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Veröffentlicht am 24.01.2024

Spannende Fortsetzung

Das Mädchen und der Totengräber (Die Totengräber-Serie 2)
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Wien 1894: Totengräber Augustin Rothmayer wird von Inspektor Leopold von Herzfeldt um einen ungewöhnlichen Gefallen gebeten: Der kauzige Totengräber vom Wiener Zentralfriedhof, der jede Spielart des Todes ...

Wien 1894: Totengräber Augustin Rothmayer wird von Inspektor Leopold von Herzfeldt um einen ungewöhnlichen Gefallen gebeten: Der kauzige Totengräber vom Wiener Zentralfriedhof, der jede Spielart des Todes kennt, soll ihm alles über das Konservieren von Verstorbenen erzählen.
Es geht um Leopolds neuen Fall: Im Kunsthistorischen Museum wurde ein Sarkophag mit einer Leiche gefunden.
Doch es handelt sich nicht um eine jahrtausendealte Mumie.
Der Tote ist ein berühmter Professor für Ägyptologie, dessen Leichnam erst vor Kurzem nach altem Ritus präpariert wurde.
Schnell wird spekuliert, der Professor sei einem uralten Fluch zum Opfer gefallen.
Doch weder Rothmayer noch von Herzfeldt glauben an eine übersinnliche Erklärung.
Sie sind sich sicher: Es war Mord!

Nachdem Oliver Pötzsch mich mit "Das Buch des Totengräbers", dem ersten Band der Totengräber-Reihe, absolut begeistern konnte, musste ich direkt im Anschluss den Nachfolger "Das Mädchen und der Totengräber" lesen.
Erneut ermittelt "Piefke" Leopold von Herzfeldt im historischen Wien in gleich zwei mehr als mysteriösen Mordfällen.
Und natürlich ist Augustin Rothmayer, der schrullige, hochgebildete Totengräber des Zentralfriedhofes, mehr als nur eine Randfigur.
Es ist Rothmayer, der mit seinem breitgefächerten Wissen über die verschiedenen Spielarten des Todes, nicht selten entscheidende Hinweise zu Täter und/oder Motiv liefert.
In die Rahmenhandlung Ägyptologie und die Suche nach dem ewigen Leben, werden hier zwei Verbrechen verwoben, bei denen bis fast zum Ende nicht klar ist, ob und wie sie zusammengehören könnten.
Und so kommt es auch hier wieder zu Auflösungen, die für mich erst sehr spät oder sogar gar nicht erkennbar waren.
Ein spannender Krimi, dem eine aufwändige Recherche zugrunde liegen muss. Großartig!

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Veröffentlicht am 22.01.2024

Der Tod muss ein Wiener sein

Das Buch des Totengräbers (Die Totengräber-Serie 1)
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1893: Augustin Rothmayer ist Totengräber auf dem berühmten Wiener Zentralfriedhof.
Ein schrulliger, jedoch hochgebildeter Kauz, der den ersten Almanach für Totengräber schreibt.
Seine Ruhe wird jäh gestört, ...

1893: Augustin Rothmayer ist Totengräber auf dem berühmten Wiener Zentralfriedhof.
Ein schrulliger, jedoch hochgebildeter Kauz, der den ersten Almanach für Totengräber schreibt.
Seine Ruhe wird jäh gestört, als er Besuch vom jungen Inspektor Leopold von Herzfeldt bekommt.
Herzfeldt braucht einen Todes-Experten: Mehrere Dienstmädchen wurden ermordet - jede von ihnen brutal gepfählt.
Der Totengräber hat schon Leichen in jeder Form gesehen, kennt alle Todesursachen und Verwesungsstufen.
Er weiß, dass das Pfählen eine uralte Methode ist, um Untote unter der Erde zu halten.
Geht in Wien ein abergläubischer Serientäter um?
Der Inspektor und der Totengräber beginnen gemeinsam zu ermitteln und müssen feststellen, dass sich hinter den Pforten dieser glamourösen Weltstadt tiefe Abgründe auftun…

Erster Teil einer genialen historischen Krimi-Reihe im und um den Zentralfriedhof in Wien.
Was mit den Morden an jungen Frauen beginnt, scheint sich zu einem weiteren Verbrechen mit noch weit größerem Ausmaß zu entwickeln.
Eine sehr atmospärisch erzählter Kriminalroman, der mit immer neuen Erzählsträngen stetig spannender wird.
Wie Leopold Herzfeldt war ich bis zum Schluss auf falscher - oder sogar gar keiner - Spur.
Ich freue mich auf weitere Bände der Reihe!

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Veröffentlicht am 18.01.2024

Beginn einer Reihe?

Rügentod
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Rügen 1920: Das Kurhaus in Binz ist das erste Haus am Platz. Hier steigt die erfolgreiche Krimiautorin Dorothee von Stresow ab.
Seit ihre Eltern bei einem Brand auf dem Gut ihrer Familie vor achtzehn Jahren ...

