Profilbild von KatjaM

KatjaM

Lesejury Profi
offline

KatjaM ist Mitglied der Lesejury

Melde dich in der Lesejury an, um dich mit KatjaM über deine Lieblingsbücher auszutauschen.

Anmelden

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 18.04.2022

Märchenhafte Anthologie mit vielen unterschiedlichen Interpretationen

Aus Zauberseide und Schwanenfedern
0

Ich hab gerade die 6. Drachenmond Anthologie beendet.

Auch bei dieser Anthologie lasse ich es mir nicht nehmen, über jede Einzelne zu berichten, denn die Geschichten sind so grundverschieden, dass es ...

Ich hab gerade die 6. Drachenmond Anthologie beendet.

Auch bei dieser Anthologie lasse ich es mir nicht nehmen, über jede Einzelne zu berichten, denn die Geschichten sind so grundverschieden, dass es sich lohnt, jede wenigstens kurz zu beleuchten.

Schwanenprinz:
In dieser Geschichte erfahren wir die Geschichte des Bruders aus "Die wilden Schwäne", der nicht vollständig vom Fluch befreit werden konnte. Und diese Geschichte ist einfach zauberhaft schön. So viel Selbstreflektion, Liebe und Wahrheit. Ich habe sie sehr genossen.

Betrüger unter sich:
Ok, das war definitiv nicht meine Geschichte. Ich weiß nicht so genau, was mich gestört hat, aber sie hat mich nicht erreichen können. Obwohl die Idee der Geschichte wirklich gut war.

Der bittere Kern:
Diese Geschichte hat mich fasziniert. Bis zu dem Moment mit den Schleiern war ich voller Magie. Doch dann wurde es mir zu viel. Ab dem Moment mit der Weberin hat mich die Geschichte verloren, habe mir etwas anderes gewünscht. Nein, auch das Ende konnte mich nicht überzeugen. Definitiv starker Anfang, aber dann nicht mehr meine Geschichte. Schade...

Kupfer, Silber, Gold:
Wow wow wow, was für eine unglaublich berührende Geschichte! Ich lieb es, dass Kathrin nicht alles blind glaubt, sondern fragt. Ich lieb es, wie sie mit den Hunden umgeht. Ich lieb es, wie sie versucht, da beste aus der Situation zu machen, trotz allem, was sie erlebt hat. Sie ist selbstlos und loyal. Ein absolutes Highlight für mich.

Das Mädchen mit den Schwefelhölzern:
Die Geschichte selbst ist bekannt. Aber hier wird dargestellt, was das Mädchen machen könnte statt zu erfrieren. Wow, welch brachiales Vorgehen. Aber Hauptsache ihr ist jetzt warm... kurz, knapp, auf den Punkt.

Menschenkleid:
Wenn Liebe zu sehr brennt und man etwas hinterherjagt, das es nicht gibt. Wie sehr man sich verändert, um anderen zu gefallen und wie tief der Fall ist, wenn diese Liebe erlischt. Eine tolle Geschichte.

Die Irrlichter sind in der Stadt:
So eine bezaubernde Geschichte von der Magie der Hoffnung. Ich hatte Gänsehaut. Das Ursprungsmärchen kenne ich tatsächlich nicht, werde ich aber nachholen. Wirklich toll.

Die letzte Nachtigall:
Eine kurzweilige Geschichte über die Hexe aus Jorinde und Joringel. Gut erzählt, auch wenn mir ein bisschen Emotion gefehlt hat.

Der Wunsch des Prinzen:
So eine zuckersüße Geschichte um eine Liebe, Verrat, einen großen Wunsch und wie wichtig es ist, auf sein Herz zu hören. Ganz großes Kino!

Birkott:
Von Träumen und Mut, von Verständnis und dem Wunsch, das Beste für die Familie zu finden. Eine zauberhafte Geschichte.

Siebenrauh:
Eine tolle Geschichte über die Macht der Wünsche, geschmiedet durch einen Pakt mit einem Untier. Queer, ehrlich und unglaublich liebevoll. Mochte ich wahnsinnig gern.

