Zum Schluss zu grotesk
RachewinterRachewinter startet mit starken Charakteren und einer starken Story. Lange bin ich tatsächlich im Dunkeln getappt und nur sehr langsam setzt der Leser die Puzzleteile richtig zusammen. Es war als würde ...
Rachewinter startet mit starken Charakteren und einer starken Story. Lange bin ich tatsächlich im Dunkeln getappt und nur sehr langsam setzt der Leser die Puzzleteile richtig zusammen. Es war als würde man selbst den Fall aufklären, was mir sehr gut gefallen hat.
Leider war das letzte Drittel des Buches einfach nur extrem überzogen bis grotesk. Die Protagonisten handeln alle unvorsichtig und die Geschichten wird unglaubwürdig. Ein Kriminalbeamter der im Alleingang ein Haus mit den Entführern aufsucht, eine Rechtsanwältin die einen Durchsuchungsbeschluss alleine umsetzt und viele sachlich, wie fachliche Fehler die mir dann die Lesefreude genommen haben. Zum Schluss ist es ein wildes Gemetzel, weil weder die Polizei auf die Idee kommt mehr als einen suspendierten Komissar ins Rennen zu schicken, und obendrein alle anderen (wie zum Beispiel die minderjährige Tochter eines Opfers) die auf eigene Faust ermitteln, völlig sinnfrei handeln. Sie kommen offensichtlich nicht auf die Idee, dass es gefährlich sein könnte in das Haus der Familie des Mörders zu gehen. Da geht man einfach mal vorbei und klingelt um zu fragen, warum der Sohn denn jetzt den eigenen Vater so kaltblütig abgestochen hat. Die Rechtsanwältin schaut dann auch mal vorbei um zu fragen, ob sie zufällig zwei Geiseln im Haus haben... es wird echt ziemlich plump zum Schluss.
Nun, mein Fazit ist, dass die Geschichte in den ersten beiden Dritteln echt lesenswert ist, aber zum Schluss doch ziemlich an Ernsthaftigkeit verliert und am Verstand aller involvierten Personen zweifeln lässt. Eine unüberlegte Handlung folgt der nächsten.
Daher leider nur 3,5 gut gemeinte Sterne.