Rügen 1920: Das Kurhaus in Binz ist das erste Haus am Platz. Hier steigt die erfolgreiche Krimiautorin Dorothee von Stresow ab.
Seit ihre Eltern bei einem Brand auf dem Gut ihrer Familie vor achtzehn Jahren ums Leben kamen, ist Dorothee nicht mehr auf der Insel gewesen
Nun trifft sie auf einem Empfang ihre frühere Schulkameradin Margarethe von Klippholm wieder, die Andeutungen macht, sie wisse etwas über das Feuer von damals.
Als Dorothee am nächsten Tag zu einem Treffen mit ihr in die Jagdhütte der Familie Klippholm kommt, findet sie Margarethe tot auf und auf Dorothee wird ein Anschlag verübt.

Der Mord an der allgemein unbeliebten Margarethe lässt Dorothee keine Ruhe.
Gibt es einen Zusammenhang zu den angeblichen Informationen über die schreckliche Brandnacht oder steckt etwas ganz anderes dahinter?
Gemeinsam mit Tierarzt Albert, einem Freund aus Kindertagen, entdeckt sie schaurig getötete Tiere und ihr früheres Kindermädchen Gerda macht seltsame, verwirrte Andeutungen über die Familie Klippholm.
Was passiert gerade auf Rügen und was hängt wie zusammen?
Dorothee, die eigentlich nicht lange auf der Insel bleiben wollte, fängt an Fragen zu stellen und kommt einem alten Geheimnis und sogar möglichen Morden aus der Vergangenheit auf die Spur.

Ich mochte den historischen Schauplatz Rügen sehr - besonders da ich dort selbst gerne Urlaub mache und einzelne Handlungsorte kannte.
Die Geschichte ist gut aufgebaut, wie die einzelnen Handlungsfäden zusammengehören, zeigt sich erst recht spät. Sie sind aber in sich stimmig.
Den möglichen Täter / die mögliche Täterin hatte ich zwar irgendwann erahnt, die Einzelheiten lagen jedoch bis zuletzt im Dunkeln.
Dorothee und Albert werden sehr sympathisch beschrieben und natürlich bahnt sich, wie erwartet, zwischen den beiden etwas an.
Das halboffene Ende verspricht eine interessante Fortsetzung.
Genügend Personen mit Potenzial sind dafür vorhanden!

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Veröffentlicht am 15.01.2024

Neue Bilder, neue Worte

Tintenwelt 4. Die Farbe der Rache
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Fünf Jahre sind seit den Geschehnissen in "Tintentod" vergangen. Fünf glückliche Jahre.
Aber nun plant Orpheus, der erbitterte, silberzüngige Feind von Meggie, Mo, Staubfinger und dem Schwarzen Prinzen, ...

Fünf Jahre sind seit den Geschehnissen in "Tintentod" vergangen. Fünf glückliche Jahre.
Aber nun plant Orpheus, der erbitterte, silberzüngige Feind von Meggie, Mo, Staubfinger und dem Schwarzen Prinzen, Rache zu nehmen an allen, die ihn zu Fall gebracht haben.
Und dazu nutzt er einen furchtbaren Zauber.
Sind Bilder mächtiger als Worte? Staubfinger zieht aus die Antwort zu finden, der Schwarze Prinz aber macht sich auf die Jagd nach Orpheus.

2003 hat mich Cornelia Funke mit "Tintenherz" absolut begeistert.
Die magische Tintenwelt-Trilogie wurde 2005 mit "Tintenblut" wunderbar fortgesetzt und 2007 mit "Tintentod" für mich perfekt beendet.
2023 - 20 Jahre nachdem ich mich in Staubfinger verliebt hatte, geht es mit "Die Farbe der Rache" weiter!
Aber will ich nach so langer Zeit wirklich nochmal in die bunte Tintenwelt eintauchen?

Eines vorab: Man sollte Teil 1-3 gelesen haben, sonst macht Teil 4, trotz Namensregister und kurzer Zusammenfassung der früheren Geschehnisse, keinen Sinn.

Die Handlung von "Die Farbe der Rache" spielt komplett innerhalb der Tintenwelt. Manche Orte und Protagonist(inn)en sind altbekannt, andere sind neu oder bekommen mehr Raum.
Auch wenn Meggie, Mo, Farid und viele andere beliebte Figuren (zumindest kurz) wieder vorkommen, sind nun Staubfinger und der Schwarze Prinz (der jetzt mit Nyame einen Namen hat!) die Hauptpersonen.
Und waren in der Trilogie Capricorn und sein böser Handlager Basta die Antihelden, so schlüpfen nun der missgünstige Orpheus und der grausame Baldassare Rinaldi in diese Rollen.