Ein Mantel aus Rabenfedern:
Eine tief berührende Geschichte über die Ängste einer Mutter, Magie, Träume und das Schicksal. Hier hätte ich mir zwar gern ein paar mehr Informationen gewünscht, aber für eine Kurzgeschichte ist sie wirklich gut gelungen.

Der Schrecken des Waldes:
Die Geschichten rund um die Baba Yaga gefallen mir immer wahnsinnig gut. Regina hat hier eine Adaption geschaffen, die Gänsehaut und Unwohlsein erzeugt, aber so fasziniert, dass ich absolut begeistert bin.

Wie Schnee zu küssen:
Was für ein geniales Debüt. Eine tolle Adaption von Schneewittchen. Hat mir unglaublich gut gefallen, auch der Schreibstil der Autorin. Macht definitiv Lust auf mehr.

...Und im Norden die Lichter:
Eine romantische Geschichte über den Norden Islands, über das Finden zu sich selbst und die Wertschätzung der Natur. Einzig das Ende mochte ich nicht. Trotzdem eine gelungene Geschichte. Jetzt ist mein Wunsch, ebenfalls einmal nach Island zu reisen, noch größer geworden.

Es ist nicht alles Feenstaub und Glasschuhe, was glänzt:
Das war tatsächlich meine erste Geschichte von Nina und ich war sehr gespannt. Der Humor ist mega, mag ich wirklich gern. Die Geschichte selbst ist mir zu kurz gehalten. Hier hätte ich gern mehr erfahren.

Die Anthologie hat mir wirklich gut gefallen, auch wenn mir leider wieder viele Fehler aufgefallen sind. Vorallem in der Übersicht sind viele Autorennamen falsch geschrieben. Das sollte nicht passieren. Den Geschichten konnte das zum Glück nichts anhaben. Eine wirklich tolle Anthologie mit spannenden, märchenhaften, queeren Geschichten zum Träumen, mitfiebern, lachen, gruseln... Alles mit dabei.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 14.04.2022

Fühl mal wieder drüber nach

Das unglaubliche Leben des Wallace Price
0

Wallace Price, Anwalt, Arschloch, Egoist, tot! Das ist eigentlich alles, was man über diesen Mann sagen kann... eigentlich...

Wow, was für eine Geschichte. Ich hab eine Weile gebraucht, bis ich in die ...

Wallace Price, Anwalt, Arschloch, Egoist, tot! Das ist eigentlich alles, was man über diesen Mann sagen kann... eigentlich...

Wow, was für eine Geschichte. Ich hab eine Weile gebraucht, bis ich in die Geschichte gefunden habe, das muss ich ja zugeben. Ich hatte überhaupt keine Ahnung, wo das alles hinführen soll und die Ideen und Vorstellungen, die ich hatte, wurden ziemlich zügig über Bord geworfen.

Wer hier eine Geschichte über eine Läuterung erwartet, ist schon auf der richtigen Spur. Aber immer noch nicht dort, wo diese hinführt.

Eine absolute Achterbahn der Gefühle. Ich hab so oft Sturzbäche geweint, weil mich die Protagonisten und ihre Entscheidungen berührt und abgeholt haben. Ich hab aber auch genauso oft gelacht, geschimpft und die Augen verdreht.

Der kleine Teeladen, in dem Hugo arbeitet, ist etwas besonderes. Er trieft zwar zeitweise vor Klischees, aber irgendwie passt es auch genau dorthin. In diese Atmosphäre.

Wenn man genau hinhört (und das sollte man, denn der Sprecher holt uns zu einer wundervollen Reise ab), dann gibt dieses Buch ganz viel. Man muss es nur zulassen. Das ist ein typisches "Fühl mal drüber nach"-Buch.

Und am Ende wartet die Tür. Für die einen früher, für die anderen später. Aber sterben werden wir alle und dann gehen wir mit Hugos Hilfe durch die Tür und lassen das Leben hinter uns und fangen neu an.

Dass der Autor Wert darauf legt, dass alle Menschen vertreten sind, egal welche Hautfarbe, Religion oder Sexualität sie haben, kannte ich schon aus Mr. Parnassus und hat mich daher nicht überrascht. Hat mir gut gefallen.

