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Veröffentlicht am 10.10.2021

Das rote Band der Hoffnung

Das rote Band der Hoffnung
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Es gibt Bücher, die zu wenig Beachtung in der Leserschaft bekommen. Und oft frage ich nach dem Warum. Erst kürzlich habe ich eine großartige Geschichte gelesen, für die ich mir viele Leser wünsche. Nachdem ...

Es gibt Bücher, die zu wenig Beachtung in der Leserschaft bekommen. Und oft frage ich nach dem Warum. Erst kürzlich habe ich eine großartige Geschichte gelesen, für die ich mir viele Leser wünsche. Nachdem ich meine Lektüre beendet habe, sah ich mich bewusst in verschiedenen Buchläden nach diesem einen Buch um. Nicht zuletzt, weil ich mich gerne bei Buchhändlern beliebt mache und meine Lieblingsbücher in den Vordergrund der gut bestückten Regale rücke. Umso mehr ärgere ich mich, wenn ein besonderes Buch nicht zu finden ist. Dabei sind Geschichten wie „Das rote Band der Hoffnung“ von Lucy Adlington so wichtig. Sie sind wichtig, weil sie uns nicht vergessen lassen, welches Unrecht Menschen in unserem Land widerfahren ist.

Das rote Band der Hoffnung

Die 14-jährige Ella liebt die Welt der Mode. Sie träumt von einer eigenen Boutique, in der sie die schönsten Stoffe zu Kleidungsstücken verwandelt und damit ihre Kunden begeistert. Doch dieser Traum scheint unerreichbar, obgleich es ihr an Talent kaum mangelt. Ella wurde ins Konzentrationslager Auschwitz-Birkenau verschleppt und dort gleicht Talent einer Lebensversicherung. Denn wer nicht arbeiten kann „geht durch den Schornstein“. Jedes Kleidungsstück, das sie für KZ-Aufseherinnen oder SS-Offiziersgattinnen anfertigt, kann entscheidend für Ella sein … zwischen Leben und Tod.

Als ich zum ersten Mal den Ausdruck hörte, dass Menschen durch den Schornstein gingen, dachte ich, es würden Leute dort hochgeschickt, um sie zu fegen und sauber zu machen. Doch so gern ich auch weiterhin daran geglaubt hätte, es gab einfach zu viel Rauch und zu viel Asche. Zu viele Leute, die kamen und einfach verschwanden. Seite 64

Lucy Adlington beschreibt in ihrem Jugendbuch den beschwerlichen Alltag von Ella in einem Setting, welches ich mir nur sehr schwer vorstellen kann – zu schwer wiegen die menschenverachtenden Taten des NS-Regimes. Der Autorin ist es gelungen, die Handlung so zu gestalten, dass man als Leser durch die dramatischen Ereignisse im Konzentrationslager nicht überfordert wird. Lucy Adlington führt den Blick der Leser gezielt auf die literarische Hauptfigur Ella, die sich durch ihr Talent und ihr zielstrebiges Wesen ein Stück weit Normalität in der alltäglichen Hölle des Konzentrationslagers verschafft.

Für mich gab es einige bewegende und auch erschütternde Lesemomente in diesem Buch, aber auch sehr viele erhellende. Ellas Geschichte hat mich tief beeindruckt. Nicht zuletzt, weil sie sich ihre Menschlichkeit bewahrt hat trotz all der schrecklichen Dinge, die um sie herum geschehen. Mit ihrer Kreativität und ihrem liebenswerten Wesen bringt sie viel Farbe, Licht und Hoffnung an einen sonst düsteren und grauen Ort.

„Das rote Band der Hoffnung“ von Lucy Adlington ist ein beachtenswertes und relevantes Jugendbuch, für das ich mir viele Leser wünsche.

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Veröffentlicht am 08.08.2021

Ein gelungener Auftakt

Das Vermächtnis des Wunderlands (Das Vermächtnis des Wunderlands 1)
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Auch wenn wir selten mit Zügen reisen, haben diese eine besondere Wirkung auf unseren Nachwuchs. An jedem Bahnübergang müssen wir stehen bleiben, damit unser Sohn die Eisenbahnen genau inspizieren und ...

