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Veröffentlicht am 29.07.2017

Ein wunderbares Bilderbuch mit bedeutsamen Botschaften

Zusammen unter einem Himmel
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Unsere Welt ist im Moment etwas aus den Fugen geraten. Schon oft hat sie große Erschütterungen erleben müssen, von denen sie sich nur schlecht erholen konnte. Schuld daran ist unser schlechter Umgang mit ...

Unsere Welt ist im Moment etwas aus den Fugen geraten. Schon oft hat sie große Erschütterungen erleben müssen, von denen sie sich nur schlecht erholen konnte. Schuld daran ist unser schlechter Umgang mit der Natur und viele Konflikte, die durch Kriege gelöst werden sollen. Manchmal frage ich mich, warum Menschen nicht in Frieden miteinander leben können. Haben wir Menschen es womöglich verlernt? Warum machen wir uns das Leben gegenseitig schwer und bekämpfen einander? Umso wichtiger finde ich es, dass man der nächsten Generation vermittelt, dass es eben auch anders geht. Wir Menschen, egal wie verschieden wir auch sind, sollten respektvoll miteinander umgehen und zusammen friedlich unter einem Himmel leben.
Mit „Zusammen unter einem Himmel“ von Britta Teckentrup habe ich, passend zu diesem Thema, ein wunderbares Bilderbuch entdeckt, das auf stimmungsvolle Weise zeigt, wie schön unsere Welt ist und, dass egal wie verschieden wir auch sind, wir trotzdem sehr viele Dinge gemeinsam haben.

Die Gesamtgestaltung von „Zusammen unter einem Himmel“ ist meisterhaft und gleicht einem kleinen Kunstwerk. Nimmt man das Buch zur Hand, muss man erst einmal die besondere Oberfläche und die Ausstanzung in Form einer Wolke befühlen. Damit verbrachten wir etliche Minuten. Nachdem wir uns an den ersten Illustrationen auf dem Hardcover sattgesehen hatten, schlugen wir es endlich auf.

Für eine vereinte Welt

Mit dieser Botschaft beginnt die Autorin ihre bedeutsame Geschichte und vermittelt dem Leser den Schwerpunkt der folgenden Seiten. Blättert man weiter, wird man von kräftigen und warmen Tönen und einem poetischen Text, der unter die Haut geht, umfangen.

„Zusammen unter einem Himmel“ mutet an wie eine kleine Weltreise. Wir Leser werden auf jeder der 12 Doppelseiten in einen anderen Landstrich unserer wunderschönen Erde versetzt und dürfen eindrucksvollen Szenen beiwohnen. Britta Teckentrup führt uns über die Dächer unter dem Nachthimmel einer Stadt zu einer Katzenfamilie, lässt uns in der Savanne mit einer Löwenfamilie schwitzen, um uns zusammen mit einem Pinguinpaar in Schnee und Eis abzukühlen. Wir schwimmen mit Walen, durchkämen mit Hirschen die Berge und lauschen hoch über den Wolken dem Gesang der Vögel. Und all diese Szenen machen sehr deutlich, dass alle etwas gemeinsam haben. Sie lauschen denselben Stürmen, sie singen dieselben Lieder, träumen dieselben Träume und spüren dieselbe Liebe.

Es gibt mehr, das uns verbindet, als das was uns trennt

Alle gezeichneten Szenen, aber auch die bedeutungsvollen und eindringlichen Zeilen dieser Geschichte sind auf verschieden Weise miteinander verbunden. Alles ist in Bewegung und geht fließend von einer Seite auf die nächste über. Oft sogar durch die Seiten, denn auch im Buch findet man zahlreiche Ausstanzungen, die die poetischen Worte über die Grenzen hinaus durch die gesamte Welt und zum Leser tragen.

