Märchenhafte Anthologie mit vielen unterschiedlichen Interpretationen
Aus Zauberseide und SchwanenfedernIch hab gerade die 6. Drachenmond Anthologie beendet.
Auch bei dieser Anthologie lasse ich es mir nicht nehmen, über jede Einzelne zu berichten, denn die Geschichten sind so grundverschieden, dass es ...
Ich hab gerade die 6. Drachenmond Anthologie beendet.
Auch bei dieser Anthologie lasse ich es mir nicht nehmen, über jede Einzelne zu berichten, denn die Geschichten sind so grundverschieden, dass es sich lohnt, jede wenigstens kurz zu beleuchten.
Schwanenprinz:
In dieser Geschichte erfahren wir die Geschichte des Bruders aus "Die wilden Schwäne", der nicht vollständig vom Fluch befreit werden konnte. Und diese Geschichte ist einfach zauberhaft schön. So viel Selbstreflektion, Liebe und Wahrheit. Ich habe sie sehr genossen.
Betrüger unter sich:
Ok, das war definitiv nicht meine Geschichte. Ich weiß nicht so genau, was mich gestört hat, aber sie hat mich nicht erreichen können. Obwohl die Idee der Geschichte wirklich gut war.
Der bittere Kern:
Diese Geschichte hat mich fasziniert. Bis zu dem Moment mit den Schleiern war ich voller Magie. Doch dann wurde es mir zu viel. Ab dem Moment mit der Weberin hat mich die Geschichte verloren, habe mir etwas anderes gewünscht. Nein, auch das Ende konnte mich nicht überzeugen. Definitiv starker Anfang, aber dann nicht mehr meine Geschichte. Schade...
Kupfer, Silber, Gold:
Wow wow wow, was für eine unglaublich berührende Geschichte! Ich lieb es, dass Kathrin nicht alles blind glaubt, sondern fragt. Ich lieb es, wie sie mit den Hunden umgeht. Ich lieb es, wie sie versucht, da beste aus der Situation zu machen, trotz allem, was sie erlebt hat. Sie ist selbstlos und loyal. Ein absolutes Highlight für mich.
Das Mädchen mit den Schwefelhölzern:
Die Geschichte selbst ist bekannt. Aber hier wird dargestellt, was das Mädchen machen könnte statt zu erfrieren. Wow, welch brachiales Vorgehen. Aber Hauptsache ihr ist jetzt warm... kurz, knapp, auf den Punkt.
Menschenkleid:
Wenn Liebe zu sehr brennt und man etwas hinterherjagt, das es nicht gibt. Wie sehr man sich verändert, um anderen zu gefallen und wie tief der Fall ist, wenn diese Liebe erlischt. Eine tolle Geschichte.
Die Irrlichter sind in der Stadt:
So eine bezaubernde Geschichte von der Magie der Hoffnung. Ich hatte Gänsehaut. Das Ursprungsmärchen kenne ich tatsächlich nicht, werde ich aber nachholen. Wirklich toll.
Die letzte Nachtigall:
Eine kurzweilige Geschichte über die Hexe aus Jorinde und Joringel. Gut erzählt, auch wenn mir ein bisschen Emotion gefehlt hat.
Der Wunsch des Prinzen:
So eine zuckersüße Geschichte um eine Liebe, Verrat, einen großen Wunsch und wie wichtig es ist, auf sein Herz zu hören. Ganz großes Kino!
Birkott:
Von Träumen und Mut, von Verständnis und dem Wunsch, das Beste für die Familie zu finden. Eine zauberhafte Geschichte.
Siebenrauh:
Eine tolle Geschichte über die Macht der Wünsche, geschmiedet durch einen Pakt mit einem Untier. Queer, ehrlich und unglaublich liebevoll. Mochte ich wahnsinnig gern.
Ein Mantel aus Rabenfedern:
Eine tief berührende Geschichte über die Ängste einer Mutter, Magie, Träume und das Schicksal. Hier hätte ich mir zwar gern ein paar mehr Informationen gewünscht, aber für eine Kurzgeschichte ist sie wirklich gut gelungen.
Der Schrecken des Waldes:
Die Geschichten rund um die Baba Yaga gefallen mir immer wahnsinnig gut. Regina hat hier eine Adaption geschaffen, die Gänsehaut und Unwohlsein erzeugt, aber so fasziniert, dass ich absolut begeistert bin.
Wie Schnee zu küssen:
Was für ein geniales Debüt. Eine tolle Adaption von Schneewittchen. Hat mir unglaublich gut gefallen, auch der Schreibstil der Autorin. Macht definitiv Lust auf mehr.
...Und im Norden die Lichter:
Eine romantische Geschichte über den Norden Islands, über das Finden zu sich selbst und die Wertschätzung der Natur. Einzig das Ende mochte ich nicht. Trotzdem eine gelungene Geschichte. Jetzt ist mein Wunsch, ebenfalls einmal nach Island zu reisen, noch größer geworden.
Es ist nicht alles Feenstaub und Glasschuhe, was glänzt:
Das war tatsächlich meine erste Geschichte von Nina und ich war sehr gespannt. Der Humor ist mega, mag ich wirklich gern. Die Geschichte selbst ist mir zu kurz gehalten. Hier hätte ich gern mehr erfahren.
Die Anthologie hat mir wirklich gut gefallen, auch wenn mir leider wieder viele Fehler aufgefallen sind. Vorallem in der Übersicht sind viele Autorennamen falsch geschrieben. Das sollte nicht passieren. Den Geschichten konnte das zum Glück nichts anhaben. Eine wirklich tolle Anthologie mit spannenden, märchenhaften, queeren Geschichten zum Träumen, mitfiebern, lachen, gruseln... Alles mit dabei.