Auch wenn wir selten mit Zügen reisen, haben diese eine besondere Wirkung auf unseren Nachwuchs. An jedem Bahnübergang müssen wir stehen bleiben, damit unser Sohn die Eisenbahnen genau inspizieren und analysieren kann. Am faszinierensden findet er jedoch die Miniaturversionen, die malerischere und fantasievolle Landschaften durchqueren. Aus diesem Grund steht jährlich mindestens ein Besuch im Miniatur Wunderland in Hamburg an.
Das Vermächtnis des Wunderlands

Mittlerweile sind auch wir Eltern riesige Fans geworden. Daher fieberte ich mit großer Freude dem Erscheinungstermins eines ganz besonderen Kinderbuch entgegen. Denn mit dem Buch „Das Vermächtnis des Wunderlands“von Gereon Klug und Daniel Lieske ist eine Geschichte bei uns eingezogen, die unmittelbar mit dem Miniatur Wunderland in Hamburg in Verbindung steht. Oder besser der unverwechselbaren Attraktion Knuffingen.
Willkommen in Knuffingen!

Knuffingen, eine überschaubare Stadt mit ihren 10 000 Einwohnern, steht vor einem wichtigen Event – einer internationalen Zugmesse, bei der die spektakulärsten Züge aus aller Welt in den kleinen Ort kommen sollen. Für die Kinder der Familie Hinderthürs, Olivia, Bruno und Tom ist die Interloktrain ein riesiges Ereignis, welches sie kaum erwarten können. Jedoch sind sie derzeit sehr mit einem anderen Projekt beschäftigt, welches sie mit ihrer Freundin Pi schnellstmöglich abschließen müssen. Die Freunde haben eine längst verschollen geglaubte Modelleisenbahn – ein Modell, welches der Großvater der Geschwister Hinderthürs gebaut hat – wiedergefunden und die Begeisterung über diesen Fund war sehr groß. Leider befindet diese sich in einer alten Brauerei, die abgerissen werden soll. Nachdem sich Bruno, Tom, Olivia und Pi daran machen, die Modelleisenbahn aus dem Keller der Brauerei zu befreien, passieren seltsame Dinge um sie herum. Für die vier ist klar, dass sie diesen Geschehnissen auf den Grund gehen müssen. Nicht ohne Komplikationen, denn plötzlich befinden die Freunde sich im aufrengendsten Abenteuer ihres bisherigen Lebens.
Die Welt der Züge

Nach einem kurzen Prolog, den man zu Beginn noch nicht so recht einsortieren kann, machte ich die Bekanntschaft mit den vier Hauptakteuren dieser Geschichte und wurde direkt in das Geschehen geworfen. Denn auf spannende Momente musste ich nicht lange warten. Man könnte die Handlung als ein Auf und Ab bezeichnen. Doch nicht etwa vom Unterhaltungsfaktor. Mit „Ab“ meine ich eher die kleinen Verschnaufpausen zwischen den aufregenden Ereignissen, die mal länger und mal kürzer sind. In diesen Passagen lernt man vor allem das Familiengefüge der Hinderthürs und die Kinder ein bisschen näher kennen. Nicht zu vergessen die verschiedenesten Zugmodelle, von denen ich überhaupt keine Ahnung hatte.

Mit jedem gelesenen Kapitel und der stetig dichter und spannender werdenden Handlung wuchs meine Neugierde – auch wenn ich der Zielgruppe längst entwachsen bin. In der Geschichte warten auf den Leser einige interessante Wendungen und läutet das Ende mit einem literarischen Paukenschlag ein.
Für Erstleser geeignet

Nachdem ich es beendet habe, freue ich mich nun darauf, es an meinen Sohn weiterzugeben. Der war bisher zwar sehr an den Illustrationen interessiert und wollte gerne, dass ich ihm daraus vorlese. Jedoch sollte er das Buch wirklich selbst als Erstleser entdecken können. Die große Schrift und die kurz gehaltenen Kapitel ermöglichen ihm einen schnellen Einstieg in diese gelungene Geschichte.

