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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 02.07.2024

Anders als erwartet

Forgotten Garden
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Mit "Forgotten garden" rückt Sharon Gosling diesmal nicht eine Liebesgeschichte in den Mittelpunkt der Handlung, sondern eher die Themen Gemeinschaft, Hoffnung, Mut und Freundschaft.
Luisa, die sich nach ...

Mit "Forgotten garden" rückt Sharon Gosling diesmal nicht eine Liebesgeschichte in den Mittelpunkt der Handlung, sondern eher die Themen Gemeinschaft, Hoffnung, Mut und Freundschaft.
Luisa, die sich nach dem Tod ihres Mannes vom Leben zurückgezogen hatte, beginnt zuerst sehr zögerlich mit der Arbeit am Gemeinschaftsgarten.
Unterstützung erhält sie von dem sympathischen Lehrer Cas, der den zumeist perspektivlosen Kindern und Jugendlichen in dem kleinem Ort Collaton mit seinem Boxclub so etwas wie eine Zufluchtsstätte bietet.
Harper, die mit ihrem jüngeren Bruder bei einem dauerbetrunkenen, aggressiven Vater lebt, rebelliert erstmal gegen alles und jeden.
Ihr Traum ist eine Kfz-Lehre und dann ein Neuanfang mit ihrem Bruder in einer besseren Gegend.
Gemeinsam schaffen diese drei ganz unterschiedlichen Menschen etwas ungewöhnliches: Sie geben den Menschen mit dem Gemeinschaftsgarten Hoffnung.
Der Anfang ist schwer und die Hindernisse und Rückschläge sind gewaltig!
Als es dramatisch wird und alles zu scheitern droht, zeigt sich, dass aus Fremden Freunde geworden sind und besonders Harper wächst über sich hinaus.
Die zu Beginn recht trostlose Stimmung in Collaton wird gut vermittelt und man stellt sich den kleinen Ort irgendwie grau vor.
Freudlosigkeit, Arbeitslosigkeit, Alkohol und Drogen scheinen allgegenwärtig.
Luisa und ihr Gartenprojekt bringen Farben und Leben nach Collaton und so blühen Pflanzen und Menschen gleichzeitig auf.
Es entstehen neue Freundschaften und eine echte Gemeinschaft.
Das Ende war ungewöhnlich, aber es hat mir dennoch gefallen, lässt es doch viel Raum für eigene Spekulationen über die Zukunft von Luisa, Cas, Harper und das neu erwachte Collaton.

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Veröffentlicht am 20.06.2024

Teil 2 der Dilogie

Eifelfrauen: Das Haus der Füchsin
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Altenburg, 1945: Wiesen voller Orchideen im Frühling, Heuernten in der Sommersonne, stille Landschaften im Herbstnebel.
Klara und Mia Fuchs wachsen als Schwestern auf einem idyllischen Bauernhof in der ...

Altenburg, 1945: Wiesen voller Orchideen im Frühling, Heuernten in der Sommersonne, stille Landschaften im Herbstnebel.
Klara und Mia Fuchs wachsen als Schwestern auf einem idyllischen Bauernhof in der Eifel auf.
Die beiden sind unterschiedlich wie Tag und Nacht: Während Mia alle Blicke auf sich zieht und die Menschen mit ihrer ungezwungenen Art für sich einnimmt, ist Klara nachdenklich und in sich gekehrt. Nur wenn sie singt, fällt alle Schüchternheit von ihr ab.
Ihre glockenhelle Stimme verzaubert jeden, der ihr zuhört.
Als der tschechische Sänger Pavel auf dem Hof Schutz sucht, nimmt das Leben der Schwestern eine unerwartete Wendung…

Nach Lisbeth und Johanna steht nun mit Mia und Klara die nächste Generation im Fokus der Handlung um die Familie Fuchs und die Geschehnisse des kleinen Eifeldorfes Altenburg.
Die zwei Schwestern sehnen sich, wie so viele Menschen nach dem Krieg, nach einem neuen, freien und selbstbestimmten Leben.
Klara scheint ihre Zukunft in der Musik zu finden, Mia könnte als Nachfolgerin des kinderlosen Onkel Heinrich Chefin der Fuchs-Werke werden.
Aber was ist mit der Liebe?
Das sich beide für den charmanten Musiker Pavel interessieren ist eine Zerreißprobe für ihre schwesterliche Zuneigung!
Rückhalt und Zuflucht finden beide stets bei Mutter Johanna, die nach dem tragischen Verlust ihrer großen Liebe Marc mit dem Niederländer Ces einen neue, zweite Liebe gefunden hat.
Die Fuchs-Mädchen Klara und Mia breiten ihre Flügel aus um sich und das Leben auszuprobieren.
Dabei geht nicht alles glatt und manches kommt anders als geplant oder erdacht: Träume platzen, neue entstehen. Hoffnungen erfüllen sich nicht, unerwartete Ereignisse bringen neues Glück.
So unterschiedlich das Leben der Schwestern auch verläuft - die Verbundenheit zur Heimat sitzt tief und führt sie regelmäßig zurück ins "Haus der Füchsin".
Mit "Der Ruf der Nachtigall" findet die ausgesprochen atmospärisch geschriebene Eifelfrauen-Dilogie einen würdigen Abschluss.

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Veröffentlicht am 16.06.2024

Start einer Reihe?

Mord in der Wiener Werkstätte
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Mit Lili hat die Autorin eine selbstbewusste junge Frau geschaffen, die sich an der Seite ihres spiel- und trunksüchtigen Vaters bravourös, aber nicht zwingend gesetzestreu durchs Leben schlägt.
Innerhalb ...

Mit Lili hat die Autorin eine selbstbewusste junge Frau geschaffen, die sich an der Seite ihres spiel- und trunksüchtigen Vaters bravourös, aber nicht zwingend gesetzestreu durchs Leben schlägt.
Innerhalb der Handlung treten auch der Alltag der verschiedenen Gesellschaftsklassen ganz klar hervor: Neben der Arroganz der "besseren Kreise" ist auch das Leben der Arbeiterschicht gut beschrieben.
Die Kriminalistik, die zu der Zeit noch in den Kinderschuhen steckt, machen es den ermittelnden Kiberern doch recht schwer - wie gut, dass die clevere Lili Hinweise und Spuren richtig zu deuten weiß.
Der Kriminalfall ist gut aufgebaut und der/die Täter(in) wird nicht zu schnell erraten.
Das der Handlungsort teilweise die in der Sezession beheimatete Wiener Werkstätte war, hat mich erfreut, bin ich doch schon mehrfach am "goldenen Krautwickel" vorbeigelaufen.
Ein interessanter, hoffentlich erster Band - ich würde mich auf Fortsetzungen freuen!

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Veröffentlicht am 10.06.2024

Teil 2 der Trilogie

Die Glücksfrauen - Die Kraft der Bücher
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1939: Die Zustände in Deutschland werden unerträglich, und die Jüdin Maria und ihre Familie wollen in letzter Sekunde flüchten. Doch inzwischen ist es fast unmöglich, das Land auf sicherem Weg zu verlassen.
So ...

1939: Die Zustände in Deutschland werden unerträglich, und die Jüdin Maria und ihre Familie wollen in letzter Sekunde flüchten. Doch inzwischen ist es fast unmöglich, das Land auf sicherem Weg zu verlassen.
So wählen Maria und ihre Familie eine waghalsige und gefährliche Fluchtroute.
Brasilien 2023: Sandra führt eine Buchhandlung, die ihre Großmutter Maria gegründet hat.
Als eine June aus New York sie kontaktiert und ihr von einem gemeinsamen Erbe erzählt, wird Sandra neugierig auf das Schicksal ihrer Großmutter.
Sie schlägt June vor, mit ihr Marias Fluchtroute nachzureisen. Gemeinsam folgen die Frauen Marias Spuren und finden dabei mehr über die Geschichte heraus, die sie beide vereint.

June muss, wie von Großmutter Luise im Testament verfügt, deren frühere Freundinnen Maria und Anni finden.
Luise hatte mit dem gemeinsamen Geld der drei Frauen in New York ein Lokal eröffnet, aber den Kontakt verloren.
Nun soll Gerechtigkeit hergestellt werden: Von Luises Erbe soll je 1/3 an Maria und Anni - oder deren Nachfahren - gehen.
Die besonnene und strukturierte June trifft nun in Rio auf die spontane und leicht chaotische Sandra - Enkelin von Maria!
So unterschiedlich die Frauen auch sind, so haben sie doch das gemeinsame Ziel klar vor Augen: Anni Graf - oder eventuelle Nachfahren von ihr - zu finden, um so das gemeinsame Erbe antreten zu können.
Sandra und June fliegen gemeinsam von Rio nach Berlin und reisen dann von dort aus, anhand von Marias Fluchttagebuch, die strapaziöse und gefährliche Fluchtroute quer durch Europa nach - immer auf der Suche nach Hinweisen zum Verbleib von Anni.
Nach und nach wird den jungen Frauen klar, welchen Gefahren Maria und ihre Familie auf dem Weg in die Freiheit ausgesetzt waren, denn die Juden wurden auch außerhalb von Deutschland immer häufiger angefeindet.
So wie im ersten Band der Trilogie Luise zu einer starken Frau geworden ist, die selbstbewusst ihr Leben und ihre Zukunft in die eigenen Hände genommen hat, so wächst nun hier Maria über sich hinaus.
Wie eine Löwin kämpft sie für sich und ihre Familie und schafft das Unmögliche: Eine Zukunft und ein Neueanfang in Südamerika!
Sandra und June werden auf ihrer Reise zu echten Freundinnen und tatsächlich finden sie Spuren von Anni, deren Leben anscheinend recht dramatisch verlaufen zu sein scheint.
Um diesen Spuren nachzugehen, müssen sich Sandra und June erneut auf eine Reise begeben....

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Veröffentlicht am 31.05.2024

Das Leben schenkt uns einen weiteren Tag

Das Lied der Biene
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Marga, Anfang vierzig, hat genug davon das Leben an sich vorbeiziehen zu lassen und will ihren Job im Haushalt des Unternehmers Paul Alprecht kündigen, als seine Verlobte Sybille unerwartet stirbt.
Durch ...

Marga, Anfang vierzig, hat genug davon das Leben an sich vorbeiziehen zu lassen und will ihren Job im Haushalt des Unternehmers Paul Alprecht kündigen, als seine Verlobte Sybille unerwartet stirbt.
Durch seinen Verlust kommt auch bei Marga alte Trauer wieder hoch und sie schreibt ihm eine tröstende, wenn auch anonyme E-Mail.
Sie hätte nie mit einer Antwort gerechnet, aber Paul, berührt und neugierig zugleich, schreibt ihr zurück.
Während sich Paul mit jeder weiteren E-Mail mehr und mehr fragt wer hinter der geheimnisvollen Verfasserin steckt, wächst eine Nähe zwischen den beiden, die auf die Probe gestellt wird, als Paul zufällig einen Blick auf Margas E-Mailverlauf wirft...

Nach dem plötzlichen Tod von Sybille ist an Kündigung erstmal nicht mehr zu denken.
Marga möchte ihrem Chef weiterhin helfen - und ihn auch trösten.
Nur wie soll sie, die Haushälterin, dies tun?
Kurz entschlossen schreibt sie ihre Gedanken auf und schickt sie ihm per Mail.
Paul antwortet zuerst nur zögerlich auf die anonymen Mails, aber nach und nach geben sie ihm den Trost, den Marga ihm mit den Nachrichten spenden wollte.
Der Austausch ihrer Gedanken und Gefühle setzt aber auch bei Marga nach und nach etwas in Bewegung.
Immer deutlicher wird ihr, dass es langsam Zeit wird im Leben mutiger zu sein und sich auf Neues einzulassen.
"Das Leben schenkt uns einen weiteren Tag" wird ihr Credo.
Für ein berufliches Projekt muss Paul nach Lissabon und er bittet seine zumeist unauffällig im Hintergrund agierende Haushälterin Marga ihn dorthin zu begleiten und ihm auch dort den Haushalt zu führen.
In der wunderschönen Stadt am Tejo kommen sich die beiden dann tatsächlich näher.
Als Paul dann aber zufällig entdeckt, dass ausgerechnet Marga Verfasserin und Empfängerin der sehr persönlichen anonymen E-Mails ist, fühlt er sich belogen und betrogen.
Marga, mittlerweile etwas selbstsicherer als früher, versucht das Missverständnis zu klären, als sich in Person von Inga, Pauls Stieftochter, die nächste Katastrophe anbahnt.

Auch wenn ich Marga wirklich mochte und ihre Veränderung, dieses "Heraus aus dem Schneckenhaus", als sehr positiv empfunden habe - mit Paul bin ich nicht wirklich warm geworden.
Er, ein erfolgreicher, international agierender Geschäftsmann, schien mir bei privaten Problemen sehr schnell überfordert und ein paar seiner Reaktionen waren für mich nicht wirklich nachvollziehbar.
Klasse fand ich die alte, lebensbejaende Frau Hein und ihre Nachbarschafts-Party!
Margas Freundinnen Eva und Kirsten waren - trotz eigener Probleme - für Marga da, haben ihr zugehört und sie unterstützt. Auch Pauls Männerfreundschaft zu Jörg fand ich bemerkenswert. Das hat mir gut gefallen, denn so sollte Freundschaft sein.
Das bei Romance-Geschichten erwartete Happy-End kam kurz ins Wanken - die Alternative hätte mir allerdings auch gut gefallen.
Dies ist nicht mein erstes Buch der überaus sympathischen Autorin, deren Geschichten ich aufgrund ihres empathischen Schreibstiles ausgesprochen gerne lese.
Diesmal konnte mich die Handlung leider nicht völlig packen.
Trotzdem habe ich mich gut unterhalten gefühlt und das Buch sehr gerne gelesen.
Für Liebhaber(innen) romantischer Herzkino-Geschichten ist das Buch definitiv ein Volltreffer!

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