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Veröffentlicht am 07.02.2017

Ein blutiges Finale

Unsterblich - Tor der Ewigkeit
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3,5 Sterne

Wenn eine spannende Geschichte mit einem fiesen Cliffhanger endet und die Fortsetzung noch nicht erschienen ist, dann wird der Leser meist auf eine harte Probe gestellt. Wenn man dann die Nachricht ...

3,5 Sterne

Wenn eine spannende Geschichte mit einem fiesen Cliffhanger endet und die Fortsetzung noch nicht erschienen ist, dann wird der Leser meist auf eine harte Probe gestellt. Wenn man dann die Nachricht bekommt, dass die Fortsetzung wahrscheinlich gar nicht weiter übersetzt wird, ist das sehr bitter. Selbst heute zieren noch einige sehr interessante Reihen, die nicht fortgesetzt werden, mein Regal - was mich maßlos ärgert. Lange Zeit sah es auch für die „Unsterblich“ – Reihe von Juli Kagawa so aus, als würden die ersten beiden Bände unvollkommen in den Tiefen meines Bücherregals versinken. Doch nach über zweieinhalb Jahren des Bangens um einen gebührenden Abschluss, erschien mit „Unsterblich – Tor der Ewigkeit“ jetzt der finale Band. Auch wenn dieser als Taschenbuch etwas aus der Reihe tanzt und nicht zu seinen Vorgängern passt, war ich hellauf begeistert und musste diesen finalen Band sofort lesen. Bevor ich jetzt munter drauf losplaudere, noch ein Tipp für Leser, die diese düstere Vampirreihe noch nicht kennen: Wenn ihr nicht zartbesaitet seid und aufregende und etwas blutige Geschichten mögt, schaut erst einmal in meine Rezension zu „Unsterblich – Tor der Dämmerung“, um euch nicht zu Spoilern.

Zweieinhalb Jahre sind eine verdammt lange Zeit, wenn man einen erhöhten Bedarf an Geschichten hat. Aus diesem Grund hatte ich einige Schwierigkeiten wieder in die Geschichte hineinzufinden. Irgendwie erschien alles so fremd, ich war aber trotzdem zu bequem, um mir noch einmal das Ende von „Unsterblich - Tor der Nacht“ durchzulesen. An einige wichtige Details erinnerte ich mich jedoch sehr gut: Die Welt hatte sich verändert, die Städte wurden größtenteils zerstört und nichts und niemand war mehr sicher. Auch die Vampire nicht, denn über allen schwebte eine große Bedrohung. Unvergessen sind auch Allisons Rachepläne, denn ihr wurde zum Ende des zweiten Bandes fast alles genommen.
Mit diesen Ereignissen lassen sich auch viele Veränderungen bezüglich Allisons Charakter erklären. Die literarische Hauptfigur wirkt in den ersten Kapiteln etwas befremdlich und völlig resigniert. Alles, was diese großartige Protagonistin ausgemacht hat, scheint auf den ersten Blick verschwunden zu sein. Allison kämpft nicht mehr gegen das Monster, das sie eigentlich immer verabscheut hat. Sie lässt ihm freien Lauf und der Leser lernt eine ganz neue, erschreckende und äußerst brutale Seite von ihr kennen. Im Laufe der Handlung wird Allison durch viele Ereignisse an ihre ursprünglichen Werte erinnert, und wird nach und nach wieder annähernd zu dem Vampirmädchen mit äußerst menschlichen Charakterzügen, das ich sehr schätze.

In diesem finalen Band trifft man aber auch alte Bekannte, die keine ihrer Eigenschaften eingebüßt haben. Zum einen Allisons geheimnisvoller Schöpfer Kanin und zum anderen ihr überaus „charmanter“ Blutsbruder Jackal. Zusammen mit dieser etwas extravaganten Schicksalsgemeinschaft macht sich der Leser auf den Weg, um den gefährlichen Meistervampir Sarren zu verfolgen und zu besiegen. Dabei erlebt er literarische Höhen und Tiefen, und speziell in den ersten Kapiteln muss man sehr geduldig sein. Obgleich viele interessante Begebenheiten auf den Leser niederprasseln, wirkt die Handlung etwas langatmig und man hat das Gefühl einen endlosen und eintönigen Weg vor sich zu haben. Nach den ersten hundert Seiten ändert sich das grundlegend durch eine komplexere Handlung. Und in den letzten Passagen rast man buchstäblich durch die Zeilen, um mit einem hollywoodreifen Showdown zu enden.

