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Katja_Fiona_Graf

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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 29.09.2019

Zum Schluss zu grotesk

Rachewinter
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Rachewinter startet mit starken Charakteren und einer starken Story. Lange bin ich tatsächlich im Dunkeln getappt und nur sehr langsam setzt der Leser die Puzzleteile richtig zusammen. Es war als würde ...

Rachewinter startet mit starken Charakteren und einer starken Story. Lange bin ich tatsächlich im Dunkeln getappt und nur sehr langsam setzt der Leser die Puzzleteile richtig zusammen. Es war als würde man selbst den Fall aufklären, was mir sehr gut gefallen hat.

Leider war das letzte Drittel des Buches einfach nur extrem überzogen bis grotesk. Die Protagonisten handeln alle unvorsichtig und die Geschichten wird unglaubwürdig. Ein Kriminalbeamter der im Alleingang ein Haus mit den Entführern aufsucht, eine Rechtsanwältin die einen Durchsuchungsbeschluss alleine umsetzt und viele sachlich, wie fachliche Fehler die mir dann die Lesefreude genommen haben. Zum Schluss ist es ein wildes Gemetzel, weil weder die Polizei auf die Idee kommt mehr als einen suspendierten Komissar ins Rennen zu schicken, und obendrein alle anderen (wie zum Beispiel die minderjährige Tochter eines Opfers) die auf eigene Faust ermitteln, völlig sinnfrei handeln. Sie kommen offensichtlich nicht auf die Idee, dass es gefährlich sein könnte in das Haus der Familie des Mörders zu gehen. Da geht man einfach mal vorbei und klingelt um zu fragen, warum der Sohn denn jetzt den eigenen Vater so kaltblütig abgestochen hat. Die Rechtsanwältin schaut dann auch mal vorbei um zu fragen, ob sie zufällig zwei Geiseln im Haus haben... es wird echt ziemlich plump zum Schluss.

Nun, mein Fazit ist, dass die Geschichte in den ersten beiden Dritteln echt lesenswert ist, aber zum Schluss doch ziemlich an Ernsthaftigkeit verliert und am Verstand aller involvierten Personen zweifeln lässt. Eine unüberlegte Handlung folgt der nächsten.

Daher leider nur 3,5 gut gemeinte Sterne.


Veröffentlicht am 29.05.2019

Charmat, witzig, klug erzählt

Die Ziege auf dem Mond
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"Um viertel nach neun, passiert nur Gutes", sagt die Ziege, und schon sind wir mitten drin im Abenteuer der Ziege auf dem Mond. Ein Buch das uns lehrt, im Kopf umzuparken.

"Manchmal muss man die Dinge ...

"Um viertel nach neun, passiert nur Gutes", sagt die Ziege, und schon sind wir mitten drin im Abenteuer der Ziege auf dem Mond. Ein Buch das uns lehrt, im Kopf umzuparken.

"Manchmal muss man die Dinge nur ein bisschen im Kopf bewegen, nicht mal in echt, und schon ist alles anders", ist eine weitere der vielen Ziegenweisheiten und schon wieder ertappe ich mich dabei, wie ich zustimmend nicke.

Eine neue Sicht auf die Dinge, ein Perspektivenwechsel und schon sehen wir die Dinge, wie sie sind.

Die Ziege auf dem Mond ist weit davon entfernt ein einfaches Kinderbuch zu sein, sie ist so viel mehr. Erzählbuch, Erklärbuch, Bilderbuch und ein Buch, das Erwachsene vielleicht selbst oft den Spiegel vorhält und Lösungen bietet, wie es im Leben leichter geht.

Philosophie für Kinder ist sicher ein Thema, das von Eltern starke Nerven verlangt, weil hier die Grenzen der Erklärbarkeit auch mal verschwimmen und man den eigenen Horizont gegebenenfalls neu fokussieren muss um deutlicher zu sehen.

Cover und Bildgestaltung:

Die wundervolle Gestaltung durch Sopie Greve lässt mich immer wieder schmunzeln. Herrlich gezeichnet. Der kluge, und wissende Ausdruck der Ziege macht sie nochmal so sympathisch.

Fazit:

Ein Buch für Kinder und Erwachsene, das meiner Meinung nach in keinem Regal fehlen sollte. Witzig, klug geschrieben, pädagogisch wertvoll und dabei mit so viel Charme.

