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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 28.11.2023

Spannend

Stunde um Stunde
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Die Autorin hat die Spannung der Handlung durchgehend aufrecht erhalten und ich wollte bis zur letzten Seite wissen, wie es weiter geht.
Immer wieder wurden mögliche Lösungen des Falls aufgemacht, die ...

Die Autorin hat die Spannung der Handlung durchgehend aufrecht erhalten und ich wollte bis zur letzten Seite wissen, wie es weiter geht.
Immer wieder wurden mögliche Lösungen des Falls aufgemacht, die sich dann doch als falsche Fährte erwiesen, sodass es mehrere unerwartete Wendungen gab und ich die letztendliche Auflösung nicht habe kommen sehen.
Der Schreibstil war dabei sehr angenehm, sodass ich mich gut in die einzelnen Charaktere hineinversetzen konnte.
Meiner Meinung nach sind die Charaktere authentisch ausgearbeitet, die Hauptpersonen Lynette, Charlie und Saskia sind vielschichtig und es macht Spaß, sie während der Handlung besser kennenzulernen und mehr über sie zu erfahren, sodass man auch Ihre Handlungen nachempfinden kann.
Einziger Kritikpunkt waren hier für mich das Ehepaar Delaney.
Das Motiv der verzweifelten Eltern, die alles tun um ihre Tochter zu finden ist natürlich sehr stark, meiner Meinung nach reicht es aber nicht ganz aus um ihre Handlungen komplett verstehen zu können und gut zu heißen.
Man hätte den beiden ein paar mehr Seiten schenken können, die ihrer menschlichen und emotionalen Seite dienen, sodass man sich stärker in ihre Lage versetzen kann.
So wurde es mir beim Lesen meiner Meinung nach sehr leicht gemacht, sich auf die Seite der Polizisten zu stellen und auf eine Lösung zu hoffen, bei der die Belange der Delaneys eher vernachlässigt werden.
Gut gefallen hat mir, dass nach der Aufklärung des eigentlichen Falls noch etwas Zeit dazu verwendet wurde angefangene Handlungsstränge, die eher nebensächlich wirkten, zu Ende zu bringen, um so den Charakteren noch einen Abschluss ihrer persönlichen Probleme zu geben.
Insgesamt ist "Stunde um Stunde"
ein wirklich gelungener Thriller mit einem sehr spannenden Fall, einer schönen Tiefe und angenehmen Anzahl Handlungsstränge, bei dem ich mir auch vorstellen kann, dass er gut als Film funktionieren würde.

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Veröffentlicht am 26.11.2023

Lüneburg

Was wir Glück nennen
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Lüneburg, 1961. Im Rathaus der Stadt restauriert Monika Hansens Vater alte Kulturgüter.
Auch Monika arbeitet mit, doch niemand soll davon erfahren - eine Frau habe im Handwerk nichts zu suchen, heißt es.
Und ...

Lüneburg, 1961. Im Rathaus der Stadt restauriert Monika Hansens Vater alte Kulturgüter.
Auch Monika arbeitet mit, doch niemand soll davon erfahren - eine Frau habe im Handwerk nichts zu suchen, heißt es.
Und während ihr Bruder Wolfgang davon träumt, gegen den Willen des Vaters bei einer Beatband in Hamburg zu spielen, kämpft Monika um das Recht, einen Beruf zu ergreifen.
Jahrzehnte später stößt die Restauratorin Jordis auf Geheimnisse, die ihre verstorbene Großmutter betreffen, und muss sich fragen: Wer war diese Frau wirklich?
Die Geschichte einer Familie zwischen der malerischen Kulisse Lüneburgs und der Hamburger Musikszene der Sechziger.

Der Großteil der Handlung spielt in Lüneburg Anfang der 1960er Jahre und der damals noch sehr konservative und patriarchisch Zeitgeist ist sehr gut eingefangen.
Mit der Figur des rebellischen Beat-Musikers Wolfgang zeigen sich aber erste Zeichen der Veränderung.
Monika geht für ihren Lebenstraum sehr viele Kompromisse ein, wird aber am Ende so etwas wie eine stille Heldin sein.
Bei dem Treffen zwischen Jordis und ihrem Großonkel Wolfgang erfährt diese viele neue Dinge über ihre verstorbene Großmutter Monika und Wolfgang stellt sich der Vergangenheit.
Lange Zeit ist weder klar ob Wolfgang seine große Liebe Helga, Tochter aus einem reichen Elternhaus, für sich gewinnen kann - noch welchen Weg Monika gehen wird.
Ich fand die unterschiedlichen Informationen bezüglich Restaurationen bei Gemälden ausgesprochen interessant.
Aber auch die Hamburger Musikszene der 1960er wird sehr gut beschrieben - u.a. trifft Wolfgang z.B. die noch unbekannten Beatles im Starclub.
Der Epilog rundet die Geschichte sehr gut ab und klärt alle offen Fragen.
Eine schöne Geschichte, die Lust auf einen Besuch in Lüneburg macht.

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Veröffentlicht am 20.11.2023

Teil 1 der Dilogie

In Liebe, deine Lina (Mühlbach-Saga 1)
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Mit diesem ersten Teil einer Dilogie erzählt Barbara Leciejewski eine ganz besondere Familiengeschichte: Ihre eigene, bzw. die ihrer Urgroßgroßeltern und Großeltern.

Mühlbach in der Pfalz, im 19. Jahrhundert:
Karolina ...

Mit diesem ersten Teil einer Dilogie erzählt Barbara Leciejewski eine ganz besondere Familiengeschichte: Ihre eigene, bzw. die ihrer Urgroßgroßeltern und Großeltern.