Britta Teckentrup gehört nicht nur wegen der Auswahl ihrer Themen zu meinen Favoriten. Es ist auch der besondere Stil, mit dem sie ihre unverwechselbaren Illustrationen zeichnet. Sie haucht ihren Bildern eine besondere Stimmung ein - mal melancholisch und ruhig, mal heiter und dynamisch -, die den Betrachter jedes Mal aufs Neue verzaubert und nicht mehr loslässt. Ich bemerke dieses Teckentrup-Phänomen besonders, wenn ich ihre Bücher zusammen mit meinem Sohn betrachte. Er wird ruhiger und versinkt konzentriert in die Geschichte. Blättere ich zu schnell, werde ich ermahnt.

„Zusammen unter einem Himmel“ von Britta Teckentrup ist ein sehr besonderes Bilderbuch, welches man nicht nur wegen der bedeutsamen Botschaften von Generation zu Generation weitergeben sollte.

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Veröffentlicht am 10.07.2017

Eine aufreibende Lektüre

Der Koffer
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Es gibt Bücher, die mich sprachlos machen können. Meist sind es Bücher, die sich mit einer sehr schwierigen und erschütternden Thematik beschäftigen und mit vielen dramatischen Ereignissen meine Emotionen ...

Es gibt Bücher, die mich sprachlos machen können. Meist sind es Bücher, die sich mit einer sehr schwierigen und erschütternden Thematik beschäftigen und mit vielen dramatischen Ereignissen meine Emotionen aufwühlen. „Der Koffer“ von Robin Roe ist so ein Buch und es fällt mir wirklich sehr schwer die richtigen Worte zu finden, um mein Leseerlebnis zu beschreiben. Besonders, weil mir Robin Roe auf erschreckende Weise klargemacht hat, was für furchtbare Schicksale einige Menschen durchleben müssen, ohne dass jemand Außenstehendes auch nur den Hauch einer Ahnung hat, was der Betroffene gerade durchmacht. Die Ereignisse in diesem Buch haben mir auch verdeutlicht, wie vorschnell wir andere Menschen in Schubladen stecken, ohne nach einem möglichen Grund für ein bestimmtes Verhalten zu suchen.
Der literarischen Hauptfigur Julian passiert es auch sehr oft, denn aufgrund einer Lernschwäche – für die sich nicht einmal die Lehrer interessieren – und seinem zurückhaltenden Wesen, wird er oft für dumm gehalten und als Sonderling abgestempelt. Keiner fragt sich, warum Julian ist, wie er ist. Dabei hätte er ziemlich viele Gründe vorzubringen, die beweisen, dass er eben nicht dumm ist.

Julian trägt ein schweres Schicksal mit sich herum, denn er verlor als 9-Jähriger seine Eltern durch einen Autounfall. Nach einem kurzen Aufenthalt in einer liebevollen Pflegefamilie musste er zu seinem herrschsüchtigen Onkel ziehen, dem er nichts rechtmachen kann. Wirklich verwunden oder verarbeiten konnte Julian die vergangenen Ereignisse nicht. Dafür ist die Umgebung, in der er jetzt lebt, viel zu kalt und rau. Und außer einem Koffer voller Geheimnisse und einigen Erinnerungen an seine Mutter und seinen Vater ist ihm nichts mehr geblieben.
Julian hat sich mit seinem neuen Leben, das so viel liebloser ist als sein altes, arrangiert und hat hier und da einen sicheren Ort gefunden, an dem er einfach sein kann – ohne das Mobbing seiner Mitschüler oder die Maßregelungen seines Onkels.

"Ich habe einfach ein ungutes Gefühl. Wie ein Reh in einem dieser Tierfilme, das die Ohren spitzt, obwohl es den Wolf noch gar nicht sieht. Aber spürt, dass da eine Gefahr ist." Seite 216


Genau so könnte ich mein Gefühl beim Lesen beschreiben, denn die Atmosphäre, die zwischen den Zeilen emporsteigt, ist knisternd und bedrohlich, weil man als Leser meist ahnt, dass früher oder später etwas geschieht, von dem man wirklich erschüttert wird. Und von diesem unguten Gefühl wird man nicht betrogen. Es geschehen wirklich schreckliche Dinge, die furchtbar verstörend sind. Manchmal muss man das Gelesene auch selbst erst verarbeiten, um weiterlesen zu können.


