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Veröffentlicht am 08.10.2020

Ist Gesundheit wirklich wichtiger als Freiheit?

Cleanland
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In dem Roman „Cleanland“ von Martin Schäuble wächst Schilo in Cleanland auf. Sie kennt es nicht anders, als nach den Gesetzen der absoluten Reinheit zu leben. Berührungen sind gefährlich, menschliche Kontakte ...

In dem Roman „Cleanland“ von Martin Schäuble wächst Schilo in Cleanland auf. Sie kennt es nicht anders, als nach den Gesetzen der absoluten Reinheit zu leben. Berührungen sind gefährlich, menschliche Kontakte sind sehr stark eingeschränkt und man steht dank moderner Technik immer unter Kontrolle. Als Schilo sich verliebt und ihre Freundin Samira in Konflikt mit der Regierung gerät, beginnt sie langsam ihre Augen zu öffnen.

Meinung:

Der Schreibstil ist locker und angenehm zu lesen, einem Jugendbuch angemessen. Wir bekommen die Geschichte aus Sicht von Schilo erzählt. Durch sie bekommen wir einen guten Einblick darauf, wie Cleanland funktioniert. Einige Dinge sind uns gar nicht so fremd, dank Corona. Der Abstand muss eingehalten werden, ständig wird alles desinfiziert und das Tragen von einem Gesichtsvisier ist Pflicht. Andere Dinge sind Gott sei Dank bei uns noch nicht eingetreten. Aber diese Dystopie spinnt konsequent weiter, was passieren kann, wenn eine Pandemie Millionen Menschen das Leben gekostet hat.

Die Entwicklung von Schilo geht mir persönlich zu schnell. Sie ist mit diesem System aufgewachsen und hält es für richtig, da sie nie etwas Anderes kennengelernt hat. Doch von jetzt auf gleich stellt sie alles in Frage und geht für mein Empfinden viel zu schnell so einen großen Schritt.

Cleanland ist toll beschrieben, man kann sich alles gut vorstellen und es ist gut durchdacht. Zum Schluss fehlen aber definitiv Seiten, der Showdown ist extrem kurzgehalten und auf das Nötigste beschränkt. Ich hätte mir mehr Ausführlichkeit gewünscht. Die Geschichte endet mit einem kleinen Cliffhanger. Eine Fortsetzung wäre durchaus möglich.

Fazit: Eine spannende Geschichte zu einem aktuellen Thema, die mich gut unterhalten konnte. Allerdings hätte ich es besser gefunden, wenn Martin Schäuble sich mehr Zeit gelassen hätte die Story in Ruhe zu erzählen. Daher gibt es von mir 4 Sterne.

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Veröffentlicht am 04.10.2020

Familie Wolf, bevor die wunderbaren Jahre begannen

Winter der Hoffnung
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Der Roman „Winter der Hoffnung“ von Peter Prange, ist die Vorgeschichte zu „Unsere wunderbaren Jahre“.

Weihnachtszeit 1946 in Altena. Es ist ein extrem kalter Winter. Es fehlen Nahrungsmittel und Brennmaterial ...

Der Roman „Winter der Hoffnung“ von Peter Prange, ist die Vorgeschichte zu „Unsere wunderbaren Jahre“.

Weihnachtszeit 1946 in Altena. Es ist ein extrem kalter Winter. Es fehlen Nahrungsmittel und Brennmaterial und der Wohnraum ist häufig zerstört. Im Mittelpunkt der Geschichte steht Familie Wolf, deren Fabrik demontiert und nach England gebracht werden soll. Fritz, Schwiegersohn von Tochter Ruth, kommt aus der Kriegsgefangenschaft zurück und ist als ehemaliger SS-Offizier immer noch ein glühender Anhänger Hitlers. Darüber hinaus verlieben sich die beiden Töchter Gundel und Ulla.

Meinung:

Als allererstes muss ich sagen, ich habe „Unsere wunderbaren Jahre“ nicht gelesen, allerdings habe ich damals den Fernsehfilm gesehen. Ich war beim Lesen dieser Vorgeschichte doch ziemlich irritiert, da sich doch einige Szenen aus diesem Buch mit der Verfilmung glichen, zum Beispiel die Rückkehr des Schwiegersohns oder die Demontage. Ich weiß natürlich, dass ein Buch und die passende Verfilmung nicht immer Hand in Hand gehen, sich manchmal unterscheiden und häufig nur noch das Grundgerüst mit dem Buch übereinstimmt. Wie das in diesem Fall ist, kann ich wie gesagt nicht beurteilen, aber vor dem Hintergrund der Verfilmung, war ich doch verwundert so viel Vertrautes zu lesen. Ich habe mehr „Vorgeschichte“ erwartet. Vor allem, wenn man bedenkt, dass dieser Roman im Jahr 1946 spielt und „Unsere wunderbaren Jahre“ erst im Sommer 1948 beginnt – damit liegen ganze eineinhalb Jahre dazwischen.