"Die Farbe der Rache" ist für Fans der Tintenwelt wie ein Besuch bei guten Freunden, die man länger nicht gesehen hat.
Wir sind älter geworden, die Neugier und die Leichtigkeit sind etwas verschwunden, aber wir kennen und lieben uns noch immer.
Die Handlung selbst hat neben verschiedenen "fantastischen", auch wieder sehr viele spannende Aspekte und ich finde die Fortführung der Geschichte ausgesprochen gut gelungen.
Erneut reisen die Helden (statt Mo und Staubfinger nun Staubfinger und Nyame) durch die Tintenwelt um das Leben von Freunden und Familie zu retten.
Doch diesmal geht es nicht um die Kraft der Worte, sondern um die Macht von Bildern.
Für manche ist der 4. Band ein Muss, andere zögern vielleicht noch.
Ich habe ihn sehr gern und mit Vergnügen gelesen.

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Veröffentlicht am 10.01.2024

Wiener-Eislaufschule

Der Eispalast
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Wien, ausgehendes 19. Jahrhundert:
Nach einem Unfall aus der Vergangenheit trägt Nikolett eine größere Brandnarbe an Dekolleté, Hals und Gesicht.
Schlimmer sind jedoch ihre seelischen Verletzungen, hervorgerufen ...

Wien, ausgehendes 19. Jahrhundert:
Nach einem Unfall aus der Vergangenheit trägt Nikolett eine größere Brandnarbe an Dekolleté, Hals und Gesicht.
Schlimmer sind jedoch ihre seelischen Verletzungen, hervorgerufen durch die Ablehnung der Menschen in ihrer Umgebung.
Denn obwohl Nikolett reich ist und aus dem Hochadel stammt, ziehen sich ihre "Freunde" von ihr und ihrem "entstellten" Anblick zurück.
Auch Janós, der verarmte beste Freund ihres Bruders und ihre heimliche große Liebe, geht ihr mittlerweile aus dem Weg.
Als Nikolett von ihrer Mutter dazu gedrängt wird am Wiener Opernball zu debütieren, soll ausgerechnet Janós ihr Tanzpartner werden.
Dieser aber wehrt sich mit Händen und Füßen davor mit Nikolett zu tanzen, willigt dann aber nach Druck durch Nikoletts Mutter doch ein.
Beim eislaufen am See trifft Nikolett u.a. auf das aus dem Waisenhaus stammende Dienstmädchen Julianna.
Deren Leben ist geprägt von Armut und harter Arbeit bei ihrem sadistischen Arbeitgeber.
So unterschiedlich die beiden auch sind, eint sie die Liebe zum eislaufen und der Wunsch nach Liebe und Anerkennung.
Julianna sucht bei jeder Gelegenheit nach Hinweisen zu ihrer Mutter, von der sie aber nur weiß, dass sie eine Asiatin und eine Eistänzerin war.
Und nach dem "Himmelsstürmer" - einem jungen, namenlosen Eisläufer, den sie einmal getroffen und dann aus den Augen verloren hat.
Es handelt sich dabei um Leopold, der die mehr schlecht als recht laufende Fabrik seines verstorbenen Vaters übernehmen musste, die Arbeit aber nicht liebt und sie nur dem Großvater zuliebe weiterführt.
In jeder freien Minute sucht er nach seiner "Eisprinzessin" - einer jungen Asiatin, die er nicht vergessen kann.
Zu der sich zum eislaufen heimlich am See treffenden kleinen Gruppe stößt irgendwann der amerikanische Balletttänzer Jackson Haines.
Gemeinsam wollen sie für den alljährlich stattfindenden Wettbewerb des Wiener Eislaufvereins eine Kür in Jacksons ganz neuartigem Stil einstudieren, denn ein Sieg würde für sie alle ein ganz neues Leben bedeuten.

Rena Rosenthal bindet in ihrem Roman sowohl die gängigen Gepflogenheiten der besseren Gesellschaft, als auch die dazu im krassen Gegensatz stehenden Lebensumstände der Arbeiterschicht gekonnt mit ein.
Die Geschichte wird abwechselnd aus der Sicht der Hauptprotagonist(inn)en in der Ich-Perspektive erzählt und so erlebt man ihre persönlichen Gedanken, Gefühle, Hoffnungen und Nöte hautnah mit.
Die Geschehnisse rund um den Wettbewerb werden ab der zweiten Hälfte des Buches richtig spannend und man bangt und hofft mit der Eistanzgruppe mit.
Das Ende... anders als erwartet, aber mit Perspektive.
Nikolett, Julianna, Leopold und Janós sind fiktive Personen, Jackson Haines hat es jedoch wirklich gegeben.
Er gilt als der Begründer des modernen Eislaufes, seine "Wiener Schule" löste den steifen und strengen englischen Eislaufstil ab.

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