Um die Stimmung nach den wirklich bedrückenden Passagen etwas aufzulockern, hat Robin Roe eine besondere literarische Figur eingesetzt, die abwechselnd mit Julian über das Geschehen berichtet: Adam, der ehemalige Pflegebruder von Julian. Dieser warmherzige, tollpatschige und dennoch coole Junge ist ein Segen für Julian und den Leser. Mit seinem Wesen erhellt Adam die dunklen Stunden.
Der sonst so verschlossene Julian ist in Adams Gegenwart ein anderer. Bei ihm ist er sicher und Julian traut sich nach und nach, dank vieler aufbauender Worte und Momente mit seinem größeren Pflegebruder, aus seiner Isolation heraus.

In „Der Koffer“ lässt Robin Roe ihre beiden literarischen Hauptfiguren - sprachlich einfach und klar - eine wirklich bewegende und erschütternde Geschichte erzählen. Die Handlung wirkt sehr lebendig und wir Leser werden zu stummen Zeugen - auch wenn wir beim Lesen manchmal gerne laut aufschreien würden - von einer wunderbaren Freundschaft, aber auch von vielen verstörenden Ereignissen. "Der Koffer" ist ein Buch, das trotz der enthaltenen gewalttätigen Szenen so viel Liebe und Hoffnungen und wunderbare Botschaften enthält. All dies machte dieses Buch zu einem schrecklich schönen Leseerlebnis. Obgleich mich die verstörenden Ereignisse in der Handlung wohl noch sehr lange beschäftigen werden.

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Veröffentlicht am 10.07.2017

Ein galaktisch schönes Kinderbuch

Der Manni im Mond
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Jeder Mensch, ob groß ob klein, hat schon einmal etwas von dem Mann im Mond gehört oder ihn sogar schon gesehen. Denn manchmal, wenn der Mond mit einem ganz besonderen Lichtschein angestrahlt wird, kann ...

Jeder Mensch, ob groß ob klein, hat schon einmal etwas von dem Mann im Mond gehört oder ihn sogar schon gesehen. Denn manchmal, wenn der Mond mit einem ganz besonderen Lichtschein angestrahlt wird, kann man das legendäre Mondgesicht entdecken. Aber kann man sich dessen sicher sein, dass es sich dabei wirklich um einen Mann handelt? Manni Balkenschuh, ein Kerl so bärenstark wie groß, möchte genau das erforschen. Seit Jahren träumt er davon und nun wird sein Traum endlich Wirklichkeit. Seine selbst gebaute Mondrakete ist startklar und er kann mit dem Raketenstart alles hinter sich lassen und sieht wie die Erde, auf der ihn niemand vermissen wird, immer kleiner und unbedeutender wird. Und auf dieser Mann-im-Mond-Mission wollte ich zusammen mit meinem Sohn dabei sein, weil die Zusammenfassung von dem neuen Kinderbuch „Der Manni im Mond“ von Kai Lüftner und Astrid Henn klang großartig und versprach einen mutigen und unkonventionellen Helden – eben genau nach unserem Geschmack.

Hält man dieses Kinderbuch das erste Mal in der Hand, muss man die großartige Gestaltung des Covers bewundern und sich erst einmal ein dunkles Plätzchen suchen. Denn hier hat sich der Coppenrath Verlag ein besonders passendes Detail einfallen lassen: Die Schrift und der Mond auf dem Manni liegt, leuchten im Dunkeln. Einfach galaktisch! Wenn man sich daran sattgesehen hat und das Buch aufschlägt, erwartet den Leser eine weitere galaktische Überraschung: ein Teil des Weltalls mit vielen Sternzeichen und einigen Planeten wurden auf der ersten und der letzten Doppelseite abgebildet.

Auf 13 Doppelseiten durften wir zusammen mit Manni den Weltraum bereisen und dank einigem Hin- und Hergereise viele abenteuerliche Dinge erleben und uns an den wunderbaren und mit großem Ideenreichtum gestalteten Illustrationen von Astrid Henn erfreuen. Der von Kai Lüftner gereimte und nicht zu überladene Text unterhält manchmal auf lässige, spannende, humorvolle, aber auch auf liebenswerte Weise – eine perfekte Mischung. Die Illustratorin Astrid Henn setzt die Geschichte von Manni einzigartig und stimmungsvoll in Szene oder besser: ins rechte Mondlicht. Mein Sohn versankt in der Geschichte und selbst ich als Leserin fernab der Zielgruppe konnte mich an den vielen witzigen Details kaum sattsehen und war neugierig, was Manni dort auf dem Mond erwarten würde.

Die literarische Figur Manni ist sehr vielseitig gestaltet worden und beim Lesen kommt man nicht umhin, sich intensiv mit ihr zu beschäftigen. Manni ist ein eine sehr sympathische und leicht chaotische Figur. Einerseits wird er als harter Kerl bezeichnet, der ständig Kraftsport macht und fleißig trainiert und dennoch erkennt man in vielen Situationen, was für ein weicher und liebenswerter Kern in ihm steckt. Manni ist ein echter Kerl mit reichlich Grips unter der Mütze, mit dem man Pferde stehlen kann. Und doch hält ihn nichts auf der Erde – nicht mal ein Freund. Und auch der Stil, in dem er gezeichnet wurde, war für mich anfangs etwas widersprüchlich, denn Manni wird durch den ihn beschreibenden Text als Erwachsener Mann empfunden, obgleich er als Kind bildlich dargestellt wird. Wirklich gestört hat es mich nicht und womöglich soll es als Metapher gesehen werden oder auch als Botschaft, dass man sich immer das innere Kind bewahren soll.

„Der Manni im Mond“ ist ein galaktisch schönes Weltraumabenteuer mit wunderschönen Botschaften für Groß und Klein, das seine Leser vom Fliegen träumen lässt.

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Veröffentlicht am 05.07.2017

Ein gelungener Auftakt

Infiziert (Bd.1)
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Der menschliche Organismus ist zu jeder Zeit Bakterien und Viren ausgesetzt und dank eines funktionierenden Immunsystems werden wir Menschen nicht ständig krank. Jedoch wird die Bedrohung durch gefährliche ...

Der menschliche Organismus ist zu jeder Zeit Bakterien und Viren ausgesetzt und dank eines funktionierenden Immunsystems werden wir Menschen nicht ständig krank. Jedoch wird die Bedrohung durch gefährliche und multiresistente Erreger immer größer. Das liegt vor allem an dem vorschnellen Einsatz von Antibiotika – der selbst in der Fleischproduktion zum festen Alltag gehört und die Rückstände der Medikamente von uns Menschen mit der Nahrung aufgenommen werden. Es gibt viele Länder, die bereits gegen viele multiresistente Keime kämpfen müssen, weil es dort keine Rezeptpflicht für Antibiotika gibt. Sie werden einfach bei jedem Schnupfen eingenommen. Wenn sich dieser Trend fortsetzt, wird es in den kommenden Jahrzehnten bald kein Antibiotikum mehr geben, das gegen die multiresistenten Erreger wirken kann. Unheimlich, oder? Die Autorin Teri Terry hat sich in ihrem neuen Buch „Infiziert“ – der erste Band einer Trilogie - einem solchem Szenario angenommen.

In „Infiziert“ bedroht eine Epidemie, die sich von Haus zu Haus, von Stadt zu Stadt und bis über die Landesgrenzen schleicht, die Bewohner Großbritanniens. Der Ursprung dieser Katastrophe liegt für die meisten Betroffenen jedoch im Verborgenen. Wir Leser werden durch die literarische Hauptfigur Callie aufgeklärt und erleben den Ausbruch von der ersten Sekunde an mit.
Callie wurde entführt, in ein Versuchslabor verschleppt und als Forschungsobjekt missbraucht. Sie ist eine sehr ungewöhnliche Protagonistin, weil Callie bereits in den ersten Kapiteln stirbt und trotzdem weiterhin ein wichtiger, aktiver Teil für die Handlung ist. Mit Shay wird ihr eine weitere weibliche literarische Hauptfigur zur Seite gestellt. Beide berichten abwechselnd aus ihrer eigenen Perspektive über das Geschehen. Shay und Callie haben kaum Gemeinsamkeiten und doch scheinen ihre Schicksale sehr eng verbunden zu sein. Denn Shay ist offenbar Zeugin der Entführung geworden und setzt nun alle Hebel in Bewegung, um Callie zu finden. Jedoch scheint ihr Vorhaben sehr riskant zu sein und sie ahnt nicht, welche dramatischen und tödlichen Ereignisse auf sie zukommen.

Als ich erfuhr, dass Teri Terry an einer neuen dystopischen Trilogie schreibt, stand für mich fest, dass ich diese Bücher lesen muss. Denn schon ihre erste Trilogie „Gelöscht“ hat mich mitgerissen und wirklich begeistert. Und obgleich ich die Bücher vor einigen Jahren gelesen habe, sind die geniale Handlung und die interessanten Charaktere immer noch absolut präsent. Dem entsprechend hoch waren also meine Erwartungen, bevor ich „Infiziert“ aufschlug. Enttäuscht wurde ich von Teri Terry nicht und sie nahm mich ab der ersten Seite gefangen und zog mich mit jedem gelesenen Kapitel ein wenig mehr ins Geschehen hinein.
Die Handlung, die wie in diesem Genre üblich nicht ohne eine Liebesgeschichte auskommt, strotzt vor Spannung und interessanten und überraschenden Ereignissen. Weil man als Leser am Anfang direkt und ohne Erklärungen ins Geschehen geworfen wird, kommen erst einmal einige Fragen auf. Fragen, die nach und nach beantwortet werden.
Für mich war es sehr faszinierend mitzuerleben, wie ein vermeintlicher Erreger von Mensch zu Mensch getragen wird und katastrophale Zustände zur Folge hat. Denn in anderen Dystopien erleben wir Leser ja meist nur das Resultat einer solchen Katastrophe und erhalten nur bruchstückhafte Informationen über dessen Ursprung.
Bei einigen Erklärungen oder Auflösungen gab es für mich jedoch ernüchternde Momente, weil es etwas überzogen wirkte. Hier schweift Teri Terry von dem genialen Gedanken, die Welt mit einem fiesen Erreger zu bedrohen ab und driftet von der Medizin in die Quantenphysik ab. Das war für mich ein Punkt, an dem die Geschichte etwas von ihrem Reiz verloren hat. Dasselbe Problem hatte ich mit Shay. Auch sie erkrankt im Laufe der Handlung - was absehbar war - und währenddessen passiert etwas mit ihr, was mir ein nüchternes Kopfschütteln abringen konnte. Einfach too much! Nichtsdestotrotz las ich die Geschichte weiter, weil es einfach noch zu interessant war, um aufzuhören. Nach den vielen rasanten und enorm spannenden Kapiteln folgten im letzten Drittel viele ruhigere Passagen, die mich wieder daran erinnerten, dass es sich um eine Trilogie handelt und Teri Terry womöglich nicht ihr ganzes Pulver in diesem Band verschießen wollte. Das Ende entließ mich zufrieden und zurück blieb eine große Neugierde auf die kommenden Bände.

In „Infiziert“ hat sich Teri Terry wieder einer sehr interessanten Thematik für eine imposante Trilogie angenommen. Die Autorin überzeugt erneut mit authentischen Charakteren und einem rasanten Schreibstil, dem man sich nur schwer entziehen kann. Über einige Längen im letzten Drittel kann man gut hinwegschauen, jedoch hatte ich in wenigen Szenen das Gefühl, das es ein wenig zu viel des Guten war. Hier wäre weniger mehr gewesen und die Handlung hätte es absolut nicht nötig gehabt.

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Veröffentlicht am 23.06.2017

Ein wunderbares Buch

Das Beste von Astrid Lindgren
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Gibt es etwas Schöneres als abends mit der Familie gemütlich auf dem Sofa zu kuscheln? Ja, mit der Familie auf dem Sofa zu kuscheln und dabei ein gutes Buch zu lesen. Und wenn man dann noch eines liest, ...

Gibt es etwas Schöneres als abends mit der Familie gemütlich auf dem Sofa zu kuscheln? Ja, mit der Familie auf dem Sofa zu kuscheln und dabei ein gutes Buch zu lesen. Und wenn man dann noch eines liest, dass Jung und Alt gefällt, ist das Glück perfekt. Jedoch muss man so ein Exemplar erst einmal finden. Auf der Suche nach eben so einem perfekten Familienbuch musste ich nicht lange überlegen, wie die literarischen Helden dieser Geschichte sein sollten. Sie sollten wie die Lieblingshelden aus meiner Kindheit sein: stark, aufgeweckt, liebenswert und weil sie immer für einen Streich zu haben sind, wird es nie langweilig mit ihnen. Die meisten dieser literarischen Lieblinge haben noch etwas gemeinsam: sie entspringen der Feder von Astrid Lindgren. Aus diesem Grund sah ich mich für unseren perfekten Familienabend nach einem Buch der Autorin um und wurde fündig.

„Und da war es, als ob irgendetwas in mir vor Freude hüpfte und sprang.“

Zu unserem großen Glück ist in der Verlagsgruppe Oetinger mit „Das Beste von Astrid Lindgren“ ein wunderschöner Sammelband (in einer limitierten Auflage) mit vielen unvergesslich guten Geschichten mit besonderen literarischen Helden erschienen. Zwischen den Buchdeckeln befinden sich insgesamt 32 abenteuerliche und witzige Geschichten mit wertvollen Botschaften. Für mich gab es ein Wiedersehen mit den literarischen Figuren, die mich ein Stück weit durch meine Kindheit begleitet und mich sicher auch ein wenig geprägt haben. Die Geschichten von Astrid Lindgren sind zeitlos, und obgleich sie einer ganz anderen Zeit entsprungen sind, bleiben die Themen immer aktuell und ihre literarischen Helden unvergessen.

„Das Beste von Astrid Lindgren“ ist wahrlich ein Buch für die ganze Familie. Die Geschichten sind kurz und in einem flüssigen und einnehmenden Schreibstil gehalten. Somit eignen sie sich zum Vorlesen, aber auch für Leseanfänger, die noch nicht allzu geübt sind. Die Charaktere wissen die Leser mit ihren überaus humorvollen und sehr lebendigen Geschichten zu unterhalten und sich für immer in ihr Leserherz zu bohren. Bei diesen Buchhelden muss ich mir als Mama auch keine Sorgen machen, ob die Werte, die sie vermitteln, für mein Kind gut sind. Hervorzuheben ist dabei das vermittelte Frauenbild. Besonders die weiblichen Figuren Lindgrens sind sehr mutig, haben eine enorme Durchsetzungskraft und sind sehr eigenständig. Obgleich ihre Geschichten mehr als 60 Jahre alt sind.

Sehr gefallen haben uns auch die hervorragenden und abwechslungsreichen Illustrationen von Jutta Bauer, Björn Berg, Katrin Engelking und Ilon Wikland. Jede Geschichte ist in einem unterschiedlichen Stil gehalten - farbintensiv oder schwarz-weiß - und rundet das Gesamtkonzept perfekt ab.

Schon als ich „Das Beste von Astrid Lindgren“ zum ersten Mal in den Händen gehalten habe, war meine Freude riesig, denn durch diesen Sammelband kann ich nun die Helden meiner Kindheit an meinen Sohn weitergeben. Ich möchte diesen Sammelband aber auch allen anderen Buchliebhabern ans Herz legen, denn es ist ein wahrer Geschichtenschatz, der in keinem Regal fehlen sollte.

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