Mühlbach in der Pfalz, im 19. Jahrhundert:
Karolina und Albert lieben sich, wollen heiraten.
Aber der reichen Familie Lehnert ist die aus armen Verhältnissen stammende Halbwaise nicht gut genug und so setzen sie Albert unter Druck die "Liebschaft" zur schwangeren Lina zu beenden und die Vaterschaft zu verleugnen.
Albert ist schwach und bricht die Beziehung zu Lina ab.
Da Jugendfreund Karl, der schon lange heimlich in Lina verliebt ist, weiß was einer ledigen Mutter mit einem unehelichen Kind in der pfälzischen Provinz bevorsteht (er ist selbst ein "Bankert" und seine Mutter wurde jahrelang von der unbarmherzigen Dorfgemeinschaft abgestraft - nicht jedoch ihr Vergewaltiger), bietet er ihr eine gemeinsame Zukunft in Bremen an, wohin er mit seiner Mutter gezogen war um ein unbelastetes Leben zu führen.
Lina fühlt sich in der großen Stadt zuerst fremd, sie hat Heimweh und vermisst ihre Familie.
Aber nach und nach wachsen Lina, Karl und die neugeborene Charlotte zu einer Familie zusammen und irgendwann entdeckt Lina auch ihre Gefühle für Karl.
Für die nun glückliche kleine Familie wird eine Reise in die alte Heimat dann jedoch zu einer Zerreißprobe.

Mit "In Liebe, deine Lina" habe ich das nunmehr sechste Buch der Autorin gelesen und ich liebe sie alle!
Barbara Leciejewski hat einen unglaublich lebensechten und gleichzeitig warmherzigen Schreibstil, ihre Protagonist(inn)en werden wunderbar dargestellt und ich möchte sie eigentlich immer alle kennenlernen.
Den kleinen Ort Mühlbach konnte ich mir sehr gut vorstellen, nicht nur die historischen Gegebenheiten erscheinen mir gut recherchiert beschrieben, auch das allgemeine Dorfleben klingt sehr authentisch.
Die Geschichte endet 1914 mit Ausbruch des Krieges und der Aussicht auf eine ungewisse Zukunft.
Stehen hier mit Lina und Karl die Urgroßgroßeltern der Autorin im Mittelpunkt der Handlung, wird es beim Nachfolger "Für immer, dein August" um die Großeltern August und Lotte gehen, die bisher jedoch nur Freunde sind.
Ich bin gespannt wie es weitergeht und freue mich sehr auf die Fortsetzung!

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Veröffentlicht am 15.11.2023

Aurelia in Wien

Aurelia und die Melodie des Todes
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Wien 1871: Es ist Herbst geworden in der Donaumetropole und die Stadt versinkt im Nebel.
Als der Ziegelbaron Meinrad Auerbach aus dem Fenster stürzt, deutet alles auf einen Selbstmord hin.
Er wäre nicht ...

Wien 1871: Es ist Herbst geworden in der Donaumetropole und die Stadt versinkt im Nebel.
Als der Ziegelbaron Meinrad Auerbach aus dem Fenster stürzt, deutet alles auf einen Selbstmord hin.
Er wäre nicht der Erste, der sich bei der Vergabe der Aufträge zur nahenden Weltausstellung verkalkuliert hätte.
Doch sein Tod bringt in den feinen Palais der Stadt so einiges ins Rollen.
Die junge Gräfin Aurelia von Kolowitz wittert falsches Spiel und stolpert wieder einmal Hals über Kopf in die Ermittlungen des Polizeiagenten Janek Pokorny.

Im zweiten Band der Krimi-Reihe um die forsche Grafentochter Aurelia und den aus ärmlichen Verhältnissen stammenden Polizeiinspektor Janek Pokorny, lässt die Autorin Beate Maly erneut das historische Wien wieder auferstehen.
Dank offensichtlich guter Recherche wird die Handlung sehr authentisch und mit viel Lokalkolorit erzählt.
Das gleich zwei Todesfälle und die leicht gruselig verlaufende Séance zusammenhängen ist schnell klar - nur eben nicht wie!
Kann ausgerechnet Nepomuk Hofmeister, mit dem sich Janek Pokorny vor Jahren zerstritten hat, beim Entwirren der Hinweis helfen?
"Aurelia und die Melodie des Todes" ist eine gute Fortsetzung zum Vorgänger und macht Lust auf weitere Bände.

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Veröffentlicht am 08.11.2023

Teil 3 der Trilogie

Töchter eines neuen Morgens
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In diesem finalen Band der Bodensee-Saga steht nun nach Helena und Lily die dritte Schwester Katharina im Mittelpunkt der Handlung.
Auf ihrem Weg zu beruflichem und privatem Glück werden Katharina diverse ...

In diesem finalen Band der Bodensee-Saga steht nun nach Helena und Lily die dritte Schwester Katharina im Mittelpunkt der Handlung.
Auf ihrem Weg zu beruflichem und privatem Glück werden Katharina diverse Steine in den Weg gelegt, aber natürlich gelingt es der jungen Frau mit Hilfe und Unterstützung ihrer Familie aus Meersburg und ihren neu gewonnenen Freunden in München, sämtliche Hindernisse zu überwinden.
Die Trilogie findet somit einen runden Abschluss, der mir am Ende aber etwas zu glatt ablief.
Schade, dass sowohl das Schicksal von Helenas leiblicher Mutter etwas zu sehr als Nebensache abgehandelt wurde, da deren Geschichte gerade in Band 1 mehr versprochen hatte.
Auch die Mutter von Katharina und Lily, vorher die love-to-hate Protagonistin, wird in nur 2 Sätzen durchgewunken.
Für beide Frauen gab es deutlich mehr Potenzial.
Zum Abschluss fand ich das Buch okay, aber definitiv der schwächste Teil der Trilogie.

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