu ernähren und neu anzufangen, beginnt er Kaffee zu schmuggeln. Sein großer Traum ist es, irgendwann eine eigene Kaffeerösterei zu haben. In der Gegenwart kämpft seine Enkelin Corinne darum, die Kaffeerösterei mit der Zeit gehen zu lassen. Doch alle Erneuerungen stoßen aber auf Widerstand und Corinne überlegt, ob es wirklich das ist, was sie will.

Meinung:

Vielleicht bin ich mit vollkommen falschen Erwartungen an diesen Roman gegangen, aber diese Geschichte konnte mich nicht begeistern. Ich hatte einen historischen Roman erwartet, in der hin und wieder Kapitel aus der Gegenwart vorkommen. Nur leider spielen 2/3 der Story in der Gegenwart und wir begleiten überwiegend Corinne, mit der ich einfach nicht warm geworden bin. Gefühlt drehen wir uns endlos im Kreis, in dem Corinne immer wieder ihren Bruder von Fairtrade und kleinen Chargen zu überzeugen versucht. Das war extrem langatmig. Und dann schlägt der Roman eine Richtung ein, die ich überhaupt nicht nachvollziehen konnte, da ich erwartet habe, dass das Familienunternehmen im Vordergrund dieser Trilogie steht.

Die Kapitel in der Vergangenheit waren ein Lichtblick, nur leider viel zu selten. Es wäre auch wünschenswert gewesen, wenn bestimmte Szenen mehr Ausführlichkeit erfahren hätten. Die Durchführung des Schmuggelns und des Weiterverkaufens zu Beginn der Firmengeschichte bleiben sehr oberflächlich.

Ich konnte nicht richtig mitfiebern und hatte immer eine Distanz, sowohl zu Eberhard als auch zu Corinne. Die Geschichte dreht sich häufig um Dinge, die es aus meiner Sicht nicht gebraucht hätte – zum Beispiel die Situation mit Alexander und Familie Rosenbaum. Für mich war das einfach zu viel, die Autorin hätte sich auf die Kaffeerösterei konzentrieren sollen.

Fazit: Für mich leider kein historischer Roman und ich bin ziemlich enttäuscht. Zu viele verschiedene Themen und die Kaffeerösterei kommt zu kurz. Daher gibt es von mir knappe 3 Sterne.

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