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Veröffentlicht am 07.12.2021

Jane Austen - Weltberühmt und unbekannt!

Jane Austen und die Kunst der Worte
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Eine Geschichte nicht nur "über", sondern "mit" Jane Austen zu schreiben, ist gleichermaßen schwierig wie mutig.
Über diese außergewöhnliche Schriftstellerin wurde schon sehr viel geschrieben - obwohl ...

Eine Geschichte nicht nur "über", sondern "mit" Jane Austen zu schreiben, ist gleichermaßen schwierig wie mutig.
Über diese außergewöhnliche Schriftstellerin wurde schon sehr viel geschrieben - obwohl extrem wenig aus fundierten Quellen bekannt ist.
Und das ist ein großes Problem!
Denn überliefert ist eigentlich nur, was die Familie Austen nach dem Tod von Jane zugelassen hat.
Zu viel wurde bewusst vernichtet um deren "Image" gesteuert aufzubauen.

Catherine Bell schreibt daher eine Geschichte voller Spekulationen, gestützt auf die wenigen bekannten Fakten ihres Lebens (Geburtsdatum, diverse Wohnorte, Veröffentlichungen ihrer Werke und weniger Briefe, Todesdatum).

Da hier oft aus der Sicht von Jane Austen geschrieben wurde, hat sich der Schreibstil von Catherine Bell, dem von Jane Austen angenähert.
Das fand ich tatsächlich sehr gut und passend.
Die Erklärungen und Gedanken von Jane Austen rund um Tom Lefroy oder die 24-Stunden-Verlobung mit Harris Bigg-Wither könnten zutreffen - oder auch nicht. Es ist nichts wirklich bekannt!

Sehr verwirrend sind meiner Meinung nach die unnötigen Zeitsprünge.
Auch können wahrscheinlich nur echte Fans von Jane Austen die diversen auftauchenden Namen, den entsprechenden Personen aus deren Umfeld direkt zuordnen.
Auch die Arbeitstitel der später weltbekannten Bücher, sind sicher nicht allen geläufig.
Vielleicht sollte man hier tatsächlich erst den Anhang lesen?

Für Fans von Jane Austen sicher eine nette Geschichte, da man der Autorin -vermeintlich- etwas näher kommt.
Sehr vieles klingt einfach plausibel und bestätigt, was man zu wissen meint.
Wer aber bisher noch kein Buch von Jane Austen gelesen hat, sollte dies vielleicht vorher tun.
Ich empfehle als Reihenfolge: "Verstand und Gefühl" - "Stolz und Vorurteil" - " Überredung" - "Emma" - "Kloster Northanger" - "Mansfield Park".

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Veröffentlicht am 19.09.2021

Wenn Maxi lügt....

Bis ans Ende aller Fragen
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Das Leben von Maxi ist mit Anfang vierzig Lichtjahre von ihren Teenagerträumen entfernt.
Statt Kinderärztin ein Job im Café, statt großer Liebe nur gescheiterte Beziehungen, die Hoffnung auf Kinder ist ...

Das Leben von Maxi ist mit Anfang vierzig Lichtjahre von ihren Teenagerträumen entfernt.
Statt Kinderärztin ein Job im Café, statt großer Liebe nur gescheiterte Beziehungen, die Hoffnung auf Kinder ist längst begraben.
Aus der Traum vom Familienglück? Nein!
Die skurrile Idee ihrer Nichte Summer: Ein Witwer mit Anhang wäre perfekt! Süße Kinder, keine nervige Ex.
Wo Maxi den findet? In einer Trauergruppe!
Klar, dass sie dort behaupten muss, ihr Mann sei verstorben. Und ebenfalls klar, dass das Kribbeln im Bauch, das sie bei gleich zwei "Leidensgenossen" verspürt, in Wahrheit das Donnergrollen der nahenden Katastrophe ist…

Es war mal wieder Zeit für einen Feel-Good Roman!
Die Geschichte klingt lustig und verspricht eine leichte (Spät-)sommerlektüre mit Happy-End-Garantie zu werden.
Dies ist größtenteils auch gelungen.
Ja, einiges läuft zu glatt um realistisch zu sein und es waren auch ein paar Zufälle zu viel, aber was soll's
Die Idee Maxis große Liebe aus Teenagertagen wieder auftauchen zu lassen fand ich witzig, aber dessen Entwicklung dann leider etwas "drüber".
Für meinen Geschmack gab es ein paar Nebencharaktere zu viel (Tina, Claudia, Thomas), sodass zu wenig Raum blieb ihnen allen mehr Tiefe zu geben und sie dadurch quasi "unwichtig" wurden.
Es wurden interessante Aspekte angerissen die dann nicht weiter verfolgt wurden... verschenkte Chancen in meinen Augen.
Alles in allem eine nette kleine Geschichte für zwischendurch.