„Das Vermächtnis des Wunderlands“ von Gereon Klug und Daniel Lieske wird uns weiterbegleiten. Nicht zuletzt, weil es der Auftakt zu einer Kinderbuch-Reihe ist. Wir werden das Buch auch mit zu unserem nächsten Besuch ins Miniatur Wunderland mitnehmen, weil dort Szenen und Charaktere aus diesem ersten Band zu finden sind.

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Veröffentlicht am 11.07.2021

Dark Blue Rising

Dark Blue Rising (Bd. 1)
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Es gibt Bücher, die kaufe ich, ohne die Inhaltsangabe gelesen zu haben. Denn manchmal genügt es mir zu wissen, wer dieses Buch geschrieben hat. Erst kürzlich griff ich zu einem Buch, dessen Autorin mich ...

Es gibt Bücher, die kaufe ich, ohne die Inhaltsangabe gelesen zu haben. Denn manchmal genügt es mir zu wissen, wer dieses Buch geschrieben hat. Erst kürzlich griff ich zu einem Buch, dessen Autorin mich mit einer Buchreihe so begeistert hat, dass ich keine weiteren Argumente für ein neues Buch aus der Feder von Teri Terry suchen musste. Diese Autorin steht für innovative Ideen, die sie in ihre spannenden Geschichten einarbeitet. „Dark Blue Rising“ ist der erste Band zu ihrer neuen Reihe, die als Klima-Thriller angekündigt wurde.

Dark Blue Rising

In diesem ersten Buch lernen wir Leser die 16-jährige Tabby kennen, die ein recht ungewöhnliches Leben führt. Ungewöhnlich, weil sie zusammen mit ihrer Mutter Cate ein rastloses Leben ohne soziale Kontakte führt. Auch wenn Tabby sich oft nach Gesellschaft in ihrem Alter sehnt, warnt Cate sie niemanden zu trauen. Doch eines Tages überschreitet Tabby eine von Cates gesetzter Grenze und es geschehen Dinge, die sie sich nicht einmal in ihren schrecklichsten Träumen ausmalen konnte. Denn es hatte seinen Grund, warum Cate die normale Zivilisation gemieden und auch Tabby davon ferngehalten hat – Cate war nie ihre Mutter.

Von einer Kindesentführung zum Klima-Thriller?

So weit – so interessant. Jedoch fragt man sich zurecht, wie aus dieser Entführungsgeschichte ein Klima-Thriller wird. Eine präzise Antwort habe ich auch, nachdem ich das Buch gelesen habe, nicht. Teri Terry hat sich scheinbar viel für ihre neue Reihe vorgenommen. Sie streut viele Elemente und Ereignisse in die Handlung, die beim Leser viele Fragen aufwerfen und bis zum Ende des ersten Bandes nicht beantwortet werden. Zum Teil sind es literarische Figuren, die nur kurz in Erscheinung treten (und auch nicht wichtig für die Handlung erscheinen) und dennoch bei Tabby präsent bleiben.

„Dark Blue Rising“ könnte man in Einleitung, Mittelteil und Ende, welches wie ein wahrer Hauptteil anmutet. In der Einleitung lernen wir Leser Cate und Tabby kennen, deren Leben unerwartet aus den Fugen gerät und alles ändert. Diesen Abschnitt habe ich sehr gerne gelesen und es war sehr spannend, sich mit der Frage zu beschäftigen, warum beide so ein rastloses Leben führen.

Der Mittelteil war für mich sehr ermüdend und langatmig. Hier begleiten wir Tabby auf einem komplett neuen Lebensweg, den sie selbst nie beschreiten wollte. In diesem Abschnitt drehen sich die Handlung und auch die literarische Hauptfigur wie im Kreis. Etwas erfrischender kommt der letzte Teil daher, denn hier wird das Geschehen etwas fantastischer. Tabby erkennt, welche unglaublichen Fähigkeiten sie besitzt. Und sie macht Entdeckungen, die ihr beweisen, dass Cates Warnungen nicht ohne Grund ausgesprochen wurden.

Auch wenn das Ende von „Dark Blue Rising“ mich wieder an Teri Terry atemberaubenden Stil erinnert hat, werde ich diese Reihe nicht weiterverfolgen. Die Autorin hätte sich gerade im nicht enden wollenden Mittelteil viele Seiten sparen können und am Ende womöglich eine bestechend gute Dilogie anstelle einer langatmigen Trilogie kreiert.

https://kathrineverdeen.de/

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Veröffentlicht am 06.06.2021

Eine sehr bewegende Geschichte

Unter Palmen aus Stahl
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Es gibt Dinge, die man nicht versteht oder nachempfinden kann, wenn man sie nicht selbst erlebt oder durchgemacht hat. Womöglich hat man eine gewisse Vorstellung, wie es sein könnte. Jedoch entspricht ...

Es gibt Dinge, die man nicht versteht oder nachempfinden kann, wenn man sie nicht selbst erlebt oder durchgemacht hat. Womöglich hat man eine gewisse Vorstellung, wie es sein könnte. Jedoch entspricht diese Vermutung oft nicht den Tatsachen. Hinzukommt, dass wir Menschen so verschieden agieren und reagieren. Daher ist es klüger, einfach einen Menschen zu fragen, der es wahrhaftig erlebt hat. Ein Buch, welches mir dies sehr verdeutlicht hat, ist „Unter Palmen aus Stahl“. In dieser Geschichte beschreibt der Autor Dominik Bloh auf sehr beeindruckende Weise, wie er das Leben auf der Straße erlebt hat.
Unter Palmen aus Stahl

5. Februar – Eiseskälte und Schneegestöber. An diesem Tag beginnt für Dominik Bloh mit seinen knapp 16 Jahren das Leben auf den Straßen von Hamburg. Ein Leben in Ungewissheit und ständiger Bewegung. Rastlos und im Gepäck Hunger, Kälte und Isolation. Getrieben von der Sehnsucht nach etwas Normalität, besucht er weiterhin die Schule. Ein gutes Mittel, um den Überlebenskampf auf der Straße ein paar Stunden zu entfliehen.

Dominik Bloh beginnt seine Geschichte mit dem Rausschmiss aus der elterlichen Wohnung und berichtet über die ersten Herausforderungen als Teenager auf der Straße zu leben. In verschiedenen Zeitsprüngen bekommen wir Leser immer wieder Einblicke in seine Kindheit, die von Lügen, seelischer und körperlicher Gewalt und Drogen geprägt wurde. Diese Rückblicke sind für mich als Leser sehr wichtig gewesen, weil ich so einige Handlungen von Dominik Bloh besser verstehen konnte.

Beeindruckend war für mich vor allem zu erfahren, mit welcher Stärke sich der Autor immer wieder aufs Neue aus den für mich unvorstellbarsten Situationen gekämpft hat. Obgleich es ein Leichtes gewesen wäre, sich in einer Sucht zu verlieren, um all die menschenunwürdige Dinge zu vergessen, die er erlebt hat. Jedoch beschreibt Dominik Bloh sich selbst auch nicht als unfehlbar. Er begeht Fehler und seine Tage auf der Straße sind ein ständiges Auf und Ab.

Dieses Buch ist so wichtig, weil es darüber aufklärt, mit welchen Vorurteilen und Hürden Obdachlose zu kämpfen haben. Dominik Bloh hat mir verdeutlicht, dass ich mit vielen Vorbehalten in Bezug auf Obdachlose aufräumen und umdenken muss. Er hat mir Anregungen mit auf den Weg gegeben, wie ich den Menschen, die auf der Straße leben, mit kleinen Gesten helfen kann.

Ich habe „Unter Palmen aus Stahl“ mit einer Intensität gelesen, weil ich die Stärke des Autors sehr bewundere. Dominik Bloh hat sich dem Überlebenskampf auf der Straße gestellt und sich selbst von ganz unten wieder hochgekämpft. Auch wenn der Autor nun in einer Wohnung lebt, hat er die Menschen auf der Straße nicht vergessen und unterstützt sie mit großartigen Projekten wie GoBanjo – einem Duschbus für Obdachlose.

