Hat noch etwas Luft nach oben...
Das Geheimnis der Talente (Die Talente-Reihe 1)Schreibstil:
Der Schreibstil von Mira Valentin ist leicht verständlich, das Buch flüssig geschrieben und lässt sich schnell lesen.
Die Geschichte ist aus Sicht von Melek geschrieben.
Meinung:
Es handelt ...
Schreibstil:
Der Schreibstil von Mira Valentin ist leicht verständlich, das Buch flüssig geschrieben und lässt sich schnell lesen.
Die Geschichte ist aus Sicht von Melek geschrieben.
Meinung:
Es handelt sich bei dem Buch um die Neuauflage der Talente-Reihe im eBook-Format. Der Einstieg fällt nicht schwer, die Autorin hält sich nicht mit unnötigen Details auf und es geht mehr oder weniger spannend los. Warum mehr oder weniger? Das ganze Buch ist ein auf und ab, von spannend zu ruhig zu fast schon ein bisschen langatmig. Allerdings vereint dieser Band die ersten drei 'kurzen' Geschichten der Talente-Reihe, also muss es dieses mehrfache auf und ab ja geben.
Melek ist an sich ein sympatischer Charakter, man lernt sie als einen Menschen kennen, der gern für sich bleibt. Wäre da nicht ein gewisser Jemand, der ihr nur ungern von der Seite weicht. Sie scheint mir sehr schlagfertig und hat Durchsetzungsvermögen, was sie gern in mehr Situationen unter Beweis stellen könnte. Nicht alle Taten von ihr waren für mich gänzlich nachvollziehbar, besonders wenn es in die Richtung Männer ging. Mal abgesehen von ihrer Zerrissenheit, war sie als Protagonistin wirklich in Ordnung.
Es gibt hier gleich drei männliche Protagonisten über die ich jetzt sprechen könnte. Jeder davon bekommt in einer der drei kurzen Geschichten einen immer größer werdenden Part. Ich hab nichts gegen Dreiecksgeschichten, wenn sie denn gut sind... aber noch einer mehr? Das ging für mich dann doch ein kleines Stück zu weit. Zum einen hätten wir da Jakob, den Anführer der Talente, für ihn Sympathie zu entwickeln... da hab ich mich etwas schwer getan. Er wirkt durch seine oftmals abweisende Art ein wenig kühl und auch wenn ich diese Art nachvollziehen kann, so konnte er mich von seinem Charakter nicht überzeugen. Der einzige Freund von Melek, Erik, war mir zu aufdringlich. Schon zu Beginn weicht er kaum von ihrer Seite, sein Beschützer-Verhalten in allen Ehren, aber das war einfach über das gesamte Buch zu viel des Guten. Dann hätten wir da noch Levian. Ich mag einfach die vermeintlich bösen und fast undurchschaubaren männlichen Parts und so habe ich mich schnell für Levian interessiert, dessen Charakter mich mit einigen Fragezeichen zurück gelassen hat.
Die Nebencharaktere waren gut ausgebaut. Anfangs fand ich es etwas schwer bei der Flut an Charakteren hinterher zu kommen. Es sind nicht übermäßig viele, aber genug, um zu Beginn ein paar mal durcheinander zu kommen. Am Besten hat mir aus der Gruppe der Talente Sylvia gefallen, das kleine Orakel war mir sofort sympatisch. Es gibt auch einige Charaktere der Talente, die man zu wenig kennenlernt, bei denen man aber auch nicht das Bedürfnis verspürt mehr zu erfahren.
Nicht alles an der Geschichte ist perfekt. Besonders was Jakob, Erik und Levian angeht. Man muss natürlich betrachten, dass es hier drei kurze Geschichten in einem Buch sind. Aber auch dann braucht es nicht drei männliche Parts, die die Protagonistin umwerben. Wobei einer davon ja mehr der wir dürfen das nicht tun-Fraktion angehört. Was dann schon wieder abgedroschen wirkte und das hat die Geschichte absolut nicht nötig. Mira Valentin schafft es in manchen Momenten die erwartete Spannung aufzubauen, was aber auch immer zu schnell wieder abflaut. Der Fokus dieses ersten Bandes lag für mich eindeutig zu sehr auf dem Liebesgerüst um die Protagonistin.
Die Ideen der Autorin konnten mich schnell überzeugen. Ich fand die Begabungen interessant, die sich Mira Valentin für ihre Armee der Talente ausgedacht hat. Gern hätte ich noch mehr über diese Organisation erfahren, zu der mehrere Gruppierungen gehören, aber dies wurde nur am Rande angeschnitten. Ich sehe hier also noch Potenzial nach oben und hoffe, dass die Geschichte im nächsten Band vielleicht mehr auf die Gegenseite der Talente eingeht, denn offenbar sind die Dschinn ja nicht so böse wie es scheint. Außerdem bleibt mir sowieso nichts anderes übrig als weiterzulesen, da das Buch nicht so endet, wie ich es gern gewollt hätte. :)
Fazit:
Interessante Ideen, oftmals spannende Momente, ein für mich sehr unnötiges Liebes-DreieckViereck, eine Protagonistin die mich nicht zu hundert Prozent überzeugen konnte und dennoch eine unterhaltsame Geschichte.