Eine für mich wirklich gelungene Geschichte! Danke, dass ich Wallace auf dieser Reise begleiten durfte.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 10.04.2022

Hat mich erreicht

Du hast gesagt, es ist für immer
0

Eine herzerwärmende Geschichte über eine junge Frau am Scheideweg ihres Lebens und eines jungen Mannes, der nach einem schweren Unfall seinen Weg zurück findet.

Ich habe dieses Buch bestellt, weil ich ...

Eine herzerwärmende Geschichte über eine junge Frau am Scheideweg ihres Lebens und eines jungen Mannes, der nach einem schweren Unfall seinen Weg zurück findet.

Ich habe dieses Buch bestellt, weil ich Klappentext, Cover und Titel wahnsinnig spannend fand und herausfinden wollte, was genau es damit auf sich hat.

Was ich bekommen habe, hatte ich so nicht erwartet. Das Buch beschreibt ungeschönt die vielen Prozesse der Trauer. Jeder Baustein hat seinen Platz und darf gelebt werden. Es ist kein schnelles "er ist weg, 's lebbe geht weider", sondern ein langsames zurückfinden zu sich selbst. Ein herausfinden, was man überhaupt für sich selbst möchte. Ein lernen, zu was man allein im Stande ist und dass man manchmal auch um Hilfe bitten darf.

Es ist ein Begehen von Fehlern und ein daraus lernen. Und es ist ein Loslassen, ein Verzeihen, ein Lebewohl.

Vom Segeln hab ich absolut gar keine Ahnung, also kann ich nicht beurteilen, ob das, was darüber geschrieben wurde, stimmt. Aber es klang auf jeden Fall aufregend und richtig. Und mega mutig. Ohne große Erfahrung dem Traum eines anderen hinterherzujagen, Segel zu setzen und den Turn ihres Lebens zu wagen, darum beide ich Anna sehr.

Insgesamt mochte ich die beiden Protagonisten Anna und Keane sehr gern. Sie waren echt und liebevoll und haben etwas geschafft, was vielen nicht gelingt: erst sich selbst kennenzulernen, bevor man beginnt, sich auf etwas/jemand anderen einzulassen.

Daher ist diese Geschichte auch nicht durchdrungen von starken Emotionen, die mich als Leser zum weinen gebracht haben, sondern ein Begleiten auf dem Weg und ein langsames, aber intensives Kennenlernen. Sowohl der Protagonisten, als auch der Inseln, die wir besucht haben.

Und man fängt an, auch über sich selbst nachzudenken. Parallelen zu ziehen, Entscheidungen zu hinterfragen oder solche zu treffen, die man noch nicht bereit war, zu treffen.

All das macht diese Geschichte wirklich besonders. Ich konnte diese Reise fühlen!

Der Schreibstil macht Spaß und nimmt den Leser mit. Ich war konstant mit auf dem Boot und habe jede Welle miterlebt.

Diese Geschichte ist ein Geschenk, das ich dankbar angenommen habe und für mich weiter interpretieren werde. Danke dafür.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 10.04.2022

Zutiefst beeindruckend

Wenn die Faust des Universums zuschlägt
0

Die Rezension bezieht sich auf das Hörbuch.

Nachdem sich der erste Schock gelegt hat, dass der Autor die Geschichte selber liest, ist er großem Respekt gewichen. Johannes Wimmer ist kein Hörbuchsprecher. ...

Die Rezension bezieht sich auf das Hörbuch.

Nachdem sich der erste Schock gelegt hat, dass der Autor die Geschichte selber liest, ist er großem Respekt gewichen. Johannes Wimmer ist kein Hörbuchsprecher. Er liest seine Geschichte vor, mit allen Emotionen, die er sicher auch beim Schreiben gefühlt hat.

Er erzählt aus seiner Vergangenheit, von der Verlobung mit seiner Frau, seiner Zeit als Arzt in Südafrika und man fragt sich, was das mit dem Tod seiner Tochter zu tun hat. Wer die Geschichte verfolgt hat, weiß, worauf das hinausläuft.

Aber egal welchen Grund es ursprünglich hatte, mir haben diese Episoden geholfen, aus der tiefen Trauer, die ich beim zuhören empfunden habe, wieder herauszukommen, mich zu fokussieren und nicht völlig zu verlieren.

Dennoch beschreibt er den Lebens- und Leidensweg seiner Tochter Maxi mit allem, was passiert ist, so genau und direkt, dass die Tränen unaufhörlich flossen und ich wieder unglaubliche Dankbarkeit empfinde, dass meine Tochter ihre Krankheit überstanden hat und jetzt bei mir ist.

Ich glaube, dieses Buch ist dazu da, um Abschied zu nehmen und zu verstehen. Wenn man sich erst fragt, warum man solch eine Geschichte unbedingt mit der Öffentlichkeit teilen muss, wird dies beim zuhören (und sicher auch beim Lesen) beantwortet. Es geht hier nicht um Ruhm, Geld oder Anerkennung, es geht um das kleine Quäntchen Glück, das man sich bewahren muss, um nicht durchzudrehen. Es geht um ein Sortieren der Gedanken und ein Niederschreiben der Gefühle, um wieder nach vorn schauen zu können. So zumindest stelle ich mir die Intention dieses Buches vor.

Und es ist auch ein bisschen für das neugierige Publikum, dass die Geschichte mitverfolgt hat. Dr. Wimmer ist nunmal eine Person des öffentlichen Lebens und die Menschheit Sensationsgeil. Das lässt sich nicht schönreden.

Mich lässt es mit vielen Tränen, aber auch einem Gefühl zurück, dass die Astronautin nun ihre Ruhe gefunden hat und auch ihre Familie für sich einen Weg gefunden hat, mit den Erlebnissen klarzukommen und die Dankbarkeit überwiegen zu lassen, das Kind wenigstens kurz, dafür intensiv begleiten zu dürfen

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 10.04.2022

Auftakt einer Wohlfühlreihe

New Beginnings
0

Der Beginn der Green Valley Love Reihe führt uns in die Rocky Mountains auf ein Abenteuer als Aupair.

Lena aus Deutschland verbringt 1 Jahr in Colorado, obwohl sie dort überhaupt nicht hinwollte. Und ...

Der Beginn der Green Valley Love Reihe führt uns in die Rocky Mountains auf ein Abenteuer als Aupair.

Lena aus Deutschland verbringt 1 Jahr in Colorado, obwohl sie dort überhaupt nicht hinwollte. Und trifft dort auf Ryan, der ihr das Leben nicht leicht macht, nichts ahnend, dass er mit seinen eigenen Dämonen zu kämpfen hat.

Lena hat mir richtig gut gefallen, obwohl ich ihr die Tussi, die sie anfangs darstelle, nicht abgenommen habe. Das war wohl der Einfluss ihres Berliner Lebens, das sie dachte führen zu müssen. Aber mir war klar, dass das nicht sie war. Ich bin froh, dass sie mir im Buch von Seite zu Seite sympathischer wurde. Sie wurde ehrlicher und authentischer. Fand ich richtig gut.

Ryan kann man nur schwer einschätzen, wenn man seine Geschichte nicht kennt. Kennt man diese, mag man ihn sofort. Ein spannender Charakter, zerrissen in seinem Trübsinn und einer ungewissen Zukunft.

Die beiden zusammen fand ich mega. Die Konflikte, die Wortgefechte, aber auch die ruhigen Minuten konnten mich überzeugen.

Der Schreibstil ist locker wie frisch gefallener Schnee, den es dort zuhauf gibt. Auch die Hörbuch-Sprecherin mag ich wahnsinnig gern. Ich kannte sie schon von anderen Geschichten und hab mich gefreut, ihre Stimme zu hören.

In die Geschichte haben sich ein paar kleine Logikfehler eingeschlichen (man trägt ein wenige Tage altes Kind nicht auf der Hüfte, mal sind es 4 Wochen, mal 6 Wochen). Aber das ist Kleinkram.

Einzig die immer widerkehrende Beschreibung seiner grünen Augen ging mir irgendwann fürchterlich auf den Keks. Aber das ist ok. Ich mag Kekse.

Alles in allem ein wirklich toller Auftakt einer Reihe, auf deren Fortsetzung mit Izzy und Will ich mich riesig freue, denn die beiden hab ich in diesem Band auch schon kennen- und lieben gelernt.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere