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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 03.06.2023

Rezensionen für das Hörbuch!

Das Kaufhaus – Zeit der Sehnsucht
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Es handelt sich hier um den ersten Teil einer Trilogie um die Entstehung einer der großen Kaufhausketten Deutschlands.
Die Warenhäuser von Leonhard Tietz wurden im Zuge der "Arisierung" enteignet und firmieren ...

Es handelt sich hier um den ersten Teil einer Trilogie um die Entstehung einer der großen Kaufhausketten Deutschlands.
Die Warenhäuser von Leonhard Tietz wurden im Zuge der "Arisierung" enteignet und firmieren heute, sofern sie noch bestehen, unter "Galeria Kaufhof".
Auch die von seinem Bruder Oscar Tietz gegründeten Warenhäuser (Hertie) wurden enteignet und später von Karstadt aufgekauft.

Die Geschichte von Flora und Leonhard Tietz verläuft recht beschaulich.
Durch Zufall oder Fügung wird das junge Paar zu Ladenbesitzern und führt spannende Neuerungen ein, die heute selbstverständlich für ein Kaufhaus sind: Bodentiefe Schaufenster incl. Schaufensterpuppen, Festpreise, Barzahlung und Umtauschrecht!
Die verschiedenen Protagonist(inn)en der Handlung beschreiben gut den Alltag und das Leben der Menschen dieser Zeit.
Das Flora und Leonhard unverheiratet zusammenleben konnten, halte ich jedoch für eher unwahrscheinlich.
Die Handlung zieht sich ohne größere Höhepunkte ziemlich hin, sämtliche Hindernisse lösen sich in Wohlgefallen auf - es scheint immer irgendwelche helfende Kontakte oder glückliche Zufälle zu geben. Selbst anfänglich angedeutete Schwierigkeiten und Probleme durch Unsympathlinge wie Alfred Wagner oder Julius Holst übersteht das junge Unternehmerpaar.
Mit 480 Seiten als Taschenbuch oder 16 Stunden als Hörbuch ist die Geschichte sehr lang geraten - eine deutliche Straffung der Handlung und gleichzeitig ein wenig mehr Aufregung wären sicherlich hilfreich gewesen um etwas Spannung in die Geschichte zu bringen, so plätschert sie nur dahin.
Ob sich die Sprecherin dies auch gedacht hat? Sie betont jedenfalls sehr deutlich, was aber für meinen Geschmack eher kontraproduktiv ist.
Im Zuge des aktuellen Kaufhaus-Sterbens eine fast nostalgisch anmutende Geschichte über deren Anfänge, die leider zu glatt und am Ende auch mit deutlich zu viel "heile Weile" erzählt wird.

Teil 2 und 3 ohne mich!

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Veröffentlicht am 07.02.2023

Schwach

Das Blau der Veilchen
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Seit langem steht das Anwesen Old Mansion Hall im beschaulichen Örtchen Rosefield leer.
Plötzlich verbreitet sich im Ort die Neuigkeit, dass der als verschollen geltende Erbe des Herrenhauses wieder dort ...

Seit langem steht das Anwesen Old Mansion Hall im beschaulichen Örtchen Rosefield leer.
Plötzlich verbreitet sich im Ort die Neuigkeit, dass der als verschollen geltende Erbe des Herrenhauses wieder dort eingezogen ist.
Für die betagten Freundinnen Elisabeth und Margret eine willkommene Abwechslung in ihrem Alltag.
Doch noch ehe sie dem Neuankömmling einen ersten Besuch abstatten können, geschieht ein heimtückischer Mord.
Während die Polizei im Dunkeln tappt, entdeckt Margret eine Spur. Ist sie auf der richtigen Fährte?
Und können sie und Elisabeth der Gefahr entgehen, die auf sie lauert?

Ein guter Cosy-Krimi mit Handlungsort England ist für mich eigentlich immer eine wunderbar entspannte Lektüre.
Noch dazu "Best-Ager-Ermittlerinnen" - perfekt!
Zu Margret und Elisabeth, die in einer Art Witwen-WG zusammenleben, habe ich aber leider keinen richtigen Zugang gefunden - u.a. da es mehrfach verschiedene Bemerkungen zu einer früheren Geschichte gibt, was nicht wenig störend, teils sogar nervig ist, da Infos zu fehlen scheinen.
Und dabei ist unter dem Namen der Autorin nichts entsprechendes zu finden. Seltsam...
Ich hatte relativ schnell einen Verdacht bezüglich des aufgetauchten Erben und auch des weiteren Verlaufes. Die Hinweise sind allzu deutlich und wenig verschleiert.
Das seltsame Verhalten einiger Personen könnte ein wenig über Nebenschauplätze oder eventuelle Verwicklungen spekulieren lassen, aber da verzettelt sich die Handlung.
Ab der Hälfte habe ich dann quergelesen um zu sehen, ob mein Verdacht sich bestätigt.
Fazit: Vorhersehbar und schwach geschrieben.

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Veröffentlicht am 25.08.2022

Unsympathische Protas verderben die gute Idee

Der Wintermordclub
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In einem kleinen französischen Hotel trifft sich jedes Jahr im Dezember eine Gruppe ehemaliger Ermittler: Polizisten, eine Kriminalistikprofessorin und ein Gerichtsmediziner.
Die Hotelleitung organisiert ...

In einem kleinen französischen Hotel trifft sich jedes Jahr im Dezember eine Gruppe ehemaliger Ermittler: Polizisten, eine Kriminalistikprofessorin und ein Gerichtsmediziner.
Die Hotelleitung organisiert stets ein Krimidinner, an dem die ergrauten Profis noch einmal ihre Fähigkeiten beweisen können.
Doch als sie diesmal im Weinkeller die vermeintliche Leiche finden, stellt sich heraus, dass dort ein echter Toter liegt!
Eines der Mitglied aus ihrer Kriminalistengruppe!
Die übrigen Profis im Ruhestand lassen kein gutes Haar an der Arbeit der herbeigerufenen Polizei. Ganz klar: Sie müssen selbst ran!

Fast die komplette Handlung spielt in dem kleinen, inzwischen ein wenig heruntergekommenen Hotel. Kurze Rückblenden zeigen Hinweise zu dem einen großen und erfolgreichen Fall, den die Senioren-Truppe vor Jahren in einer europäischen Mission zusammengeführt hatte.
Nach und nach wird klar - jeder von ihnen hat ein dunkles Geheimnis.
Auch hat die vielbeschworene Freundschaft deutliche Risse und plötzlich sind sie alle verdächtig.

Cover und Titel haben mich sehr an den Donnerstagsmordclub erinnert. Dazu ermittelnde Protagonist(inn)en Ü70 - das klang nach meinem Geschmack.
Leider muss ich sagen, ich war nicht wenig enttäuscht.
Die Hauptpersonen sind unsympathisch, selbstherrlich, voller Ehrgeiz und Neid.
Selbst bei der Suche nach dem Mörder ihres "Freundes" gibt es statt Zusammenhalt, eher gnadenlosen Konkurrenzkampf, gespickt mit Gehässigkeiten den anderen gegenüber.
Hauptsache, den Sieg beim Ermitteln davontragen!
Dazu ein paar ziemlich dumme Klischees (der Deutsche ist dick und trinkt viel Bier, die Französin ist "immer noch" schön und elegant, die Engländerin trinkt 24/7 Tee, der Grieche ist bestechlich,...).
Und das Zimmermädchen - also bitte, da blieb nicht viel Raum für Spekulation bezüglich ihrer Herkunft.
Aus welcher Richtung der/die Mörder(in) kommt, war sehr schnell klar, selbst das Motiv wurde früh wie auf einem Silbertablett serviert.
Die Idee für die Geschichte ist toll, wurde aber leider schlecht umgesetzt.
Ich habe nach 2/3 nur noch quergelesen, die Pensionäre mit ihrer giftigen Art untereinander waren mir (bis auf den dementen Kasimir) einfach zu unangenehm.
Schade, aus dem Plot hätte man eine charmante Reihe machen können.

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Veröffentlicht am 11.09.2019

Hier ist nichts spritzig-witzg

Herbstblüten und Traubenkuss
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Mona hat sich von ihrem Freund getrennt und wohnt übergangsweise bei ihrer Freundin. Und auf der Suche nach einem neuen Job ist sie, auch übergangsweise, in einer Detektei gelandet!
Der Auftrag ist schnell ...

Mona hat sich von ihrem Freund getrennt und wohnt übergangsweise bei ihrer Freundin. Und auf der Suche nach einem neuen Job ist sie, auch übergangsweise, in einer Detektei gelandet!
Der Auftrag ist schnell erledigt: Sie findet den gesuchten Oliver Feeberger und bringt ihn zurück auf das Weingut der Familie.
Und dort soll sie jetzt für den Rest der Saison im Buschenschank aushelfen.
Dabei reizt sie dann nicht nur die neue Aufgabe, auch löst Oliver ein Kribbeln in ihr aus....

