Profilbild von Katjuschka

Katjuschka

Lesejury Star
offline

Katjuschka ist Mitglied der Lesejury

Melde dich in der Lesejury an, um dich mit Katjuschka über deine Lieblingsbücher auszutauschen.

Anmelden

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 27.03.2023

Musik und Irland

Ein Lied für Molly
0

Die 28-jährige Bonnie Milligan lebt mit ihrem kleinen Sohn Josh in Dublin.
Eines Tages entdeckt sie im Bus ein Bündel handschriftlicher Musiknoten.
Spontan fasst sie den Entschluss, den Besitzer ausfindig ...

Die 28-jährige Bonnie Milligan lebt mit ihrem kleinen Sohn Josh in Dublin.
Eines Tages entdeckt sie im Bus ein Bündel handschriftlicher Musiknoten.
Spontan fasst sie den Entschluss, den Besitzer ausfindig zu machen.
Ihre Nachforschungen nach dem geheimnisvollen Komponisten führen sie an die Westküste Irlands, wo sie in einem malerischen Ort am Meer auf eine Reihe eigenwilliger Charaktere stößt - und ohne es zu ahnen, auf ein lange verborgenes Familiengeheimnis.
Der Schlüssel dazu scheint ein Liebeslied für eine Unbekannte zu sein.

Nach einem Wasserschaden in ihrem Haus und dem Verlust ihres Jobs kommt für Bonnie die Suche nach dem Verfasser der Noten ganz passend. Sie hat weder Geld, noch einen Platz zum wohnen!
Durch ein Missverständnis kommt Bonnie mit dem ehemaligen Musikprofessor Robert Brenner in Kontakt.
Brenner erklärt, den unbekannten Komponisten zu kennen und ihn ebenfalls finden zu wollen, sagt Bonnie aber zuerst nicht warum.
Gemeinsam brechen Robert, Bonnie, Josh und Kater Sir Francis nach Ballystone auf.
Robert Brenner war 18 Jahre zuvor der Musiklehrer des hochbegabten, rebellischen Mark O'Reilly gewesen - und in dessen alleinerziehende Mutter Molly verliebt.
Aber alles änderte sich, als Mark plötzlich ohne ein Wort verschwand.
In Ballystone trifft Bonnie auf den zuerst unfreundlichen Liam, der seit dem Tod des Vaters im Jahr zuvor dessen Werkstatt, aber auch seine Schulden geerbt hat.
Trotz Startschwierigkeiten fühlen sich die beiden zueinander hingezogen.
Und von Mark O'Reilly keine Spur - aber er muss in der Nähe sein...
Nicht nur Mollys Lied, auch eine alte und wertvolle Geige tragen dazu bei, ein paar Geschehnisse aus der Vergangenheit wieder ins Gleichgewicht zu bringen.
Denn: Eine gute Geschichte kann alles ändern!

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 22.03.2023

Teil 2 der Reihe

Der Tintenfischer
0

Venedig ist in diesem zweiten Teil der Reihe nur etwa zur Hälfte Schauplatz der Handlung.
Zuerst geht es um Betrüger, die mit einer fiesen Masche im Bereich "Corona-Kriminalität" ältere Venezianer um ihr ...

Venedig ist in diesem zweiten Teil der Reihe nur etwa zur Hälfte Schauplatz der Handlung.
Zuerst geht es um Betrüger, die mit einer fiesen Masche im Bereich "Corona-Kriminalität" ältere Venezianer um ihr Hab und Gut bringen.
Dann jedoch werden Antonio Morello und Anna Klotze zufällig am Canal Grande Zeugen eines Suizidversuches des jungen Nigerianers David Ekele.
Sie erfahren mehr von seinem bisherigen Leidensweg und beschließen, dessen Freundin aus den Klauen der Mafia zu befreien und reisen dazu ausgerechnet nach Sizilien, wo Morello noch immer auf einer Todesliste steht.
Auf Sizilien erfahren Anna Klotze und die Leser(innen) von Antonio Morello wieder weitere ungeheuerliche Machenschaften innerhalb der Costa Nostra und auch erneut über Verbindungen zur aktuellen Politik.
So wird u.a. auch das Gezerre über die Corona-Aufbauhilfen der EU thematisiert und welch erbärmliches Bild die Herren Silvio Berlusconi und Matteo Salvini dabei abgegeben haben.
Beim lesen (bzw. hören) wird einem regelmäßig schlecht!
Ganz nebenbei wird auch mit dem verklärten Mafia-Image aus "Der Pate" aufgeräumt, welches mit der Realität so gar nichts gemeinsam hat!
Manche Szenen aus "Der Tintenfischer" sind durchaus brutal, dass innerhalb der "Familie" ein Menschenleben nichts wert ist, wird ausdrucksstark geschildert.
Commissario ist ein Mensch mit Prinzipien, aber er ist auch innerlich zerrissen.
Getrieben vom Hass auf die Mafia, die den Tod seiner schwangeren Frau zu verantworten hat, gibt es für ihn nur ein Ziel: Den Mörder seiner Familie zu fassen und zu verhaften - oder wenn nötig auch zu töten.
Dietmar Wunder liest ganz wunderbar und man folgt der unglaublich spannenden Handlung fast atemlos.
Hat mich der erste Teil "Der freie Hund" schon begeistert, legen die Autoren hier tatsächlich noch eine Schippe zu. Absolut grandios!

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 20.03.2023

Ein neuer Commissario ist in der Stadt

Der freie Hund
0

Bei Commissario Antonio Morello ist es ein ganz klein wenig so, als würden Commissario Guido Brunetti aus den Venedig-Krimis von Donna Leon und Salvo Montalbano aus den Sizilien-Krimis von Andrea Camilleri ...

Bei Commissario Antonio Morello ist es ein ganz klein wenig so, als würden Commissario Guido Brunetti aus den Venedig-Krimis von Donna Leon und Salvo Montalbano aus den Sizilien-Krimis von Andrea Camilleri zu einer Person werden.
Der Sizilianer Morello muss sich erst an die Lebensweise im Norden gewöhnen, seine Mitarbeiter sich notgedrungen damit arrangierten, dass ihnen ein Süditaliener vor die Nase gesetzt wird.
Nicht nur der Kriminalfall, bei dem sich das Ermittlerteam erst zusammenraufen muss, ist sehr spannend zu lesen.
Vordergründig geht es dabei um Mord, Korruption, Schmuggel, Geldwäsche und - wie soll es bei diesen Themen auch anders sein - um die Mafia!
Ausgesprochen interessant und lehrreich fand ich, wie der Sizilaner einer Kollegin aus Venedig die ursprüngliche Entstehung der italienischen Mafia erklärt und wie die italienische Politik bis heute fest darin verwurzelt ist.
Die Wege, die Morello in Venedig zurücklegt, die Orte die er aufsucht, lesen (bzw. hören) sich fast wie ein Reiseführer und ich hatte aufgrund meiner verschiedenen Aufenthalte in der Serenissima alles perfekt vor Augen!
Besonders der Spaziergang, bei dem Morello mit seiner Nachbarin Silvia deren Lieblingsplätze aufsucht, hat meine Sehnsucht nach Venedig wieder befeuert.
Dazu die Besuche verschiedener Restaurants und das herrliche italienische Essen... ich liebe es!
Morello, der in Venedig zuerst alles schrecklich findet und sich nach seiner Heimatstadt Cefalù sehnt, hat sich am Ende mit der "schönsten Stadt der Welt" angefreundet.
Und da er auf Sizilien auf lange Zeit in Lebensgefahr schweben wird, steht einer Karriere (und auch weiteren spannenden Fällen) in Venedig nichts mehr im Wege!
Gelesen wird das Buch von Dietmar Wunder, dem Synchronsprecher von Daniel Craig. Das Commissario Morello in meinem Kopf deshalb wie James Bond aussah, fand ich eigentlich ganz passend.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 20.03.2023

Aus Marie-Luise wird Malou

Die Reporterin - Zwischen den Zeilen
0

Wieder einmal hat mich ein Buch von Teresa Simon von Beginn an in seinen Bann gezogen! Der Schreibstil der Autorin lässt mich regelmäßig in der Geschichte versinken und dann nicht mehr los.
Nicht nur die ...

Wieder einmal hat mich ein Buch von Teresa Simon von Beginn an in seinen Bann gezogen! Der Schreibstil der Autorin lässt mich regelmäßig in der Geschichte versinken und dann nicht mehr los.
Nicht nur die Protagonist(inn)en sind hier lebensecht beschrieben, auch die Atmosphäre der 1960er Jahre erwacht wunderbar zum Leben!
Mit einer Elterngeneration, die Krieg und Vertreibung ertragen musste, streben jetzt ganz besonders die jungen Menschen nach der neu erlangten Freiheit. Sie wollen die Welt nun friedlich erobern, ihre eigenen Pläne und Träume verwirklichen - und Spaß am Leben haben!
Auch Malou ist eine sympathische junge Frau ihrer Zeit, die selbstbewusst ihre Ziele verfolgt.
Dabei trifft sie als Gesellschaftskolumnistin u.a. auch auf einige Showgrößen (und Sternchen) der damaligen Zeit - was einen beim lesen sehr oft lächeln lässt.
In der Redaktion muss Malou sich aber gerade bei den Männern besonders beweisen und manch einer traut dem "jungen Fräulein" nicht viel mehr zu als einfache Schreibarbeit, zu kopieren oder den Kaffee zu kochen.
Zum Glück hat sie aber auch in der Zeitung Freunde und Unterstützer!
Malous Privatleben ist stellenweise turbulent, Freundin Roxy versucht sich auf einem neuen, rebellischen Weg, aber ob dieser der richtige ist, erscheint zunächst fraglich!
Es macht Spaß die zuerst brave Apotheker-Tochter Marie-Louise auf ihrer Reise in einer sich rasant entwickelnden Zeit, zu Malou, einer aufstrebenden Journalistin, zu begleiten.
Das letzte Kapitel gibt den Spekulationen zu einem Geheimnis um Malous Mutter neues Futter - die Antwort bekomme ich aber erst im August in Band 2 und ich freue mich schon darauf.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 09.03.2023

Bethnal Green

Die Bibliothek der Hoffnung
0

London, 1944: In der stillgelegten U-Bahn-Station Bethnal Green suchen die Londoner Schutz vor den Fliegerbomben.
Hier haben sie sich eine Art neues Leben aufgebaut, es gibt sogar ein Theater, einen Kindergarten ...

London, 1944: In der stillgelegten U-Bahn-Station Bethnal Green suchen die Londoner Schutz vor den Fliegerbomben.
Hier haben sie sich eine Art neues Leben aufgebaut, es gibt sogar ein Theater, einen Kindergarten - und eine kleine Bibliothek.
Die hilfsbereite Clara Button und die rebellische Ruby Munroe haben unzählige Bücher vor den Bomben gerettet, jetzt schenken sie vor allem Frauen und Kindern Ablenkung, Wissen und Hoffnung. Doch je länger der Krieg dauert, desto härter wird die Entschlossenheit der Frauen stark zu bleiben, auf die Probe gestellt.

Nachdem beim sogenannten "Blitz" die oberirdische Bibliothek größtenteils zerstört wurde, verlegt auch die Bibliothekarin Clara zusammen mit ihrer Kollegin und Freundin Ruby, die Bücherei kurzerhand in einen ungenutzten U-Bahn-Schacht.
Dort unter der Erde, ist nach und nach eine eigene kleine Welt entstanden.
Eine stetig anwachsende Gruppe von Lesern verschiedenen Alters, teilt ihre Sorgen und Ängste, aber auch ihre Träume und die Hoffnung auf baldigen Frieden.
Es sind die ganz unterschiedlichen Personen und ihr persönlicher Hintergrund, die einen immer wieder in den Bann ziehen.
Clara und Ruby sind zwei starke, bewundernswerte Frauen, die beide bereits einen großen Verlust ertragen mussten, jetzt aber versuchen ihre ganz Kraft dafür aufzubringen, anderen ein wenig Normalität zu vermitteln, während die Welt gerade zu zerbrechen droht.
Die Autorin schafft es ganz wunderbar, die Atmosphäre dieser Zeit, sowie der ungewöhnlichen Umstände, lebendig werden zu lassen.
Auch durch die ausgesprochen bildhaften Beschreibungen wird die sehr breitgefächerte Handlung eindrucksvoll und empathisch erzählt.
Die Sprecherin variiert ihre Stimme je nach Person und Situation nahezu perfekt und macht dieses Hörbuch zu einer emotionalen und teils auch dramatischen Achterbahn.

Die Geschichte ist nicht nur eine Liebeserklärung an Bücher und an das Lesen, sondern vor allem eine Geschichte über Hoffnung und Mut.
Clara, Ruby und die anderen Protagonist(inn)en der Handlung sind fiktiv, die Geschichte der U-Bahn-Station Bethnal Green in London, die während des 2. Weltkriegs für 5.000 Menschen zu einer Art Zuhause wurde, ist jedoch real.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere