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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 21.09.2023

~ ein Podcast zum Lesen ~

Da kann ja jede kommen!
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Zum Cover:

Das Cover ist durch die Warnsignalfarbe Rot sehr auffällig und weckt im ersten Augenblick die Neugierde. Von der Gestaltung her sehr clean gehalten und dennoch betrachtet auf den Inhalt, wirkt ...

Zum Cover:

Das Cover ist durch die Warnsignalfarbe Rot sehr auffällig und weckt im ersten Augenblick die Neugierde. Von der Gestaltung her sehr clean gehalten und dennoch betrachtet auf den Inhalt, wirkt es anziehend - den es geht um das Tabu-Thema Sex. Jeder tut es, aber gesprochen wird nicht so offen darüber in den meisten Fällen.

Meine Meinung:

Mit "Da kann ja jede kommen" von den Autorinnen Nicole von Wagner und Yvonne Fricke, bekannt aus dem Sex-Podcast "Ladylike", hatte ich einige aufregende und humorvolle Lesestunden.

Ich selbst kannte bisher den Podcast "Ladylike" nicht und trotzdem fand ich den Klappentext sehr ansprechend, weshalb ich unbedingt dieses Buch über die Liebe, Sex und anderen nicht ausgesprochenen Themen Rund um Frau und Mann lesen wollte. Ich bin ein sehr offener Mensch, wie auch die "Ladylike Mädels", doch nicht immer findet man Gleichgessinnte, die darüber ebenso unverblümt reden können. Aus diesem Grund war dieses Buch genau das Richtige für mich.

Aufgebaut ist das Buch in verschiedene Kapieln, wie z.B. Sex, Dates, Pornos, Orgasmus, Sexueller Orientierung, die Periode und die Liebe. In diesen Abschnitten wird eingehend auf die Themen eingegangen, anhand von Studien, die mir jedoch manchmal zu oft hervorgeholt wurden und ich mich davon etwas überrannt gefühlt habe. Sehr viele Leserbriefe sind abgedruckt mit ihren eigenen Geschichten und Erfahrungen oder Fragestellungen, auf die die Autorinnen ganz offen antworten. Hierbei sind teilweise lustige Anekdoten versteckt, aber auch ernste und tiefgründige Lebensgeschichten.

Sehr gut gefallen hat mir die Art des Schreibstils. Es liest sich wie ein Podcast, halt nur in Buchform. Die Gespräche zwischen Nicole und Yvonne waren humorvoll, authentisch und sehr ehrlich. Ich hatte das Gefühl ich säße genau zwischen den Beiden und würde mich mit ihnen unterhalten. Dabei nehmen sie kein Blatt vor den Mund und berichten viel über sich privat und auch wie die Recherche zu einigen Themen für dieses Buch ausgesehen haben, zb. besuchten sie einen Swingerclub oder schrieben manche Seiten jeder für sich nackt und berichten darüber, wie es für sie persönlich war.

Am interessantesten fand ich die Kapitel über die verschiedenen Sexualitäten und Orientierungen oder die Periode, wo berichtet wird, was diese in der Vergangenheit für ein Ansehen in der Gesellschaft hatte und wie die Frauen sich mit Hilfsmitteln während der Blutungsphase aushalfen - dazu gibt es sogar einige Grafiken.

Ich habe hier einiges Erfahren, wo ich dachte, dass wüsste ich bereits und hatte einige humorvolle Lesestunden aber auch berührende Lebensgeschichten vorgefunden. Auf den Podcast von "Ladylike" bin ich nun richtig neugierig geworden und werde demnächst unbedingt mal reinhören.

Fazit:

"Da kann ja jede kommen" von den Autorinnen Nicole von Wagner & Yvonne Fricke hat mich gut unterhalten und informiert und mich neugierig auf den Podcast "Ladylike" gemacht.

~ humorvoll und tabulos ehrlich ~ wahre Leserbriefe und informative Erklärungen ~ teilweise zuviele eingebundene Studien ~ ein Podcast zum Lesen ~

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  • Charaktere
Veröffentlicht am 17.09.2023

~ eine Geschichte die zu mehr Toleranz in der Gesellschaft aufruft ~

Girls like girls – Sag mir nicht, wie ich mich fühle
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Zum Cover:

Die Gestaltung fällt durch den frischen orangefarbigen Hintergrund direkt ins Auge. Die etwas andere Zeichnung mit dem Mädchen, was alleine auf dem Bike durch die Straße fährt, wirkte auf mich ...

Zum Cover:

Die Gestaltung fällt durch den frischen orangefarbigen Hintergrund direkt ins Auge. Die etwas andere Zeichnung mit dem Mädchen, was alleine auf dem Bike durch die Straße fährt, wirkte auf mich etwas traurig und ich hatte hier sofort das Gefühl, dass diese Geschichte mich nachdenklich stimmen würde. In den Innenseiten der Broschüre fand ich schöne Zitate aus dem Buch - einfühlsame Passagen. Schlicht und dennoch sehr schön gestaltet.

Meine Meinung:

Mit "Girls like Girls" von Hayley Kiyoko las ich meine erste rein querre Liebesgeschichte und nachdem ich das Buch einige Male zur Seite gelegt habe, war ich froh, es nun endlich gelesen zu haben. Parallel habe ich einige Kapitel als Hörbuch gehört und ich empfand es gehört noch viel emotionaler, als wie selbst gelesen. Die Sprecherin hat sehr viel Gefühl ins Vorlesen einbringen können, was mir sehr gut gefallen hat - aber auch gelesen, war es für mich sehr emotional.

Coley fühlt sich einsam. Ihre Mutter hat sich aus dem Leben geschieden und sie zurückgelassen - ein tiefer Schmerz, den sie zu verarbeiten versucht. Frisch bei ihrem Vater Curtis eingezogen fühlt Coley sich fehl am Platz. Warum hat er sie verlassen, als sie 3 war? War sie ihm auch nicht gut genug, wie allen anderen? Warum ist sie anders als die anderen Mädchen? Gedanklich sehnt sie sich jetzt schon ihre Volljährigkeit bevor, um bei ihm auszuziehen - ihm nicht zur Last zu fallen. Dabei gibt Curtis sich viel Mühe, um sich ihr anzunähern - doch Coley kann ihren Schmerz und innerliche Wut nicht ablegen. Doch dann trifft sie auf Sonya und ihre Gefühle fahren Achterbahn. Doch Sonya führt eine On- und Off Beziehung mit dem unausstehlichen Trenton. Kann Coley ihre Gefühle zu ihr zurückhalten und Curtis eine Chance geben?

Die Geschichte ist in der Ich- und Erzählperspektive geschrieben, was mir sehr gut gefallen hat und mich direkt in die Story katapultiert hat. Ebenso die Online-Tagebucheinträge waren zeitgemäß modern und schön zu lesen. Teilweise mit Chatfunktion, was dem ganzen etwas Leichtigkeit eingespielt hat.

Coley mochte ich sehr gern und ich konnte ihre Ängste und tiefen Emotionen miterleben. Sie war authentisch beschrieben und ein sehr einfühlsamer und nachdenklicher Charakter. Sonya war mir ebenfalls sehr vertraut und ihre Angst, die neuen Gefühle zuzulassen und die dabei entstehenden Konsequenzen zu ertragen, wurden gut übermittelt. Trenton konnte ich ab der ersten Minute nicht leiden - ein selbstgefälliger, unsympatischer und homophober junger Mann, der immer denkt alles zu bekommen, was er will, ohne jegliche Toleranz.

Mich haben die Gedankengänge und Gefühlswelten von Coley und Sonya sehr berührt - die enge Verbundenheit der Freundschaft und die zarten Annäherungsversuche und diese auch zuzulassen. Aber auch die familiäre Situtation zwischen Curtis und Coley gingen mir nahe und hier habe ich einen klaren Kritikpunkt: Die Geschichte ihrer Mutter, wie sie verstorben ist und was genau zur Trennung der Eltern geführt hat, war nur zu erahnen, aber nicht klar ausgedrückt. Ich hätte mir hier mehr Informationen und weitere Szenen gewünscht zwischen Tochter und Vater und lieber weniger von Coleys teilweisen wiederholenden Gedankenkreisen gewünscht.

Was mir nicht so gut gefallen hat, war der recht hohe Konsum an Drogen. Besonders Blake konsumierte regelmäßig. Und immer wieder tauchten Szenen auf, in dem die Charaktere einen Joint rauchten. Für meinen Geschmack und in Betracht das es ein Jugendbuch ist, war dies leider etwas zu gewagt.

Die Geschichte ist durch den Song "Girls like Girls" von der Pop-Ikone Hayley Kiyoko entstanden und diesen Song samt Video habe ich mir nach dem Lesen angehört und angesehen. Und ich war nochmals neu ergriffen und den Tränen nahe. Das Video spiegelt diese Erzählung einmalig wieder.

Fazit:

"Girls like Girls" von Hayley Kiyoko erzählt über eine junge Frau mit Selbstzweifeln, Schmerz und Trauer und einer queeren Liebesgeschichte mit Ängsten sich seinen Gefühlen zu stellen und diese zuzulassen. Einnehmend und authentisch erzählt.

~ moderner Schreibstil mit Onlinetagebucheinträgen ~ emotional und ergreifend ~ eine Geschichte die zu mehr Toleranz in der Gesellschaft aufruft ~

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Veröffentlicht am 14.09.2023

~ fesselnde Charakterentwicklung ~ angenehmer Schreibstil

Einsam funkelnd in tiefer Nacht
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Zum Cover:
Das Cover gefällt mir richtig gut und ist farblich sehr schön zum Schriftzug angepasst. Erst dachte ich es wäre eine Ballerina, durch die Frisur und der Körperhaltung, doch dem ist nicht so. ...

Zum Cover:
Das Cover gefällt mir richtig gut und ist farblich sehr schön zum Schriftzug angepasst. Erst dachte ich es wäre eine Ballerina, durch die Frisur und der Körperhaltung, doch dem ist nicht so. Es zeigt eine Inszenierung einer Operndarstellung und passt zum Inhalt des Buches.
Meine Meinung:
Mit "Einsam Funkelnd in tiefer Nacht" von Heike Franke las ich zuerst den 2. Band der Glücksstimmen Reihe, welcher unabhängig vom ersten Teil gelesen werden kann. Auf Grund des Klappentextes habe ich mir dennoch in einigen Punkten etwas anderes vorgestellt, was mir dennoch gut gefallen hat.
Für Lissi geht ein Traum in Erfüllung, als sie ein Stipendium gewinnt und ihre Leidenschaft dem Singen in der Oper nachgehen kann. Doch immer mehr zweifelt sie an sich, ob sie den Druck der Professoren standhalten kann und auch ihre Mutter ist nicht so begeistert davon, dass ihre Tochter keinen "anständigen und sicheren Arbeitsplatz" auserwählt hat. Julie, die beste Freundin ihrer Mutter und Lissis sogenannte Ziehmutter, vermittelt zwischen Mutter und Tochter, aber auch sie hat eine Vergangenheit, die sie einzuholen versucht, nachdem sie auf den Opernsänger Kilian trifft. Kilian - den Mann, den sie vor 6 Jahren verlassen hat. Tiefe Wunden reißen auf und ein Weglaufen kommt nicht in Frage.
Zu Beginn musste ich mich ersteinmal an den Schreibstil der Autorin gewöhnen und nach und nach konnte ich mich darin fallenlassen. Viel Tiefe und Gefühl wurden in kurzen Sätzen erzeugt - was mir sehr gut gefallen hat und mir Raum gab, diese Emotionen nachvollziehen zu können. Heike Franke beschreibt die Gefühle und Gedanken sehr ausschweifend, teils auch poetisch und der Text las sich flüssig.
Die Liebe zur Oper war hier deutlich zu spüren. Heike Franke singt selbst in einem Chor und kennt sich auf dem Gebiet aus, was sie in der Geschichte detailliert erzählt. Für mich allerdings war es zu tiefgründig. Ich bin keine Operngängerin und hatte mich bisher nie mit dieser künstlerischen Kultur befasst oder was alles dahintersteckt, weil es nicht in meinem Interessengebiet liegt. Ich wusste anhand des Klappentextes, dass es um die Oper gehen wird, doch nicht in diesem Ausmaß. Fans der Oper werden die detaillierten Erzählungen mit Sicherheit lieben - für mich waren diese leider zu gehaltvoll.
Sehr interessant fand ich, dass die Story zur Zeit der Corona Pandemie erzählt und die Schwierigkeiten des Lockdowns wieder ins Gedächtnis gerufen wurden. An manchen Stellen wurde darauf etwas zu oft aufmerksam gemacht, was ich aber nicht so schlimm fand. Auch der Ukraine Krieg und einige politische Bewegungen sind angesprochen worden. Die politischen Gegebenheiten waren mir hier auch teilweise zu bedeutend erzählt. Mein großes Augenmerk und Interesse lag bei den Charakteren und deren Handlung.
Die Protagonisten waren allesamt interessant und authentisch beschrieben und ich verfolgte gerne ihre Geschichte und den Wendungen. Jeder hat sein Päckchen zu tragen gehabt, und alles war miteinander verbunden und fügte sich nach und nach zusammen. Lissi empfand ich als eine starke junge Frau, trotz Selbstzweifel, blieb sie sich treu und entwickelte sich weiter. Ihre Mutter, in ständiger Sorge um ihre Tochter, der ich nachempfinden konnte. Julie mochte ich auch sehr gern. Sie hat eine dunkle Vergangenheit und viel Schmerz und Leid erlebt. Prof. Volkov war mir zunächst sehr unsympathisch, aber zum Schluss konnte ich sein Handeln verstehen und war darüber sehr überrascht.
Der Verlauf der Geschichte und die Ereignisse Rund um die Charaktere haben mich gut unterhalten und ich habe Lust bekommen, trotz des detaillierten Opernwissens und der politischen Bewegungen, den ersten Teil "Der Klang von Mut" in dem Julie und Kilians Vorgeschichte erzählt wird, zu lesen.
Fazit:
"Einsam Funkelnd in tiefer Nacht" von Heike Franke hat mich im Bereich der Charakterenentwicklung und Geschehnissen gut unterhalten. Ganz allein die tiefgründige Erzählung über die Oper, und das teilweise zu tief in die Politik schauende, konnte mein Interesse nicht wecken.

~ fesselnde Charakterentwicklung ~ angenehmer Schreibstil mit kurzen Sätzen, die Tiefe und Emotionen hervorlocken ~ zu detailliertes Opernwissen, was mich nicht begeistern konnte - Opernliebhaber werden es mögen ~
Bewertung: ⭐⭐⭐,5

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Veröffentlicht am 10.09.2023

Für mich teilweise zu Fachlich und nicht immer Hoffnungsschöpfend

Am Leben bleiben
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Zum Cover:
Das Cover ist schlicht gehalten und das Buch wäre mir im Buchhandel dadurch auch eher unscheinbar erschienen. Doch der Untertext hat mich dazu bewogen, es mir näher anzusehen.

Meine Meinung: ...

Zum Cover:
Das Cover ist schlicht gehalten und das Buch wäre mir im Buchhandel dadurch auch eher unscheinbar erschienen. Doch der Untertext hat mich dazu bewogen, es mir näher anzusehen.

Meine Meinung:
"Am Leben bleiben - Ein Onkologe bekämpft seinen Krebs" von Dr. Wolfram Gössling erzählt über seine Krebserkrankung und dem medizinischen Werdegang, was mich ergriffen hat aber auch zwiegespalten zurückließ, weil ich etwas anderes erwartet hatte mit dieser Geschichte.

Dr. Wolfram Gössling kommt aus Bielefeld, war sogar in meinem Ort an der Universität Witten/Herdecke und wanderte mehrere Jahre in die USA aus, wo er in einem Forschungslabor an Leberkrebs intensiv forschte. Er ist verheiratet und hat vier Kinder als seine Krebsdiagnose ein Angiosarkom im Gesicht mit 45 Jahren entdeckt wurde - eine sehr aggressive Krebserkrankung, auf die er überhaupt nicht vorbereitet war. Denn schließlich sitzt er normalerweise auf der anderen Seite, als Arzt und nicht als Patient.

Die Geschichte ist gut aufgebaut, ich lernte Dr. Wolfram Gössling kennen, was er beruflich macht, der Beginn seiner Krebserkrankung bishin zum Werdegang und dem Verlauf der Erkrankung folgte ich gespannt mit großer Hoffnung mit. Denn genau diese Hoffnung war mir sehr wichtig, diese zu spüren, da ich in meinem Leben als betroffene Angehörige besser verstehen wollte mit dieser Erkrankung umzugehen und zu verstehen, wie sich der Erkrankte dabei fühlt und welche Gedanken und Ängste ausgelöst werden - um besser damit umgehen zu können. Diese konnte ich aber hier nur zum Teil finden.

Dr. Wolfram Gössling erklärt in einigen Passagen sehr fachlich, wenn auch verständlich die Krebserkrankung, die Folgen, verschiedene Untersuchungs- und Behandlungsmethoden, doch war mir der persönliche Aspekt, etwas zu kurz geraten. Zudem wurde hier sehr schnell klar, dass er als Arzt ganz andere Möglichkeiten einer Therapie unterliegt, was er auch betont und viel schneller an wichtige Untersuchungen kommt, als ein "normaler Patient", was für mich schwer war zu lesen und mir dessen ein wenig den Mut und die Hoffnung nahm, was ich aber genau mit diesem Buch erhofft hatte.

Interessant waren seine Berichterstattungen zu dem Umgang der Diagnosenübermittlung zwischen Arzt und Patient. So lernte er jahrelang eine Form von empathischer und sachlicher Überbringung der Erkrankung, aber als er selbst als Patient diese Form der Übermittlung erhält, beginnt er darüber nachzudenken und fasst neue kommunikative Gesprächsansätze.

Ich habe mir hier etwas mehr Persönlichkeit gewünscht, die in kleinen Teilen vorhanden waren, aber überwogen mit vielen fachlichen Erzählungen und dem immer wieder derben Nachgeschmack, dass andere Erkrankte nicht die selben Möglichkeiten einer Behandlung haben, als ein renommierter Arzt vom Fach. Dieser Aspekt hat mich sehr getroffen und erschüttert.

Ich empfand es trotz allem sehr Mutig von Dr. Wolfram Gössling wie er so offen über seinen Werdegang und Gedanken zwischen Arzt und Patient berichtet hat, dass er seinen Kampf aufgenommen und trotz Niederlagen nie aufgegeben hat. Ich wünsche ihm nur das Beste und hoffe, dass er weiterhin vielen Menschen helfen kann - auch mit seiner Geschichte.

Am Ende des Buches fand ich einen QR-Code zu einer kleinen Fotodokumentation mit sehr privaten Bildern von Dr. Wolfram Gössling, die mich erschreckten, aber doch etwas Hoffnung in mir erweckten.

Fazit:
"Am Leben bleiben - Ein Onkologe bekämpft seinen Krebs" von Dr. Wolfram Gössling erzählt über seine Erkrankung, dem Kampf und der Hoffnung auf Heilung, sowie über fachliche Erklärungen der Krebserkrankung. Für mich teilweise zu Fachlich und nicht immer Hoffnungsschöpfend, als wie erwartet.

~ Fachliche Erkrankungserklärungen ~ Ärzte mit mehr Möglichkeiten zu einer besseren Behandlungsmöglichkeit gegenüber "normale" Patienten ~ Zwiegespaltenes Gefühl lässt mich zurück ~

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Veröffentlicht am 05.09.2023

~ zu wenig Herzklopfen & Prickeln ~ wunderschönes Seeting ~ toller Schreibstil ~ trotz Längen fesselnd geschrieben ~

One Second to Love (Breaking Waves 1)
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Zum Cover:
Wow - diese Gestaltung ist einfach ein Traum und hier wurde sehr viel Liebe ins Detail gesteckt. Das Cover zeigt einen Strand, Wellen und Surfer, genau passend zur Story. Der Farbschnitt ist ...

Zum Cover:
Wow - diese Gestaltung ist einfach ein Traum und hier wurde sehr viel Liebe ins Detail gesteckt. Das Cover zeigt einen Strand, Wellen und Surfer, genau passend zur Story. Der Farbschnitt ist ein Eye-Catcher und alle Bänder der Reihe bilden ein komplettes Bild in allen verschiedenen Blickwinkeln. Das beiliegende Overlay ist auch wunderschön. Ich bin überwältigt von der optischen Gestaltung.

Meine Meinung:
Auf "One Second to love - Breaking Waves" von Kristina Moninger fieberte ich wochenlang darauf hin, es endlich lesen zu dürfen. Ich bin vom Cover, Buchschnitt & Klappentext begeistert angezogen worden, doch der Auftakt hat mich etwas enttäuscht zurückgelassen - meine Erwartungen waren hier etwas zu hoch.

Avery zieht es nach der letzten Tournee ihrer Band zurück auf die Insel Harbour Bridge - ihr Hafen, an dem sie sich früher immer sicher und glücklich fühlte - bis ihre Freundin Josie verschwand. Dort lernten sich die Freundinnen Avery, Isabella, Odina, Lee und Josie in einer Surfschule kennen und jedes Jahr im Sommer verbrachten sie dort ihre Zeit. Doch 10 Jahre später ist alles anders. Die Freundinnen sind keine Einheit mehr, Josies Verschwinden nagt an Avery, ebenso ihre Karriere als Rockstar bröckelt an Mangel von Kreativität. Schuld daran sind Schuldgefühle und ihre Liebe zu Bandkollege Jake. Avery stellt sich ihren Ängsten und geht auf die Suche nach Josie und versucht ihren Freundinnen näher zu kommen. Doch dann taucht Jake auf der Insel auf - und beginnt um sie zu kämpfen - der Jake der sie am meisten verletzt hat.

Die Geschichte begann in der Vergangenheit als Josie verschwindet und das Festivalfeeling, Sommer, Strand & Surfen fingen mich ein. Ich war neugierig, was damals passierte und der Blick in die Vergangenheit setzte einen ersten Spannungsmarker. In der Gegenwart angelangt hatte ich in den ersten Kapiteln einige Schwierigkeiten mich einzufinden, obwohl ich den Schreibstil und die Ausdruckweisen sehr mochte. Die Protagonisten waren mir gefühlt zu weit weg, teils fremd und die Verbindung baute sich nur schwer auf.

Avery's Gefühlswelten zwischen der Vergangenheit und Gegenwart prallen aufeinander und waren nach einer Zeit nachzuempfinden, doch mir waren die zeitweisen vielen Wiederholungen zu viel und es gab kein vorankommen. Jake verstand ich nur selten. Seine Verhältnisse zu seiner Frau waren mir zu schwammig, seine Art brachte mich zum Wahnsinn und ich konnte nicht verstehen, wie Avery sich so zu ihm hingezogen fühlte. Seine weiche Art kam zwischenzeitlich durch, was mir besser gefallen hat. Die Freundinnen Odina, Lee, Isabelle waren mir durchweg zu fremd dargestellt - was sich in den anderen Bänden hoffentlich ändern wird.

Die Liebesgeschichte erreichte leider nicht vollends mein Herz und das Prickeln stimmte sich nicht so wie erhofft ein. Der Mittelteil des Buches plätscherte etwas vor sich hin, weder zu Josies Verschwinden noch zu der Beziehung zu Jake hin, gab es gefühlt keine große Entwicklung, was mich am Ende hin etwas ärgerte, weil man zu Josie einfach zu wenig erfahren hatte und ich mich fast auf demselben Stand befand, wie zu Beginn der Geschichte.

Neben der wirklich gelungenen Ausdruckweise der Autorin hat mir das Surffeeling sehr gut gefallen. Ich konnte mir die Umgebungen bildhaft vorstellen und das Meer fast riechen und schmecken. Gefehlt hat mir hier nur, dass viele Surfbegriffe aufgegriffen, aber nicht erklärt wurden, was diese bedeuteten. Ein kleines Surf 1x1 wäre hilfreich gewesen, um noch tiefer in dieses Feeling eintauchen zu können.

Trotz einiger Kritikpunkte hat mir die Geschichte gefallen, nachdem ich mich an den Schreibstil gewöhnt hatte und laß es gerne. Ich möchte unbedingt wissen, wie es weitergehen wird, was mit Josie passiert ist und ob ich in den Folgebänden einen tieferen Draht zu den Charakteren aufbauen kann, was mir hier gefehlt hat. Und ganz besonders hoffe ich, dass mich endlich das erwünschte Herzrasen und Bangen abholen wird.

Fazit:
"One Second to Love" von Kristina Moninger ist der Auftakt der Breaking Waves Reihe der mir gut gefallen hat, aber nicht vollständig begeistern und abholen konnte. Auf die Fortsetzung bin ich dennoch sehr gespannt.

~ zu wenig Herzklopfen & Prickeln ~ wunderschönes Seeting ~ toller Schreibstil ~ trotz Längen fesselnd geschrieben ~

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