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Veröffentlicht am 30.10.2017

Ein interessantes und aktuelles Thema, was zu Diskussionen einlädt

Immer diese Herzscheiße
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Zum Buch:
Das Cover ist einfach genial und cool aufgemacht. Das Model habe ich bereits einige Male auf Büchern entdeckt, doch dieses Bild von ihr, kannte ich bisher nicht. Das Model passt perfekt zur ...

Zum Buch:
Das Cover ist einfach genial und cool aufgemacht. Das Model habe ich bereits einige Male auf Büchern entdeckt, doch dieses Bild von ihr, kannte ich bisher nicht. Das Model passt perfekt zur Protagonistin Sarah und spiegelt ihren Charakter bildlich wieder. Der Hintergrund zeigt eine Wand mit bunten Graffitis und die Schriftart, sowie die Farben stechen besonders heraus und sind mit einer glänzenden Prägung hervorgehoben.
Unter dem Schutzumschlag erwartete mich eine Überraschung, denn das Coverdesign ist ebenfalls auf dem Buchdeckel aufgedruckt.
Gewöhnungsbedürftig war die kleine Druckschrift, die mich im Lesefluss durch die kleinen Buchstaben stocken ließ.

Meine Meinung:
"Immer diese Herzscheiße" von Nana Rademacher habe ich im Rahmen einer Leserunde mit Autorenbegleitung gelesen, was mir viel Spaß machte. Ich hatte hohe Erwartungen an das Buch - vielleicht sogar zu hohe.

Sarah ist 15 Jahre und kommt aus dem Stuttgarter Hallschlag, einer Gegend, in der keiner leben möchte. Als Sarah von ihrem Lehrer Hr. Straubmann beim dealen erwischt wird, stellt er sie vor die Wahl: Entweder kontaktiert er ihre Großeltern, oder aber, sie nimmt an einem Theaterprojekt teil. Ihr bleibt nichts anderes übrig, als den Vorschlag anzunehmen, und daraufhin ändert sich ihr Leben schlagartig. Sie beginnt gefallen an der Gruppe und an Paul zu finden, was ihren alten Freunden überhaupt nicht passt. Schafft Sarah den Absprung in ein besseres Dasein mit Zukunft oder versinkt sie im kriminellen Sumpf?

Diese Geschichte wollte ich unbedingt lesen und konnte es kaum erwarten, bis ich anfangen durfte. Nach einiger Zeit merkte ich, dass es mir zwar gut gefällt, aber etwas Entscheidendes fehlte, um mich zu begeistern.
Der Schreibstil von Nana Rademacher ist gut zu lesen, und beinhaltet viele Dialogie zwischen den Charakteren im jugendlichen Slang. Diese waren teilweise etwas holprig und lasen sich wie in einem Drehbuch.
Im Text fand ich Wörter, Sätze oder Dialoge, die mit großen und fettgedruckten Buchstaben geschrieben waren. Bis zum Ende des Buches war mir nicht ganz klar, weshalb die Buchstaben an den besagten Stellen so gedruckt wurden.

Die Protagonistin Sarah ist rebellisch und ignorierte Anweisungen von Erwachsenen. Sie lässt sich durch ihre Freundin Dixi zu kriminellen Handlungen mitreißen und findet nur schwer aus diesem Sumpf heraus. Es war interessant zu verfolgen, wie sich Sarah im Verlauf der Geschichte weiterentwickelt und andere Charaktere auf der Strecke bleiben. 
Ihre familiäre Situation wurde angedeutet, was mir zu wenig war. Ich hätte mir in diesem Punkt etwas mehr Tiefe gewünscht, um Sarahs Gedankenwelt besser verstehen zu können. 
Die Großeltern waren liebevoll beschrieben und sie taten mir oftmals leid, wie sie von ihrer Enkelin behandelt wurden. 

Interessant fand ich das Theaterprojekt, wovon ich einige Male im privaten Umfeld etwas hörte, und wie Nana Rademacher es in die Story einbaute. Es zeigt, wie Teenager aus schwierigen Lebenssituationen durch solche Gruppenteam-Aktionen herausgeholt werden können. Es war eine Chance die hier, Prota Sarah ergriffen hat, auch wenn sie sich erst dagegen sträubte. 