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Veröffentlicht am 06.06.2021

Eines der besten und tiefgründigsten Kinderbücher, die ich lesen durfte

Heiße Milch mit Honig
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Es gibt Dinge, die mich unweigerlich an meine Kindheit erinnern. Wie zum Beispiel heiße Milch mit Honig. Dieses wärmende und süße Getränk hat mir meine Mutter gemacht, wenn ich krank war. Und gerade weil ...

Es gibt Dinge, die mich unweigerlich an meine Kindheit erinnern. Wie zum Beispiel heiße Milch mit Honig. Dieses wärmende und süße Getränk hat mir meine Mutter gemacht, wenn ich krank war. Und gerade weil dieses Ritual mir damals unwahrscheinlich guttat, habe ich es übernommen. Wenn es meinem Kind nicht gut geht, mache ich ihm auch eine heiße Milch mit Honig. Vor einigen Wochen habe ich ein Kinderbuch mit dem Titel „Heiße Milch mit Honig“ entdeckt, welches mir das erst einmal bewusst gemacht hat.

Heiße Milch mit Honig

In dem Bilderbuch von Frank Daenen geht es um einen großen und einen kleinen Bären, die eines Abend beieinander sitzen, eine heiße Milch mit Honig trinken und über zukünftige Vorhaben und Träume sinnieren, die sie nach ihrem bevorstehenden Winterschlaf verwirklichen möchten. Natürlich werden sie auch weiterhin jeden Abend gemütlich eine heiße Milch mit Honig trinken und dazu Kekse essen. Als Kleiner Bär aus einem langen Winterschlaf erwacht, sind alle Freunde da. Nur Großer Bär nicht.

Trauerarbeit mit Kindern

Wie man an dieser kurzen Einleitung in die Geschichte erkennen kann, handelt es sich bei diesem Kinderbuch um ein trauriges Thema. Auch wenn man bei Kinderbüchern meist an vergnügte und bunte Geschichten denkt, ist es meiner Meinung nach genauso wichtig, über die traurigen Themen wie Abschied mit den Kindern zu sprechen. Es darf kein Tabu sein, sich mit Kindern über Trauer auszutauschen, denn jeder von uns wird damit in seinem Leben konfrontiert.

Frank Daenen erzählt in seinem Kinderbuch „Heiße Milch mit Honig“ auf sehr einfühlsame Weise die Geschichte eines Abschieds und der damit verbundenen Trauer. Er zeigt, dass Trauer nichts ist, was man versteckt tun muss. Frank Daenen verdeutlicht uns Lesern, dass einfach Zeit braucht, bestimmte Gefühle hinter sich zu lassen und zeigt, wie gute Freunde einem bei der Trauerarbeit helfen können.

Nicht nur der Titel und die Thematik haben mich bei diesem Buch angesprochen. Es waren vor allem die wunderschönen Illustrationen, mit denen mich Frank Daenen begeistern konnte. Angefangen beim Cover über jede neu aufgeblätterte Seite – die überaus ästhetischen Zeichnungen haben mich mit ihrer Ausdrucksstärke in ihren Bann gezogen. Obgleich sie so viele Details enthalten, wirken sie immer fein und besonders und nie zu überladen. Jede Seite – und dies ist wörtlich zu nehmen – ist ein absoluter Augenschmaus.

Auf die Haptik des Covers muss ich auch noch einmal zu sprechen kommen. Denn für mich ist einfach erstaunlich, wie gut sich ein Buch anfühlen kann. Mit dieser aufwendigen Gestaltung werden weitere Sinne angesprochen und das Tröstende und Wärmende dieser Geschichte auf perfekte Weise ergänzt.

„Heiße Milch mit Honig“ von Frank Daenen gehört für mich zu den besten und tiefgründigsten Kinderbüchern, die ich in diesem Jahr (und darüber hinaus) mit meinem Sohn lesen durfte. Es vereint eine wunderbare Geschichte mit wichtigen Botschaften und ausdrucksstarken und wunderschönen Illustrationen.

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