Peter Prange schafft es wunderbar diese Zeit einzufangen und das hat mir wahnsinnig gut gefallen. Man kann beim Lesen förmlich den Hunger und die Kälte spüren. Auch die Hoffnung blitzt immer wieder auf, dass es bergauf geht und bessere Zeiten kommen werden. Die Figuren waren mir alle auf ihre Art sympathisch. Selbst das Handeln von Fritz konnte ich nachvollziehen und es wirkte authentisch. Jahrelange Gehirnwäsche lässt sich nicht von heute auf morgen abstellen.

Die kurzen Kapitel und der damit verbundene ständige Perspektivwechsel haben mir sehr gefallen, so bekommt man einen Blick auf verschiedene Charaktere, die man dadurch besser kennenlernt. Der Zeitraum in dem wir unsere Protagonisten begleiten sind ca. vier Wochen, verständlicherweise bleiben die Charaktere noch recht oberflächlich. Wenn man aber bedenkt, dass wir die Personen in „Unsere wunderbaren Jahren“ noch weiter begleiten, ist es kein wirklicher Kritikpunkt.

Fazit: Mich konnte der Roman rund um die Familie Wolf gut unterhalten und es macht Lust diese tollen Charaktere auch weiter zu begleiten und gleich mit „Unsere wunderbaren Jahre“ zu starten. Von mir gibt es 4 Sterne, da ich etwas Anderes erwartet hatte und sich für mich doch einiges wiederholt.

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Veröffentlicht am 01.10.2020

Dark Romance wie sie sein sollte

Pike - Er wird sich rächen
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Der Roman „Pike – Er wird sich rächen“ von T.M. Frazier ist der erste Band der Pike-Dilogie. Dieser Zweiteiler spielt im „King“ – Universum und einige Figuren aus der King-Reihe tauchen auch in diesem ...

Der Roman „Pike – Er wird sich rächen“ von T.M. Frazier ist der erste Band der Pike-Dilogie. Dieser Zweiteiler spielt im „King“ – Universum und einige Figuren aus der King-Reihe tauchen auch in diesem Band auf. Man braucht die anderen Bände aber nicht zu kennen, um dieser Geschichte folgen zu können. Allerdings sollten die beiden Teile dieser Dilogie in der richtigen Reihenfolge gelesen werden, da sie aufeinander aufbauen. Der zweite Teil „Pike – Er wird dich retten“ erscheint im November 2020.

Pike handelt mit Drogen in Logan’s Beach, Florida. Er schmuggelt eine wirklich große Menge Ecstasy ins Land, doch die wird ihm gestohlen. Als er ein zweites Mal überfallen wird, schafft Pike es einen der Täter niederzuschlagen und festzuhalten. Dieser Täter, besser die Täterin, stellt sich als Mickey heraus. Mickey ist eine junge Frau, der Pike vor ein paar Jahren geholfen hat und die kurz darauf verschwunden ist. Pike versucht aus Mickey herauszubekommen, für wen sie arbeitet und warum ausgerechnet er überfallen wurde, aber Mickey verrät kein Wort. Sie hat ihre eigenen Gründe, warum sie all diese Dinge tut.

Meinung:

Wow, diese Geschichte hat es wirklich in sich und hat alles was ein guter Dark Romance Roman braucht. Es ist die richtige Mischung aus Düsternis und Gefühl. T.M. Frazier schafft es das richtige Maß zu finden. Gewalt spielt sicherlich eine Rolle, aber sie überschattet nicht alles und lässt trotzdem Platz für Gefühle zwischen den Protagonisten. Die Chemie zwischen Pike und Mickey wird super transportiert und fühlt sich echt an, ohne dabei kitschig zu sein.

Wie auch in ihren anderen Bänden, sind auch hier ihre Protagonisten Menschen, die einen Knacks weg und wirklich einiges mitgemacht haben. Sehr spannende Persönlichkeiten, die man gerne begleitet. Als Leser möchte man herausfinden, was dazu geführt hat, warum sie so geworden sind. Man möchte hinter die Fassade schauen und mehr erfahren. Besonders Mickey ist ein sehr starker Charakter, die man nur bewundern kann, für ihren Mut und ihre Stärke. Die Geschichte wird uns abwechselnd aus der Sicht von Pike und Mickey in der Ich-Perspektive erzählt, zwischendurch gibt es immer kleine Rückblenden in die Vergangenheit der beiden. Man versteht ihr handeln, schließt sie in sein Herz und fiebert mit ihnen mit.

Fazit: Mir hat der Roman super gefallen. Ich konnte das Buch wirklich nicht aus der Hand legen. Durch den echt fiesen Cliffhanger, kann man die Fortsetzung kaum erwarten. Wenn man Dark Romance liebt, dann liebt man auch Pike und Mickey. Daher absolut verdiente 5 Sterne.