"Herbstblüten und Traubenkuss" ist ein weiteres Buch aus der Jahreszeiten - Reihe der österreichischen Autorin Emilia Schilling.
Ihre Geschichten punkten normalerweise mit Romantik, Witz und viel Lokalkolorit!

Hier war davon leider nichts vorhanden.
Mona ist unglaublich naiv, ohne jegliches Selbstbewusstsein, sehr beeinflussbar - und lässt sich von wirklich jedem ausnutzen.
Selbst ihre Eltern behandeln die 28jährige noch wie ein unmündiges Kleinkind.
Allerdings darf sie sich eigentlich nicht wundern, agiert sie doch regelmäßig extrem unselbstständig und weltfremd.

Neu auf dem Weingut ist Mona bei fast allen sofort die Schuldige wenn etwas schief geht. Aber sich wehren ist bei Mona nicht eingeplant. Sie nimmt wirklich alles opfermäßig hin!
Das hat durchgängig bei mir fassungsloses Kopfschütteln ausgelöst!

Leider habe ich auch jegliche Romantik oder Herzklopfen vermisst.
In der "Beziehung" zwischen Mona und Oliver funkt oder knistert gar nichts.
Die Geschichte hätte eindeutig mehr Gefühl vertragen können.

Emotionen gab es nur bei Oma Lore - Herz und Seele des Buschenschankes!

Was mir aber gefallen hat, das war die Beschreibung vom Buschenschank, der Arbeit im Weinberg und überhaupt die Atmosphäre rund um die Wiener Geselligkeit!

Alles in allem bin ich aber sehr enttäuscht, denn als Wien-Fan, Weintrinkerin und Leserin von romantischen Geschichten hatte ich deutlich mehr erwartet.

Veröffentlicht am 31.08.2019

Davon hatte ich mir mehr versprochen...

Die sieben Tode der Evelyn Hardcastle
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Diese Geschichte ist eine ganz neue, unbekannte Krimi-Mystery Variante. Das hat mich neugierig gemacht! 
Doch leider musste ich recht bald feststellen, dass die Handlung nicht so ist, wie der Klappentext ...

Diese Geschichte ist eine ganz neue, unbekannte Krimi-Mystery Variante. Das hat mich neugierig gemacht! 
Doch leider musste ich recht bald feststellen, dass die Handlung nicht so ist, wie der Klappentext vermuten lässt. 
Es wird komplett in der Ich-Form erzählt, was extrem verwirrend ist, da der Erzähler nicht nur mehrfach in der Zeit vor und zurück springt, sondern auch die Personen wechselt.   
Nur aus dem Klappentext weiß man, es ist ein Mann namens Aiden, der jeden Tag in einem anderen Körper erwacht. 
So erlebt dieser den immergleichen Tag aus der Sicht unterschiedlicher Protagonisten, zu unterschiedlichen Zeiten. 
Die Erinnerung an der vorherigen Tag bleibt Aiden aber erhalten...
Wie es zu der Situation kam, wer der mysteriöse Pestdoktor ist, wer der dubiose Lakai, das erfährt man nur bruchstückhaft. 
Ein Krimi wie ein Puzzle, das man nur langsam zusammensetzt, ist oft sehr spannend. Indizien, Motive, Alibis - das miträtseln macht doch am meisten Spaß! Hier war ich aber oft genauso verwirrt wie der ganze Aufbau durcheinander war! 
Die Handlung ist fast wie ein Kammerspiel aufgezogen. Und das war für mich dann leider der Schwachpunkt. Es fehlte der rote Faden.  Mir kam jeder Wechsel der Person, in die Aiden schlüpft, wie eine neue Geschichte vor - die ich dann doch irgendwie kannte - und mich irgendwann gelangweilt hat. 
Es war mir zu viel "Seelenleben" der Wirte, in den Aiden steckt, und zu wenig Detektivarbeit.
Die Auflösung des Mystery-Aspektes fand ich ehrlich gesagt schwach.
Die Auflösung des Kriminalfalles fand ich an den Haaren herbeigezogen.
Die Idee zum Plot hat mir richtig gut gefallen, aber die Umsetzung hat mich enttäuscht, ich habe ab der Hälfte angefangen quer zu lesen.
Am Ende war ich fast erleichert es bis zum Ende durchgehalten zu haben.
Und sei es nur, um die Lösung zu erfahren....