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Veröffentlicht am 15.03.2021

Asta auf Hiddensee

Das Haus der Winde
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1934: Die Dänin Asta Nielsen verbringt, wie so oft, zusammen mit ihrer Schwester Johanne einen Sommer auf der deutschen Insel Hiddensee.
In dem Jahr aber ist vieles anders.
Sie trifft auf den Fischer Kai, ...

1934: Die Dänin Asta Nielsen verbringt, wie so oft, zusammen mit ihrer Schwester Johanne einen Sommer auf der deutschen Insel Hiddensee.
In dem Jahr aber ist vieles anders.
Sie trifft auf den Fischer Kai, der kurz vor der Überfahrt von Stralsund auf die Insel, der Schauspielerin gegenüber lässig, aber auch ein wenig frech auftritt. Aber irgendetwas an ihm reizt Asta!
Nach einem Bootsunfall einige Zeit später, kommt es aber erst einmal zu Streitigkeiten zwischen Asta und Kai.
Asta, die von der Nachricht über die schwere Krankheit ihres engen Freundes Joachim Ringelnatz schwer getroffen ist, findet dann aber gerade bei Kai Trost und Halt.
Nach mehreren gescheiterten Ehen oder Beziehungen verliebt sich der große Filmstar in einen einfachen Fischer und verlebt einen glücklichen Sommer auf Hiddensee, bevor sie eine folgenreiche Entscheidung trifft.

Für Asta Nielsen, den großen Stummfilm-Star, ist ihr Haus "Karusel" auf Hiddensee immer ein Rückzugsort vom Rummel in Berlin.
Aus ärmlichen Verhältnissen kommend hat das kleine dänische Mädchen es geschafft, in Deutschland reich und berühmt zu werden.
Als die Nazis an die Macht kommen, sind nach und nach viele ihrer Freunde emigriert oder haben Auftrittsverbot. Asta Nielsen aber wird von Goebbels und Hitler umworben.
Sie lehnt es jedoch ab Propagandafilme zu drehen und denkt eher darüber nach ihre Filmkarriere zu beenden und wieder in Dänemark Theater zu spielen.
"Das Haus der Winde" spielt nur in diesem einen Sommer 1934 und man lernt in dieser kurzen Momentaufnahme den Menschen Asta kennen.
Hat sie mit Anfang 50 geahnt, dass mit der Einführung des Tonfilmes ihre Karriere dem Ende entgegen geht?
War es wirklich Liebe, die Asta für Kai empfunden hat, oder war es nur eine Flucht in eine andere Welt?
Der Alltag auf Hiddensee und auch die Gedankenwelt von Asta Nielsen fand ich interessant beschrieben.
Ich hätte mir aber etwas mehr Intensität gewünscht, denn ich habe mich "nur" wie eine Betrachterin von außen gefühlt, nicht wie ein Gast inmitten der Handlung.
Ich habe mich aber trotzdem auf Hiddensee und im "Karusel" wohlgefühlt. Es war wie das eintauchen in eine fremde, untergegangene Zeit!

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Veröffentlicht am 08.01.2021

Weihnachtssterne Teil 1

Im Land der Weihnachtssterne (Die Weihnachtsstern-Saga 1)
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Im Jahr 1910 beschließt die Familie der jungen Felizitas von München aus nach Kalifornien auszuwandern.
Im "Land der Sonne" erwartet sie aber neben atemberaubender Natur auch eine raue Wirklichkeit.
Die ...

Im Jahr 1910 beschließt die Familie der jungen Felizitas von München aus nach Kalifornien auszuwandern.
Im "Land der Sonne" erwartet sie aber neben atemberaubender Natur auch eine raue Wirklichkeit.
Die Neuankömmlinge müssen sich erst noch beweisen, aber mit den Nachbarn auf der Licht-Ranch - ebenfalls Aussteiger aus Deutschland - haben sie Freunde und Helfer.
Auch wenn deren Sohn Philipp, der gegen den Willen des Vaters wilde Blumen anbauen und züchten will, in Feli nur eine "Gewächshauspflanze" sieht....

Die Geschichte rund um Feli, Philipp und die Weihnachtssterne, wird umrahmt mit der Geschichte von Stella, die nach dem Unfalltod der Mutter erfährt, dass sie Familie in den USA hat.
Stella reist also nach Kalifornien und trifft dort auf ihre Oma Lizzy, die sich mit ihrer Tochter Inge - Stellas Mutter - aus zuerst unbekannten Gründen entzweit hatte.
Lizzy erzählt Stella wie sich ihre Eltern Feli und Philipp kennen- und lieben gelernt haben. Von den Schwierigkeiten der Anfangsjahre, katastrophalen Rückschlägen, aber auch von Kraft, Mut und unerschütterlicher Zuversicht.
Stella ist plötzlich nicht mehr allein auf der Welt, auch wenn die jetzt gefundene Familie Tausende Kilometer entfernt von ihrem Zuhause in München lebt.
Aber vielleicht liegt ihre Zukunft ja in dem Ort, aus dem die Mutter weggelaufen war.
Denn in Kalifornien gibt es ja noch Cousin Adam, der zum Glück nicht leiblich mit ihr verwandt ist....