Wer etwas empfindlich im Bezug auf brutalen und blutigen Szenen ist, wird in einigen temporeichen Ereignissen auf eine harte Probe gestellt. Auch ich kam oft an meine Grenzen und musste die eine oder andere Passage überfliegen, damit sich mir nicht der Magen umdreht.

Nach einem großartigen und ideenreichen ersten Band las ich einen etwas ruhigeren und wenig komplexeren Folgeband mit vielen eindringlichen Szenen. Den dritten Band „Unsterblich – Tor der Ewigkeit“ kann man mit keinem dieser zwei Bücher vergleichen, denn hier tobt Julie Kagawa sich – im Gegensatz zu ihren märchenhaften und leichten Geschichten – in temporeichen und blutigen Szenen aus, um den Leser am Ende zufrieden - wenn auch von Blut überzogen -, aus ihrer Vampirwelt zu entlassen. Auch wenn ich etwas mehr von dem großen Finale erwartet habe, bin ich froh, dass ich diese ideenreiche Fantasytrilogie abschließen konnte.

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Veröffentlicht am 03.02.2017

Nicht nur für Fans vom Grüffelo

Das Grüffelo Magnetbuch
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In den letzten zwei Jahren durfte ich zusammen mit meinem Sohn zahlreiche Kinderbücher entdecken. Darunter befanden sich viele schöne Bilderbücher, die jedoch nachdem wir sie ein paar Mal angeschaut haben ...

In den letzten zwei Jahren durfte ich zusammen mit meinem Sohn zahlreiche Kinderbücher entdecken. Darunter befanden sich viele schöne Bilderbücher, die jedoch nachdem wir sie ein paar Mal angeschaut haben für meinen Sohn uninteressant wurden. Egal wie schön ich sie auch fand. Eine Geschichte hat uns beide so sehr begeistert, dass wir sie immer wieder gerne zur Hand nehmen: „Der Grüffelo“ von Axel Scheffler und Julia Donaldson.

In dieser Geschichte begleitet der Leser eine kleine, sehr mutige Maus auf ihrem Weg durch den Wald, in dem viele Gefahren lauern. Dort begegnet sie dem hinterlistigen Fuchs, der sie in seinen Bau zum Götterspeiseessen einlädt, einer Eule, die die Maus zum Tee einlädt und einer Schlange, die mit ihr ein Schlangen-Mäuse-Fest feiern möchte. Auch wenn scheinbar alle Tiere es gut mit der Maus meinen, durchschaut sie das falsche Spiel ihrer Möchte-gern-Gastgeber und denkt sich eine gute Ausrede aus, um nicht mit ihnen zu speisen, oder besser: nicht verspeist zu werden. Die Maus lehnt dankend ab und erfindet eine Verabredung mit ihrem imaginären, Furcht einflößenden Freund dem Grüffelo. Und ihr Plan scheint aufzugehen … Bis der von der Maus frei erfundene Grüffelo plötzlich sehr lebendig vor ihr steht und verkündet, dass sein Lieblingsschmaus Butterbrot mit kleiner Maus ist. Die clevere Maus schluckt ihre erste Angst herunter und besinnt sich, dass sie es schon mit drei gefährlichen Kreaturen aufgenommen hat, und lehrt auch dem bedrohlichen Grüffelo mit einer List das Fürchten.

Nicht nur diese fantasievolle und außergewöhnliche Geschichte hat bei uns Kultstatus erlangt, sondern auch ihre literarischen Figuren. Wenn sie uns in den Buchhandlungen oder Spielzeugläden begegnen, gibt es kein Halten mehr und alle Bücher und Spielzeuge, die mit dem „Grüllo“ (wie mein Sohn ihn nennt) zu tun haben, müssen genauer unter die Lupe genommen werden. Dabei haben wir einige nette Sachen, die man nicht unbedingt besitzen muss, aber auch richtig gute gefunden, die wir nicht mehr missen möchten. Wie „Das Grüffelo Magnetbuch“ von Axel Scheffler und Julia Donaldson.

„Das Grüffelo Magnetbuch“ ist wegen seiner robusten Gestaltung in Form eines kleinen aufklappbaren Koffers ein praktischer Begleiter. Darin enthalten sind ein Mini-Bilderbuch mit der Geschichte vom Grüffelo und der Maus und sechzig Magneten, die mit Axel Schefflers wunderbaren Illustrationen verziert sind. Mit diesen Magneten hat man die Möglichkeit auf vier magnetischen Doppelseiten die Geschichte interaktiv selbst zu gestalten und nachzuspielen, oder einfach eigene Geschichten zu erfinden. Hierbei werden der Fantasie keine Grenzen gesetzt. Des Weiteren sind einige Spiele, Suchbilder, Rätsel und interessante Aufgaben zum Thema Grüffelo enthalten und wer mutig ist, kann sogar sein eigenes Monster erschaffen.

„Das Grüffelo Magnetbuch“ von Axel Scheffler und Julia Donaldson ist für uns zu einem unverzichtbaren Wegbegleiter geworden, der uns mit der unverwechselbaren Geschichte, einer innovativen Grundidee und der stimmigen Gesamtgestaltung sicher noch viele schöne Stunden beschert.


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Veröffentlicht am 27.01.2017

Ein absoluter Glücksgriff

Der kleine Ritter, der die Ungeheuer zähmte
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Es gibt Kinderbücher, von denen man sich, wenn man sie das erste Mal nur von außen betrachtet, nicht viel verspricht. Nicht, weil sie zu unscheinbar sind, sondern, weil es einfach zu viele Kinderbücher ...

Es gibt Kinderbücher, von denen man sich, wenn man sie das erste Mal nur von außen betrachtet, nicht viel verspricht. Nicht, weil sie zu unscheinbar sind, sondern, weil es einfach zu viele Kinderbücher gibt, die sich auf den ersten Blick nicht großartig unterscheiden. Macht man sich jedoch die Mühe und schlägt sie einfach mal auf, erlebt man hin und wieder eine Überraschung. So ist es mir vor ein paar Tagen ergangen, als ich zu „Der kleine Ritter, der die Ungeheuer zähmte“ von Gilles Tibo und Geneviève Després griff, ein Buch, das mich durch sein Cover nicht hundertprozentig ansprach. Aber es ist ein Ritter drauf, das allein reichte mir als Jungsmama einen Blick hineinzuwerfen. Und nachdem ich die ersten Seiten betrachtete, wusste ich sofort, dass diese Geschichte ein absoluter Volltreffer ist und nicht nur mein Kind begeistern wird.

Die Geschichte handelt von einem liebenswerten kleinen Helden, der friedlich auf einer Ritterburg, in einem recht ungewöhnlichen Dorf lebt. Ungewöhnlich, weil das Dorf auf den Baumspitzen eines Waldes erbaut wurde. Eines Tages wird der kleine Ritter von zwei Dorfbewohnern um Hilfe gebeten. Ihre Drillinge wurden von drei Ungeheuern entführt. Ohne große Umschweife macht der kleine Ritter sich auf den Weg, um seine drei Schützlinge zu befreien …

Was mich als Erstes sehr überraschte, waren die wunderbaren Illustrationen in sehr kräftigen und warmen Farben. Die habe ich nach dem Cover zu urteilen so nicht erwartet. Aber nicht nur das. Der kleine Held aus dieser Geschichte ist für meinen Geschmack etwas ganz Besonderes, weil er ein reines Herz hat, niemanden etwas Böses antut und am Ende trotzdem heldenhaft erstrahlt.
Am meisten hat er mich jedoch durch seine Wunderwaffe überzeugen können: Schokoladenkuchen. Diesen trägt er nicht nur als Symbol auf seiner Kleidung, oder verziert die Fahnen der Ritterburg damit, sondern er genießt vor jeder Heldentat, ein groooooßes Stück davon. Denn Schokoladenkuchen verleiht Superkräfte und man kann nie davon genug im Hause … ähm auf der Ritterburg haben.
Der kleine Ritter zeigt auf wunderbare und humorvolle Weise, was man mit etwas Freundlichkeit, Zuneigung und Schokoladenkuchen bewirken kann. Und er überzeugt den Leser davon, dass auch in einem Ungeheuer ein weiches Herz schlagen kann. Einfach herrlich!
Ein weiteres Highlight war für mich, dass sich in den farbenfrohen und humorvollen Illustrationen viele witzige Kommentare verstecken, die zu vielen Interaktionen anregen. Da ist jede Menge Spaß vorprogrammiert.
Der Stil des Fließtextes fügt sich perfekt in das Gesamtkonzept ein und das Vorlesen wird zum Kinderspiel.

„Der kleine Ritter, der die Ungeheuer zähmte“ von Gilles Tibo und Geneviève Després ist ein überraschendes und großartiges Kinderbuch, mit dem auch Erwachsene viel Spaß haben können. Der kleine ritterliche und liebenswerte Held wird viele Kinderherzen, egal ob Junge oder Mädchen, im Sturm erobern.