Vermisst habe ich die Liebesgeschichte, die ich anhand des Klappentextes erwartet habe. Eine zarte Schwärmerei und winzige Funken sprühten, aber die Emotionen erreichten mich nicht. Genauso war es mit der Spannung, die ich nicht greifen konnte, und die Handlungen vorhersehbar waren. Der besondere Kick hat mir gefehlt. 

Das Ende war für mich zufriedenstellend und in einem Punkt berührte mich Sarah, als sie von ihrer Mutter sprach. An dieser Stelle tat sie mir unendlich leid. Schade das einige Fragen offen blieben und nicht klar hervorgeht, was aus den anderen Charakteren geworden ist.

Fazit:
In "Immer diese Herzscheiße" von Nana Rademacher geht es um den Teenager Sarah, die in falsche Kreise geraten ist, und ihren Tag mit Diebstählen und Dealen verbringt. Ein soziales Theaterprojekt, versucht sie, auf den richtigen Weg zu leiten. Ein interessantes und aktuelles Thema, was zu Diskussionen einlädt. ~ jugendlicher Schreibstil ~ humorvoll ~ vorhersehbar und kaum Tiefe in der Familiengeschichte ~

Veröffentlicht am 16.09.2017

Ein Gefühlskribbeln für die Seele

Wildblumensommer
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Kathryn Taylor, die durch mehrere Reihen bekannt ist, hat sich mit "Wildblumensommer" in mein Herz geschrieben, was im übrigen mein erstes Buch ist, was ich von ihr gelesen habe. Ich bin so begeistert ...

Kathryn Taylor, die durch mehrere Reihen bekannt ist, hat sich mit "Wildblumensommer" in mein Herz geschrieben, was im übrigen mein erstes Buch ist, was ich von ihr gelesen habe. Ich bin so begeistert von der Schriftstellerin, dass ich am liebsten jedes ihrer bereits erschienenen Bücher hintereinander weglesen möchte. Und das soll was heißen.

Bei Zoe wird ein Aneurysma diagnostiziert und es steht eine riskante OP an, die ihr Leben retten soll. Bevor sie diese Maßnahme in Angriff nimmt, fährt sie zu dem Ort zurück, an dem vor vierzehn Jahren ein bedeutungsvolles Unglück passiert ist - um Antworten zu finden. Dabei trifft sie auf ihre große Liebe Jack und altbekannte Gefühle kommen wieder ans Tageslicht. Findet Zoe ihre Antworten oder zu ihrer Liebe zurück?

Kathryn Taylor schreibt großartig, anders kann ich es nicht sagen. Nachdem ich die ersten Seiten las, lief mir bereits ein Schauer über den Rücken, vor Schreck und Trauer zugleich. Der lockere und flüssige Schreibstil erreichte mich Mitten ins Herz - aber auch die Bildhaftigkeit zwischen den Zeilen und der Kulisse Cornwalls.

Ich fühlte mich den Protagonisten Zoe und Rose sehr nahe und konnte mich in Beide hineindenken. Es fühlte sich an, als wäre ich eine stille Beobachterin, die aber auch aktiv im Geschehen mitmischt.
Die Charaktere waren allesamt lebendig und jeder hatte einen gut ausgebauten Charakter, den ich ohne den Namen zu wissen, beim Lesen erkennen konnte. Sie hatten ihre alltäglichen Probleme zu bewältigen, aber auch alle eins gemeinsam - die schmerzhafte Vergangenheit, die sie verbindet.
Nur schwer konnte ich mich von den liebgewonnenen Personen trennen.

Die Emotionen waren in jeder Gefühlslage spürbar. Ich litt mit den Menschen in der Story, hoffte, freute und weinte mit ihnen. Es gab Abschnitte, in denen ich eine Atempause einlegen musste, um das gelesene zu verdauen und um mich vorzubereiten, auf das, was mir mein Bauchgefühl zugeflüstert hatte.

Der Verlauf der Erzählung, war früh zu erahnen, wie es z. B. zu dem Unglück kam. Trotzdem blieb es spannend, ob es sich wirklich so zugetragen hatte.
Zum Schluss überraschte mich ein Happy-End, was nicht ganz so war, wie ich es erhofft hatte. Es war stimmig, machte mich dennoch traurig und regte zum Nachdenken an.

Fazit:
"Wildblumensommer" von Kathryn Taylor erzählt von einem tragischen Unfall, der das Leben vieler Menschen beeinflusst - über Missverständnisse & Nichtakzeptanz, aber auch von der großen Liebe. ~ Familie & Freundschaft ~ Romantik ~ ein Gefühlskribbeln für die Seele

Veröffentlicht am 12.05.2017

~ romantisch ~ tiefe Gefühle ~ bezaubernde Kulisse ~ Eine absolute Leseempfehlung

Wellenglitzern
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„Wellenglitzern“ von Marie Merburg lernte ich bei einer Blogtour kennen, verliebte mich in die Geschichte und war traurig, als ich das Buch zuschlag, weil ich mich von liebgewonnenen Protagonisten trennen ...

„Wellenglitzern“ von Marie Merburg lernte ich bei einer Blogtour kennen, verliebte mich in die Geschichte und war traurig, als ich das Buch zuschlag, weil ich mich von liebgewonnenen Protagonisten trennen musste.

Sophie erfüllt sich ihren Traum – den Segelschein zu machen, und reist nach Rügen, nachdem ihr Ex-Mann sich weigerte mitzufahren, was zur Trennung führte. Dort angekommen trifft sie als erstes auf den mürischen Teenager Leonie, die am Empfang der kleinen Pension Meeresruh in Glowe sitzt.
Am nächsten Tag beginnt ihr Segelkurs und sie lernt ihren Segellehrer Ole kennen, der in ihr Gefühle weckt, die sie nach einer Kühlschrank-Ehe nicht für möglich gehalten hätte. Ist Ole ihr Schlüssel zum Glück und der Start für einen Neuanfang?

Nach nur wenigen Seiten war ich in der Geschichte eingetaucht. Marie Merburg hat einen flüssigen und bildhaften Schreibstil, der kleinste Details der Landschaft Rügens in sich aufgenommen und an mich weitergegeben hat.
Ich konnte das Meer riechen, das Salz auf meinen Lippen schmecken und spürte den Wind durch mein Haar pusten. Ich habe die Insel noch nicht real erlebt, aber dank der Schriftstellerin war es mir möglich das Gefühl zu bekommen, als wäre ich vor Ort. Ich glaube, ich habe mich in Rügen verliebt.

Die Hauptprotagonistin Sophie ist mir ans Herz gewachsen. Sie entwickelte sich im Laufe der Story zu einer starken Persönlichkeit. Wo sie anfangs noch unsicher war, ist sie zum Schluss hin selbstbewusst und geht ihren Weg. Ole war mir sympathisch, doch sein hin und her machte mich zeitweise wahnsinnig.
Die Nebencharaktere sollten nicht außer Acht gelassen werden, denn dort lernte ich humorvolle, tollpatschige und liebenswürdige Menschen kennen, die ich im „echten Leben“ gern getroffen hätte, wie z.B. Jutta & Leonie, Enrico und Björn.

Das Segeln hat einen festen Platz in der Geschichte, und für mich als Nicht-Seglerin war es interessant. Ich lernte ein paar Segelbegriffe und zitterte mit der Besatzung bei jeder Übung mit, um nicht aus der Jolle zu fallen.

Die Emotionen und der Spannungsbogen bauten sich langsam auf, es folgte eine actionreiche Szene und endete mit einem Happy End.
Der Verlauf war zwar vorhersehbar, was mich nicht störte, weil Marie Merburg mich mit ihrem Ostsee-Flair verzauberte und ich den Weg bis zum Schluss einfach nur genossen habe.

Fazit:
„Wellenglitzern“ von Marie Merburg ist ein Ostseeroman mit Witz & Charme. Die Story erzählt von einer gescheiterten Ehe, den Mut zum Neuanfang und dem Liebesglück.~ romantisch ~ tiefe Gefühle ~ bezaubernde Kulisse ~ Eine absolute Leseempfehlung

Veröffentlicht am 15.09.2016

Eine Missbrauchsgeschichte die schonungslos über die Taten berichtet.

Du nanntest mich Teufelskind
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Zum Buch:
Das kleine Mädchen und der Titel haben mir die erste Gänsehaut über den Rücken gejagt. Der Blick und der Ausdruck in ihrem Gesicht lässt nichts Gutes erahnen. Oftmals habe ich während des Lesens ...

Zum Buch:
Das kleine Mädchen und der Titel haben mir die erste Gänsehaut über den Rücken gejagt. Der Blick und der Ausdruck in ihrem Gesicht lässt nichts Gutes erahnen. Oftmals habe ich während des Lesens das Kind betrachtet und mir kamen die Tränen, weil es so furchtbar war, was ich da las.
Am Rand des Buchcovers ist ein farblicher Balken mit der Aufschrift "Erfahrungen" abgedruckt, damit sofort ersichtlich ist, dass es sich hier um eine wahre Geschichte handelt.

Erster Satz:
"Ich möchte, dass Sie Ihre Augen schließen und sich in eine imaginäre Welt versetzen."

Meine Meinung:
Dies ist die Biografie von Victoria Spry, die mit Hilfe der Ghostwriterin Kate Moos zu Papier gebracht wurde. Ich war bereits mit dem Fall durch die Medien vertraut und wollte darüber mehr erfahren, weshalb ich zu diesem Buch gegriffen habe.

Victoria wird bereits als Baby von ihrer Adoptivmutter adoptiert und schon sehr früh fast täglich misshandelt. Sie wird für alles was passiert als schuldig erklärt, um anschließend betraft zu werden. Doch auch ohne Grund wird sie geschlagen, eingesperrt oder mit wochenlanger Hungerkur bestraft. Die Lieblingsgeschwister werden dabei verschont und diese tyrannisieren Victoria ebenfalls, obwohl sie sich um die anderen Kinder und den Haushalt kümmert. Die Adoptivmutter behandelt sie wie eine Sklavin und tobt sich auf sadistische Art & Weise an den Kindern aus. Schafft es Victoria, aus dieser Hölle zu entfliehen?

Ich wusste von Anfang an, dass dies keine leichte Lektüre werden wird, doch damit habe ich einfach nicht gerechnet.
Bereits nach den ersten Seiten musste ich eine Lesepause einlegen, weil mir unsagbar übel wurde und ich schockiert war, über dass, was ich da las. Doch es wurde zunehmend schlimmer. Victoria schildert nach und nach ihre Kindheit und eine Misshandlung folgt der nächsten. Es war kein Ende in Sicht und ihre Adoptivmutter ließ sich immer andere sadistische Folterungen einfallen, wobei ich mich fragte: Was ist sie nur für ein Mensch, der seine Kinder so quält? Warum tut sie das? Ist das im Sinne der Zeugen Jehovas?
Diese Fragen bleiben mir immer noch ein Rätsel und einige werden es wahrscheinlich auch immer bleiben.
Was ich ebenfalls sehr schockierend empfand neben den Misshandlungen, war, dass keine Hilfe in Sicht war. Die Ämter, Ärzte, Nachbarn und Freunde waren einfach untätig und blind von den Erklärungen, welche die Adoptivmutter ihnen gab.

Victorias Geschichte hat mich unheimlich mitgenommen, berührt, wütend gestimmt und unbeschreiblich schockiert. Es ist mir nie in den Sinn gekommen, dass ein Mensch zu solch grausamen Taten imstande ist.

Ab der Mitte des Buches konnte ich es nicht mehr aus der Hand legen. Ich war wie in Trance und habe auf die guten Dinge gehofft. Das Ende hat mich beruhigt, doch fängt hier die meiste Arbeit erst an - die Verarbeitung der grausamen, seelischen und körperlichen Qualen. Ich hoffe für Victoria und ihren Geschwistern, dass sie das erlebte hinter sich lassen und ein "normales Leben" führen können.

Liebe Mitmenschen, schaut bitte nicht weg und meldet Euren Verdacht eines Missbrauchs umgehend dem Jugendamt oder der Polizei. Lieber eine Kontrolle zu viel, als ein Kind leiden zulassen und ihm die kostbarste Zeit des Lebens zu zerstören/nehmen.

Fazit:
In "Du nanntest mich Teufelskind" erzählt Victoria Spry unverblümt über ihre eigene Geschichte über den Missbrauch von ihrer Adoptivmutter. Eine Missbrauchsgeschichte die schonungslos über die Taten berichtet. Dieses Buch hat mich erbarmungslos gezeichnet und wird noch lange in meinem Gedächtnis nachhallen. ~ schockierend ~ brutal ~ unbegreiflich