Auch wenn sich die Handlung um die Weihnachtssterne rankt, kann man die Geschichte zu jeder Zeit sehr gut lesen, denn der Fokus liegt auf der historischen Liebesgeschichte.
Feli wird von Beginn an als starke junge Frau beschrieben, die mutig ihr Leben beschreitet und vor keiner Herausforderung zurückschreckt.
Philipp scheint zuerst etwas spröde, aber man weiß ja, sie werden zu Stellas Urgroßeltern
Die Geschichte war (u.a. bedingt durch die Rahmenhandlung) zwar letztendlich absehbar, aber die Beschreibungen der Farm, der Natur und der Pflanzen sorgen für Lesevergnügen.
Am Ende bleiben noch ein paar Fragen offen.
Wie kam es zu der folgenschweren Entscheidung von Lizzy und Theresa?
Wer sind die leiblichen Eltern von Oscar?
Warum gibt es keine Verbindung mehr zu Max?
Als Stella wieder nach München fliegt und Adam in Kalifornien bleibt, ist klar, man muss den Folgeband lesen um die Antworten zu bekommen!

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Veröffentlicht am 05.11.2020

Ein neuer Anfang

Weihnachten in der kleinen Bücherei
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Annikas Stimmung ist Ende November gar nicht vorweihnachtlich, hat ihr doch Ehemann Heiko eröffnet, sich in eine Kollegin verliebt zu haben und ausziehen zu wollen.
Das tut er auch direkt am nächsten Tag ...

Annikas Stimmung ist Ende November gar nicht vorweihnachtlich, hat ihr doch Ehemann Heiko eröffnet, sich in eine Kollegin verliebt zu haben und ausziehen zu wollen.
Das tut er auch direkt am nächsten Tag - und zwar ohne sich von seiner Tochter Annika zu verabschieden, die aus allen Wolken fällt, entsetzt, traurig und enttäuscht ist!
Mutter und Tochter finden, gegen diesen Tiefschlag hilft erstmal ein Weihnachtsoverkill mit Mega-Deko noch vor dem ersten Advent und ausgiebigen Backaktionen!
In einem alten Backbuch von Großtante Martha finden sie ein altes Foto von ihr und einem attraktiven jungen Mann.
Wer ist er, dass er noch 60 Jahre nach Aufnahme des Bildes, die Augen der alten Dame zum leuchten bringt?
Weihnachten ist Liebe - und deshalb beschließen Corinna und Annika, zusammen mit Corinnas Schwester Tabea und deren Freund Raphael, den unbekannten Gustav zu finden und für ihn und Martha an Weihnachten ein Treffen zu arangieren.
Aber auch wenn die vier mit der Hilfe des attraktiven Apothekers Lorenz Gustav und dessen Tochter Leni aufspüren können, scheint das Schicksal jedesmal etwas dagegen zu haben, wenn ein Treffen geplant ist. Zum Glück ahnt Martha von all den Dramen nichts....

Die Geschichte dreht sich zu einem eher kleineren Teil um Corinna und Annika und ihren Weg in ein Leben ohne Ehemann und Vater.
Kleiner Kritikpunkt: Annnika kam mir zeitweilig nicht wie dreizehn vor, sondern eher als wäre sie erst sieben oder acht Jahre alt. Naja....
Schwerpunkt ist aber die (recht kurze, weil schnell erfolgreiche) Suche nach Gustav und vor allem um die Planung eines Treffens von Gustav und Martha.
Die "Hindernisse" hatten schon etwas von Slapstick, aber es war zum Glück nicht "drüber".
Das es mit Lorenz auch einen "Neuen" für Corinna gibt, war für eine (vor)weihnachtliche Geschichte abzusehen.
Es ging mir aber etwas zu schnell von "mit Heiko eigentlich glücklich in der Ehe" zu "Lorenz gehört ja schon zur Familie".
Auch braucht es viel Wohlwollen hinzunehmen, dass Annika sich vom Vater so schnell distanziert, weil er eine Neue hat, der Kerl an Mamas Seite aber okay ist. Ja, Heiko ist ein unsensibler Volldepp, da winkt man das durch
Das Weihnachtsfest im großen Kreis fand ich dann aber wieder sehr schön und gar nicht kitschig.
Fazit für mich: Eine zuckersüße, absehbare Weihnachtsgeschichte mit kleinen Schwächen und ein paar verzeihlichen Klischees.

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