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Veröffentlicht am 01.10.2020

Zu oberflächlich

Ice Breakers - Jameson
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In dem Roman „Ice Breakers – Jameson” von Jillian Quinn, ist Jameson ein absoluter Workaholic und entwickelt Computerspiele. Bei einem Spiel der Philadelphia Flyers begegnet er Regan. Sie kümmert sich ...

In dem Roman „Ice Breakers – Jameson” von Jillian Quinn, ist Jameson ein absoluter Workaholic und entwickelt Computerspiele. Bei einem Spiel der Philadelphia Flyers begegnet er Regan. Sie kümmert sich im Wells Fargo Center, dem Stadion der Flyers, um die Veranstaltungen und außerdem ist ihr Vater der Geschäftsführer des Vereins. Obwohl Regan Jameson erst für einen Sportler hält, gehen die beiden miteinander aus. Die beiden fühlen sich zueinander hingezogen, doch ihre vollen Terminkalender und ihre zeitraubenden Jobs machen eine Beziehung schwierig. Finden die beiden dafür eine Lösung und geben ihrer Beziehung eine reale Chance?

Meinung:

Dies ist der vierte Band der „Ice Breakers“-Reihe, der Roman lässt sich aber ohne Vorkenntnis der anderen Bände unabhängig lesen. Sicherlich ist es schöner, wenn man auch die Vorgänger kennt, da alle Paare auch in diesem Band auftauchen und es dann ein Wiedersehen mit den Charakteren gibt.

Ich bin leider nicht so richtig warm mit Jameson und Regan geworden. Mir war ihre Beziehung viel zu überstürzt. Gefühlt haben die beiden keine zehn Sätze miteinander gesprochen und schon geht es ziemlich zur Sache zwischen ihnen. Außerdem bleiben mir die beiden zu oberflächlich, ihre Beziehung scheint nur daraus zu bestehen übereinander herzufallen. Auch emotional haben sie mich nicht richtig erreicht, obwohl durch die Perspektivwechsel und auch durch die Ich-Erzählform perfekte Bedingungen gegeben sind. Sie bleiben für mich blass und das Knistern zwischen Ihnen fehlte mir komplett. Die Handlung bleibt sehr dünn. Jamesons Kindheit wird nur angekratzt, da hätte ich mir mehr Tiefe gewünscht. Ich hatte ein bisschen das Gefühl, dass die dürftige Handlung nur „Füllmaterial“ zwischen den erotischen Handlungen darstellt.

Fazit: Ich bin ziemlich enttäuscht und habe doch einiges mehr erwartet. Ich habe nichts gegen explizite Szenen in Büchern, ich mag es aber nicht, wenn sie das ganze Buch beherrschen und andere Dinge kaum Platz finden. Charlie, die Hochzeitsvorbereitungen und Murph haben doch noch ein wenig das Ruder herumgerissen und daher gibt es von mir knappe 3 Sterne.

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Veröffentlicht am 28.09.2020

Räuberpistole vor interessantem historischen Hintergrund

Vier Tage im Juni
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Welche historische Person der jüngeren Vergangenheit ist noch interessanter als US-Präsident John F. Kennedy? Jan-Christoph Nüse reichert die Fakten des realen Deutschlandbesuchs von John F. Kennedy mit ...

Welche historische Person der jüngeren Vergangenheit ist noch interessanter als US-Präsident John F. Kennedy? Jan-Christoph Nüse reichert die Fakten des realen Deutschlandbesuchs von John F. Kennedy mit finsteren Verschwörern, alten Nazis und gleich zweieinhalb Attentatsversuchen an und macht daraus seine „Vier Tage im Juni“.

Hat der Autor also die perfekten Zutaten für einen spannenden historischen Thriller zusammengemischt? Leider nein. Zu häufig muss der Autor eine Dolmetscherin des US-Präsidenten eingreifen lassen, damit der ihr zuvor unbekannte völlig planlos durch die Geschichte irrlichternde BKA-Ermittler Thomas Malgo wieder auf die richtige Spur kommt.

Bekanntlich endete John F. Kennedys Leben im gleichen Jahr bei einem Attentat in Dallas. Hätte Kennedy auch in Bonn, Frankfurt oder Berlin sein Ende finden können? Vielleicht; aber der historisch korrekt und durchaus interessant wiedergegebene reale Staatsbesuch wurde mit so vielen fiktiven Verschwörern und Gefahren aufgeladen, dass man den Eindruck bekommt, selbst der Autor verliert zeitweise den Überblick.

Fazit: Finstere Verschwörer, alte Nazis und eine spießige Bonner Republik der frühen 60er Jahre gepaart mit dem charismatischen jungen US-Präsidenten und den gut wiedergegebenen Fakten rund um den realen Staatsbesuch im Juni 1963, das alles hat sich für mich nicht zu einem Lesevergnügen zusammengefunden. Weniger wäre mehr gewesen und so kann ich leider nur 2 Sterne geben.

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