Zum Glück ist dieses originelle Buch kein Einzelband und mit „Der kleine Ritter, der den Regen nicht mochte“ wird ein weiterer Band aus dieser Reihe bei uns einziehen.

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Veröffentlicht am 26.01.2017

Eine großartige Geschichte

Young Elites (Band 1) - Die Gemeinschaft der Dolche
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„Morgen früh werde ich sterben.“

Ich liebe Bücher, die mit dem ersten Satz einschlagen, wie eine Bombe! In vielen Geschichten, hätte ich eben so einen Satz erwartet, aber nicht von Marie Lu. Ihre „Legend“ ...

„Morgen früh werde ich sterben.“

Ich liebe Bücher, die mit dem ersten Satz einschlagen, wie eine Bombe! In vielen Geschichten, hätte ich eben so einen Satz erwartet, aber nicht von Marie Lu. Ihre „Legend“ - Reihe hat mich nicht vollends begeistern und überzeugen können, wie – scheinbar - den Rest der Leserwelt. Neugierig war ich trotzdem auf ihr neuestes Werk „Young Elites – Die Gemeinschaft der Dolche“ und rückblickend bin ich sehr froh, dass mich der angepriesene Vergleich: „X-Men meets Die rote Königin“, mich nicht abschrecken konnte, denn ich kann weder mit „X-Men“ etwas anfangen, noch mit „Die rote Königin“. Aber nach diesem ersten Satz wusste ich, dass es mir mit dieser Geschichte anders ergehen wird, als mit „Legend“.

Marie Lu hat, für ihr neuestes Werk, ein historisch angehauchtes Setting mit gewaltigen Kulissen, die an das Venedig der Renaissance erinnern, erschaffen. Und die Thematik bietet viel Potenzial, um eine gesamte Buchreihe damit zu füllen, ohne den Leser mit überflüssigen Folgebänden zu quälen:

Nachdem ein schreckliches und mysteriöses Blutfieber das Land überfiel und seine Bewohner fest im Würgegriff hielt, starben viele Menschen. Die, die nicht an den Folgen des Fiebers starben, waren gezeichnet und verstoßen von den Gesunden für den Rest ihres Lebens. Genau wie Adelina, die durch diese Krankheit ein Auge einbüßte und deren wunderschöne schwarze Haare sich über Nacht silbern färbten. Auch wenn das Blutfieber ihr eine hoffnungsvolle und strahlende Zukunft verbaute, verlieh sie ihr auch übernatürliche Kräfte. Schon bald erfährt Adelina, dass sie nicht die Einzige ist, denn es wird immer wieder von Begabten gesprochen, die mit ihren unerklärlichen Kräften imstande sind, den verhassten König zu stürzen.

Die Geschichte lebt von ihrer überaus interessanten und facettenreichen literarischen Hauptfigur Adelina. Sie ist weder das süße noch das naive Mädchen, das von einer Katastrophe in die nächste stolpert, obwohl sie wahrlich nicht fehlerfrei ist. Sie ist eben nicht die klassische klischeehafte Protagonistin - allein schon durch ihr Äußeres -, wie man sie in jedem beliebigen Jugendbuch finden kann, sondern eine sehr komplexe Antiheldin. Wankelmütig und hin- und hergerissen zwischen der Dunkelheit, die ihre besondere Gabe entfacht und beherrscht und ihrer Liebe. Adelinas Persönlichkeit besteht nicht daraus, in der gesamten Geschichte nur einem Jungen hinterherzuschmachten, oder Everybody`s Darling zu sein. Viele scheinen sich an ihrer Persönlichkeit zu stören oder haben Angst vor ihr. Was für mich jedoch am wichtigsten ist: sie ist absolut glaubwürdig, weil sie nicht vormacht, dass alle um sie herum ihr nur Gutes wollen. Sie verlässt sich mit ihren Entscheidungen nur selten auf andere und spürt genau, welche dunkle Macht in ihr schlummert, die sie zu überwältigen droht.