Veröffentlicht am 29.05.2019

Mitten ins Herz

Mitten im Sturm
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Ich gebe es zu, ich bin ein Coveropfer. Der Einband hat mich sofort angesprochen und der Klappentext hat mich in seinen Bann gezogen. Ich hatte mich auf einen fröhlich, frechen Roman gefreut, der Inhalt ...

Ich gebe es zu, ich bin ein Coveropfer. Der Einband hat mich sofort angesprochen und der Klappentext hat mich in seinen Bann gezogen. Ich hatte mich auf einen fröhlich, frechen Roman gefreut, der Inhalt ist aber tatsächlich ein sehr ernster Roman, der keine Angst vor einem tiefgreifenden Thema hat.


Es ist schwierig etwas über das Buch zu sagen, ohne zu spoilern.

Darum möchte ich Euch einfach eine ganz klare Leseempfehlung geben.

Für all die Neugierigen, kommt hier eine kleine Zusammenfassung (Achtung Spoiler)

Grace ist eine hübsche junge Frau, und genau das will sie nicht hören. Das Wort "hübsch" ist wie ein Stachel in ihrem Fleisch. Seit ihr Pflegevater Grace missbraucht hat, wieder und wieder, ist das Schlimmste, was man ihr sagen kann, dass sie hübsch wäre. Aber Graces Päckchen ist um so vieles größer. Ihre frühere Pflegemutter hasst Grace, sie beschmiert ihre Tür, lässt sie stalken und versucht auf jede erdenkliche Art Grace zu schaden. Nicht aus Eifersucht, nein, Grace hat einen schrecklichen Unfall gebaut, als sie am Steuer saß und ihr Pflegevater sie während der Fahrt begrabschte. Grace überlebte schwer verletzt, ihr Peiniger starb und genau dafür soll sie laut ihre Pflegemutter büsen. Mörder! Schreibt sie ihr an die Tür und damit ist noch lange nicht Schluss.

Als Grace Eric kennenlernt kommt die ganze Geschichte wieder an die Oberfläche. Eric ist Polizist und er ahnt immer mehr, was Graces wahres Geheimnis ist. Und er lässt sich nicht von falschen Fakten abschrecken. Schnell kommt er hinter die ganze Wahrheit, und endlich ist da jemand, der ihr glaubt, der ihr hilft, dem sie nach und nach vertrauen kann.

Ein wundervolles Buch mit einem schwierigen Thema - lesen!

Veröffentlicht am 29.05.2019

Völlig an den Haaren herbeigezogen

Honig aufs Herz
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Cover:

Das Cover ist unglaublich schön gestaltet und hat mich sofort angezogen. Leider passt das Bild überhaupt nicht zur Geschichte. Evryn lebt notgedrungen auf einer alten Couch in ihrem Büro. Warum ...

Cover:

Das Cover ist unglaublich schön gestaltet und hat mich sofort angezogen. Leider passt das Bild überhaupt nicht zur Geschichte. Evryn lebt notgedrungen auf einer alten Couch in ihrem Büro. Warum also goldene Schrift? Alles was Glamour hat ist die Villa des russischen Waffenschiebers, für den sie arbeitet und der bald ihr bester Kumpel wird. Schöne heile Welt, völlig an der Realität vorbei. Klar, goldener Honig? Das ist genauso an den Haaren herbeigezogen, wie der Rest der Geschichte.

Zum Buch (Achtung Spoiler):

Evryn ist schusselig, hat keinen Auftrag und ihr Mann geht fremd. Schnell beschließt sie in ihr kleines Detektivbüro zu ziehen und schnell erfährt der Leser, dass Evryn und ihr Vater den verrücken Traum hatten, Evryn könnte Detektivin werden, weil sie sonst nichts kann. Ihr Mann hatte genug Geld, so dass Evryn als verwöhnte Gattin zuhause sitzen kann und sich den Luxus einer nicht funktionierenden Detektei leisten kann.
So far, so good. Dann kommt aus dem Nichts eine russische Millionärin und hat einen Auftrag für Evryn. Sie soll ihren Mann beschatten.

Es ist klar, (nie im Leben) dass die russische Millionärin mit ihren 20 Leibwächtern, ausgerechnet die kleine und völlig unerfahrene Evryn für den Job anheuert. Eine Detektei, über einem China Restaurant. Auch klar - im Haus wohnt der Traummann. Eigentlich im Anbau, aber trotzdem muss er an Evryns Tür vorbei, die sinnvoller Weise nach außen aufgeht, um sie dem Traummann auf die Nase zu schlagen. Mehr als konstruiert, bis hin zu der Milchglasscheibe in der Tür. Eh klar, hat man schon 1000 mal in Filmen gesehen. Ein Detektiv hat eine Milchglas-Tür!

Nun, die ganze Ganovengeschichte mit dem russischen Waffenschieber wird immer lächerlicher, bis Evryn die knallharten Leibwächter mit dem Lastwagen des Chinesischen Restaurants verfolgt und mit einer halben, gefrorenen Ente, die sie dem bösen Ganoven hinterherwirft, zur Strecke bringt. Das ist echt Slapstick wie in den Filmen von Dick und Doof. Und dann kommt es noch besser: Nicolaj der neue Traummann und Nachbar, ist ein ehemaliger Marine, und als sein Sohn von der Russenmafia entführt wird, stellt sich raus - alles falscher Alarm. Der böse Russe ist ein Guter und wollte das Kind nur schützen. Am Ende liegen sich alle in den Armen, sind ganz dicke Kumpels und froh, dass es so viele gute Menschen auf der Welt gibt.

Fazit:

Die Geschichte ist nicht ausgereift, der ganze Hergang nicht nachvollziehbar. Evryn sollte das Baueropfer sein, da könnte erklären, warum man sie ausgewählt hat. Aber es erklärt nicht, dass der millionenschwere Waffenschieber plötzlich ein guter Mann sein soll und seine Leibwächter alle eine weiße Weste haben und mit entführten Kindern zum Angeln fahren - schöne "heile Welt".

Auch die Liebesgeschichte zwischen Evryn und Nicolaj ist nicht nachvollziehbar. Zudem ist das "Geheimnis" um Nicolaj echt schwere Kost. Für Menschen, die zart besaitet sind, nicht zu empfehlen (Schwerer Missbrauch und Folter). Hier möchte ich nochmal auf das Cover hinweisen! Völlig am Buch vorbei!

Gutes zum Schluß:

Der Schreibstil ist flüssig und gut. Hierfür gebe ich 3-Sterne.

Veröffentlicht am 29.05.2019

Gefühlsdschungel mit Happy End

Redwood Love – Es beginnt mit einem Kuss
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Cover:

Wie alle Redwood Bücher, ist das Cover mal wieder ein Traum. Die romantische Holzoptik, die schöne Blockhütte und die stimmungsvollen Bilder machen sofort Lust aufs Lesen. Die geprägte, glänzenden ...

Cover:

Wie alle Redwood Bücher, ist das Cover mal wieder ein Traum. Die romantische Holzoptik, die schöne Blockhütte und die stimmungsvollen Bilder machen sofort Lust aufs Lesen. Die geprägte, glänzenden Schrift und die glänzenden Polaroids geben dem Buch eine sehr wertige Aufmachung.

Inhalt:
(Achtung, kann Spoiler enthalten)

Gabby und Flynn sind schon seit der Schule beste Freunde. Gabby hat ganz selbstverständlich immer an den gehörlosen Flynn gedacht und extra für ihn die Gebärdensprache gelernt. Sie sind unzertrennlich, arbeiten zusammen und treffen sich in ihrere Freizeit und plötzlich entdecken beide, dass sie ihre Gefühle für den anderen nicht länger unterdrücken können. Beide haben Angst davor, dass der Anfang einer Beziehung, auch das Ende der Freundschaft sein könnte, und trauen sich zunächst nicht, ihren Gefühlen nachzugeben.

Mein Fazit:

Dreiviertel des Buches drehen sich darum, dass einer der Beiden immer wieder einen Rückzieher macht, obwohl ihre Anziehung schon so stark ist. Das war für mich der stärkste und emotionalste Teil. Ich wollte weinen, mir die Haare raufen und den beiden irgendwie helfen, damit sie sich endlich trauen. Es war wundervoll durch diesen Gefühls-Dschungel zu gehen. Gänsehaut inklusive!

Als es dann endlich zum "Äußersten" kam, war ich sensationell enttäuscht. Flynns Verhalten konnte ich überhaupt nicht verstehen. Die ganze Sympathie, die ich für Flynn hatte, war in diesem Moment verflogen. Irgendwie passte das auch nicht zu Flynn. Ich hätte mir diesen Teil deutlich romantischer gewünscht und bin daher über das Ende etwas enttäuscht.

Trotzdem ist die Redwood Reihe wunderschön zu lesen und ich freue mich auf Band 3.