In „Young Elites – Die Gemeinschaft der Dolche“ überzeugte mich Marie Lu nicht nur mit einer außergewöhnlich unterhaltsamen literarischen Hauptfigur, sondern auch mit einem sehr bildgewaltigen und ausdrucksstarken Schreibstil. Neben Adelina berichten in ein paar kleineren Passagen auch andere Charaktere aus ihrer Sichtweise, was sie dem Leser noch greifbarer machen. Marie Lus Tempo, mit dem sie ihre Leser durch ihre gewaltigen Kulissen und die vielschichtige Handlung treibt, flacht nur sehr selten ab – genau zur richtigen Zeit, um bestimmte Ereignisse auf die Leserschaft wirken zu lassen. Einen Kritikpunkt gab es für mich, denn für meinen Geschmack kamen viele Nebencharaktere in der Beschreibung ihrer Persönlichkeit etwas zu kurz. Sie blieben blass und viele ihrer Fähigkeiten für den Leser unentdeckt. Darauf könnte die Autorin im Folgeband aufbauen.

Kurzum: „Young Elites – Die Gemeinschaft der Dolche“ von Marie Lu ist eine großartige Geschichte, die mich vor allem durch ihre komplexe Hauptprotagonistin bestens unterhalten hat.


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Veröffentlicht am 20.01.2017

Absolut empfehlenswert

Pip und Posy: Ein schöner Wintertag
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In den letzten Wintern ist Schnee hierzulande leider zu einer Seltenheit geworden, was ich besonders jetzt sehr schade finde. Denn mein kleiner Sohn durfte ihn bis jetzt noch nicht richtig bewusst erleben. ...

In den letzten Wintern ist Schnee hierzulande leider zu einer Seltenheit geworden, was ich besonders jetzt sehr schade finde. Denn mein kleiner Sohn durfte ihn bis jetzt noch nicht richtig bewusst erleben. Er weiß also nicht, wie viel Spaß eine Schneeballschlacht oder das Rodeln macht. In den letzten Tagen fiel dann etwas von dem lang ersehnten Schnee, aber genießen durften wir ihn leider trotzdem nicht. Mein Kind lag mit hohem Fieber und Husten flach und konnte die weiße Pracht nur durch das Fenster bestaunen. Zum Glück hatte ich auch für diese Situationen vorgesorgt und viele Bilderbücher mit einem winterlichen Thema beschafft, um den Winter – trotz Fieber und Husten -, in all seiner Pracht mit meinem Sohn zu zelebrieren. Zusammen, mit einer kuscheligen Decke und dem Buch „Ein schöner Wintertag“ von dem preisgekrönten Illustrator Axel Scheffler, ging es dann auf die gemütliche Couch und lernten die zwei Freunde Pip und Posy kennen und begleiteten sie durch ihren verschneiten Tag:

Es hat geschneit und die beiden Freunde Pip und Posy freuen sich darauf in den Park zu gehen, um im Schnee zu spielen und einen Schneemann zu bauen. Als sie die ersten großen Schneekugeln dafür gerollt haben, kommt ein Streit zwischen ihnen auf, denn Pip will einen Schneehasen und Posy eine Schneemaus bauen …

„Ein schöner Wintertag“ ist ein Bilderbuchband aus der Pip und Posy Reihe, die sich mit vielen kindgerechten Themen beschäftigt. Kernpunkt dieser Serie ist jedoch die Freundschaft.
In der von Axel Scheffler liebevoll gezeichneten Geschichte „Ein schöner Wintertag“, entdeckt man die schönen Seiten des Winters und erfährt, wie viel Spaß man mit dem Schnee haben kann. Als Leser erfährt man aber auch, wie schnell ein kleiner turbulenter Streit aufkommen kann und wie schön es ist, sich wieder zu vertragen.

Die verschneite Geschichte, um die Freunde Pip und Posy, wird auf 13 Doppelseiten mit wunderschönen und nie zu überladen wirkenden Illustrationen, mit einem einfach gehaltenen Text von Axel Scheffler erzählt.
Wir haben diese Geschichte nur wenige Male zusammengelesen und danach geschah etwas, was ich so bei meinem Sohn noch nicht erlebt hatte: er konnte gewissen Textpassagen passend zu den Bildern wiedergeben. Kurzum: mein Sohn liebt diese Geschichte und ihre literarischen Figuren und nimmt sie immer wieder gerne zur Hand und „liest“ nun seinen Eltern daraus vor.

„Pip und Posy: Ein schöner Wintertag“ wird nicht unser letztes Bilderbuch aus dieser Serie bleiben. Nicht nur, weil wir die Illustrationen von Axel Scheffler lieben. Es warten noch viele Themen, die zu vielen Situationen im Alltag passen, darauf, von uns entdeckt zu werden.

Leider ist die schöne Geschichte im Moment vergriffen. Auf Nachfrage bei Carlsen Verlag erfuhr ich, dass dieser Titel im September diesen Jahres wieder erhältlich sein wird. Das Warten lohnt sich auf jeden Fall!


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